Hi, ich versuche gerade einen Brushless-Controller für Modellbaumotoren zu bauen. Bin gerade dabei die BEMF Schaltung zu studieren, aber irgendwie blick ich nicht ganz durch. Ich will die Schaltung so anpassen, dass bei 12V Eingangsspannung maximal 5V an den NULL_A, NULL_B und NULL_C liegen. Das ist kein Problem, da dies nur einfache Spannungsteiler sind. Das Problem ist, das ich das mit der "virtuellen Sternspannung" nicht verstehe. Kann mir einer diese erklären? Hier habe ich die BEMF gefunden: http://www.mikrocontroller.net/articles/Brushless-Controller_f%C3%BCr_Modellbaumotoren Danke für Antworten
Was verstehst du den nicht? In der dort dargestellten Schaltung wird ein Sternpunkt erzeugt damit dieser mit den NULL_A B und C verglichen werden kann, man könnte es wohl auch errechnen aber so scheint es einfacher zu sein... Der Motor ist ebenfalls in Stern geschaltet, wenn nun die Spannung NULL_A zum Sternpunkt 0V ist ist es ebenfalls in Motorwicklung A der Fall.
Hallo, Murmele schrieb: > Das Problem ist, das ich das mit der "virtuellen Sternspannung" nicht > verstehe. Die induzierte Spannung (bzw. den Spannungsverlauf) an der jeweils freiliegenden Phase gibt ja Auskunft über die Position des Rotors. Doch nach dem Teilen der Spannung mit dem Spannungsteiler ist das einfach eine Spannung irgendwo so um die 1V bis 4V. Die Frage ist nun, wie erkennt man anhand dieser Spannung, wann der richtige Zeitpunkt zum Kommutieren ist? Dazu holen wir uns eine zusätzliche Spannung, und zwar das Mittel zwischen allen dreien BEMF-Spannungen, welche übrigens fast identisch mit VSS/2 ist (das Teilerverhältnis mal vernachlässigt). Nun haben wir mit dieser Mittelpunktspannung einen Referenzwert wo wir uns dran orientieren können. Sobald nun nämlich die Spannung der freiliegenden Phase die Mittelpunktspannung kreuzt, heisst das, dass weiterkommutiert werden kann. Dieser Kreuzen der beiden Spannungen kann dann ganz bequem per Analogkomparator detektiert werden. Theoretisch ist das zwar noch nicht der richtige Weg, denn nach dem detektieren der Kreuzung, müsste man eigentlich noch eine gewisse Zeit warten bis man weiterkommutieren kann. Da die Kondensatoren in der BEMF-Schaltung aber bereits eine Phasenverschiebung verursachen, ist keine zusätzliche Verzögerung mehr notwendig. Ich arbeite momentan noch an einer Variante ohne die Kondensatoren, dafür aber mir einer Verzögerung per Timer. Das dauert aber noch ein Weilchen bis das lauffähig wird, danach werde ich es im Artikel noch genauer beschreiben. Ich empfehle dir, das dritte Oszi-Bild mal genau zu studieren, da sieht man schön die BEMF- und die Mittelpunktspannung, und wie ihre Kreuzung eine Kommutierung auslöst: http://www.mikrocontroller.net/articles/Datei:BLDC_Oszillogramm_BEMF_richtig.png mfg
Urban B. schrieb: > Dazu holen wir uns eine zusätzliche Spannung, und zwar das Mittel > zwischen allen dreien BEMF-Spannungen, welche übrigens praktisch > identisch mit VSS/2 ist Also bedeuted dies, dass die Sternmittelspannung immer gleich bleibt?
Murmele schrieb: > Urban B. schrieb: >> Dazu holen wir uns eine zusätzliche Spannung, und zwar das Mittel >> zwischen allen dreien BEMF-Spannungen, welche übrigens praktisch >> identisch mit VSS/2 ist > > Also bedeuted dies, dass die Sternmittelspannung immer gleich bleibt? im mittel ja...real ist da eine sinusschwingung drauf. für den vergleich mit den phasenspannungen kannst du VCC/2 nehmen, ist stabiler&einfacher..
Murmele schrieb: > Also bedeuted dies, dass die Sternmittelspannung immer gleich bleibt? Nicht genau gleich, aber sie schwankt nur leicht um VSS/2 herum. Im Mittel ist es genau VSS/2. Eine Phase ist ja jeweils auf GND, die andere auf VSS. (Den Spannungsteiler lassen wir für diese Betrachtung mal weg, der würde aber ja nur eine Teilung verursachen.) GND und VSS geben im Mittel ja VSS/2. Dann kommt noch die freihängende Phase dazu, welche sowieso um VSS/2 herum liegt (Das ist dadurch zu erklären, dass durch die beiden in Serie geschalteten Wicklungen im Motor VSS halbiert wird [VSS -> Spule1 -> VSS/2 -> Spule2 -> GND]) Durch die Induktion wird diese VSS/2 Spannung nur noch etwas erhöht bzw. verringert, was aber symmetrisch ist und im Mittel also VSS/2 rauskommt. Für das Detektieren würde also auch VSS/2 herhalten (habe ich selber schon in einem gekauften Regler so gesehen). Allerdings hat die Sternschaltung zur Gewinnung dieser Spannung den Vorteil, dass die Bauteiltoleranzen weniger Einfluss haben (die exakten Widerstandswerte sind unkritisch, es sollen einfach alle 3 Widerstände möglichst gleich gross sein). Will man direkt VSS/2 verwenden, muss diese Spannung sehr genau erzeugt werden, die Bauteiltoleranzen haben dann also durchaus einen Einfluss.
Murmele schrieb: > Vielen Vielen Dank Urban B. und Andi D. ihr habt mir sehr weiter > geholfen!!! Gerne doch :-) Ich muss mich aber noch selbst schnell korrigieren :-) Im letzten Post, im letzten Abschnitt, da meinte ich eigentlich nicht die Bauteiltoleranzen sondern die "Genauigkeit" der Widerstandsreihen. Also für die Sternspannung kann man einfach drei gleiche Widerstände nehmen, ihr Wert ist unkritisch. Will man aber VSS/2 verwenden, wobei VSS grösser als 10V ist, so dass sie noch zusätzlich runterteilen muss (wie in der BEMF-Schaltung die Widerstandsteiler), dann braucht man zwei unterschiedliche Widerstände, mit denen man ein möglichst exaktes Teilerverhältnis hinkriegen muss. Weil man aber nicht jeden erdenklichen Widerstandswert kaufen kann, muss man hier u.U. die Genauigkeitsanforderung etwas runterschrauben. Ist eigentlich nicht so wichtig, wollte meinen letzten Post aber nicht so stehen lassen^^ Und ja, klar kann man es auch mit VSS/2 hinkriegen, aber mit der Sternpunktspannung ists einfacher ;-)
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