Hallo, mich würde interessieren ob die Leistung eines Radiosenders von der Anzahl der Hörer abhängt; also wenn mehr Leute ihr Radio einschalten und den Sender empfangen, muss dieser mit entsprechend größerer Leistung betrieben werden. Ist dem so? Danke für eure Antworten. Gruß, Jan
Jan schrieb: > mich würde interessieren ob die Leistung eines Radiosenders von der > Anzahl der Hörer abhängt; also wenn mehr Leute ihr Radio einschalten und > den Sender empfangen, muss dieser mit entsprechend größerer Leistung > betrieben werden. Die Gesamtleistung, die alle Hörer zusammen dem Sender "entziehen", dürfte weit unter 1% der Sendeleistung liegen. Gruss Harald
Jan schrieb: > Ist dem so? Nein. Stell dir einen Redner mit Mikrofon und Verstärker/Lautspecher vor, der z.B. eine Freifläche beschallen will. Ob hier nun 1 oder 1000 Zuhörer vorhanden sind, die Lautstärke seiner Rede wird die selbe sein.
Jan schrieb: > mich würde interessieren ob die Leistung eines Radiosenders von der > Anzahl der Hörer abhängt; also wenn mehr Leute ihr Radio einschalten und > den Sender empfangen, muss dieser mit entsprechend größerer Leistung > betrieben werden. Ist dem so? Danke für eure Antworten. Im Prinzip schon. Man nehme einen Sender (Mikrowellenofen), einen Empfänger (1 Tasse Kakao) und bestimme die Energie (Leistung mal Zeit) bis zum Ende der Sendung (Kakao ist heiß). Die Sendung wiederhole man mit zwei oder drei Empfänger und vergleiche das Ergebnis mit der ersten Sendung.
Jan schrieb: > mich würde interessieren ob die Leistung eines Radiosenders von der > Anzahl der Hörer abhängt Kann sie ja schon deshalb nicht, weil es keinerlei "Rückkopplung" von den Hörern auf den Sender gibt. Die Erhöhung der Sendeleistung ist ja nichts, was irgendwie von allein passiert, sondern das muss man aktiv auf der Senderseite veranlassen (sofern überhaupt möglich, d. h. der Sender arbeitet gerade noch nicht mit Maximalleistung). Theoretisch verursacht natürlich jede Empfangsantenne, die dem Feld Energie entzieht, eine gewisse "Abschattung" im Bereich hinter sich, d. h. in diesem Bereich wäre der Sender danach schlechter zu empfangen. Praktisch ist dieser Effekt jedoch (anders als die "Empfänger" im Mikrowellenofen) völlig vernachlässigbar, da die entnommene Energie pro Empfangsantenne im Bereich einiger Nanowatt liegt.
Hi, Jan, > mich würde interessieren ob die Leistung eines Radiosenders von der > Anzahl der Hörer abhängt; also wenn mehr Leute ihr Radio einschalten und > den Sender empfangen, muss dieser mit entsprechend größerer Leistung > betrieben werden. Genausowenig wie bei der Leuchtstärke der Scheinwerfer am Auto oder des Mondes bei Vollmondnacht. Hier werden alle gleichmäßig berieselt. (Aber wer näher dran sitzt, dessen Auge schmerzen eher.) Ciao Wolfgang Horn
Jörg Wunsch schrieb: > Kann sie ja schon deshalb nicht, weil es keinerlei "Rückkopplung" > von den Hörern auf den Sender gibt. Das kann man so nicht stehen lassen. Neben der Analogie mit dem Mikrowellenofen, gibts es den Bereich der RFID-Sender und -Empfänger. Der Sender registriert, wenn ein Empfänger ihm Energie entzieht (siehe Lastmodulation).
Jörg Wunsch schrieb: > Theoretisch verursacht natürlich jede Empfangsantenne, die dem Feld > Energie entzieht, eine gewisse "Abschattung" im Bereich hinter sich, > d. h. in diesem Bereich wäre der Sender danach schlechter zu empfangen. Genau, deshalb sollte man auch alle Bäume im Land, die die Sendeleistung sinnlos verprassen, abhacken. Gruss Harald PS: Weihnachtsbäume sollten auch verboten werden. Die haben meist die richtige "Antennenlänge" für UKW-Empfang. (Smilies können auch vituell vorhanden sein.)
Jörg Wunsch schrieb: > Theoretisch verursacht natürlich jede Empfangsantenne, die dem Feld > Energie entzieht, eine gewisse "Abschattung" im Bereich hinter sich, > d. h. in diesem Bereich wäre der Sender danach schlechter zu empfangen. > Praktisch ist dieser Effekt jedoch (anders als die "Empfänger" im > Mikrowellenofen) völlig vernachlässigbar, da die entnommene Energie > pro Empfangsantenne im Bereich einiger Nanowatt liegt. Naja, die auftreffende Energie vom Sender dürfte ja auch nicht unbedingt andere Größenordnungen haben.
@Rudi Herkömmliches RFID mit Lastmodulation klappt aber auch nur durch induktive Kopplung aufgrund der Nähe von Sender und Empfänger. Im Fernfeld eines Senders wird diese kaum gegeben sein.
Cubus schrieb: > Herkömmliches RFID mit Lastmodulation klappt aber auch nur durch > induktive Kopplung aufgrund der Nähe von Sender und Empfänger. Im > Fernfeld eines Senders wird diese kaum gegeben sein. Genau, das ist der Punkt: sowie die EM-Welle sich von der Antenne "abgelöst" hat, gibt es diese Rückwirkung so nicht mehr. Es gibt eine theoretische Rückwirkungsmöglichkeit, wenn man es schaffen würde, einen nennenswerten Teil der abgestrahlten Energie wieder zur Antenne zu reflektieren, aber abgesehen von der Platzierung der Sendeantenne im Mittelpunkt einer metallischen Hohlkugel kann ich mir kein dafür relevantes Szenario vorstellen. Sendeantennen von Rundfunkantennen werden daher üblicherweise nicht in derartigen Hohlkugeln montiert. ;-) (Lastmodulation benutzt man bei 125 kHz RFID, da beginnt das Fernfeld erst bei 380 m ...)
Cubus schrieb: > @Rudi > Herkömmliches RFID mit Lastmodulation klappt aber auch nur durch > induktive Kopplung aufgrund der Nähe von Sender und Empfänger. Im > Fernfeld eines Senders wird diese kaum gegeben sein. Sicher :) Trotzdem gefällt mir die Analogie mit dem "Kakao".
Rudi schrieb: > Trotzdem gefällt mir die Analogie mit dem "Kakao". Die aber völlig falsch ist. Erstens ist die Tasse Kakao bei 2,4 GHz im Inneren des Ofens nicht mehr im Nahfeld. Es handelt sich dort wirklich um eine abgestrahlte EM-Welle, die ihre Energie transportiert. Da sie an der Abgabe der Energie in die Umgebung dank vielfältiger Reflektionen gehindert wird, gibt sie diese Energie "irgendwie" ab. Solange sich im Weg der Reflektionen dabei eine Tasse Kakao befindet, wird die Energie per Absorption an diese abgegeben. Befindet sich nichts dergleichen im Weg, dann wird die Energie anderweitig frei (Feuerwerk). Die Sendeleistung bleibt davon aber recht unbeeinflusst.
Jörg Wunsch schrieb: > Erstens ist die Tasse Kakao bei 2,4 GHz im Inneren des Ofens nicht > mehr im Nahfeld. Es handelt sich dort wirklich um eine abgestrahlte > EM-Welle, die ihre Energie transportiert. Da sie an der Abgabe der > Energie in die Umgebung dank vielfältiger Reflektionen gehindert > wird, gibt sie diese Energie "irgendwie" ab. Solange sich im Weg > der Reflektionen dabei eine Tasse Kakao befindet, wird die Energie > per Absorption an diese abgegeben. Befindet sich nichts dergleichen > im Weg, dann wird die Energie anderweitig frei (Feuerwerk). Die > Sendeleistung bleibt davon aber recht unbeeinflusst. Was willst du noch? Das Experiment mit dem Mikrowellenofen funktioniert. Der Rest ist schon geklärt.
Rudi schrieb: > Das Experiment mit dem Mikrowellenofen funktioniert. Es hat allerdings nichts mit der Fragestellung zu tun, denn die Leistung des Senders hängt auch dort nicht von der Anzahl der Empfänger ab, egal, ob dir deine Analogie nun gefällt oder nicht. Der Sender pumpt dort immer seine vollen 600 (oder wieviel auch immer) Watt heraus. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich ...
Schoenes Beispiel, wie aus einer Frage, die der TO fast ohnr Nachdenken haette selbst beantworten koennen, eine hochwissenschaftliche Diskussion wird. Ich bezweifle sogar, dass die Frage ernst gemeint war. Es gibt genug Leute, die es witzig finden, in Foren moeglichst platte Fragen zu stellen. Guckt mal bei Yahoo Clever.
Und selbst wenn 9Live mit einem Megawatt rausbläst, werden sie keinen einzigen Zuschauer mehr haben.
juergen schrieb: > Ich bezweifle sogar, dass die Frage ernst gemeint war. ...Ich finde die Frage durchaus berechtigt und interessant. Das sich die Leistung des Senders nicht "automatisch" ändert, je nach dem wieviele Zuhörer da sind, ist wohl jedem klar. Aber das war ja auch nicht die Fragestellung des TO. Wenn wir im einfachsten Falle eines Radios einen Detektorempfänger annehmen, der seine Energie vollständig aus der HF bezieht, ist wohl auch klar das dem Feld Energie entnommen wird... Wir bauen ja keine Perpetuum mobiles. Also, für mich bleibt im Kern folgende Frage offen: Wenn wir einen Sender mit nicht zu hoher Sendeleistung beispielsweise in der Mitte Deutschlands aufstellen würden... und dann in den Niederlanden die Feldstärke des Senders messen würden... würde sich diese merklich verändern, wenn alle Haushalte in Deutschland jetzt ihr Radio auf der Frequenz des Senders einschalten ? Gruß Tom
Tom schrieb: > Also, für mich bleibt im Kern folgende Frage offen: > Wenn wir einen Sender mit nicht zu hoher Sendeleistung beispielsweise in > der Mitte Deutschlands aufstellen würden... und dann in den Niederlanden > die Feldstärke des Senders messen würden... würde sich diese merklich > verändern, wenn alle Haushalte in Deutschland jetzt ihr Radio auf der > Frequenz des Senders einschalten ? Die Ausbreitungsbedingungen hätten m.E. größeren Einfluß als die minimale entnommene Sendeleistung. MfG
Wenn ich mich richtig erinnere, wird bei einem Empfänger mit passendem Abschluss die Hälfte der empfangenen Leistung wieder abgestrahlt, so dass sich das Feld schon ändert. Aber wie schon oft hier erwähnt, ist die aufgenommene Leistung derart klein, so dass...
Harald Wilhelms (wilhelms) schrieb: > PS: Weihnachtsbäume sollten auch verboten werden. Die haben meist > die richtige "Antennenlänge" für UKW-Empfang. Da muss man schon unterscheiden, Faustregel: Bei horizontaler Polarisation die Nadeltannen stehen lassen !
Rudi schrieb: > Jörg Wunsch schrieb: > >> Kann sie ja schon deshalb nicht, weil es keinerlei "Rückkopplung" >> von den Hörern auf den Sender gibt. > > Das kann man so nicht stehen lassen. Neben der Analogie mit dem > Mikrowellenofen, gibts es den Bereich der RFID-Sender und -Empfänger. > Der Sender registriert, wenn ein Empfänger ihm Energie entzieht (siehe > Lastmodulation). Das wäre ja dann mal ein Spar-Trick beim Einkaufen: Einfach so viele RFID-Artikel in den Wagen legen, dass die Sicherheitsschranke überlastet wird und die Hauptsicherung rausfliegt.
Naja, es gibt genügend "Profi" Foren z. Bsp. zum Thema Satellitenempfang, in denen regelmäßig behauptet wird, dass zum Bsp. Sky anhand der "entzogenen" Sendeleistung erkennen kann, wie viele Empfänger gerade ihr Programm gucken. Und die Profis unter den Profis behaupten sogar, dass sie so die Anzahl der Schwarzseher feststellen können. Bitte entschuldigt, dass ich das hier nur so laienhaft erklären kann, aber da ich kein derartiger Profi bin konnte ich den hochspezialisierten Ausführungen dieser Fachleute nicht folgen ... Gruß
Hallo, wie schon von einigen hier erwähnt: ja der Empfang benötigt eine Leistung, welche den Sendesignal entzogen wird. Aber: Ein S9+60dB Signal erzeugt gerade mal 50µW an 50 Ohm (bis 30 MHz) bzw. 500nW an 50 Ohm oberhalb von 30MHz (Amateurfunkdefinition), selbst bei anderen, breitbandigen Signalen (Satelliten TV , schneller Datenfunk etc.) wird wohl nur in absoluten Ausnahmefall mal eine Leistung von 0,1mW entstehen. Da haben andere Effekte (Ausbeitungsbedingungen, Abschattungen, Schirmeffekte) viel mehr Einfluss. Einiges an Energie wird in den hohen Schichten (Ionosphäre) "verheizt". -HAARP-. Nur in absoluter Sendernähe (Nahfeld) kann durch einen "Empfänger" den Sender soviel Leistung entzogen werden das dies einen in der Praxis relevanten Einfluss hat. Wobei der "Empfänger" dann nicht mehr das Informationssignal, sondern die Energie nutzt (Mikrowellenofen bzw. das bekannte Beispiel einer Kleingartensiedlung welche einen unmittelbar benachbarten MW Sender zu Beleuchtungszwecken nutzte - irgendwann mal in den frühen 30er Jahren bei Berlin). 73 de "HF'ler"
H. W. schrieb: > Naja, > > es gibt genügend "Profi" Foren z. Bsp. zum Thema Satellitenempfang, in > denen regelmäßig behauptet wird, dass zum Bsp. Sky anhand der > "entzogenen" Sendeleistung erkennen kann, wie viele Empfänger gerade ihr > Programm gucken. Und die Profis unter den Profis behaupten sogar, dass > sie so die Anzahl der Schwarzseher feststellen können. > Naja, man sollte diese Aussagen unter einer besonderen Rubrik ablegen, unter "Schwarzseherverunsicherung". Damit der SAT -sehen- kann wer "sein Programm" liest müsste er von jeder Schüssel die Oszilloatorfrequenz des Mischoszillators auswerten. Da gibts aber einige "kleinere" Hürden zu überwinden. Kurt
Tom schrieb: > Wenn wir im einfachsten Falle eines Radios einen Detektorempfänger > annehmen, der seine Energie vollständig aus der HF bezieht, ist wohl > auch klar das dem Feld Energie entnommen wird... Wir bauen ja keine > Perpetuum mobiles. > Also, für mich bleibt im Kern folgende Frage offen: > Wenn wir einen Sender mit nicht zu hoher Sendeleistung beispielsweise in > der Mitte Deutschlands aufstellen würden... und dann in den Niederlanden > die Feldstärke des Senders messen würden... würde sich diese merklich > verändern, wenn alle Haushalte in Deutschland jetzt ihr Radio auf der > Frequenz des Senders einschalten ? Genau darauf zielte meine Frage ab. Es existiert übrigens auch eine Rückkopplung, nämlich dann, wenn der treue Hörer des Senders bei der Sendezentrale anruft und sich beschwert, dass bei ihm nichts mehr ankommt ;). Für mich klingt das mit der Feldabschwächung plausibel (Energieerhaltung).
Jan schrieb: > Es existiert übrigens auch eine Rückkopplung, nämlich dann, wenn der > treue Hörer des Senders bei der Sendezentrale anruft und sich beschwert, > dass bei ihm nichts mehr ankommt ;). Ist aber auch die praktisch einzige. Alles andere, was eine übliche Empfangsantenne dem Feld entzieht, ist selbst dann praktisch nicht mehr nachweisbar, wenn du in Ausbreitungs- richtung unmittelbar dahinter platziert bist.
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