Hallo Zusammen, im Rahmen meines Studiums habe ich die Aufgabe verschiedene Antennen auszumessen. Nach der Reflexionsmessung mit dem NWA, möchte ich eine Aussage über den Gewinn der Antennen treffen. Als Hilfsmittel stehen mir professionelle Geräte wie EMV-Kammer, Signal-Generator und Test Receiver zur Verfügung. Leider habe ich keine Erfahrung in der HF-Technik und bräuchte mal ein paar Tipps zur Vorgehensweise. Wie sieht üblicherweise eine Messaufbau aus, mit dem man Antennen vergleichen kann? Vielen Dank, mfg Peter
peter schrieb: > Wie sieht üblicherweise eine Messaufbau aus, mit dem man Antennen > vergleichen kann? Suchst Du mal bei Google nach "Antennenmessplatz". Da bekommst Du sicher ein paar Eindrücke.
Hallo Peter, der Gewinn einer Antenne ist relativ. D.h. es muss sich auf eine Referenz stützen. Normal ist es ein sogenannter Isotroper Strahler. Google mal nach Isotroper Strahler. ..... O.K. dann wissen wir jetzt, das es den eigentlich gar nicht gibt. Aber du wirst eine Antenne als Referenz nehmen können, deren Gewinn bekannt ist. Und somit kannst du es mit deiner Antenne vergleichen. Achte beim Versuchsaufbau auf die richte Höhe über dem Boden. Richtige polarisation z.B. bei einer Yagi Antenne. Also mit dem Frequenzgenerator und einer geeigneten Antenne senden. Bei beiden Antennen am Testempfänger abwechselnd die -dBm Zahl ermitteln. Nun nur noch etwas rechnen. Sorry meine Anleitung ist eher etwas oberflächlich. Ich weiß aber nicht bei welcher Frequenz deine Antenne arbeitet. Gruß Sascha
Hallo, schon mal vielen Dank für eure Antworten! :) Wie sich der Gewinn einer Antenne berechnet ist mir bewusst. Nur weiß ich nicht wie das in der Praxis funktioniert, da es diesen Kugelstrahler so ja nicht gibt ... @Sascha Bei den Antennen handelt es sich um Wlan bzw. Bluetooth-Antennen, also für Frequenzen um die 2,4 GHz. Meinst du, dass man die empfangenen Leistungen der Vergleichsantenne und des Prüflings in die Formel für den Gewinn einsetzen kann? Dann noch die Dämpfung der Kabel berücksichtigen und fertig? Viele Grüße, Peter
Hallo Peter, kurz gesagt eigentlich schon. Ich habe vor kurzem mich auch mit 2,4GHz Antennen und 868MHz Antennen auseinander setzen müssen. Bei 2.4GHz musst du höllisch auf die entsprechende Ausrichtung also Polarisation achten. Besonders die Chip-Antennen sind da ein greul. Die Chip-Antennen sind meist Spiralen die sehr leicht Kapazitiv verstimmt werden können. Also Basismaterial, sowie Abstand von der Massefläche exakt nach Herstellerangaben einhalten. Dann brauchen manche noch eine Anpassung, also matching network. Mein Problem war z.B. das Kunstoffgehäuse, es verstimmte die Antenne Kapazitiv, so ging der Gewinn beim Empfangen um 3dB nach unten. Was hast du denn für eine Mathematische Formel? Um solche Messungen durchzuführen nehme ich meinen Trackinggenerator und meinen Spectrumanalyzer, dann sehe ich auch gleich wie die Antenne sich in der Frequenz macht. Gruß Sascha
Mit der S11-Messung schonmal nicht. Die kann man vllt. missbrauchen, um gegen eine reflektierende Fläche so in etwa die Richtcharakteristik zu erraten. Gleiche Polarisation wurde ja schon gesagt. Zzgl. zu beachten ist, dass sich die Antennen über den gesamten Frequenzbereich im Maximum sehen (selbst bei "scharfen" Richtstrahlern fängt die Hauptstrahlungsrichtung irgendwann an zu schielen). Das ist bei Patchstrahlern oder irgendwelchen Loops auf Platine tatsächlich schonmal erhöhter Schwierigkeitsgrad :) Wenn es keine absolut bekannte Referenzantenne gibt: "3-Antennen-Methode", ansonsten "2-Antennen-Methode".
Sascha schrieb: > D.h. es muss sich auf eine Referenz stützen. > Normal ist es ein sogenannter Isotroper Strahler. Wohl kaum. Der Isotrope Strahler ist ein hypothetisches Gebilde, das man wohl kaum auf einem Messplatz als Referenz finden wird. Für eine Vergleichsmessung wird man also z.B. auf einen HW-Dipol oder eine kalibrierte andere Antenne zurückgreifen müssen. Ob man den ermittelten Gewinn dann auf dBi umrechnet, ist eine andere Sache.
Werner schrieb: > Sascha schrieb: >> D.h. es muss sich auf eine Referenz stützen. >> Normal ist es ein sogenannter Isotroper Strahler. > > Wohl kaum. Falsch ist es nicht. Der Gewinn bezieht sich immer auf einen Vergleich mit einem isotropen Strahler - deswegen ja dBi. Wie der Gewinn in dBi nun ermittelt wurde und welchen Gewinn die Referenz hatte ist dabei entbehrlich.
Vielen Dank für eure Antworten! Eine Referenzantenne steht zur Verfügung und deshalb werde ich mich bei der Vermessung auf die 2-Antennen-Methode stützen. Viele Grüße, Peter
Hallo, ich habe die verschiedenen Antennen nun vermessen aber ich habe noch Probleme bei der Interpretation der Ergebnisse. Der Messaufbau sah folgendermaßen aus: Sender |< - - - - - - >| Reverenz Antenne (Horn) |-->| Prüfling Ich habe mit -20dBm gesendet und abwechselnd die empfangene Leistung mit der Reverenz Antenne und dem Prüfling gemessen. Da ich den Gewinn der Referenz Antenne kenne (0,5 dBi bei 2,4Ghz), habe ich folgende Formel aus dem Buch Hochfrequenzmesstechnik (Seite 247) benutzt: Gewinn = Gewinn_ref*(Pe_prüf/Pe_ref) bzw in Dezibel: Gewinn/dBi = Gewinn_ref/dBi + Pe_prüf/dBi - Pe_ref/dBi Was mich nun verwirrt ist, dass bei der Berechnung der Gewinne 4 von 5 Antennen einen negativen Gewinn haben?! Wie ist das zu erklären, da die Antennen doch eigentlich eine deutliche Richtwirkung haben sollten? Hoffe ihr könnt mir nochmals helfen! :) Vielen Dank, peter
peter schrieb: > Hat keiner eine Erklärung hierfür? - Richtige Polarisation beachtet? - Für beide Antennenmessungen das gleiche Kabel verwendet? - wie sah das Antennenumfeld aus? Messgerät oder andere (vor allem metallische) Gegenstände nicht direkt neben die Antennen packen! - Antennenumfeld bzw. besser komplette Messumgebung möglichst mit HF-Absorbern auskleiden, um Reflexionen bestmöglich zu unterdrücken. Reflexionen bringen dir an manchen Stellen Auslöschungen, an anderen konstruktive Überlagerungen. - Wie groß war der Abstand zwischen Sende- und Empfangsantenne bzw. die jeweiligen Höhen? Wenn du keine Absorber hast, würde ich unter 1 Meter Abstand bleiben und die Antennen je auf etwa 1,5 Meter Höhe hängen (an einem Ständer, nicht auf einem Tisch oder Regal liegend vermessen), so sollte der Einfluss von Reflexionen eher gering gehalten werden. - Abstand aber auch nicht zu gering wählen, damit du nicht im Nahfeld misst. Um was für eine Antenne geht es überhaupt? Selbstbau, fertig gekaufte Antenne oder so eine kleine SMD-Keramikantenne? Gerade bei letzterem hängt es stark vom Messaufbau ab, wieviel die Antenne wohin abstrahlt.
Hallo Antal, also stimmt die Vorgehensweise/Berechnung soweit und die Reflexionen machen die Messergebnisse kaputt? Ich weiß, dass die Messkammer nicht für Frequenzen über 1 Ghz gemacht ist und dadurch keine optimalen Ergebnisse erwartet werden können. Die Messkammer ist an der Rückseite mit Absorber bestückt und ansonsten mit Ferritkacheln. Die anderen von dir genannten Punkte wurden so gut wie möglich beachtet! Bei den Antennen handelt es sich um eine Bi-Quad und zwei PCB Antennen. Viele Grüße, peter
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