Hallo ihr Lieben. Könnte mir jemand bitte erklären, warum mein AVR (Onkyo SR 607) das macht, was er macht? Folgendermaßen: Wenn ich vorne am Verstärker den Aux-Eingang mit dem Kopfhörer-Eingang meines Laptops (Lenovo x220) über Cinch verbinde, höre ich bei eingestellten Aux-Kanal ein schwaches, aber klares Radiosignal. Es wird viel Klassik gespielt (kann auch Romantik oder dergleichen sein. Für mich fällt alles unter Klassik, was mit Orchester und Co abläuft ;-) ) Irgendwie arbeitet mein Laptop also Antenne. Das funktioniert auch, wenn keine eigene Antenne am AVR angeschlossen ist. Ich dachte erst, irgendwie sind Aux und Tuner Kanal "undicht" und deshalb vermischt. Sollte ich das Kabel rausziehen aus dem Laptop, gibt es nur Rauschen. Ich glaube das Kabel ist 10m lang. Das Signal ist recht schwach. Bei Lautstärke 60 von 80 hört man es nur, wenns sonst wirklich leise ist und höchstens der Laptop vor sich hinsummt. Als Vergleich wird's bei Musik ab 45 recht laut. Bei 50 werden die Nachbarn schnell wild... Finde das ganze recht skuril. Vielleicht kann das jemand noch genauer beleuchten, was da passiert. Würde mich interessieren. Vielen Dank!
Ich hätte gesagt, du empfängst ein AM-Sender und das Signal ist deshalb nicht verrauscht wenn das Kabel im Laptop steckt, weil es dann "geerdet" ist, bzw. ein definiertes Potential hat. Das Kabel dient als Antenne. Passiert mir mit dem Gitarrenverstärker auch hin und wieder.
Hab den betroffenen Sender ausfindig gemacht: Deutschlandradio Kultur mit den Frequenzen: BERLIN 89.6 (UKW) BERLIN 990 (MW) ORANIENBURG 177 (LW) wohne auch in Berlin. Könntest du auf das mit dem Potential bitte noch einmal genauer eingehen?
Flo schrieb: > ORANIENBURG 177 (LW) Der ist es. ;-) Der sendet mit 500 kW. Um davon in Berlin etwas zu empfangen, genügt der berühmte nasse Schnürsenkel. Dann brauchst du nur noch irgendeinen pn-Übergang, der als Diode fungiert und damit in der Lage ist, die AM zu demodulieren. Kann der Eingang eines Verstärkers sein, kann aber u. U. sogar ein schlechter Kontakt sein, dessen Oxidschicht ein leichtes Halbleiterverhalten zeigt (Kupfer(I)- oxid beispielsweise wurde früher für Dioden benutzt), sodass du auf diese Weise einen simplen Detektorempfänger aufgebaut hast.
Sowas ähnliches hatte auch im Sommer. Ich habe mir einen Zweikanalaudiomischer gebaut und hatte einen Fehler im Schaltplan, der mir natürlich erst aufgefallen ist, als die fertige Platine nicht funktionierte. Deshalb habe ich aus Kupferdraht Brücken zwischen verschiedenen Leiterbahnen gelötet. Zum Testen hatte ich den Kopfhörer vom Ausgang in den Ohren. Als ich dann mit dem Lötkolben eine Leiterbahn berührt habe, hatte ich plötzlich Polnisch oder Russisch oder sowas in den Ohren. War auch mal lustig, mit dem Lötkolben Radio zu hören. Muss man jetzt für Lötkolben auch Rundfunkgebühr bezahlen?
Vielleicht sind es auch Geisterstimmen? Dazu gibt es "Forschungen" mit dem Tonbandgerät. Zum Beispiel hier bei Google Books gefunden: aus ISBN 9783826020971
>Vielleicht sind es auch Geisterstimmen? Dazu gibt es "Forschungen" mit >dem Tonbandgerät. http://www.youtube.com/watch?v=oiSwnWw65Wo&feature=player_embedded
Flo schrieb: > Könnte mir jemand bitte erklären, warum mein AVR (Onkyo SR 607) das Falls jemand auch noch drüber stolpert: Mit "AVR" ist hier wohl ein "AV-Receiver" gemeint, kein AVR Mikrocontroller :P
Kann mit den Erklärungen noch nichts anfangen. Und sollten es Geisterstimmen sein, ist es aufjedenfall jemand, der gerne Radiosender imitiert :P. Also mein Kabel arbeitet als Antenne. Nimmt das Radiosignal auf und schickt es zum Verstärker. Das Signal an sich ist eine Überlagerung aus der hochfrequenten Trägerfrequenz und des eigentlichen Hörbaren. Warum arbeitet jetzt der Eingang gleich als Demodulator? Hat der Verstärker zu viel Langeweile? Wieso funktioniert meine Antenne nur, wenn sie im Laptop eingestöpselt ist? Ich habe auch noch nichts befriedigendes über die Funktionsweise eines Demodulators gefunden. Eine Diode richtet das Signal gleich. Wie wird daraus dann zwingend folgend das NF Signal? Ich wollte das dann mal nachbauen hier: http://www.elektroniktutor.de/signale/am.html mit http://www.elektroniktutor.de/signale/am_demod.html Die Frage, die mir bleibt, ist welche Betriebsspannung muss man angeben. Ist das Wechselspannung oder Gleichspannung? Welchen Transistor in 1.? Zu zweitens wie soll ich das mit dem AM links verstehen? Muss ich einfach nur das Signal von 1. also 2) erst durch die Diode und dann wieder zu sich zurück ? Bitte im Hilfe. Dankeschön!
Flo schrieb: > Wieso funktioniert meine Antenne nur, > wenn sie im Laptop eingestöpselt ist? Weil offenbar dann irgendwo der für die Demodulation notwendige pn-Übergang im Signalweg vorhanden ist. > Eine Diode richtet das Signal gleich. Wie wird daraus dann zwingend > folgend das NF Signal? Bei AM: ja. > http://www.elektroniktutor.de/signale/am_demod.html Genau das hast du bereits nachgebaut. :-) > Die Frage, die mir bleibt, ist welche Betriebsspannung muss man angeben. Ein Detektor braucht keine eigene Betriebsspannung. > Ist das Wechselspannung oder Gleichspannung? Welchen Transistor in 1.? Diese Fragen verstehe ich nicht. > Zu zweitens wie soll ich das mit dem AM links verstehen? Muss ich > einfach nur das Signal von 1. also 2) erst durch die Diode und dann > wieder zu sich zurück ? Sorry, ich kann dir nicht mehr folgen. Schau dir mal an, wie ein einfacher Detektorempfänger aufgebaut ist.
Danke für die Mühe soweit. Ich versuche es mit meinen Fragen nochmal :) In meinem ersten Link war eine Schaltung unter: "Amplitudenmodulation durch selektiven Transistorverstärker" Die habe ich versucht nachzubauen. Dort steht oben Betriebsspannung U, aber kein Wert und auch nicht ob es mit Gleich- oder Wechselstrom betrieben wird. Für die Netzgeneratoren steht dort 4 bzw 6 VSS. Ich denke ich soll mich hierbei auf Ubetrieb beziehen? Auch wurde kein besonderer Transistor angegeben. Ich gehe davon aus, dass das hier wohl keine Rolle spielen mag. Habe einfach BC 547 mal reingetan. Wenn diese Schaltung fertig ist, kommt am Punkt (2) das modulierte Signal raus. In meinem zweiten Link ist eine Schaltung unter Hüllkurvendemodulator. Die untere mit der A112. Dort ist so ein Kästchen AM-ZF. Ich gehe davon aus, dass das mein Signal ist, was aus (2) rauskommt und bin dann von da aus in die Diode gegangen. Die Frage war dann der Rückweg, ob ich dann wieder alles in den Punkt (2) zurückführe. Ich hoffe, dieses Mal war es etwas verständlicher.
Hi Flo, zum Transistor-AM-Modulator: die Betriebsspannung ist nicht kritisch, nimm einfach 5V oder 12V, je nachdem was Du da hast. Natürlich Gleichspannung. Bei den angegebenen Frequenzen kannst Du wirklich jeden Transistor nehmen - völlig egal. Wichtig sind nur die hohen Pegel der Eingangssignale, wenn die zu niedrig sind wirst Du am Ausgang nichts sehen. Dass man mit einem einzigen Parallelschwingkreis am Ausgang alle unerwünschten Mischprodukte ausfiltert halte ich auch für etwas stark idealisiert in dem Beispiel. Aber wundere Dich nicht, wenn Du diese Schaltung in der Praxis als AM-Modulator nicht vorfindest. Aktive Mischer in etwas aufwändigerer Schaltungstechnik - meist als IC - sind deutlich beliebter, aber zum Lernen ist das sicher nicht verkehrt. Gruß Mark
Flo schrieb: > In meinem ersten Link war eine Schaltung unter: > "Amplitudenmodulation durch selektiven Transistorverstärker" > > Die habe ich versucht nachzubauen. Wobei sich die Frage stellt, warum du erst einen Modulator bauen willst. Schließlich bekommst du doch dein bereits fertig moduliertes Signal aus Zehlendorf frei Haus geliefert ... > Dort steht oben Betriebsspannung U, > aber kein Wert und auch nicht ob es mit Gleich- oder Wechselstrom > betrieben wird. Gleichspannung, und zwar eine "geeignete". :) 12 V könnten passen. > Für die Netzgeneratoren steht dort 4 bzw 6 VSS. Ich > denke ich soll mich hierbei auf Ubetrieb beziehen? Nein, Vss heißt "Spitze-Spitze-Spannung in Volt". 6 Vss entsprechen ungefähr 2 Veff. > Auch wurde kein > besonderer Transistor angegeben. Ich gehe davon aus, dass das hier wohl > keine Rolle spielen mag. Habe einfach BC 547 mal reingetan. Wird genügen. > Wenn diese Schaltung fertig ist, kommt am Punkt (2) das modulierte > Signal raus. Das man aber noch gut filtern muss, weil der Transistor im C-Betrieb arbeitet. Sowas macht man normalerweise nicht bei einem AM-Sender. > In meinem zweiten Link ist eine Schaltung unter Hüllkurvendemodulator. > Die untere mit der A112. Dort ist so ein Kästchen AM-ZF. Ich gehe davon > aus, dass das mein Signal ist, was aus (2) rauskommt und bin dann von da > aus in die Diode gegangen. Ja, oder eben das von deiner Antenne. Häng' einfach ein paar Meter Draht in die Luft, und klemme dort die Diode an. Genau das macht deine (andere) Schaltung ja bereits ungewollt. > Die Frage war dann der Rückweg, ob ich dann > wieder alles in den Punkt (2) zurückführe. Welcher Rückweg? Meinst du die zweite Leitung? Das ist immer die Masse (bzw. Erde). Am Punkt (2) des Demodulators könntest du einen hochohmigen Kopfhörer anschließen und die NF des Senders direkt hören. Damit hast du dann einen Detektorempfänger. Allerdings sind diese Kopfhörer, die früher allgegenwärtig waren, mittlerweile recht schwer zu bekommen und entsprechend teuer. Aber du kannst stattdessen eben genausogut den Eingang deines Verstärkers da dranklemmen.
Ach man, ich habe schon wieder das Wichtigste vergessen. Ich baue die Schaltung am Computer nach, da ich erstmal verstehen wollte, was überhaupt passiert. Habe keine zwei Netzgeneratoren und keine Oszilloskope hier. Bin viel zu arm dafür ;-). Mit Rückweg meinte ich alles unten. Also die Leitung wo zB Siebschaltung dransteht. Die geht ja wieder in das AM-ZF rein. Eine Masse ist dort in der Schaltung nicht angezeichnet. Die ist wahrscheinlich impliziert in AM-ZF? Könnte es also sein, dass ich es eventuell sogar in die Masse meiner ersten Schaltung zurückführen muss? Oder doch in Punkt (2) ? ------ OT: Ich habe mir erst vor zwei Tagen mein erstes Elektronik-Einsteiger-Set gekauft, was hoffentlich bald ankommt. Dann kann ich erst anfangen zu basteln. :-) Habe nämlich Make: Electronics: Learning by Discovery hier und nun einen reichelt Warenkorb aus dem gröbsten daraus gemacht. Bisschen eingebaut habe ich noch eine txt-faq und was hier unter Beginner steht. Sollte ich den Warenkorb hier irgendwo mal posten? Das hat echt Stunden gedauert, nur das rauszusuchen und dann reinzupacken. Eventuell profitiert ja jemand von dem Zeitgewinn wenn ich den Warenkorb poste. Sind sicherlich einige Sachen falsch, da ich noch keine richtige Ahnung habe, aber gebrauchen kann man die bestimmt irgendwann mal.
Flo schrieb: > Ach man, ich habe schon wieder das Wichtigste vergessen. Ja. > Ich baue die Schaltung am Computer nach, da ich erstmal verstehen > wollte, was überhaupt passiert. Das kann funktionieren, muss nicht. > Mit Rückweg meinte ich alles unten. Also die Leitung wo zB Siebschaltung > dransteht. Die geht ja wieder in das AM-ZF rein. Eine Masse ist dort in > der Schaltung nicht angezeichnet. Ja, das ist die Masseleitung. > Könnte es also sein, dass ich es eventuell sogar in die Masse meiner > ersten Schaltung zurückführen muss? Ja, die müssen natürlich alle zusammenhängen, schließlich hast du hier ja keine Übertragung via Funk. Schneller wärst du aber gekommen, wenn du eine Diode an deinen Verstärkereingang geklemmt hättest und ans andere Ende der Diode einen langen Draht, der das Zehlendorfer Langwellensignal aufnimmt. Die HF-Siebung (rechter Kondensator beim Demodulator) hätte dann "irgendwie" der Verstärkereingang übernommen. > Eventuell profitiert ja > jemand von dem Zeitgewinn wenn ich den Warenkorb poste. Fragst du mich gerade zu viel. In jedem Falle solltest du das aber in einem separaten Thread diskutieren und dich darauf vorbereiten, daraus vielleicht einen Wiki-Artikel hier zu zimmern.
Ich denke, ich habe es nun halbwegs hinbekommen. Grün ist das modulierte Signal also HF + NF. Rot mein eigentliches Signal NF. Orange ist das Signal nach der Gleichrichtung und weiß nach einem Tiefpass. Jedoch ist die Amplitude von 1 nun runter auf 0.2. Lässt sich das vermeiden? Das meiste geht alles an der Diode verloren.
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