Im Anhang ist das Datenblatt der MuRata-Filter DSS6NC52A. Diese Filter gibt es in diversen Kapazitäten. Wie ist die benötigte Kapazität zu berechnen? Die Filter sollen die Datenleitungen (RS232-Pegel, MAX232) und die Versorgungsspannung (24 V @ 30 mA) einer Schaltung schützen.
Der MAX232 bietet eine "driver slew rate" von bis zu 30V/µsec. Gemäß I=C*dU/dt hat das bei einer Kapazität von 1nF einen zusätzlichen Laststrom von 30mA zur Folge, nur für das Laden der zusätzlichen Kapazität! 1nF dürfte also schon zuviel des Guten sein. Besser ist es sowieso, noch einen zusätzlichen Schutz gegen ESD, Surge und Burst vorzusehen. Da hilft ein einzelner Cap nicht viel. Ich würde deshalb das Filter gegen eine Transzorb tauschen, die gerade von Hause aus ein paar 100pF Sperrschichtkapazität mitbringt.
Kai Klaas schrieb: > Ich würde deshalb das Filter gegen eine Transzorb tauschen, die gerade > von Hause aus ein paar 100pF Sperrschichtkapazität mitbringt. Vielen Dank für deinen Beitrag. Kanst du mir eine Transzorb empfehlen? @all Kann mir jemand ein gutes Buch nennen, damit ich mich in das Thema einarbeiten kann?
>Kanst du mir eine Transzorb empfehlen?
Zunächst würde ich mal einen RS232-Transceiver nehmen, der an den
busseitigen Ein- und Ausgängen +/-25V aushält. Linear Technology hat
solche, die sind allerdings etwas teurer. Dann würde ich SMBJ14CA von
jeder Datenleitung nach Masse schalten.
Wenn die Sperrschichtkapazität von rund 500pF pro Transzorb dann zu viel
ist, kannst du auch kapazitätsarme Transzorbs nehmen, beispielsweise die
SAC15, immer schön zwei davon antiparallel pro Busleitung. Das macht
dann rund 100pF pro Busleitung.
Davis schrieb: > Kann mir jemand ein gutes Buch nennen, damit ich mich in das Thema > einarbeiten kann? Leider sind die EMV-Themen sehr vielschichtig und vielfach muß das ganze auch noch individuell an eine spezifische Schaltung bzw. was meist noch eine größere Rolle spielt an einen spezifischen Leiterplatten / Gehäuseaufbau optimiert werden. Die Erfahrungen kann Dir kein Buch vermitteln. Eher ein gutes EMV-Labor. Du hast eine pauschale Frage gestellt (dieses Filter ohne Nennung von Störfrequenzen, der RS232-Nutzsignalrate und Kabellänge) und reflexartig eine pauschale Antwort (teure Transzorbdioden) bekommen. Genauso gut hätte man Antworten könnnen: Die Kapazität so wählen daß das Nutzsignal noch nicht zu stark gestört wird. Außerdem wird die Kapazität der Transzorbdioden bei 0V Spannung angegeben wo die Sperrschicht naturgemäß am dünnsten ist. Bei RS232-pegeln hat man dann vielleicht noch 25% davon. Für eine Filterwirkung kann das ggf zu wenig sein. Und vielfach reicht gegen ESD und Burst ein einfacher 1-10nF Kondensator der entsprechend Spannungsfest ist. (Kapazitiver Spannungsteiler zwischen Kapazität im ESD-Generator und EMV-Kondensator). Gruß Anja
Also, folgende Dioden sollten eigentlich helfen (sind genau für diesen Zweck gemacht): http://www.protekdevices.com/Assets/Documents/Datasheets/smdb.pdf http://www.protekdevices.com/Assets/Documents/Datasheets/sm14.pdf
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