Forum: Offtopic Kabel außen verlegen - NYM?


von Tom K. (tom___)


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Hallo,

ich wollte außen an unserem Haus drei Bewegungsmelder mit 
Halogenstrahlern installieren. Dabei soll je ein Bewegungsmelder an eine 
Halogenlampe. Ich dachte da an folgendes: Mit einem geeigneten Kabel am 
Haus entlang, dann in eine Verteilerdose, dort mit Lüsterklemmen 
abzweigen. Einmal zum Bewegungsmelder und Lampe und dann einmal weiter 
zum nächsten Melder mit Lampe.

Kann ich dafür NYM Kabel und handelsübliche Verteilerdosen (Obi) 
verwenden? Mir geht es da um Sonneneinstrahlung oder Regen, soll ja 
nicht funken!

Das ganze soll mit einem Schalter an- bzw. abgeschaltet werden können, 
also Licht an über die Melder oder alles aus. Verlegen und Anschließen 
ist kein Problem, wenn das richtige Material vorhanden ist. Allerdings 
bin ich mir bei einer weiteren Sache nicht sicher. Wo starte ich am 
besten? Kann ich z.B. die Lampen einfach an eine Sicherung im 
Sicherungskasten hängen, an der auch schon die Gartensteckdosen hängen 
oder muss da eine komplett neue Sicherung her? Eine Abzweigung an einer 
"nahe gelegenen" Stromquelle z.B. eine in der Nähe befindlichen 
Steckdose ist doch unzulässig, oder?

Bei Sicherungen etc. würde ich auch den Fachmann kommen lassen. Ich 
würde dann das Kabel nur bis zum Kasten ziehen.

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!

Gruß
Tom

von Michael S. (technicans)


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Tom K. schrieb:
> ich wollte außen an unserem Haus drei Bewegungsmelder mit
> Halogenstrahlern installieren. Dabei soll je ein Bewegungsmelder an eine
> Halogenlampe. Ich dachte da an folgendes: Mit einem geeigneten Kabel am
> Haus entlang, dann in eine Verteilerdose, dort mit Lüsterklemmen
> abzweigen.
Nimm farbige Abzweigklemmen, auch als Doli-Klemmen bekannt oder 
Wago-Steckklemmen. Lüsterklemmen sind für drinnen für die Lüster
(Lampen).
Bei den Abzweigdosen darauf achten das die für Feuchtraum geeignet
sind. Es gibt welche aus Hartplastik(z.B. Obo, Hensel etc.) wo dann
noch Kabelverschraubungen z.B. PG 13,5 oder PG16 eingebaut werden
müssen. Problem kann die Dichtheit werden. Entweder es ist dicht
und man braucht sich keine Sorgen machen oder die Dinger laufen
nach einem ordentlichem Guss voll und saufen ab. Daher ist es günstig
die Kabelzuführung von UNTEN vorzunehmen, anstatt von der Seite.
Ganz schlaue Strippenzieher drücken noch Kabelkitt in die
Verschraubungen aber das ist Murks und hält nicht lange weil
das Zeug mit der Zeit spröde und hart wird.
Eine andere Abzweigdose gibts aus Weichplastik (z.B. von Spelsberg
und bestimmt noch einigen anderen) wo man mit einem braunem
Stanzwerkzeug aus Hartplastik, den es dazu gibt, Löcher in die
vorgesehenen Stellen stanzt. Die Löcher sind dann so dimensioniert
das die Kabel gut abdichten. Keinesfalls sollte man die Löcher bohren,
das gibt nur Murks und Undichtigkeiten, es sei denn man weiß genau
was man tut. Auf gar keinen Fall ein Messer dafür nehmen, das wird nie 
dicht. Solchen Murks machen sogar manche Elektriker die es eigentlich 
besser wissen müssten.
> Einmal zum Bewegungsmelder und Lampe und dann einmal weiter
> zum nächsten Melder mit Lampe.
Aber bitte mit Kabelkanal oder Elektrorohr der dann ordentlich an
der Wand befestigt wird. Wenn es da ne Dämmung aus Styropor gibt
wird das nicht so ganz einfach.
> Kann ich dafür NYM Kabel und handelsübliche Verteilerdosen (Obi)
> verwenden? Mir geht es da um Sonneneinstrahlung oder Regen, soll ja
> nicht funken!
Abzweigdosen wie schon beschrieben. Wenn dann NYM-J 3x oder 5x 1,5qmm
(das J steht für den Schutzleiter der immer mitzuführen ist, selbst
wenn der nicht benötigt wird, z.B. für eine Steckdose).
> Das ganze soll mit einem Schalter an- bzw. abgeschaltet werden können,
> also Licht an über die Melder oder alles aus.
Auch hier darauf achten das dieser Schalter Feuchtraum- 
Spritzwassergeschützt ist. Auf Sorgfalt beim eindichten des Kabels
achten.
> Verlegen und Anschließen
> ist kein Problem, wenn das richtige Material vorhanden ist. Allerdings
> bin ich mir bei einer weiteren Sache nicht sicher. Wo starte ich am
> besten? Kann ich z.B. die Lampen einfach an eine Sicherung im
> Sicherungskasten hängen, an der auch schon die Gartensteckdosen hängen
> oder muss da eine komplett neue Sicherung her? Eine Abzweigung an einer
> "nahe gelegenen" Stromquelle z.B. eine in der Nähe befindlichen
> Steckdose ist doch unzulässig, oder?
Nö, die Belastung darf nur eben ca. 3500W nicht übersteigen.
Dann kann man das auch an eine externe Steckdose anschließen.
Auch sollte man darauf achten das ein zugeführtes Kabel nicht den Weg
frei für Regenwasser macht. Da sollte man sich schon überlegen wie
man die Natur außen vor hält.
> Bei Sicherungen etc. würde ich auch den Fachmann kommen lassen. Ich
> würde dann das Kabel nur bis zum Kasten ziehen.
Aus Versicherunggründen sollte der dann dein Werk auch ruhig mal prüfen.
Das ist jedenfalls billiger als nachher vor der Versicherung im 
Schadensfall dumm da zu stehen.

von Arsch G. (arschgwaf)


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Hallo.

Erstmal eines vorraus. In diesem Forum wirst du auf so eine Frage in 99% 
der Folgen Antworten nichts hilfreiches hören, sondern nur, dass du das 
nicht darfst. Das ist richtig. Und wenn das ganze Zeug irgendwo funkt 
und anfängt zu brennen zahlt dir das keine Versicherung (mal davon 
abgesehen dass auch Menschen zu Schaden kommen können).

Also wenn du nicht wirklich sicher gehen kannst, dass du das alles 
ordentlich machen kannst und das mit dir und deinem Gewissen vereinbaren 
kannst hol dir lieber einen Profi der das macht!!!

Trotzdem ein paar Tipps:
Keine NYM Kabel. Die sind für Innen gedacht. Die halten die Feuchte, 
Temp und UV Ansprüche im Freien nicht aus. Besser NYY-Kabel oder andere 
speziell für Außen gedachte Kabel!

Außen werden Kabel im Erdreich verlegt, in einer Tiefe wo der Boden 
nicht friert, am Besten noch in einem Kabelrohr. Also ordentlichen 
Graben ausheben, Sand rein, Rohr rein, Kabel durchziehen, Rohre mit Sand 
bedecken und Zubuddeln.

Zu umständlich? Ich sag dir warum man das so macht. Bei Frost werden 
Stromkabel spröde und brüchig ein NYY-Kabel ist zum beispiel bis -5°C 
(da bin ich mir grade nicht 100% sicher) spezifiziert. Darunter darf das 
Kabel nicht bewegt werden sonst besteht die gefahr, dass es bricht 
(speziell auch die Isolierung). Du kommst also im Winter Nachts mit dem 
Fahhrad heim und lehnst es gegen dei Hauswand an der du das Kabel 
entlanggezogen hast. Der Fahhradrahmen stößt ans Kabel und die 
Isolierung bricht. Fasst das Fahrad nun an hängst du direkt an der 
Leitung -> gute Nacht.

Zu den Verbindungen. Außen muss jede Verbindung auf jeden Fall 
wasserdicht sein. Die normalen Verteiler vom Obi sind das sicher nicht.

Viele Grüße und grill bitte weder dich noch andere!

von Jens G. (jensig)


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>Zu umständlich? Ich sag dir warum man das so macht. Bei Frost werden
>Stromkabel spröde und brüchig ein NYY-Kabel ist zum beispiel bis -5°C
>(da bin ich mir grade nicht 100% sicher) spezifiziert. Darunter darf das
>Kabel nicht bewegt werden sonst besteht die gefahr, dass es bricht
>(speziell auch die Isolierung). Du kommst also im Winter Nachts mit dem
>Fahhrad heim und lehnst es gegen dei Hauswand an der du das Kabel
>entlanggezogen hast. Der Fahhradrahmen stößt ans Kabel und die
>Isolierung bricht. Fasst das Fahrad nun an hängst du direkt an der
>Leitung -> gute Nacht.

Komisch - irgendwelche Leitungen sind doch an fast jedem Haus irgendwo 
ausen an der Mauer entlanggelegt. Und daß da etwas spröde wie Glas 
werden soll, ist mir auch neu, und kann ich an meiner Bude nicht gerade 
beobachten.
Klar - bei -10°C würde ich es auch nicht mehr massiv biegen wollen, aber 
leichte Biegungen in gewissen Grenzen sind da doch noch lässig drin ...
Auserdem: wenn Du erst das Kabel in die Erde verlegst aus 
Frostschutzgründen, dann muß es ja irgendwann auch mal wieder aus der 
Erde auftauchen, um zur Lampe zu gelangen. Kann also voll vom Frost 
behelligt werden.

von Michael S. (technicans)


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Arsch Gwaf schrieb:
> Der Fahhradrahmen stößt ans Kabel und die
> Isolierung bricht. Fasst das Fahrad nun an hängst du direkt an der
> Leitung -> gute Nacht.

Im Bereich von Wegen beim Übergang von oben ins Erdreich sind Kabel
mit einem zusätzlichem mechanischem Schutz zu versehen. In der Regel
ein Blech oder ein Stahlpanzerrohr. Und wenn die Anlage mit einem
Fehlerstromschutzschalter versehen ist, passiert da sowieso nichts.
So leicht werden die heutigen Kunststoffe in den Kabeln nicht
mehr spröde, selbst bei extremsten Minustemperaturen. Außerdem, warum
sollte sich denn ein festmontiertes Kabel bewegen?  Andererseits
hat die Festigkeit von Kabeln, wie meist alles, sowieso ihre Grenzen.
Wenn man genug Kraft aufwendet bekommt man alles kaputt.
Alle Kabel sind für draußen zugelassen, aber nur die NYY fürs Erdreich.
Ein Rohr buddelt man da gewöhnlich nicht ein, sondern man deckt das
Kabel mit Steinen oder Kabelabdeckelementen aus Kunststoff und darüber
mit einem Kabelsignalmeldeband ab.
Die starren Kabel sind für feste Montage und die flexiblen für lose
Anwendung. Ansonsten wäre Rasenmähen mit einem Elektromäher wohl kaum 
möglich oder zulässig.


Arsch Gwaf schrieb:
> Keine NYM Kabel. Die sind für Innen gedacht.
Verwechsele das mal nicht mit Stegleitungen, die sind tatsächlich
nur für drinnen zugelassen. NYM-J ist für innen und außen.

Ich glaube kaum das du mal Elektroinstallateur gelernt hast.

von Oliver H. (Firma: OliverHeinrichs.de) (dobson)


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Ich würde da gerne ein kleines bisschen verbessern...

Michael S. schrieb:
> (das J steht für den Schutzleiter der immer mitzuführen ist, selbst
> wenn der nicht benötigt wird, z.B. für eine Steckdose).

Das gilt aber auch nur für Steckdosen ohne Schutzleiterkontakt. Die ganz 
normalen Aufputz-Feuchtraum-Steckdosen, die ich kenne, haben sogar zwei 
Schutzleiteranschlüsse. Einen im Einsatz und einem im Gehäuse (meistens 
ganz unten). Diese sind grundsätzlich anzuschließen, falls dann eben 
doch etwas Feuchtigkeit eindringen sollte. Überhaupt... Hat man die 
Möglichkeit einen PE anzuschließen, sollte man das auch tun.

Ganz wichtig:
Der Schutzleiter (gr-ge) innerhalb eines NYY-J, NYM-J, oder meinetwegen 
auch NHXMH-J (halogenfrei) darf aufgrund seiner Schutzfunktion auch für 
NICHTS, aber auch wirklich NICHTS anderes verwendet werden. Nicht das du 
auf die Idee kommst, da das 3x1,5mm² billiger ist, die PE-Ader als 
geschaltete Phase von deinem Bewegungsmelder zu verschalten.

Grundsätzlich würde ich das in der Verteilung auf einen eigenen RCD (FI) 
für den Aussenbereich legen (30mA), oder einen neuen installieren, der 
dann in Zukunft für den Personenschutz im Aussenbereich sorgt. 
Anschließend einen normalen LS-Automaten B16A für den Leitungsschutz. 
Das haut dir im Fehlerfall nicht die 
Gefriertruhe/Kühlschrank/Heizung/Wecker aus den Latschen.
Beispiel: Es hagelt und zertrümmert dir die Abzweigdose auf der Wand 
(aussen) -> der RCD löst aus -> Ganzes Haus ohne Strom.

Michael S. schrieb:
> NYM-J ist für innen und außen.

Richtig, NHXMH-J und NYY-J auch. Also mit den Standard-Typen bist du gut 
beraten. Sollte nur min. 1,5mm² haben. Bei längeren Kabelwegen gerne 
auch 2,5mm² um den Spannungsfall zu minimieren.

Gruß,

Oliver Heinrichs

von Michael S. (technicans)


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Oliver Heinrichs schrieb:
> Ich würde da gerne ein kleines bisschen verbessern...
>
> Michael S. schrieb:
>> (das J steht für den Schutzleiter der immer mitzuführen ist, selbst
>> wenn der nicht benötigt wird, z.B. für eine Steckdose).
>
> Das gilt aber auch nur für Steckdosen ohne Schutzleiterkontakt. Die ganz
> normalen Aufputz-Feuchtraum-Steckdosen, die ich kenne, haben sogar zwei
> Schutzleiteranschlüsse. Einen im Einsatz und einem im Gehäuse (meistens
> ganz unten). Diese sind grundsätzlich anzuschließen, falls dann eben
> doch etwas Feuchtigkeit eindringen sollte. Überhaupt... Hat man die
> Möglichkeit einen PE anzuschließen, sollte man das auch tun.
Von Steckdosen ohne Schutzleiterkontakt (Euro-Steckdosen) reden
Elektriker erst gar nicht, weil die im klassischem Elektrohandwerk 
praktisch keine Bedeutung haben. Da gibts nur Schutzkontaktsteckdosen.
Ein PE muss in einer AP-FR-Steckdose nicht noch zusätzlich im Gehäuse 
angeschlossen werden. Meist gibts auch gar keine Klemme dafür und
soweit ich mich erinnere machte das mal nur Busch-Jäger, aber ich
hatte auch nur die gängigsten Hersteller die es bei den Großhändlern
gab mal in den Fingern. Eine Anschlusspflicht wäre mir da tatsächlich 
neu.
> Ganz wichtig:
> Der Schutzleiter (gr-ge) innerhalb eines NYY-J, NYM-J, oder meinetwegen
> auch NHXMH-J (halogenfrei) darf aufgrund seiner Schutzfunktion auch für
> NICHTS, aber auch wirklich NICHTS anderes verwendet werden. Nicht das du
> auf die Idee kommst, da das 3x1,5mm² billiger ist, die PE-Ader als
> geschaltete Phase von deinem Bewegungsmelder zu verschalten.
So naiv wird der TO ja wohl nicht sein? Gewöhnlich sagt man Gelb-grün
und nicht umgekehrt. So hab ich es mal gelernt.
> Grundsätzlich würde ich das in der Verteilung auf einen eigenen RCD (FI)
> für den Aussenbereich legen (30mA), oder einen neuen installieren, der
> dann in Zukunft für den Personenschutz im Aussenbereich sorgt.
> Anschließend einen normalen LS-Automaten B16A für den Leitungsschutz.
Nichts gegen einzuwenden. Mehr kann man immer machen, nur nicht weniger.
> Das haut dir im Fehlerfall nicht die
> Gefriertruhe/Kühlschrank/Heizung/Wecker aus den Latschen.
Das Kühl- und Gefriergut kann einen Stromausfall in der Regel
Stundenlang überstehen.
> Beispiel: Es hagelt und zertrümmert dir die Abzweigdose auf der Wand
> (aussen) -> der RCD löst aus -> Ganzes Haus ohne Strom.
Mehrere RCD haben eben den Vorteil das man die Stromkreise in Gruppen
etwas übersichtlicher gestalten kann. Da kann manchmal die Fehlersuche
bei in der Regel undokumentierten Anlagen zu einer richtigen
Sisyphusarbeit ausarten.
> Michael S. schrieb:
>> NYM-J ist für innen und außen.
>
> Richtig, NHXMH-J und NYY-J auch. Also mit den Standard-Typen bist du gut
> beraten. Sollte nur min. 1,5mm² haben. Bei längeren Kabelwegen gerne
> auch 2,5mm² um den Spannungsfall zu minimieren.
Wir wollen es ja wohl nicht übertreiben?

von Harald W. (wilhelms)


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Tom K. schrieb:

> Kann ich dafür NYM Kabel und handelsübliche Verteilerdosen (Obi)
> verwenden?

Ja, ich würde das NYM aber in ein Kunststoffschutzrohr ziehen.
Das schützt vor UV-Licht und sieht auch besser aus, weil das
Schutzrohr zwischen den Schellen nicht durchhängt.
Gruss
Harald

von Wilhelm F. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:

> Das schützt vor UV-Licht und sieht auch besser aus, weil das
> Schutzrohr zwischen den Schellen nicht durchhängt.

Wenn es sowas gibt, kann man auch schwarzes Kabel mit PE-Mantel nehmen.

Tragseil-Luftkabel und Erdkabel aus dem TK-Bereich aber auch aus dem 
Energiebereich haben beispielsweise solchen Mantel, der durch 
Umwelteinflüsse ziemlich unverrottbar ist.

von Michael S. (technicans)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Das schützt vor UV-Licht und sieht auch besser aus, weil das
> Schutzrohr zwischen den Schellen nicht durchhängt.

Aber nicht die 5-10cm Kabel zwischen den Abzweigdosen und den Rohrenden.
Gewöhnlich gehen die Rohre nicht bis an die Abzweigdosen oder anderen
Geräten dran, weil meist auch der Abstand des Kabels zur Wand nicht
einheitlich ist. Das Kabel UV-empfindlich sein soll halte ich für 
Quatsch. Die Kunststoffe sind im Elektrobereich sicherlich 
UV-stabilisiert.
Durchhängen darf das Kabel sowieso nicht, weil dafür keine Zugentlastung
vorgesehen ist und das normale NYM-J auch nur eine begrenzte
Zugbelastung aushält.
Die Zugentlastungen gibts auch nur bei ortsveränderlichen Geräten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Das Kabel UV-empfindlich sein soll halte ich für
> Quatsch. Die Kunststoffe sind im Elektrobereich sicherlich
> UV-stabilisiert.

Graue und weiße PVC-Kabel altern an Hauswänden in 10-20 Jahren dermaßen, 
daß man sie manchmal für einen Umbau nicht mehr bewegen darf, und der 
Mantel dann zersplittert, spröde geworden ist wie Eis. Ich kenne es aus 
Jahren Montage in der Fernmeldetechnik. Z.B. alle Kabelarten wie IYY 
2x2x0,6. Manchmal platzte so ein Kabel nach 25 Jahren auch ganz von 
selbst auf, das war dann ein Fall für den Entstörungsdienst.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Hallo!

Michael S. schrieb:
> Das Kabel UV-empfindlich sein soll halte ich für
> Quatsch. Die Kunststoffe sind im Elektrobereich sicherlich
> UV-stabilisiert.

Genau. Deswegen gibt es ja NYY. Das ist das gleiche wie NYM, nur das 
noch Ruß beigemischt wurde. Normales NYM-Kabel hält die UV-Strahlung 
nicht aus und ist auch nicht dafür vorgesehen. Das NYY nur -5Grad 
aushalten soll, halte ich für ein Gerücht. NYY wird z.B. als Freileitung 
mithilfe eines Stahlseiles zwischen zwei Gebäuden gezogen, z.B. zur 
freistehenden Garage, wenn du keine Lust zum buddeln hast. Kabel unter 
die Frostgrenze legen ist auch Quatsch. Das wären ja 1,20m. In der VDE 
steht was von 60cm bei unbelasteten Boden und 80cm bei belasteten Boden, 
z.B. eine Einfahrt. Unter einem Acker muss es 1m tief vergraben werden.

Tom K. schrieb:
> Kann ich z.B. die Lampen einfach an eine Sicherung im
> Sicherungskasten hängen, an der auch schon die Gartensteckdosen hängen
> oder muss da eine komplett neue Sicherung her? Eine Abzweigung an einer
> "nahe gelegenen" Stromquelle z.B. eine in der Nähe befindlichen
> Steckdose ist doch unzulässig, oder?

Es muss keine neue Sicherung her. Du kannst natürlich die gleiche 
Sicherung nutzen wie die Gartensteckdosen. Das wird nur problematisch, 
wenn du 3x1000Watt-Strahler hast. Also eine Leistung der Strahler wäre 
nochmal interessant, außerdem die Größe der Sicherung der 
Gartensteckdose, dann können wir dir genau sagen, ob das passt.

Eine Abzweigung einer in der Nähe befindlichen Steckdose wäre durchaus 
ok, nur darfst du den Querschnitt auf keinen Fall veringern, entweder 
gleich bleiben oder erhöhen. Nach VDE-Standart wäre dann noch die Frage 
nach dem Spannungsfall zu klären, dafür bräuchte man dann die Länge der 
Leitung von der Unterverteilung an.

Also zusammengefasst nochmal:

Als Kabel NYY verwenden, gibts im Baumarkt auch unter der einfachen 
Bezeichnung Erdkabel und ist eben typischerweise schwarz.

Für bessere Infos benötigen wir noch die Leistung der Strahler, die 
Größe der Sicherung deiner Gartensteckdose und die ungefähre 
Leitungslänge(etwa 1m-genau) von der Unterverteilung an bis zu deinen 
Strahlern. Weiterhin wäre noch interessant, ob für die Außensteckdose 
schon ein FI eingebaut ist.

Tom K. schrieb:
> Bei Sicherungen etc. würde ich auch den Fachmann kommen lassen. Ich
> würde dann das Kabel nur bis zum Kasten ziehen.

Und damit kann nicht ein Bedenkenträger hier dir etwas schlechtes sagen. 
Das Kabel selbst ziehen ist gar kein Problem, du nimmst es ja nicht in 
Betrieb. Das würde ja dann der Eli machen, und der sollte schon prüfen, 
ob er das macht, ist seine Sache, aber du bist auf alle Fälle in diesem 
Fall auf der sicheren Seite.


MfG Dennis

von Tom K. (tom___)


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Hallo,

wow, vielen Dank für die vielen Ratschläge und Tipps. Das hilft mir ja 
schon mal sehr viel weiter.

Das mit dem Kabelrohr hatte ich auch schon im Kopf, allein schon aus dem 
Grund, dass man es schön gerade am Haus entlang verlegen kann. Ich 
überlege mir das noch mal und dann werde ich wohl Kabelrohre verwenden. 
Ich habe hier noch so ein flexibles PVC Rohr (diese geriffelten), die 
wollte ich dann an den Verteilerdosen verwenden, damit das Kabel 
möglichst abgeschirmt bleibt ;-)

Da ich noch kein Kabel besorgt habe, werde ich mich mal im Baumarkt 
umschauen. Die Anlage soll ja schon einige Jahre halten und so wie es 
aussieht ist man eventuell mit NYY Kabel dann besser aufgehoben. Und 
keine Sorge, ich habe auch schon einiges verkabelt und Schaltungen 
aufgebaut. Ich bin einer derjenigen, der die Hänge über'm Kopf 
zusammenschlägt, wenn ich sehe, dass irgendjemand den PE für fiese 
Sachen missbraucht! Schutzmaßnahmen gehen klar vor!

Die Scheinwerfer habe ich ebenfalls noch nicht, deshalb kann ich da zu 
den Leistungen noch nichts sagen. Die Strecke messe ich die Tage mal aus 
(wenn die Schneeberge mal abgetaut sind) und gib die Werte dann noch mal 
durch. Grob geschätzt müssten es irgendwas um die 30m sein?!

Vielen Dank an alle! Ich melde mich wieder, wenn ich die Sache in 
Angriff nehme.

Viele Grüße
Tom

von Michael S. (technicans)


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Tom K. schrieb:
> Ich habe hier noch so ein flexibles PVC Rohr (diese geriffelten), die
> wollte ich dann an den Verteilerdosen verwenden, damit das Kabel
> möglichst abgeschirmt bleibt ;-)

Die sind für außen gar nicht geeignet, weil die aus PVC sind und
somit genau den Effekt in einigen Jahren zeigen der hier angedeutet
wurde. Jedenfalls würde dann jeder gleich sehen das da ein
Nichtelektriker Hand angelegt hatte weil das nämlich so kein Fachmann 
macht. Man sollte schon beim Stand der Technik bleiben und nicht alles 
glauben was einige selbst ernannte Experten so empfehlen, aber selbst
keine Lehre absolviert haben.


Michael S.,Elektriker seit 1978.

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