Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik L200 - Frage zur Belegung


von Werner (Gast)


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Hallo zusammen,

eine Frage zum Datenblatt (SGS/ATES) des L200 bzgl. Strombegrenzung.

- Anschluss-Schema: Pin 5 = Begrenzung; Pin 2 = Ausgang
- In der Standardschaltung (Bild 2) scheint soweit alles i.O. - 
Begrenzung durch R3 an Pin 5 und Verbraucher an Pin 2
- In Bild 4 jedoch (höherer Ausgangsstrom mit PNP-Transistor) liegt der 
Ausgang des Transistors an Pin 5 des L200 und fließt über R3 zum 
Verbraucher.

Ein 0,6 Watt Widerstand oder ein Standard-Poti zur Strombegrenzung wird 
da etwas schwitzen, oder wo habe ich einen Denkfehler?

Danke, Werner

von Werner (Gast)


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hier die Schaltungen aus meinem Datenblatt.

von Eddy C. (chrisi)


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Die Belegung der Pins 2/5 ist doch genau anders herum. Und damit ergibt 
sich dann auch der Sinn.

In jedem Fall muss R3 ausreichend Verlustleistung vertragen, richtig.

von Anja (Gast)


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Werner schrieb:
> Ein 0,6 Watt Widerstand oder ein Standard-Poti zur Strombegrenzung wird
> da etwas schwitzen, oder wo habe ich einen Denkfehler?

Was hindert dich denn daran das auszurechnen. Der nominale 
Spannungsabfall am Widerstand laut Datenblatt ist 450mV.

Gruß Anja

von Werner (Gast)


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Hallo,

wie anders herum? Ich denke das Datenblatt ist hier eindeutig (siehe 
Anhang)

Ausrechnen ist nicht das Problem, nur wenn ich dazu ein Poti benötige, 
das teurer als ein (günstiges) Fertignetzteil ist lohnt sich der ganze 
Aufbau irgendwie nicht mehr.

Mir geht es ja um das Verständnis zu Bild 4. Es macht ja keinen Sinn die 
Leistung des Transistors direkt an die Strombegrenzung des L200 zu legen 
und dann das ganze über einen Regelwiderstand an den Ausgang zu geben.

Danke für die Antworten,
Werner

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Werner schrieb:
> - Anschluss-Schema: Pin 5 = Begrenzung; Pin 2 = Ausgang
Werner schrieb:
> Hallo, wie anders herum?
So andersherum: Pin 5 ist der Ausgang.
> Ich denke das Datenblatt ist hier eindeutig (siehe Anhang)
Ein deutsches Datenblatt? Wo hast du das denn her? Das 
Original-Datenblatt zeigt da eine andere Wahrheit: -->  L200  <--


Und richtig: wenn du den Strom einstellbar machen willst, muss das Poti 
einiges abkönnen...
Fazit: die Schaltung ist zwar einfach, aber nur auf den ersten Blick 
auch preiswert oder gar billig...

von Werner (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Ein deutsches Datenblatt? Wo hast du das denn her?

Hier: http://bwir.de/download/L200_deutsch.pdf

Naja, wäre auch zu schön gewesen.

Die 450 mV Spannungsabfall bringt zur Berechnung ja nicht viel. Bei 
maximal 16 V und 2 A müsste R3 ja mind. 32 Watt abkönnen. Oder liege ich 
da schon wieder falsch?

von ArnoR (Gast)


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> So andersherum: Pin 5 ist der Ausgang.

Pin5 ist zwar der Ausgang der internen Reglers, aber Pin2 ist letztlich 
der Ausgang der Schaltung. Die gezeigten Bilder sind schon richtig.


> Die 450 mV Spannungsabfall bringt zur Berechnung ja nicht viel. Bei
> maximal 16 V und 2 A müsste R3 ja mind. 32 Watt abkönnen. Oder liege ich
> da schon wieder falsch?

Ja, falsch. Die 450mV bringen zur Berechnung alles: Die Leistung an R3 
ist P=0,45V*2A=0,9W und R3=0,45V/2A=225mOhm.

von asd (Gast)


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Mal den Thread kapern:
Gibts eigentlich moderne Spannungsregler mit einstellbarer 
Strombegrenzung? Am besten was low-droppiges mit ca. 1A max? Hab ich mal 
gesucht weil sehr wenig Platz war für Hühnerfutter+OPV, aber nix 
passables gefunden. Die eingebauten Strombegrenzungen hatten zu viel 
Toleranz, so was wie typisch 300mA, max 500mA.

von Werner (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Pin5 ist zwar der Ausgang der internen Reglers, aber Pin2 ist letztlich
> der Ausgang der Schaltung. Die gezeigten Bilder sind schon richtig.

total verwirrt jetzt bin.

Und ja, deutsche und englische Aussagen über die Belegung widersprechen 
sich.

Also wenn Pin 2 der Ausgang der Schaltung ist (max 16V / max 2A), dann 
hätte ich an R3 ein knappes Watt - so dachte ich mir das anfangs auch.

Wenn Pin 5 der Ausgang der Schaltung ist (max 16V / max 2A), dann würden 
32 Watt auf R3 zukommen.

von Harald W. (wilhelms)


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Werner schrieb:

> über einen Regelwiderstand an den Ausgang zu geben.

Du meinst vermutlich einen einstellbaren Widerstand. Das ist hier
wirklich nicht sinnvoll. Wenn man eine einstellbare Strombegrenzung
will, sollte man da eher einen Stufenschalter einsetzen. Grundsätz-
lich sind diese ICs sowieso nicht besonders gut als Labornetzteil
zu gebrauchen, da sie die hohe Verlustleistung nicht weggekühlt
bekommen. Hier sind diskrete Schaltungen (mit OPV-Steuerung)
besser geeignet.
Gruss
Harald

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Werner schrieb:
> ArnoR schrieb:
>> Pin5 ist zwar der Ausgang der internen Reglers, aber Pin2 ist letztlich
>> der Ausgang der Schaltung. Die gezeigten Bilder sind schon richtig.
> total verwirrt jetzt bin.
An Pin 2 wird die Last angeschlossen. Aber verfolge einfach mal den 
Strom durch den Regler: am Pin 1 gehts rein, dann über T7 und R8 nach 
Pin 5. Und das ist der Ausgang des Schaltreglers. Das Pinout rechts am 
Rand vom Bild 1 aus dem deutschen "Datenblatt" ist falsch!

Wie kommt es zu solcher Verwirrung?
Sowohl Pin 2 wie auch 5 haben was mit der Strombegrenzung zu tun, und 
der Ausgang des Gesamtschaltung ist am Pin 2. Und da hat der deutsche 
Übersetzer einen Knoten ins Hirn bekommen. In den englischen 
Datenblättern ist das dagegen korrekt dargestellt: Pin 5 = Output, Pin 2 
= Currentsense

von Werner (Gast)


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Letzte dumme Frage von mir hier in diesem Thread.

Pin 5 = Ausgang, Pin 2 = Strombegrenzung, Pin 4 = Referenzspannung

Wenn ich die Schaltung so wie im Bild ändere würden an R3 dann nur die 
0,9 Watt entstehen und die Strombegrenzung sollte trotzdem regelbar 
sein. Richtig oder falsch?

Harald Wilhelms schrieb:
> Grundsätz-
> lich sind diese ICs sowieso nicht besonders gut als Labornetzteil
> zu gebrauchen, da sie die hohe Verlustleistung nicht weggekühlt
> bekommen.

soll hier nicht als Ersatz für ein Labornetzteil dienen sondern ich 
benötige 2 verschiedene Spannungen mit (regelbarer) Strombegrenzung. Ue 
ist nur wenige Volt größer als Ua. Sollte also gar nicht so heiss 
werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Werner schrieb:

> Ich benötige 2 verschiedene Spannungen mit (regelbarer) Strombegrenzung.
> Ue ist nur wenige Volt größer als Ua. Sollte also gar nicht so heiss
> werden.

Meinst Du geregelte oder einstellbare Strombegrenzung?
Wichtign wäre es, zu wissen, wie gross der Einstellbereich des
Stroms sein soll. Daraus kann man dann die nötige Strombelast-
barkeit errechnen. Typisch braucht man hier Drahtpotis mit
mehreren Watt zulässige Leistung.
Gruss
Harald

von Werner (Gast)


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Hallo Harald Wilhelms,

ich meine eine einstellbare Strombegrenzung. Sorry, bin kein gelernter 
Elektroniker. Ich erwarte vom L200 in Sachen Strombegrenzung auch keine 
Wunder und ich benötige auch keine genauen Werte, dazu habe ich andere 
Netzteile.
Spannung liegt zwischen 13 und 16 Volt und Strombegrenzung von ca: 200 
oder 500 mA bis 2 A bzw. "was_das_Ding_hergibt".
Strombegrenzung soll Strom begrenzen und nicht ausschalten, sonst könnte 
ich auch eine Sicherung verwenden ;-)
Eingangsspannung entweder Labornetzteil oder 19 V / 4 A Schaltnetzteil.

Harald Wilhelms schrieb:
> Typisch braucht man hier Drahtpotis mit
> mehreren Watt zulässige Leistung.

Richtig - oder eine bessere Schaltung / Bauteile oder man nimmt gleich 
entsprechende Netzteile. So günstige McVoice usw. für 30 Euro bei 0-15 V 
und 0-2 A würdens experimentell auch tun (ja, billiger China-Schr...)

Um jetzt nicht OT zu werden, so wie ich die Schaltung umgezeichnet habe 
liegt der Verbraucher nun direkt an Pin 5 und das Poti R3 an Pin 2. 
Könnte das jetzt, sagen wir mal mit einem 4-Watt Potenziometer, 
funktionieren?

von Harald W. (wilhelms)


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Werner schrieb:

> Strombegrenzung von ca: 200 oder 500 mA bis 2 A

Für 200 mA brauchst Du einen Widerstand von 450mV/200mA=2,2 Ohm
Um bis 2A einstellen zu können, musst Du einen Widerstand von
450mV/2A=0,22Ohm in Reihe schalten. Dann kannst Du von 200mA
bis 2A einstellen. Das Poti muss dann für eine Leistung von
IxI/R = 2x2/2,2 = ca. 2W bemessen werden. Wenn Du andere Werte
brauchst, kannst Du sie ja entsprechend der obigen Formel ausrechnen.

> Eingangsspannung entweder Labornetzteil oder 19 V / 4 A Schaltnetzteil.
> (Ausgangs-)Spannung liegt zwischen 13 und 16 Volt.

Das wären also bis ca. 12W.
Das kann der L200 nit entsprechenden Kühlkörper alleine schultern.
Wenn Du 4A brauchst, musst Du den zusätzlichen PNP-Transistor
und einen Shunt von 0,11 statt 0,22 Ohm verwenden. Dann brauchst Du
aber eine höhere Ein-Ausgangsspannungs- differenz als 3V. Ausserdem
müsste das Poti dann für 8W ausgelegt sein.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Werner schrieb:

> Strombegrenzung von ca: 200 oder 500 mA bis 2 A

Für 200 mA brauchst Du einen Widerstand von 450mV/200mA=2,2 Ohm
Um bis 2A einstellen zu können, musst Du einen Widerstand von
450mV/2A=0,22Ohm in Reihe schalten. Dann kannst Du von 200mA
bis 2A einstellen. Das Poti muss dann für eine Leistung von
IxI/R = 2x2/2,2 = ca. 2W bemessen werden. Wenn Du andere Werte
brauchst, kannst Du sie ja entsprechend der obigen Formel ausrechnen.

> Eingangsspannung entweder Labornetzteil oder 19 V / 4 A Schaltnetzteil.
> (Ausgangs-)Spannung liegt zwischen 13 und 16 Volt.

Das wären also bis ca. 12W.
Das kann der L200 nit entsprechenden Kühlkörper alleine schultern.
Wenn Du 4A brauchst, musst Du den zusätzlichen PNP-Transistor
und einen Shunt von 0,11 statt 0,22 Ohm verwenden. Dann brauchst Du
aber eine höhere Ein-Ausgangsspannungs-Differenz als 3V. Ausserdem
müsste das Poti dann für 8W ausgelegt sein.
Gruss
Harald

von Werner (Gast)


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Wollte von Anfang an nur den L200 mit entsprechendem Kühlkörper 
einsetzen - mich hat nur der Schaltplan mit dem Leistungstransistor 
irritiert, da ich von Pin 5 = Strombegrenzung ausgegangen bin.

Ich gehe also davon aus, das mein letzter Schaltplan so funktioniert.

Was das Poti betrifft - 2,5 Ohm sind schlecht aufzutreiben. Aber ein 10 
Ohm / 4 Watt Potentiometer mit parallelgeschaltetem 3,3 Ohm 
Lastwiderstand kommt da recht gut hin (Anhang). Das es nicht mehr linear 
ist kommt mir sogar recht gelegen, sollte dann im unteren A-Bereich 
genauer einstellbar sein.

Danke für die Antwort,

Grüße, Werner

von Werner (Gast)


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Die geänderte Schaltung scheint nicht zu funktionieren - nur warum 
nicht?

- Ohne Last am Ausgang: Spannung regelbar
- Belastet mit ca. 1A: Spannung regelbar, Strom gleichbleibend (Poti 
ohne Funktion)
- Belastet über L200-Grenzen: Spannung und Strom zusammengebrochen

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Werner schrieb:
> Wenn ich die Schaltung so wie im Bild ändere ...
Diese Schaltung kann und wird keinen Strom begrenzen. Woher ist die?

Werner schrieb:
> Die geänderte Schaltung scheint nicht zu funktionieren - nur warum
> nicht?
Weil über dem "Strommesswiderstand" kein Strom fließt. Überleg einfach 
mal, wie die Innenbeschaltung vom L200 aussieht, und wie dessen 
Strombegrenzung funktioniert...
Ich habe den Weg schon mal verbal skizziert im 
Beitrag "Re: L200 - Frage zur Belegung"

Werner schrieb:
> sondern ich
> benötige 2 verschiedene Spannungen mit (regelbarer) Strombegrenzung.
Ich möchte mich selber zitieren:
>>> Fazit: die Schaltung ist zwar einfach, aber nur auf den ersten Blick
>>> auch preiswert oder gar billig...

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