Hallo folgendes Problem: Ich verwende seit einigen Jahren Linux zu Hause, und bin leicht genervt. Was ich inzwischen prima finde, ist das bei modernen Distributionen alles out of the box funktioniert (nicht wie früher, wo man schon mal einen Kernel/Modul kompilieren musste). Inzwischen verwende ich Ubuntu, da ich mich mit solchen Details auch nicht auseinandersetzen möchte (lieber produktiv sein). Leider, nach 2 bis 3 bis viele Updates (keine Upgrades), funktionieren bestimmte Programme (letztes Mal war es vmware) nicht mehr, die vorher funktioniert haben, und man muss im Internet erstmal eine Lösung finden. Hier die Frage: - Welche Distribution ist update-stabil, d.h. wenn es vorher lief, läuft es auch nachher - oder ist es möglich, den update-manager so einzustellen, das nur sicherheitsrelevante updates durchgeführt werden? Wäre so eine Strategie zielführend? wie gehen andere Leute mit diesem Problem um? Home auf eine andere Partition und alles paar Monate neuinstallation?
Die Problematik kenne ich, weshalb ich Ubuntu schon lange nicht mehr verwende. Früher war es eine gute benutzerfreundliche Desktopvariante, inzwischen macht es zumindest nach meiner Erfahrung mehr Probleme als die meisten anderen Distributionen. Für meinen eigenen Desktop setze ich seit langem Debian ein, entweder stable oder auch mal testing, sofern der Übergang zu stable sowieso in greifbarer Nähe ist. Habe damit eigtl. nur gute Erfahrungen gemacht, sehr selten Probleme, teilweise halt etwas veraltet. Absolut sogenfrei wirst du so oder so mit keinem Betriebsystem arbeiten können. Außer du installierst es einmal und arbeitest bis in alle Ewigkeit mit der selben Konfiguration.
CentOS, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/CentOS ist ein recompile von Redhat Enterprise Server. Updates werden fast 10 Jahre lang geliefert und es wird großer Wert auf Stabilität und Kompatibilität der Updates gelegt. Das von dir geforderte Szenario "wenn es vorher lief, läuft es auch nachher" sollte dann auch sichergestellt werden. Nachteil: ggf. ist die mitgelieferte Software auf einem älteren aber stabilen Stand.
Ich verwende derzeit Manjaro, das ist im Prinzip ein Arch-Linux mit vorinstalliertem Gnome. Es werden jedoch eigene Repositories angeboten, die immer einen stabilen Snapshot der Arch-Repositories darstellen. Genaueres zur Langzeitstabilität kann ich aufgrund der kurzen Nutzungsdauer noch nicht sagen. Mit einer RHEL Lösung sollte man im Allgemeinen aber auf der sicheren Seite sein. Scientific Linux z.B. bietet in der aktuellen Version noch Updates bis 2017.
Also ich würde erstmal raten /home auf eine andere Partition zu legen. Es hat den einfachen Grund, das wenn die root Partition (inkl. /home) überläuft, das System kaum benutzbar ist, bzw. ein Datenverlust eintritt. Ein DOS Denial of Service kann auch vorkommen. Teilweise haben einige Filesysteme (z.B. ext2 und Co.) interne Grenzen, das dieser Fall nicht auftritt. Dort werden glaube ich so um 5-10% nur für den User root reserviert (kann mit tune2fs eingestellt werden). Jetzt zu den Distros: Es gibt versionsbasierte Distros und rollende Distros. Erstere sind z.B. Debian/Ubuntu, dort passiert jedesmal ein harter Schnitt durch den Versionssprung. Es werden nach einem "freeze" ja nur die Sicherheitsupdates eingespielt. Bei den rollenden Distros z.B. Gentoo/Sabayon. Dort ist der Sprung kleiner. Sicherheitsupdates und aktuelle Programme (mit neuen Funktionen) werden quasi täglich in das System eingespielt. Meistens ist dort nur eben das "neue" Paket defekt, außer du machst einen Update alle 6 Monate ;-) Achja: ich bin Gentoo/Sabayon User, wegen dem einfachen Corsscompilen von Paketen
Vielen Dank für die vielen Antworten! Ich werde mir da CentOs und einige andere Tipps gerne ansehen! Einige Kommentare zu dem geschriebenen: GFK schrieb: > Absolut sogenfrei wirst du so oder so mit keinem Betriebsystem arbeiten > können. Stimmt, ich hatte nur auf einem anderen Computer etwas von KleinWech installiert, und da hatte ich ueber 10 Jahre noch nie das Problem, das eine einmal installierte Software nicht mehr ging. Dafür hat man da natürlich andere Sorgen. Hans Ulli Kroll schrieb: > Meistens ist > dort nur eben das "neue" Paket defekt das wäre mir schon zuviel. Rene Schube schrieb: > Zum Beispiel die LTS Versionen von Ubuntu. Haben die nicht das geschilderte Problem? LTS heisst doch nur, das man lange Zeit auf ein upgrade verzichten kann, aber die updates sind doch nicht anders, oder?
Ich selber nutze wegen dieser Problematik Debian stable. Auch zu empfehlen: Centos oder Scientific Linx, wobei letzteres wohl schneller Sicherheitspatches liefert als Centos. Einen Nachteil haben alle 3: Du musst mit älterer Software leben. Z.B. ist gar nicht so einfach unter Debian stable google+ und facebook zu nutzen. Da sind einige Einstellungen zu machen, damit das funktioniert, weil die Standardbrowser alle zu alt dafür sind. Ich habe mir immer wieder Ubuntu, Kubuntu, Fedora und selten auch mal Opensuse angeschaut und bin immer wieder bei Debian geblieben.
Ich habe viele Jahre mit SuSE gearbeitet dabei haben mir aber etliche Änderungen nicht mehr gefallen. Trotzdem habe ich noch einige Systeme mit SuSE 9.x laufen. Die bekommen nur die notwendigen Sicherheitsupdates. Seit ich von SuSE weg bin arbeite ich mit Ubuntu (und Kubuntu) auf den Produktivsystemen laufen 10.04 LTS und 12.04 LTS. Auch dort werden nur Sicherheitsupdates eingespielt. Infos findet man unter https://wiki.ubuntu.com/LTS Ich konnte damit noch keine Probleme feststellen.
Bei den Systemen wo mir die Stabilität so am Herzen liegt, werden die Sicherheitsupdates manuell eingespielt. Dazu nutzte ich unter anderem einen Informationsservice vom BSI bzw. http://www.buerger-cert.de sowie die Meldungen über Schwachstellen etc. der Systemen. In diesem Fall von Ubuntu. Ansonsten kann man die Updatequellen anpassen -> /etc/apt/sources.list
Thema LTS: Wie schon bemerkt heist LTS Long Term Support. Das bezieht sich erstens auf die Pakete. Und zweitens (wichtiger) auf den Kernel. Beim Kernel ist es so das sich einige Distros ihre Kernelversion "aussuchen", da geschieht z.B. beim Freeze. Das bekommt zum Teil die Community auf kernel.org mit, dessen stable Maintainer eben die Sicherheitsupdates einspielen. Diese Sicherheitsupdates werden/müssen im sogenannten Review von den zuständigen Subsystem-Maintainern abgenickt. Wenn es nicht direkt möglich ist ein Update einzupflegen wird eben ein Backport gemacht, um die Abhängigkeiten aufzulösen. Dieser Vorgang kann/wird auch von den einzelen Distros gemacht, die diese Updates abermals wieder der Community zurückgeben (sollten !). Wie jetzt die Distros die Updates vom Kernel testen ist ihnen überlassen. Bei den Pakten (Userland) ist die Sache ähnlich, aber viel einfacher. dadida schrieb: > Hans Ulli Kroll schrieb: >> Meistens ist >> dort nur eben das "neue" Paket defekt > > das wäre mir schon zuviel. > Mit defekt meine ich alles was bei diesem Paket passieren kann, also auch die Config. Letztens wurde ein Update von dem "Policy-Kit" gemacht, da hatte ich eben den Update der Configs nicht abgenickt, und schon kamm ich nicht mehr ins Netzwerk. Das war aber mein Fehler gewesen, da mich das System extra drauf hingewiesen hatte einige Configs zu prüfen. Es wurden mir die Unterschiede dazu angezeigt, nur habe ich es eben nicht gemacht ... Achja Ubuntu ist teilweise ein aktuellers Debian !
dadida schrieb: > Leider, nach 2 bis 3 bis viele Updates (keine Upgrades), funktionieren > bestimmte Programme (letztes Mal war es vmware) nicht mehr, die vorher > funktioniert haben, und man muss im Internet erstmal eine Lösung finden. Welches vmware? Etwa der alte Server 2.0? Ich benutze VirtualBox unter Ubuntu 12.04 LTS mit Gnome und habe so gut wie keine Probleme damit. Mit Unity konnte ich mich nicht anfreunden und hatte auch bald den Eindruck, daß damit etliche Bugs in die Oberfläche eingezogen waren.
dadida schrieb: > - Welche Distribution ist update-stabil, d.h. wenn es vorher lief, läuft > es auch nachher keine nimm windows, das funktioniert wenigstens
Hallo > Ich benutze VirtualBox unter Ubuntu 12.04 LTS mit Gnome und habe so gut > wie keine Probleme damit. Ich kann keine Probleme feststellen. Habe Ubuntu laufen und mache NICHT jedes Update mit, nur von LTS auf LTS Version! GNOME Oberflaeche > Mit Unity konnte ich mich nicht anfreunden und hatte auch bald den > Eindruck, daß damit etliche Bugs in die Oberfläche eingezogen waren. Das ist Geschmackssache. Nach Eingewoehnung laeuft hier Unity. Systemeinschraenkung liegt eher an meinem 7 Jahre alten Rechner (besonders bei Videorendering ;-) > nimm windows, das funktioniert wenigstens Das nun allerdings wirklich nicht! Gruss Michael
Hallo zusammen, nutze seit Jahren Kubuntu. Für den normalen Einsatz als Arbeitsrechner immer die LTS-Versionen, kann mich nicht erinnern das ich bei Updates jemals ein Problem hatte. Es funktioniert halt einfach. Ob Windows wirklich besser ist kann ich nicht sagen, woher sollte ich das wissen ;-)) Gruß Erik
Rene Schube schrieb: > Bei den Systemen wo mir die Stabilität so am Herzen liegt, werden die > Sicherheitsupdates manuell eingespielt. Dazu nutzte ich unter anderem > einen Informationsservice vom BSI bzw. http://www.buerger-cert.de sowie > die Meldungen über Schwachstellen etc. der Systemen. In diesem Fall von > Ubuntu. Wenn die Sicherheit eine so hohe Rolle spielt, wäre dann *BSD nicht eher das richtige? Welche Gründe gibt es dann noch Linux zu verwenden (ich vermute mal nicht dass das jetzt ein Desktop PC war)
dadida schrieb: >> Bei den Systemen wo mir die Stabilität so am Herzen liegt, werden die >> Sicherheitsupdates manuell eingespielt. Dazu nutzte ich unter anderem >> einen Informationsservice vom BSI bzw. http://www.buerger-cert.de sowie >> die Meldungen über Schwachstellen etc. der Systemen. In diesem Fall von >> Ubuntu. Wusel * Wusel = Wuselquadrat
Erstens sollte man wissen, was die genannte Linux Maschine machen soll. Lan-Fileserver ? Internet-file-server? Internet Webserver ? Und dann kann man allenfalls einen Tip abgeben.
Schonmal FreeBSD oder wenn's sicher sein soll OpenBSD angesehen ? Da läuft dann auch ein X11 mit KDE/GNOME/beliebigenFenstermanager und es ist sehr stabil und hat die PORTS wo man ohne Probleme Software installieren kann. Updates laufen problemlos. Vor allem ist es konsistent was die Konfiguration angeht, d.h. es ist immer alles an der selben Stelle zu finden, nicht wie bei diversen Linux-Distributionen die eigene Süppchen kochen.
> - Welche Distribution ist update-stabil, d.h. wenn es vorher lief, läuft > es auch nachher Debian - stable. Seit vielen Jahren bin ich damit sehr zufrieden. Aber nur für Leute zu empfehlen, die nicht gleich nervös werden, weil es schon neuere Version von irgendwelcher Software gibt. Ich bin drauf gekommen, dass ich nicht wirklich etwas verpasse :-) Seit einem halben Jahr arbeite ich sogar auf Debian - testing. Keinerlei Update Probleme, das System läuft stabil. Der Captain
Michael Steinbauer schrieb: > Debian - stable. Seit vielen Jahren bin ich damit sehr zufrieden. Ist ohnehin die Distro für Server. Ubuntu beispielsweise ist bisweilen etwas zu vorschnell dabei, zu neue Features einzubauen.
Servus A.K. >> Debian - stable. Seit vielen Jahren bin ich damit sehr zufrieden. > Ist ohnehin die Distro für Server. Ubuntu beispielsweise ist bisweilen > etwas zu vorschnell dabei, zu neue Features einzubauen. Ich benutze es aber auch seit Jahren als Desktop. Hab mit dem System an sich keinerlei Probleme. Mir gefällt die Philosophie dahinter, eine neue Version erst dann freizugeben, wenn sie fertig ist. Und nicht, wenn ein bestimmtes Datum erreicht wurde (wie halbjährlich inzwischen bei Ubuntu). Ich weiß, das ist so gar nicht deutsch - exakt.
dadida schrieb: > Leider, nach 2 bis 3 bis viele Updates (keine Upgrades), funktionieren > bestimmte Programme (letztes Mal war es vmware) nicht mehr > - Welche Distribution ist update-stabil, d.h. wenn es vorher lief, läuft > es auch nachher das kann dir keine garantieren, aber es gibt sicherlich welche die "stabiler" sind als andere. das problem bei vmware ist das es kernel module braucht und die closed source sind. das heißt wenn deine distribution den kernel updated, z.b. wegen einer vulerability, kriecht vmware beim liefern passender module-binaries wie eine schnecke hinterher. das nur als erklärung warum es an ecken klemmen kann, nicht immer muss, aber vermeiden lässt sich das auch nicht (außer du updatest ein system nicht). ich persönlich verwende gentoo und da ist es erstaunlich selten das etwas nicht funktioniert, allerdings ist das keine grundweg empfehlenswerte distribution - vor allen für anwender die das system nur benutzen und sich nicht damit beschäftigen wollen. jemand hat weiter oben bereits virtualbox erwähnt… damit habe ich seit einigen jahren weniger probleme als ich vorher mit vmware hatte - eben weil sie source nicht dermaßen closed ist. wenn vmware kein muss bei dir ist versuch doch mal virtualbox.
ubuntu - an african word meaning slackware is too hard for me.
Scientific Linux wurde am Cern entwickelt, um ohnehin belastete Administratoren zu entlasten. Dh es gibt es wenig updates, soll sehr stabil sein. Fuer Server. Soll eine Redhat variante sein.
Centos und Scientific Linux sind binärkompatibel zu Red Hat Enterprise. Firmen, die Centos oder Scientific Linux einsetzen, wollen die Lizenskosten für ein Red Hat sparen und trotzdem teure Software, die für Red Hat qualifiziert ist, einsetzen. Es gibt nämlich Linux-Software, wo der Hersteller sagt: nur qualifiziert mit Red Hat oder Suse Enterprise. Damit wollen die sich den Ärger ersparen, dass alle möglichen Kunden die Software auf allen möglichen Linux-Varianten einsetzten. Der Supportaufwand dafür wäre nicht zu bewältigen.
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