Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 100ah akku mit nur 600ma laden


von Peter (Gast)


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schadet es einem Bleiakku wenn man ihn mit "zu wenig" ladestrom lädt?

Habe einen 12v 100ah Bleiakku und ein 12v akkuladegerät das max 600ma 
kann.

ein freund sagte mir ich sollte mit 1/10C laden, was aber bedeuten würde 
das ich mit einem Ladestrom von 10A laden sollte.

ist das richtig?

und schadet es dem akku ihn mit den 600mA zu laden?

von fonsana (Gast)


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Peter schrieb:
> und schadet es dem akku ihn mit den 600mA zu laden?

Nein.

fonsana

von Michael D. (etzen_michi)


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Die einzige Frage ist ob du so lange laden willst?

~1,5Wochen.

von Marc R. (hypsocormus)


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Nein es schadet nicht, sondern dauert nur entsprechend länger...

von Pink S. (pinkshell)


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Peter schrieb:
> Habe einen 12v 100ah Bleiakku

Da kannst du noch 100mA Selbstentladung dazurechnen, je nach Temperatur 
(im Winter eher weniger). Da bleiben noch 500mA zum Laden.

Ist aber alles kein Problem, wenn du genügend Zeit zum Laden hast.

von F. F. (foldi)


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Wird die Batterie sogar gleichmäßiger geladen. Bei sulfatierten 
Batterien wird das auch gemacht; heute aber eher mit Pulsphasen.

von Werner (Gast)


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Peter schrieb:
> Habe einen 12v 100ah Bleiakku und ein 12v akkuladegerät das max 600ma
> kann.

Hallo,

einmal unabhängig von Amperestunden des Bleiakkus und dem Ladestrom - 
mit 12 Volt wirst du keinen Bleiakku laden können.

Ganz allgemein:
Ladeschlussspannung von 12V Nasszelle: 14,4V (ab dann tritt verstärkt 
Gasung ein)
Erhaltungsladung je nach Typ zwischen 12,8V bis 13,4V (Starterbatterie) 
und 13,4V bis 13,8V (Zyklenfest)
Die Leerlaufspannung eines geladenen, gesunden Bleiakkus liegt (je nach 
Temperatur und Typ) zwischen 12,5V und 12,8V

12V / 600mA sind typische Werte eines Steckernetzteils. Die 
Leerlaufspannung kann hier auch über 15V betragen.
Falls du so etwas an einen leeren Akku klemmst wird höchstwahrscheinlich 
die Spannung soweit einbrechen das der Akku praktisch nicht mehr geladen 
werden kann. Ist der Akku jedoch komplett geladen fließt nur noch sehr 
wenig Strom. Dann kann es sein, daß das Netzteil auch zuviel Spannung 
liefert.
Folgen:
zu wenig Spannung: erhöhte Sulfatierung der negativen Platte
zu hohe Spannung: erhöhte Korrosion der positiven Platte

Grüße, Werner

von Paul H. (powl)


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Werner schrieb:
> Falls du so etwas an einen leeren Akku klemmst wird höchstwahrscheinlich
> die Spannung soweit einbrechen das der Akku praktisch nicht mehr geladen
> werden kann. Ist der Akku jedoch komplett geladen fließt nur noch sehr
> wenig Strom. Dann kann es sein, daß das Netzteil auch zuviel Spannung
> liefert.
> Folgen:
> zu wenig Spannung: erhöhte Sulfatierung der negativen Platte
> zu hohe Spannung: erhöhte Korrosion der positiven Platte

Das macht jetzt für mich keinen Sinn.. dass die Spannung einbricht wenn 
das Netzteil eben nicht viel mehr wie 600mA liefern kann ist klar, aber 
die Spannung wird nur soweit einbrechen wie sie zwischen Netzteil und 
Akku zusammen mit den Innenwiderstand des Akkus einen Stromfluss von ca. 
600mA ermöglicht. Die 600mA fließen... so oder so.

Die Spannung sollte allerdings nach Erreichen der 14,4v auf die 
Erhaltungsladespannung von 13,4-13,8V umgeschaltet werden. Oder man läd 
einfach konstant mit 13,8V und lässt die Spannung so... die 600mA sollte 
sich so ein großer Akku eigentlich fast immer genehmigen.

von oszi40 (Gast)


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Erhaltungsladung ist etwa 1/100 der Kapazität. Das erreichen diese 600mA 
noch nicht. Somit würde ich vorerst gar keinen Aufwand treiben, dafür 
gelegentlich mal die Spannung messen. Beachte bitte, daß Multimeter bei 
Zimmertemperatur geeicht sind!

von Harald W. (wilhelms)


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oszi40 schrieb:

> Beachte bitte, daß Multimeter bei
> Zimmertemperatur geeicht sind!

Ooh, Du bringst Dein Multimeter regelmäßig zum Eichamt?
Fragt sich
Harald

von Werner (Gast)


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Paul Hamacher schrieb:
> Oder man läd
> einfach konstant mit 13,8V und lässt die Spannung so

geht zwar, aber damit wird der Akku nie voll geladen. Ok, eine Bleizelle 
wird man auch nie auf 100% laden und halten können. Vergleiche diese 
Aussage mit 13,8V Konstantspannung einmal mit der Ladekurve eines 
professionellen Ladegerätes.

Verhältnismässig guter Lesestoff zu diesem Thema ist hier zu finden: 
http://batteryuniversity.com/partone-13-german.htm
oder hier:
http://www.batteryfaq.org/

Paul Hamacher schrieb:
> Das macht jetzt für mich keinen Sinn..

Einen sagen wir mal auf 25% entladenen, zyklenfesten 100 AH Bleiakku mit 
0,6 AH zu versorgen, da möchte ich fast nicht von "laden" sprechen. Das 
macht dann für mich keinen Sinn.

Paul Hamacher schrieb:
> die 600mA sollte
> sich so ein großer Akku eigentlich fast immer genehmigen

Ist der Akku voll geladen und das Ladegerät besitzt keine 
Spannungsbegrenzung wird auch ein so großer Akku überladen.

von oszi40 (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ooh, Du bringst Dein Multimeter regelmäßig zum Eichamt?

Nein, aber Messungen bei Frost können extrem falsche Werte ergeben. Man 
sollte misstrauisch bleiben, auch wenn einige Stellen hinter dem Komma 
angezeigt werden. Auflösung und Genauigkeit sind verschiedene Schuhe.
http://www.mikrocontroller.net/articles/Multimeter

von Peter (Gast)


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Vielen Dank für eure Antworten ! !

Das es doch sooo lange dauert hätte ich nicht gedacht. Über ne Woche 
laden - Nee dafür hab ich keine Zeit. Muss wohl ein stärkeres Ladegerät 
her.


Werner schrieb:
>
> einmal unabhängig von Amperestunden des Bleiakkus und dem Ladestrom -
> mit 12 Volt wirst du keinen Bleiakku laden können.

Hab es ein bischen falsch ausgedrückt: Es handelt sich um ein 600ma 
AKKULADEGERÄT für 12v Akkus (also hat eine Ladeschlussspannung von 
13,9v)
verpolungsschutz und überladungsschutz stand mal auf der verpackung.
also nicht einfach ein 12v netzteil.

aber wie gesagt werd mir ein stärkeres holen, so 2-3A Ladestrom.

von MaWin (Gast)


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> Erhaltungsladung ist etwa 1/100 der Kapazität.

Es gibt keine Erhaltungsladung mit konstantem Strom bei Bleiakkus.

Dort muß mit 13.8V gearbeitet werden und einem Strom, der sich dann 
einstellt, der (welch Zufall) genau der Selbstentladung entspricht.

von oszi40 (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dort MUß mit 13.8V gearbeitet werden und einem Strom, der sich dann
> einstellt, der (welch Zufall) genau der Selbstentladung entspricht.

Kannst Du gern machen. Stürmische Gasung wird bei <1/100 C kaum 
auftreten. Aufwand und Nutzen? Gelegentlich messen wäre interessanter.

von Werner (Gast)


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Peter schrieb:
> Ladeschlussspannung von
> 13,9v

wie schon geschrieben, 13,9 ist z.B. für eine Starterbatterie nicht 
ausreichend, wird aber gerne von günstigen Ladern genommen.

Peter schrieb:
> werd mir ein stärkeres holen, so 2-3A Ladestrom

Starterbatterie oder Akku für Zyklenbetrieb? - Bei 100 AH würde ich 
schon etwas höher gehen mit dem Ladestrom. Aber besser ein gutes 
Ladegerät mit weniger Ampere als ein 10A-Baumarkt-Batteriegriller.

oszi40 schrieb:
> Stürmische Gasung wird bei <1/100 C kaum
> auftreten.

die Gasung hängt von der Spannung ab und nicht vom Strom - wie MaWin 
schon schrieb, erfolgt eine Erhaltungsladung bei Bleiakkus durch 
Konstantspannung und nicht durch Konstantstrom - bei 100 AH sind 1/100 C 
ja 1 Ampere - wenn da über 16 Volt erreicht werden (was ohne 
Spannungsbegrenzung leicht möglich ist) hast den Elektrolyt bald 
ausgekocht und die positive Platte korrodiert.

von F. F. (foldi)


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Peter schrieb:
> Vielen Dank für eure Antworten ! !
>
> Das es doch sooo lange dauert hätte ich nicht gedacht. Über ne Woche
> laden - Nee dafür hab ich keine Zeit. Muss wohl ein stärkeres Ladegerät
> her.
>
Haben dir hier einige schon ganz zu Anfang gesagt.

Gerade erst gab es beim Aldi eins ganz günstig. Vielleicht ist noch eins 
über? Was Aldi heute hat, hat Penny und  Konsorten morgen und umgekehrt.

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