Forum: HF, Funk und Felder Warum mehr Signalstärke?


von Markus (Gast)


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Hallo,

folgendes: ich habe seit dieser Woche als Ergänzung zu meinem Racal 
RA6790/GM (KW-Empfänger) ein Elad FDM-S1 (SDR). Ich bereue den Kauf 
bisher nicht, ist ein feines bezahlbares Gerät mit sehr guter Leistung. 
Als Antenne verwende ich eine Loop von Wellbrook, die ALA1530. Da ich 
noch kein Antennenumschalter besitze, habe ich die Loop an den Racal 
angeschlossen und von dort mittels T-Stück weiter zum SDR. Wenn ich nun 
mit dem SDR höre und dann den Racal einschalte, steigt beim SDR der 
Rauschteppich um ca. 10dB und das Rundfunksignal um ca. 15dB, dass S/N 
wird also besser. Das kann man sehr schön beim SDR im Spektrum sehen. Es 
ist auch wirklich so, dass ein schwacher Sender deutlicher 
verständlicher zu hören ist.

Wie lässt sich sowas erklären? Eigentlich hätte ich erwartet, dass durch 
die Parallelschaltung der beiden Empfänger insgesamt weniger 
Signalstärke (-3dB) an jedem Empfänger ankommt.

Grüße,

Markus

von Der andere Frager (Gast)


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> Elad FDM-S1

Ich dachte, ein Vorteil eines SDRs wäre der günstige Preis, weil vieles 
von der konventionellen Hardware in die Software auf den PC verlegt 
wird. Aber wenn ich mir den Preis des Elad FDM-S1 wird mir leicht 
schwindlig. Gut, der Bedienungskomfort im Vergleich zu einem 
konventionellen Empfänger ist schon was ganz anderes. Andererseits ist 
man darauf angewiesen, dass es auch für zukünftige Betriebssysteme eine 
passende Software geben wird. Schon heute sieht es ja für Linux nicht so 
gut aus. Meinen konventionellen Empfänger können hingegen auch meine 
zukünftigen Enkel noch benutzen, ganz egal welche PCs die in der Zukunft 
haben werden.

von Markus (Gast)


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Was jetzt nicht wiklich eine Antwort auf meine Frage wäre.

von Kurt (Gast)


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Markus schrieb:
> Es
> ist auch wirklich so, dass ein schwacher Sender deutlicher
> verständlicher zu hören ist.
>
> Wie lässt sich sowas erklären? Eigentlich hätte ich erwartet, dass durch
> die Parallelschaltung der beiden Empfänger insgesamt weniger
> Signalstärke (-3dB) an jedem Empfänger ankommt.
>

Wenn eine der beiden Leitungen wie ein "Stump" wirkt dann erhöht sich 
die Signalstärke.
Bei den -alten- 240 ern Flachleitungen wurde halt ein Stück 
Schokoladenpapier (Alufolie) so geschoben dass bestimmte Frequenzen 
bevorzugt wurden.

So ein Effekt, positive Überlagerung- könnte hier auch vorliegen.


Kurt

von ham (Gast)


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Kurt schrieb:
> Wenn eine der beiden Leitungen wie ein "Stump" wirkt

aka Stichleitung aka Stub

von A-Freak (Gast)


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Die Antenne und der bisherige Empfänger sind anscheinend stark 
fehlangepaßt und wenn der neue Empfänger dazu kommt verbessert sich die 
Anpassung.

Wenn die Antenne keinen eingebauten Verstärker hat wird sie stark 
induktiv wirken, ist dann ein kapazitiver Empfängereingang paralell dazu 
geschaltet so kompensiert dieser die Blindleistung.

Du kannst mal in die Suchmaschine deines geringsten Mißtrauens die 
Stichworte "QRP" und "Antennenanpaßgerät" oder "Matchbox" eingeben, da 
finden sich hunderte von Bauvorschlägen für Schaltungen mit denen du 
Fehlanpassungen gezielt wegstimmen kannst.

von Kurt (Gast)


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ham schrieb:
> Kurt schrieb:
>> Wenn eine der beiden Leitungen wie ein "Stump" wirkt
>
> aka Stichleitung aka Stub

Genau.
Damit konnte man -damals-, damals als K4 (Ochsenkopf) auf Farbe umstieg, 
den/die Radiosender der CS aus dem Farbsignal rausfiltern.
Zumindest soweit abschwächen dass der Farbhilfsoszillator synchron 
blieb.


Kurt

von egal (Gast)


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Der andere Frager schrieb:
>> Elad FDM-S1
>
> Ich dachte, ein Vorteil eines SDRs wäre der günstige Preis, weil vieles
> von der konventionellen Hardware in die Software auf den PC verlegt

Es ist eben noch relativ neue Technik. Deshalb ist es noch reine 
Abzocke. Bei Empfängern dieses Typs dieser Preisklasse muss man sogar 
noch die Vorselektion extra dazu kaufen.

von Jupp (Gast)


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>Ich dachte, ein Vorteil eines SDRs wäre der günstige Preis

Sagt wer?

von Jupp (Gast)


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>Es ist eben noch relativ neue Technik. Deshalb ist es noch reine
>Abzocke.

Reine Abzocke ist, was auf eBay für Empfänger von R&S verlangt wird. Und 
das, obwohl die nicht besser empfangen, als ein gutes SDR zum Drittel 
des Preises.

von Thomas R. (Gast)


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Markus schrieb:
> Wenn ich nun
> mit dem SDR höre und dann den Racal einschalte, steigt beim SDR der
> Rauschteppich um ca. 10dB und das Rundfunksignal um ca. 15dB, dass S/N
> wird also besser.

Eventuell könnte der RACAL im ausgeschalteten Zustand eine sehr niedrige 
Eingangsimpedanz haben, welche das Antennensignal kurzschliesst?
Was passiert im SDR, wenn du den RACAL durch einen 50 Ohm-Widerstand 
ersetzt?
Wie ist dein T-Stück aufgebaut?
einfach durchverbunden?
ohmsch angepasst?
transformatorisch?
Wilkinson-Divider?

von lach (Gast)


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Jupp schrieb:
> Reine Abzocke ist, was auf eBay für Empfänger von R&S verlangt wird. Und
> das, obwohl die nicht besser empfangen, als ein gutes SDR zum Drittel
> des Preises.

Das glaubst du wohl nur in deinen Träumen. Selbst ein japanischer 
Amateurfunk-TRX herkömmlicher Bauweise aus der mittleren Preisklasse 
kann mit den erwähnten SDR noch locker mithalten. Das liest man nicht 
nur in diversen Amateurfunkforen, sondern kann es auch selber 
ausprobieren. Für den praktischen Amateurfunkbetrieb ist ein Gerät 
herkömmlicher Bauweise noch immer vorzuziehen. Für die 80m-Rentnerrunden 
reicht natürlich ein SDR oder ein Weltempfänger.

von Thorsten .. (tms320)


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LOL es gibt Dinge, die per Definition unmöglich sind. Wie zum Beispiel 
die Einsicht eines "alten Hasen", dass ein zigarettenschachtelgroßes 
Kästelchen so gut oder gar besser ist, als sein 40 Jahre altes und 30kg 
schweres Bauteilgrab, genannt Kurzwellenempfänger.

>Selbst ein japanischer Amateurfunk-TRX herkömmlicher Bauweise aus der >mittleren 
Preisklasse kann mit den erwähnten SDR noch locker mithalten.

Der hier genannte SDR wäre ja auch aus der mittleren, eher sogar der 
unteren Preisklasse. Passt also...

von Ham (Gast)


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Hallo,

natürlich ändert sich bei der eigentlichen Funkverbindung zwischen den 
beiden Stationen nichts, aber es ist schon eine feine Sache zu sehen wie 
die Frequenznachbarschaft aussieht wie das Band augenblicklich belegt 
ist etc.
 Und wirklich teuer braucht zumindest ein SDR RX nicht zu sein, wenn man 
selbst Hand anlegt siehe z.B. 
http://yu1lm.qrpradio.com/sdr%20rx%20yu1lm.htm für nicht mal 50,- Euro 
habe nicht nur ich einen  Empfänger aufgebaut welcher an kleinen 
Antennen nicht schlechter als der RX eines Mittelklasse Tranceivers ist.
Erweitert um einige (automatisch) umschaltene Bandpässe und LO 
Oszillator wird in der Praxis der Großteil der Funkamateure keine 
schlechtere Empfangseigenschaften feststellen können.
Klar das ein 8000 - 15000 Euro teurer High End Tranceiver an großen 
breitbandigen Antennen deutlich besser abschneidet als so ein "Billig 
Bauprojekt" doch wer hat solche Antennen schon bei sich zu Hause ?
Deswiteren sind die kommerziellen "High end" SDR Transceiver für 
deutlich weniger Geld zu bekommen als ein "High end" Transceiver in 
konventioneller Technik.

73 de ham

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