Guten Tag. Problembeschreibung: Ich habe einen Renault 1.5 DCI Diesel mit einem Ansauglufttemperatursensor als NTC-Sensor. Dieser geht öfter mal kaputt was dann jeweils 100 Euro bis 150 Euro kostet. Problem: Ich habe einen Festwiderstand von 100 Ohm statt des NTC angeschlossen. Das STG zeigt dann richtiger Weise 120 °C an. Allerdings fallen am Widerstand ca. 0,4 V ab, was einem Strom von 4 mA entspricht. Damit übersteigt der Strom die erlaubten 1 mA laut Datenblatt. Das vermute ich als Ursache für die wiederholten Ausfälle des NTC. Hier das Datenblatt des Sensors mit NTC: http://industrial.boschautoparts.com/Technical%20Resources/ABS400_0281002573.pdf Idee: Ich baue zwischen Sensor und Motorsteuergerät eine Schaltung, die den Sensor "verstärkt". Plan: Den Sensor schließe ich mit 3 Widerständen und Kondensatoren an, wie im Datenblatt auf Seite 3 unten beschrieben. Frage: Womit realisiere ich den veränderlichen Widerstand? Mosfet? Ich möchte ein möglichst rauscharme Schaltung, damit keine unerwarteten Nebeneffekte auftauchen. Vielen Dank für Hilfe vorab! Viele Grüße Julian
Julian Meier schrieb: > Das STG zeigt dann richtiger Weise 120 °C an. Allerdings fallen am > Widerstand ca. 0,4 V ab, was einem Strom von 4 mA entspricht. Damit > übersteigt der Strom die erlaubten 1 mA laut Datenblatt. Das vermute ich > als Ursache für die wiederholten Ausfälle des NTC. Das passt zwar nicht zu der abgebildeten Auswerteschaltung; andererseits entsprechen 4mA gerade mal 1,6mW. Das führt zwar zu einer Eigenerwärmung des Sensors, der den Messwert verfälschen kann, durchbrennen kann er deshalb aber nicht. Solche NTCs kosten übrigens nur wenige Cent. Kannst Du den NTC nicht einfach auswechseln? Gruss Harald
Julian Meier schrieb: > Frage: > Womit realisiere ich den veränderlichen Widerstand? Mosfet? Ich möchte > ein möglichst rauscharme Schaltung, damit keine unerwarteten > Nebeneffekte auftauchen. Geh zum Freundlichen und lass Dir das richtige Teil einbauen. Bei anderen Renault-Fahrern scheint es diese Probleme nicht zu geben.
Moin! Der Austausch des NTC war auch meine erste Idee. Allerdings ist der Sensor so im Gehäuse des Drucksensors eingebaut, dass ich nicht dran komme. Da müsste ich den Verguss oberhalb der Druckmesszelle entfernen. Alternative wäre noch einen einzelnen NTC irgendwo einzubauen. Der NTC muss aber beschichtet sein, damit der nicht chemisch kaputt geht. Zur Ursache: Woran kann es noch liegen? Der NTC geht schleichend kaputt, das heißt der Widerstand nimmt bei gleicher Temperatur über Wochen immer weiter ab. Man merkt es daran, dass der Motor von Woche zu Woche immer schlapper wird. Viele Grüße Julian
Renault schrieb: > Geh zum Freundlichen und lass Dir das richtige Teil einbauen. Bei > anderen Renault-Fahrern scheint es diese Probleme nicht zu geben. Naja, der richtige Sensor ist drin. Dann bliebe noch ein neues Motorsteuergerät und ggf. falls ein neuer Kabelbaum, falls hier irgendwo ein sporadischer Kurzschluss vermutet wird. Die Kosten übersteigen den Zeitwert des 10 Jahre alten Autos... Ein gebrauchtes Steuergerät kann nicht angelernt werden, da die Fahrgestellnummer reingeschrieben werden muss und danach nicht mehr veränderlich ist. Ich könnte natürlich einmal alle Steuergeräte gegen einen gebrauchten Satz austauschen. Auf mein Drängen haben wir den NTC-Wert bei einem Gebrauchten vom Hof des Freundlichen mit baugleichem Motor ausgelesen: Ansauglufttemperatur 130 °C im Stand = NTC Kurzschluss. Der Motor ist dann schlapper, fährt aber noch und es wird keine Fehlermeldung im Fehlerspeicher abgelegt. Das Problem scheint also nicht ganz unbekannt zu sein... Viele Grüße
Julian Meier schrieb: > Zur Ursache: Woran kann es noch liegen? Der NTC geht schleichend kaputt, > das heißt der Widerstand nimmt bei gleicher Temperatur über Wochen immer > weiter ab. Man merkt es daran, dass der Motor von Woche zu Woche immer > schlapper wird. Wenn der im Zeitraum von Wochen sich derart verändert sind das nicht die 4 mA. Was ich mir eher vorstellen könnte, wäre daß deutlich höhere Spannungen hin und wieder mal kurzzeitig (z.B. wenn der Lüfter ausgeht etc.) an dem Sensor anliegen. Kontrolliere mal die die Masseanschlüsse von kräftigen induktiven Verbrauchern (Motoren). Wenn die hochohmiger werden kann es zu Spannungsspitzen im Bordnetz kommen.
Julian Meier schrieb: > Allerdings fallen am > Widerstand ca. 0,4 V ab, was einem Strom von 4 mA entspricht. Das ist nur möglich wenn die 5V Sensorversorgung (VCC) gegen +12V kurzgeschlossen wird. Ansonsten müßte der Strom bei 5V und 2,8K pull-up bei ca 1,7mA liegen. > Das vermute ich > als Ursache für die wiederholten Ausfälle des NTC. Nö, du hast einen durchgescheuerten Kabelbaum irgendwo an irgend einem Sensor. Gruß Anja
Anja schrieb: > Julian Meier schrieb: >> Allerdings fallen am >> Widerstand ca. 0,4 V ab, was einem Strom von 4 mA entspricht. > > Das ist nur möglich wenn die 5V Sensorversorgung (VCC) gegen +12V > kurzgeschlossen wird. Ansonsten müßte der Strom bei 5V und 2,8K pull-up > bei ca 1,7mA liegen. Trotzdem dürfte der Sensor auch bei 4mA nicht kaputtgehen. Wenn es allerdings einen Kurzschluss zur Bordnetzspannung gibt, dürften die starken Störungen auf dieser "Schiene" vielleicht den Sensor beeinflussen. Gruss Harald
Kann es sein, dass Feuchtigkeit reinkommt, z.B. entlang der Anschlüsse oder vom Luftkanal her? Ist der Stecker dicht? Evtl. den mal mit austauschen. Erkläre bitte den mechanischen Aufbau.
Hallo. Heute mal 20 Minuten die Zündung an und ein geliehenes Diagnosegerät rangehängt. Dazu ein Oszi an die beiden Anschlüsse des NTC. Zu Anfang zeigte das Diagnosegerät 94 °C und 20 Minuten später ca. 114 °C. Die Veränderung ist leider weitgehend irreversibel! Richtig wären ca. 12 °C gewesen. Spannungsspitzen waren nicht zu sehen. Der NTC scheint sich bei abgeschaltetem Motor geradezu selbst zu zerstören. Eigenerwärmung?! Die Temperatur am NTC konnte ich nicht messen, der ist sehr klein und im einem Kunststoffkäfig eingesperrt. Das MSG liefert bei abgezogenem Stecker saubere 5V. Zum mechanischen Aufbau siehe das PDF oben, sogar mit Schnittbild. Jemand eine Idee für eine NTC-Schutzschaltung?! Viele Grüße Julian
Geht der NTC vllt. mangels Schutzlackierung an aggressiven Gasen zugrunde? Oder saugt er sich aus selbem Grunde nur Feuchtigkeit ein? Ändert sich sein Widerstandswert beim liegenlassen in warmer, wohnlicher Umgebung (das Auto natürlich nicht in die Stube rollen^^)?
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