Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie steuere ich einen Atmega32 über einen MAX232 von einem windoof pc?


von Nils A. (revertal)


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Hi!

Ich bin Anfänger in diesem Gebiet und habe mir den 8x8x8 LED-Cube von 
chr zusammengefriemelt. Nach stundenlangen debuggen und gefühlten 2 
Jahren googlen, habe ich ihn nun zum Leben erweckt.

(http://www.instructables.com/id/Led-Cube-8x8x8/?ALLSTEPS)

Das einzige was mir jetzt noch fehlt ist die Verbindung mit dem PC. Der 
Atmega32 ist geflasht und einsatzbereit. Ein PS-232 Kabel habe ich mir 
inzwischen auch gebastelt. Stellt sich nur noch die Frage: "Mit welchem 
Programm kommuniziere ich nun mit dem M32?"

Chr hat netterweise seine bereits erstellten effekte freigegeben. 
Allerdings sind von diesen einige nur für die berechnung vom pc aus 
gedacht. Natürlich würde ich diese auch gerne einmal antesten und mich 
in Zukunft auch mit der Programmierung neuer Effekte herumschlagen.

Könnte mir bitte jemand verraten mit welchen Programm ich die *.c, *.h 
und *.lst dateien bearbeiten kann? Und außerdem wie ich die 
Kommunikation zum laufen bekomme?

Ich habe mich in der letzten Stunde durch die Suchfunktion gegraben, 
aber mit meinem Erfahrungsschatz nicht das richtige gefunden. Es gibt 
bestimmt bereits einen Eintrag, der mir hätte helfen können, aber ich 
konnte ihn nicht finden.

Danke im vorraus!

(PS: Ich nutze Windows 7 64bit und habe glücklicherweise noch einen 
Onboard COM-Port (nicht so ein USB-gedöhns), falls das von bedeutung 
ist)

von Wilhelm F. (Gast)


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Nils Andersen schrieb:

> "Mit welchem
> Programm kommuniziere ich nun mit dem M32?"

Am einfachsten z.B. mit dem Terminalprogramm TeraTerm, was man frei aus 
dem Internet herunter laden kann. Ich verwende es auch.

> Könnte mir bitte jemand verraten mit welchen Programm ich die *.c, *.h
> und *.lst dateien bearbeiten kann?

Mit einem Editor, oder einer brauchbaren IDE. Da verwende ich Geany, 
ebenfalls frei aus dem Internet.

Ausgabedateien wie *.lst soll man nicht bearbeiten, die sind nur zum 
Anschauen.

von Nils A. (revertal)


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Danke für die schnelle Antwort! Werd mich da gleich mal reinfuchsen!

von Wilhelm F. (Gast)


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Nils A. schrieb:

> Danke für die schnelle Antwort! Werd mich da gleich mal reinfuchsen!

Bei TeraTerm tut man gut dran, nur das Grundpaket zu installieren, das 
reicht. Ich wurde während der Installation noch zu weiteren Paketen 
gefragt, aber das kann man verneinen, ich wußte damit auch gar nichts 
anzufangen.

Natürlich kann man auch mit einem eigenen PC-Programm kommunizieren, 
z.B. eine Visualisierung.

von Nils A. (revertal)


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Ich hab mir die beiden Programme mal besorgt. Was ich mich jetzt nur 
Frage ist wie ich den PC dazu bekomme die Effekte zu berechnen und das 
ganze via RS-232 an den M32 sendet...

von Wilhelm F. (Gast)


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Nils A. schrieb:

> Was ich mich jetzt nur
> Frage ist wie ich den PC dazu bekomme die Effekte zu berechnen und das
> ganze via RS-232 an den M32 sendet...

Du hast ja den M32 am laufen. Hoffentlich nicht nur aus Demo-Code, wo du 
dich selbst nicht bemühen mußtest, auch nur irgendwas zu verstehen.

Ja, ein Programm brauchtest du dann natürlich auch für den PC.

Hinter Windoof stecken auch Hunderte Mannjahre Entwicklung. Ich würde es 
pauschal nicht verunglimpfen, und habe da Achtung vor.

von Karl H. (kbuchegg)


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Nils A. schrieb:

> Ich habe mich in der letzten Stunde durch die Suchfunktion gegraben,
> aber mit meinem Erfahrungsschatz nicht das richtige gefunden. Es gibt
> bestimmt bereits einen Eintrag, der mir hätte helfen können, aber ich
> konnte ihn nicht finden.

Das Problem ist ein anderes.
Das Problem ist, dass DU jetzt anfangen musst zu programmieren! Nicht 
irgendwelche Fertiglösungen auf deinen µC kopieren, nicht irgendjemand 
anderen programmieren lassen, nicht irgendwelche Schritt-für-Schritt 
Anleitungen für Dummies, sondern DU musst programmieren.

Und das dauert seine Zeit, bis man das lernt.
Daher ist auch die einhellige Meinung hier im Forum: Ein Cube ist völlig 
ungeeignet, um damit Programmieren und ganz speziell µC-Programmierung 
zu lernen.

AVR-Tutorial
AVR-GCC-Tutorial

und natürlich ein gutes C-Buch.

Wenn du normal angefangen  hättest, dann bist du in frühestens einem 
halben Jahr soweit, dass du dich damit beschäftigen kannst, wie ein Cube 
im Detail programmtechnisch funktioniert. Davor lernst du eine Menge 
andere Dinge. Und diese Nicht-Gelernte fehlt dir jetzt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:

> Nicht
> irgendwelche Fertiglösungen auf deinen µC kopieren, nicht irgendjemand
> anderen programmieren lassen, sondern DU musst programmieren.

Die gehen noch, wenn man sie versteht, und Schnittstellen dazwischen 
bauen kann.

von der da lesende (Gast)


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Windoof?...USB-gedöhns?...hmm erstaunlich große Sprüche für jemand mit 
solch simplen Vorhaben und so großer Unwissenheit...

von Nils A. (revertal)


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Nunja, ich habe schon einmal mit einem Videotutorial zu C angefangen, 
aber bisher bin ich noch in den Grundlagen. Da dies meine erste 
Programmiersprache ist, ist es ziemlich schwierig sich da rein zu 
denken.

Ich als Dummie dachte das ein Cube ein guter Einstieg wäre...

Okay, also werde ich den LEDCube erst einmal mit dem bisherigen Code 
laufen lassen und mich verstärkt den Tutorials zuwenden, mir ein ATMEL 
Evaluations-Board Version 2.0.1 von Pollin besorgen und meinen 
Wissensschatz erweitern. hab ihr noch irgendwelche tipps zu dem Board? 
Gibt es vielleicht auch ein Buch das ihr empfehlen könnt?







(PS: Schon klar, ich benutze seit 17 Jahren Windows, was zeigt das ich 
es auch schätze. Jedoch manchmal bringt es mich doch dazu, die Hände 
über dem Kopf zusammen zu schlagen. Aber ich glaube das wäre bei jedem 
anderen OS auch mal der Fall... (Bei den Apfelprodukten reicht schon das 
Preisschild).

von Wilhelm F. (Gast)


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Nils A. schrieb:

> Schon klar, ich benutze seit 17 Jahren Windows,

Meckere nie darüber. Der Hersteller stellt dir billigst als Massenware 
ein System zur Verfügung, was 99,9% der Anwender reicht.

von Nils A. (revertal)


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der da lesende schrieb:
> Windoof?...USB-gedöhns?...hmm erstaunlich große Sprüche für jemand mit
> solch simplen Vorhaben und so großer Unwissenheit...

Vielen Dank! Der Beitrag hat mir sehr sehr viel gebracht. Du kennst die 
Lösung meines Problems ja anscheinend schon von Geburt an und musstest 
nie Schritt für Schritt etwas lernen. Klär mich auf!



@ Wilhelm

Ich wollte hier eigentlich nicht über Windows debattieren. Wie schon 
gesagt, es ist ein sehr gutes Stück Programmierarbeit. Ich hätte es nie 
besser machen können. Auch wenn es einige Feinheiten gibt, die ich gerne 
ändern würde.

von der da lesende (Gast)


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zu Betriebssystemen gibt es schon viele Grundsatzdiskusionen, da 
brauchen wir nicht noch eine ;-)

Nils A. schrieb:
> ich benutze seit 17 Jahren Windows, was zeigt das ich
> es auch schätze...
...Du hast also deienen Favoriten gefunden,das ist gut...

Nils A. schrieb:
> Jedoch manchmal bringt es mich doch dazu, die Hände
> über dem Kopf zusammen zu schlagen...
...versuch mal Linux,da wirst Du als Windows-User aus dem Händeklatschen
nicht herauskommen, aber beide Betriebssysteme (genauso wie MacOS)haben 
ihre Vorteile,es kommt eben auf den Einsatzzweck an...

Nils A. schrieb:
> Da dies meine erste
> Programmiersprache ist, ist es ziemlich schwierig sich da rein zu
> denken.

...Aller Anfang ist schwer, ein einfaches Projekt ist immer gut 
geeignet,man braucht ja schliesslich ein Ziel...jetzt kann man sich 
Gedanken für dessen Umsetzung machen, wobei sich plötzlich viele Fragen 
auftun...auf der Suche nach den Antworten beginnt der Lernprozess und 
schwupps steht man mitten im Geschehen ;-)
Tutorials und Bücher sind als Ergänzung immer gut,aber in erster Linie 
leitet Dich deine Neugier und Experimentierfreudigkeit zum Ziel....

von der da lesende (Gast)


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Nils A. schrieb:
> Vielen Dank! Der Beitrag hat mir sehr sehr viel gebracht. Du kennst die
> Lösung meines Problems ja anscheinend schon von Geburt an und musstest
> nie Schritt für Schritt etwas lernen. >>>>Klär mich auf!<<<<

>>>gerade geschehen...was ich noch vergaß...Du brauchst ein dickeres Fell, nicht 
gleich schmollen, wenn einer Dich nicht mit Samthandschuhen anfasst :)

von Nils A. (revertal)


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der da lesende schrieb:

> ...versuch mal Linux,da wirst Du als Windows-User aus dem Händeklatschen
> nicht herauskommen, aber beide Betriebssysteme (genauso wie MacOS)haben
> ihre Vorteile,es kommt eben auf den Einsatzzweck an...

Bereits geschehen, meine Hände glühen heute noch, aber mein Netbook 
läuft super mit dem kleinen Pinguin.


> Tutorials und Bücher sind als Ergänzung immer gut,aber in erster Linie
> leitet Dich deine Neugier und Experimentierfreudigkeit zum Ziel....

Kennst du dein ein gutes, ergänzendes Buch für experimentierfreudige AVR 
Interessierte?

Ich dreh gerne mal auf bei unnötigen Bemerkungen, wieso hast du nicht 
den 2ten Post zuerst geschrieben? Da kann ich viel mehr mit anfangen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Nils A. schrieb:

> Kennst du dein ein gutes, ergänzendes Buch für experimentierfreudige AVR
> Interessierte?

Der generelle Rat lautet:
Leg deinen AVR beiseite, hol dir für den PC einen kostenlosen C-Compiler 
samt IDE. Dazu holst du dir einen Kernighan&Ritchie Programmieren in C, 
wenn geht in der englischen Originalausgabe(*), und dann arbeitest du 
dieses Buch (oder ein anderes vernünftiges Lehrbuch) erst mal mindestens 
bis zum ersten Drittel auf dem PC durch. Wenn du bei Dateisystemen und 
dynamischen Allokierungen angelangt bist, kannst du erst mal auf dem PC 
eine Pause einlegen (der Rest kommt dann sowieso irgendwann).
Mit diesem Wissen bist du dann C-mässig gut gerüstet, um mit dem 
AVR-GCC-Tuorial deine ersten Schritte auf dem AVR zu machen und den 
Umstieg von der 'Sorglos-Programmierumgebung' PC, auf die 'du musst dir 
alles selber machen' Programmierumgebung AVR recht problemlos über die 
Bühne zu bringen. Das dieses geht liegt nicht zuletzt daran, dass du 
dann dein Handwerkszeug Programmiersprache schon einigermassen im Griff 
hast und keinen 2-Fronten Krieg mehr führen musst.


(*) und keine Angst. Technisches Englisch ist bei weitem nicht so 
schwer, wie englische Literatur im Original zu lesen. Mit 
durchschnittlichen Schul-Englischkentnissen und einem Online-Wörterbuch 
ist das alles kein Problem. Im K&R geht es darum Wissen zu vermitteln 
und nicht darum mit geschliffenen Worten eine Geschichte zu erzählen, 
die Literatur-Nobelpreisverdächtig ist.
Und auf lange Sicht kommst du an englischer Originalliteratur sowieso 
nicht vorbei. Wie willst du denn sonst die Datenblätter zum µC lesen. 
Die gibt es ausschliesslich auf Englisch.

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