Hallo Zusammen, ich habe eine kurze Frage zur Verstärkung von HF-Signalen. Angenommen eine HF-Endstufe liefert ca 5mW Leistung. Kann man an diesen HF-Ausgang ohne bedenken ein LNA hinterklemmen, um das Signal auf 10mW Sendeleistung zu erhöhen, oder würde das 5mW Signal den Eingang der zweiten Stufe bereits übersteuern? Gruß Karl
Das hängt vom Dynamikbereich des LNA ab und der ist unterschiedlich.
Das ging ja fix. Danke... Kannst du mir noch verraten, wie der Dynamikbereich in den Datenblättern angegeben ist? Ich vermute, dass das der Bereich ist, wo der Ausgang bei entsprechendem Eingang um 1db ansackt (oder so ähnlich?) :-) Danke nochmal
...ist das die Angabe compression point 1dB? Was sagt die Angabe von -25dB bei 433Mhz aus?
@Karl: Was du meinst ist der Kompressionspunkt, wo die nichterwünschten Verzerrungen (durch größer werdende nichtlinearitäten des Verstärkenden Elements) noch im Rahmen liegen. Bedeutet das ist der obere Punkt des Dynamikbereiches.
Karl schrieb: > Was sagt die Angabe von > -25dB bei 433Mhz aus? Beispiel: Der Verstärker möge um 20dB verstärken. Eingangspegel Ausgangspegel Verstärkung -55 dB -35 bB 20 dB -45 dB -25 bB 20 dB -35 dB -15 bB 20 dB -25 dB -6 dB 19 dB <- hier fehlt 1 dB und das ist somit der 1 dB-compression-point.
sollte heissen: Beispiel: Der Verstärker möge um 20dB verstärken. Eingangspegel Ausgangspegel Verstärkung -55 dBm -35 dBm 20 dB -45 dBm -25 dBm 20 dB -35 dBm -15 dBm 20 dB -25 dBm -6 dBm 19 dB <- hier fehlt 1 dB und das ist somit der 1 dB-compression-point.
Dann müsste ich ja ein Verstärker finden, der den Kompressionspunkt im positiven dBm Bereich haben müsste? Angenommen der Ausgang hat 10dBm, dann müsste der Kompressionspunkt über 10dBm liegen? Danke nochmal für die Hilfe
Für 10 mW reicht ein MSA1105 von Reichelt 3,65 € "17.5 dBm Typical P_1dB at 0.5GHz" http://www.avagotech.com/pages/en/rf_microwave/amplifiers/gain_block_and_drivers/msa-1105/ die Abbildung bei Reichelt ist falsch, es ist ein SMD-Bauteil
Nimm ein ERA6. Der wird dir bei der Ansteuerung lockere 50mW liefern. Eventuell sogar noch mehr. Und das bis fast 4GHz. Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Nimm ein ERA6. Der wird dir bei der Ansteuerung lockere 50mW liefern. > Eventuell sogar noch mehr. Und das bis fast 4GHz. > > Ralph Berres Erst DB lesen, dann posten!
Selber erst mal lesen, dann dummbabble: http://217.34.103.131/pdfs/ERA-6+.pdf Output Power @ 1 dB compression f=1 GHz: 17.2 dBm Saturated Output Power (at 3dB compression) dasselbe das sind wie Ralph schreibt etwas über 50 mW (17,0dBm). Aber bei der Leistung braucht man keinen "low-noise-amplifier" LNA mehr. Da sind die MMIC nämlich nicht so gut, Rauschzahlen von 3-6 dB sind normal
Herzlichen Dank für die Antworten. Ich bin nun ein wenig verwirrt. Also ich frag mal so, was würdet ihr mir empfehlen, wenn ich ein Signal mit 10dbm hätte und diesen mittelmäßig verstärken möchte(ca 20dbm). Brauche ich für ca 17-20dbm wirklich kein LNA mehr? Ich habe übrigens doch die Möglichkeit die Ausgangsleistung der ersten Stufe zu minimieren, wenn es irgendeinen Vorteil erbringen würde. Zu den MMICs, ich habe maximal 3V im System zur Verfügung :-/ Was haltet Ihr von den MGA62563 (ohne die Verfügbarkeit bei diversen Distris geprüft zu haben). Je kleiner das Package, desto interessanter ist der IC für mich. Ich weiss, das erfordert jetzt viel Mühe, aber vielleicht mag mir einer paar grundlegende Dinge kurz erläutern. Ich kenne mich mittelmäßig mit HF-Technik aus, weiss was eine Smith-Chart ist, wozu man es braucht, die MAthematik dahinter, etc... Aber wie komme ich an die Daten des "Generators" zb Impedanz am Fusspunkt des Chips, oder auf die Antenneninduktivität (wenn es ein zb. ein Koaxkabel ist), um anschließend ein Schwingkreis oder eine Anpassschaltung zu berechnen, was zwischen Sender und Antenne kommt? Desweiteren verstehe ich in diesem Zusammenhang auch nicht ganz, warum die Chiphersteller 50Ohm in ihren Datenblättern angeben, man eine 50Ohm Stripeline auf die Platine als Verbindungsstück routet und trotzdem einen diskret aufgebauten Schwinkreis bzw eine Anpassschaltung zwischen Sender und Empfänger "braucht" (oft zu sehen in professionellen Schaltungen) Wenn man doch eh eine Anpassung mittels Bauteile vornimmt, kann man doch auch Leiterbahnen routen, die nicht Impedanzkontrolliert sind und dann die korrekte Anpassung diskret machen und die Schaltung tuts trotzdem? Vielleicht sieht jemand mein Denkfehler und würde mich aufklären :-) Vielen Dank im Voraus Gruß Karl
Karl schrieb: > Was sagt die Angabe von -25dBm bei 433Mhz aus? 25 dB weniger als 1 mW, also 3 µW Leistung.
>Desweiteren verstehe ich in diesem Zusammenhang auch nicht ganz, warum >die Chiphersteller 50Ohm in ihren Datenblättern angeben, man eine 50Ohm Weil man dann ganz einfach andere 50Ohm-Komponenten anschließen kann. Also immer dort sinnvoll, wo man ohne weitere Anpaßglieder irgendwas zusammenbinden will. Und da hatte man sich mal in grauer Vorzeit auf 50Ohm (bei Rund/Fernsehfunk auch 75Ohm). Ansonsten ist es egal, ob Du an einer Stelle 100Ohm nimmst, woanders 500Ohm, ... Hauptsache, die Komponenten sehen den Abschluß, den sie sehen wollen, um sauber funktionieren zu können, oder wenn es um Leistungsanpassung geht.
> wenn ich ein Signal mit 10dbm hätte und diesen mittelmäßig > verstärken möchte(ca 20dbm). Macht 30dBm am Ausgang, also 1W. Wenn das noch linear sein soll (und nicht Class-C) wirds weder klein noch billig.
Es wundert mich, dass die Diskussion schon soweit fortgeschritten ist, ohne das der TO einmal angegeben hat, welche Frequenz ( Frequenzbereich ) eigentlich verstärkt werden soll, und welche Impedanz die Gerätschaft hat. Da ich mal von 50 Ohm ausgehe und von einer Frequenz die Irgendwo oberhalb von 10 MHz liegt, würde ich ebenfalls einen MMIC vorschlagen. So mache ich das jedenfalls in solche Fällen. Eine einfachere Methode gibt´s kaum denn die MMIC´s sind ja oft schon für 50 Ohm Systeme angepasst. Frage an den TO: Soll der Verstärker mit auf eine Platine ( in das Layout ) gebaut werden, oder soll es als externes "Kästchen" irgendwo in die Leitung eingeschleift werden?
Hallo Zusammen, vielen Dank für die vielen Tips. Verwendete Frequenz ist irgendwo bei 433Mhz. >Macht 30dBm am Ausgang, also 1W. Wenn das noch linear sein soll (und >nicht Class-C) wirds weder klein noch billig. Insgesamt 20dBm am Ausgang (erstmal) = 100mW >Weil man dann ganz einfach andere 50Ohm-Komponenten anschließen kann. >Also immer dort sinnvoll, wo man ohne weitere Anpaßglieder irgendwas >zusammenbinden will. Und da hatte man sich mal in grauer Vorzeit auf >50Ohm (bei Rund/Fernsehfunk auch 75Ohm). Meine Rede, Wenn die Ausgangsstufe doch 50Ohm hat und ich verbinde diesen Pin mit einer 50Ohm Stripline und gehe in die nächste Stufe über einen Koppelkondensator, welcher bei der angegeben Frequenz auch 50Ohm hat, dann brauche ich doch keine Anpassschaltung mehr oder? Diesen Schritt der Anpassung verstehe ich nicht. Mir fehlt die Vorstellungskraft, dass wenn ein Chip 50Ohm hat, meine Leiterbahnen 50Ohm haben und der andere Chip/Antenne (was auch immer) 50 Ohm hat, man in den Appnotes immernoch Anpassglieder findet. Kann mir das einer näher erläutern, warum das so ist? >Frage an den TO: >Soll der Verstärker mit auf eine Platine ( in das Layout ) gebaut >werden, oder soll es als externes "Kästchen" irgendwo in die Leitung >eingeschleift werden? Soll alles direkt mit auf die Platine. Sprich Funkmodul, Verstärker, Antenne (Koaxkabel/Draht oder die Linx PCB-Antenne) Gibts einen bestimmten MMIC, den du mir empfehlen könntest? Vielen Dank nochmal für eure Hilfe Gruß Karl
Karl schrieb: > Wenn die Ausgangsstufe doch 50Ohm hat und ich verbinde > > diesen Pin mit einer 50Ohm Stripline und gehe in die nächste Stufe über > > einen Koppelkondensator, welcher bei der angegeben Frequenz auch 50Ohm > > hat, Der Koppelkondensator muss niederohmig sein, möglichst unter 1 Ohm bei der interessierende Frequenz, sonst dämpft er das Signal. Die Stripline sollte 50 Ohm haben , sofern er von der Länge in den Bereich einer viertel Wellenlänge kommt. Ansonsten transformiert die Stripline Impedanzen. Unkritisch ist die Stripline, wenn die Wellenlänge der zu übertragende Frequenz ein vielfaches ( möglichst Faktor 20 und mehr )der Striplinelänge ist. Das kann bei 70cm noch der Fall sein, bei höheren Frequenzen wird es dann aber doch kritischer. Grundsätzlich sollte Quelle , Senke und Leitung die gleiche Impedanz haben, um Reflektionen auf der Leitung zu vermeiden, und um Leistungsanpassung zu erzwingen. Ralph Berres
Vielen Dank für die Ausführliche Info. Der Koppelkondensator sollte also kleiner 1 Ohm sein, gut zu wissen :-) Da ich mich momentan auf dem 70cm Band befinde, sind 50Ohm Striplines also ok. Nochmal zur Anpassschaltung. Wann benötige ich eine Anpassung? Wenn doch die Ausgangsimpedanz der Verstärkerstufe nicht exakt 50Ohm sind. Also quasi sowas wie 49R+jxxx. Wie messe ich diese Impedanz? Bzw wie verifiziert man sowas, ob eine Anpassung nötig ist? Gibt es eine Regel, wie man an sowas rangeht? Wie sicher würde es funktionieren, wenn ich die 50Ohm-Leitungen kurz halte und nur den Koppelkondensator zwischen Quelle und Senke habe? Muss man da trotzdem die Impedanz anpassen?
Karl schrieb: > Wann benötige ich eine Anpassung? > > Wenn doch die Ausgangsimpedanz der Verstärkerstufe nicht exakt 50Ohm > > sind. Also quasi sowas wie 49R+jxxx. Bei der geringen Fehlanpassung noch so gut wie nichts. Karl schrieb: > Wie messe ich diese Impedanz? Mit einen vektoriellen Netzwerkanalyzer Karl schrieb: > Wie sicher würde es funktionieren, wenn > > ich die 50Ohm-Leitungen kurz halte und nur den Koppelkondensator > > zwischen Quelle und Senke habe? Muss man da trotzdem die Impedanz > > anpassen? Immer dann wenn du die maximal mögliche Verstärkung erzielen willst, brauchst du Leistungsanpassung zwischen den Stufen.
> Insgesamt 20dBm am Ausgang (erstmal) = 100mW
Ups, m übersehen... Aber auch da wirds dem Chip im Class-A-Betrieb schon
mindestens warm. So Pi*Daumen wird er dann wohl 300-500mW verheizen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.