Forum: Platinen Euere Erfahrung mit alten Platinenmaterial?


von herbert (Gast)


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Hallo !

Es soll ja Leute geben die belichten noch Platinenmaterial welches schon 
Jahre auf dem Buckel hat.Gestern habe ich eine Bungard von 2010 
belichtet ,entwickelt und geätzt und das Ergebnis war nicht so wie es 
sein kann.Sehr viele Löcher wo keines sein dürfte weil Vorlage doppelt 
genommen.Grund sätzlich ist mir aufgefallen,dass eine alte Platine schon 
beim abziehen der Schutzfolie Auffälligkeiten zeigt.Es bleiben Reste des 
Klebers an der Platine hängen.Dies erscheint mir als eine Folge des 
"alterns".Möglicherweise wird der Fotolack beim abziehen auch beschädigt 
was die Löcher erklären könnte.Sehen tut man das vor dem belichten 
nicht.Möglich ist auch ,dass ein alter Fotolack stellenweise seine 
Haftung auf dem Kupfer verliert und auch deshalb beim entfernen der 
Schutzfolie mit abgezogen wird.
Also ich werde in Zukunft nix mehr auf Vorrat kaufen.Ich möchte aber 
nicht verschweigen,dass man das Ergebnis trotz der Löcher sicher noch 
hätte benutzen können.Ich maximiere Leiterbahnen meistens.Aber bei 
dünnen Strukturen kann die Platine auch unbrauchbar werden.An der Chemie 
lag es nicht! Entwickler und Ätzbad waren frisch angesetzt...wie immer 
nach Rezept des Lieferanten.Ist die Brauchbarkeit von altem Material nur 
eine Frage der persönlichen Toleranz bezüglich des Ergebnisses?

MFG herbert

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Also ich habe vor einer Woche noch 7 Jahre altes Basismaterial 
verarbeitet. Ging problemlos.

von Michael_ (Gast)


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herbert schrieb:
> beim abziehen der Schutzfolie Auffälligkeiten zeigt.Es bleiben Reste des
> Klebers an der Platine hängen.Dies erscheint mir als eine Folge des
> "alterns".Möglicherweise wird der Fotolack beim abziehen auch beschädigt
> was die Löcher erklären könnte.Sehen tut man das vor dem belichten
> nicht.

Das kommt auf die Lagerung drauf an. Bei kühl, dunkel, trocken und nicht 
unter Druck gestapelt, da kann ich nur die Erfahrung von Magnus 
bestätigen.

von Jens G. (jensig)


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Also Fotolack altert meines Wissens etwas (je nach Hersteller mehr oder 
weniger schnell bis fast gar nicht).
Wenige Jahre alte Platinen konnte ich damals noch sauber verarbeiten. 
Inzwischen ist mein Vorrat auch schon ziemlich alt geworden (irgendwas 
um die 10 Jahre) - die müsste ich bestimmt auch mal noch testen.
Auf einer Sprayflasche mit Fotolack stand mal was von 1 Jahr Haltbarkeit 
- trotzdem hatte ich auch keine Probleme über mehrere Jahre.
Also im Ganzen könnte man sagen, je nach Hersteller/Qualität kann es 
nach Jahren noch brauchbar sein, oder ist schon was für'n Müll.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Im Anhang ist ein Scan der geätzten Platinen. Fotolack ist noch drauf.

Ein paar Eckdaten zur Platine:

Hersteller:            nicht bekannt
Basismaterial:         FR4 / 0,5mm  einseitig 18µ  positiv
Link zur Quelle: 
https://www.buerklin.com/default.asp?event=ShowSE%28%29&search=11h704&suggestion=&l=d&ch=86186


- Layoutausdruck mit Tintenpisser auf billigem Kopierpapier.

- Ausdruck mit Olivenöl transparent gemacht

- Platine und Ausdruck in billigen Bilderrahmen eingespannt

- mit Schwarzlichtlampe belichtet

- Platine mit Spülmittel vom Olivenöl befreit

- entwickelt mit NaOH von Bungard

- geätzt mit Fe3Cl von Bungard (wurde vor 1 1/2 Jahren angesetzt)

von herbert (Gast)


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Also ich behandle meine Rohplatine fast wie rohe Eier.Sie sind ganz 
normal gestapelt wie im Laden auch.Jetzt habe ich heute Nachmittag 
nochmal meine Säge mit dem Diamantblatt bemüht und habe den Randbereich 
wo sich die Rückstände der Klebefolie befanden weg geschnitten.Außerdem 
habe ich 20 Sekunden weniger belichtet.Wenn ich das Ätzergebnis gegen 
eine Lampe halte schauen sogar die Schnittkanten aus als hätte Mäuse 
daran geknappert und einige Löcher finden sich auch im Layout.Benutzbar 
, ja aber Freude kommt da keine auf weil weit weg von meinen sonstigen 
Ergebnissen.Es scheint auch generell besser zu sein nach Möglichkeit 
erst nach dem ätzen die Platine auf das vorgesehen Maß zu sägen.

von Olaf (Gast)


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> Es soll ja Leute geben die belichten noch Platinenmaterial welches
> schon Jahre auf dem Buckel hat.

Klar!

> Gestern habe ich eine Bungard von 2010 belichtet

2 Jahre? Doch schon? :-)

Ich habe eine grosse schwarze Tuete. Immer wenn ich eine Platine brauche 
dann schneide ich die vor dem belichten zu und werfe die Reste da rein. 
Mache ich dann eine kleine Platine so verwende ich halt ein kleines 
Reststueck.
Teilweise sind die Stueck da drin ueber 20Jahre alt. Man kann sie immer 
noch problemlos verwenden.
Ein Problem macht aber manchmal die Folie. Es gab mal Platinen die waren 
mit so einem schwarzen Papier beklebt. Da kann es nach der langen Zeit 
passieren das man dieses Papier nicht mehr abbekommt, oder es passiert 
das der Kleber an der Platine bleibt. Die werfe ich dann weg.

Ansonsten mag sich ueber die Jahre die idealer Belichtungszeit etwas 
geaendert haben, aber das liegt immer noch im Rahmen meines Prozesses.

Olaf

von herbert (Gast)


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Olaf schrieb:
> Ich habe eine grosse schwarze Tuete.

Ich habe eine kleine weiße Tüte ,da werfe ich alle Platinen rein die 
keine Ahnlickkeit mit der guten Vorlage haben.Da liegen noch nicht so 
viele drinnen.Seitenverkehrte wenn ich mal gepennt habe.Mir wird immer 
klarer..es liegt wohl am Anspruch ob eine Platine als ein gutes Ergebnis 
war genommen wird oder man den Kopf schüttelt und damit zur Mülltonne 
geht.Rein elekrisch gesehen sind das gute Platinen.Die Löcher kann oder 
könnte man mit Lot "spachtel" und das fertige Teil in Epoxi 
vergießen...Naja keine Weg für mich.Ich werde trotzdem keine 
Lagerhaltung mehr betreiben.Ich weiß auch nicht warum die überhaupt so 
alt geworden sind.Die welche ich noch habe von 2010 werden einem andere 
Zweck dienen müssen ..Gehäuse oder so...

von Michael_ (Gast)


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Vielleicht ist Bungard auch nicht mehr, das was es mal war.
Zwei Jahre ist eigentlich kein Problem und man merkt es doch beim 
Abziehen der Schutzfolie, ob da Fehler sind.

von dddd (Gast)


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ich habe nach Enttäuschungen letztes Jahr mal eine Versuchsserie 
gemacht. Altes FR4 (25Jahre!) noch einwandfrei, Bungard FR4, nach 6 
Monaten ist die Belichtungszeit geändert, nach 12 Monaten Schrott. FR2 
von R nach 3 Monaten Schrott. Durchgeführt mit UV-LED-Belichter.

von herbert (Gast)


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So, jetzt kenne ich mich wieder aus!Ich habe heute  eine 
Belichtungsreihe durchgezogen und dabei festgestellt, dass meine alten 
Zeiten nicht mehr stimmen.Um diese Tests durchzuführen  habe ich die 
blaue Folie etwas angehoben,mit meiner Lochzange in die Folie ein Loch 
gemacht und die Folie wieder schön angedrückt.Nach dem belichten habe 
ich exakt 1 Minute entwickelt und dabei ein zweimal mit einem Q-Tip 
leicht nachgeholfen.Danach habe und das erscheint mir wichtig eine 
Anätzversuch gemacht um ganz sicher zu gehen,dass kein Restschleier 
zurückbleibt.Ich habe jetzt erheblich kürzere Zeiten und denke ,das 
beschriebene Problem sollte sich in Luft auflösen.Ach ja ,entgegen 
meiner Art immer gleiches Material (Bungard) zu benutzen hab ich zwei 
kleine Platinen mitgenommen wo gar nicht draufsteht woher das ist 
(Verkäufer -C-).Da hat meine zu lange alte Zeit es nicht geschafft das 
Material zu belichten.Fazit :Es zahlt sich aus sich auf eine Sorte 
einzumessen und dabei zu bleiben.

MFG herbert

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