Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Signalaufbereitung für Drehzahlmessung Klemme 1


von Jan (Gast)


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Hallo an alle,

ich beschäftige mich momentan mit dem Bau eines Drehzahlmessers für 
Verbrennungsmotoren. Ich weiß, es gibt dazu bereits viel Lesestoff hier 
im Forum aber ich habe für die Signalaufbereitung einen Weg gewählt, den 
ich hier bisher noch nicht gefunden habe und würde ihn gerne mit euch 
diskutieren.

Der Signalabgriff erfolt an Klemme 1, also Primärseite der Zündspule. 
Meine Idee war, nicht wie bei vielen anderen Lösungen, den Entladeimpus 
der Zündspule zu detektieren, sondern ganz schlicht den Ladevorgang. Das 
hat den Vorteil, dass man die während des Entladens entstehenden hohen 
Induktinsspannungsspitzen vom µC fern hält und auch eine galvanische 
Trennung nicht unbedingt erforderlich ist?

Was meint ihr zu der Idee?

Gruß Jan

von Anja (Gast)


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Jan schrieb:
> dass man die während des Entladens entstehenden hohen
> Induktinsspannungsspitzen vom µC fern hält und auch eine galvanische
> Trennung nicht unbedingt erforderlich ist?

Also so mit ca 200 V auf der Primärseite mußt Du schon rechnen:

http://www.picoauto.com/waveforms/Ignition/Primary/wave63.html

Die Sperrdiode sollte das schon aushalten.
Ich würde noch einen Serienwiderstand zwischen Pull-up und den 
Klemmdioden einbauen.

Die Frage ist nur: welches Auto hat heute nur eine einzige Zündspule?

Gruß Anja

von Ingo (Gast)


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Zumal ein Kolbenhub durchaus mehr als eine Zündung haben kann! Somit 
würde ich deinen Ansatz überdenken... Warum greifst du nicht an der 
Lichmaschine das AC Signal ab, die Frequenz dort ist proportional zur 
Drehzahl. Zwar nicht unbedingt sinusförmig, aber mit etwas OPV kriegt 
man sehr saubere Signale.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Die Idee ist nicht neu und funktioniert auch problemlos.
Aber wie schon gesagt: ausreichende Sperrspannung und halbwegs schnell 
sollte die Diode schon sein. Ich hatte dafür mal UF4007 eingesetzt, 
passt.

von Jan (Gast)


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Danke für das Feedback.

Anja: Zunächst mal habe ich nie was von einem Auto geschrieben ;-) Gibt 
ja z.B. Motorräder mit Einzylinder-Motor.
Dass die Sperrdiode natürlich die induzierte Spannung auf der 
Primärseite abkönnen muss ist klar, habe an eine Schottky-Variante 
gedacht

Ingo: Richtig, Stichwort Doppelzündspule. Ist aber keine große Sache das 
in der Software zu berücksichtigen und der Aufwand für die Hardware ist 
geringer als bei der Opv-Variante

Joachim: Danke für den Hinweis auf die Diode.


Gruß Jan

von Georg G. (df2au)


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Ingo schrieb:
> Warum greifst du nicht an der
> Lichmaschine das AC Signal ab, die Frequenz dort ist proportional zur
> Drehzahl.

Da Fahrzeuge mit Zahnrädern zwischen Generator und Motor eher selten 
sind, ist das Übersetzungsverhältnis zwischen Kurbelwelle und Generator 
etwas schwankend. Beim Diesel war diese Notlösung lange Zeit üblich. Bei 
einem Ottomotor würde ich das Zündsignal bevorzugen, nur nicht gerade an 
der Kl1 abgegriffen. Es gibt Punkte, die weniger verseucht sind.

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