Forum: HF, Funk und Felder Pflanzen empfangen Radio


von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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Moin

Hier empfangen ein paar Jungs einen Radiosender indem sie Pflanzen an 
einen Mast halten.

https://www.youtube.com/watch?v=RAiAJM0Jw2s

Mal angenommen dass das echt ist, wie funktioniert das?
Mich irritiert der klare Empfang.

Ich kenne mich mit Antennentechnik nicht gut aus, aber ist das ein 
Sendemast? Weitere Vermutung: der Mast ist gegen Erde isoliert und 
sendet mit ordentlich Leistung.
Dann fehlt aber immer noch der Schwingkreis wie bei einem Detektorradio. 
Reicht da die parisitäre Kapazität des menschlichen Körpers gegen Erde 
aus?
Und woher kommt der Ton? Ist der Lichtbogen (bzw. die Lichtbogenstrecke) 
hier ein hochohmiger Lautsprecher?

Dann wäre es im Prinzip nichts anderes als ein Detektorradio, nur kann 
es sein dass sich die Jungs bei dem Spaß fast umgebracht haben? (schönen 
Gruß an die Cardiologie)

von Marek N. (Gast)


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Ja, die HF wird direkt durch die nichtlineare Kennlinie des Lichtbogens 
demoduliert. Dieser fungiert auch als "Plasma-Lautsprecher".
Offensichtlich haben die sich schon das Hirn weggebruzelt.

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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Beeindruckend ist natürlich auch der Hochsicherheits-Holzlattenzaun.

von HF Freund (Gast)


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Hallo,

und das ist gut so - ja HF Verbrennungen können weh tun: 100W an einen 
offnen Antennkoppler haben einen Eindruck hinterlassen.
Aber : es muß wirklich nicht immer alles so übereguliert und 
Sicherheitstechnisch übertrieben sein wie in den westlichen 
Industrieländern.

Wetten das die Jungens welche da herumgealbert haben später ehr ein 
ernsthaftes Interesse an Elektrotechnik (egal um HF oder anderere 
Abteilung) haben,  als die Masse der Bevölkerung in "unseren" 
überregulierten und mit Sicherheiteinrichtungen abgeschotteten 
Industrieländer.

Das passt auch ganz gut zu den Themen "Funksensiebele Nachbarn", 
"Elektroesotherika", "Elektrosensiebele", "Hifi Vodoo" usw .



HF Freund

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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HF Freund schrieb:
> Wetten das die Jungens welche da herumgealbert haben später ehr ein
> ernsthaftes Interesse an Elektrotechnik (egal um HF oder anderere
> Abteilung) haben,  als die Masse der Bevölkerung in "unseren"
> überregulierten und mit Sicherheiteinrichtungen abgeschotteten
> Industrieländer.
Nunja... wenn da auch ein wahrer Kern ist, hochspannungsführende 
Leitungen sollten imho DAU-sicher sein. Auch in Russland ...
Ohne Statistiken zu suchen behaupte ich mal dass mit sinkendem Wohlstand 
die Zahl der Todesfälle durch mangeldne Sicherheitsvorkehrungen steigt.

> Das passt auch ganz gut zu den Themen "Funksensiebele Nachbarn",
> "Elektroesotherika", "Elektrosensiebele", "Hifi Vodoo" usw .
Danke für den Tipp, aber ich verzichte ;-)

von U. B. (Gast)


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von P. M. (o-o)


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Man hört auch immer wieder Geschichten, dass man in der Nähe von 
Mittelwellensendern auch mit dem Backofen oder ähnlichen Geräten Radio 
hören konnte.

Ich wundere mich aber, dass die Leute damals nicht alle an Elektrosmog 
gestorben sind, wenn einem heute doch schon ein 100 mW Access Point 
angeblich fast ins Grab bringt? ;-)

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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Die Leute sind heutzutage eben auf gleicher Wellenlänge ;-)

von Edi M. (Gast)


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Peter Pfanne schrieb:
> Hier empfangen ein paar Jungs einen Radiosender indem sie Pflanzen an
>
> einen Mast halten.

:-)

Das habe ich heute gebraucht - Danke!

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

"Ich wundere mich aber, dass die Leute damals nicht alle an Elektrosmog
gestorben sind, wenn einem heute doch schon ein 100 mW Access Point
angeblich fast ins Grab bringt? ;-)"

das ist der sogenannte RTL2 Effekt welcher durch selbsternannte Experten 
auf diversen Internetseiten noch unterstützt wird.

Besonders anfällig sind Menschen welche keinerlei Grundbildung im 
technisch / physikalischen Bereich erhalten haben, dafür aber in der 
Schulzeit sich intensiv mit Fächern wie Religion, Gesellschaftskunde 
usw. auseinander gesetzt haben.
Seltsamerweise verlangen ausgerechnet vieler dieser Zeitgenossen eine 
Mobilfunkverbindung im Keller, der U Bahn usw.
Na ja es ist ja auch verdammt wichtig immer sein Facebook aktuell zu 
halten und den Freundschaftantrag der Urgroßtante des Azubis vom 
Handwerker der vor 5 Jahren das geplatzte Wasserrohr instand gesetzt 
hatte anzunehmen...

ohne Worte


      "Praktiker"

von A. B. (andrelev)


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Da ich um die Gefährlichkeit von HF in der Größenordnung weis, sträuben 
sich mir die Nackenhaare. Sollte mich nicht wundern, wenn deren 
Testikelinhalt bald rechtsdrehend ist gg
Ich hab mir schon die Pfoten gewaltig an gut abgestimmten 
Fuchsjagdsendern mit kleiner Sendeleistung angebraten. Nee danke...

Aber ich habe mal ausprobiert, in der Nähe von starken Sendern mit Hilfe 
einer abgestimmten Magnetantenne und einfacher Demodulation ausreichend 
Spannung für den Betrieb zum Laden von Akkus zu erzeugen.
Es gibt wohl auch irgendwie die UL, das in der Nähe von Sendemasten die 
Leuchtstoffröhren von alleine anfangen, zu emmitieren.

von ich (Gast)


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Wenn der direkt da dran fasst, geht es mit seinen Fingern so, wie dem 
Unkraut.
Hier geht es etwas professioneller zu:
https://www.youtube.com/watch?v=PdrqdW4Miao
Es gibt aber soviele davon, daß es langweilig wird. Siehe auch Tesla 
Transformer auf y.

von ham (Gast)


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Andre B. schrieb:

> Es gibt wohl auch irgendwie die UL, das in der Nähe von Sendemasten die
> Leuchtstoffröhren von alleine anfangen, zu emmitieren.


Nix Urban Legend! Hier eine Story aus der Welt des CB-Funks der 
70er-Jahre:

Viele Hobbyfunker schalteten illegalerweise leistungsstarke "Brenner" 
(HF-Leistungsverstärker) hinter ihre Funkgeräte, um deren geringe 
Sender-Ausgangsleistung signifikant zu erhöhen.

Ein CB-Funker trieb es auf die Spitze und nutzte eine 
Amateurfunk-Linearendstufe mit satten 1000W PEP Output! Er war 
Niederländer und hatte seine Gerätschaften praktischerweise am 
Arbeitsplatz installiert, einem grösseren Binnenfrachter, der auf dem 
Rhein verkehrte.

Auf bestimmten Abschnitten des Rheins liegt das Fahrwasser nahe am 
Flussufer. Im engen Mittelrhein-Tal beispielsweise reicht die Bebauung 
auf weite Strecken direkt an das Ufer heran. Wenn er nun nachts mit 
seinem Frachter solche Routen befuhr und mit einem Kilowatt auf Sendung 
ging, da leuchtete dort immer mal wieder synchron zur Sendertastung eine 
Neonbeleuchtung auf.

von Ham Radio (Gast)


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Na da will ich gar nicht wissen wie stark so manche Neon / 
Leuchtstoffröhre in der Nähe diverser Afu Conteststationen 
aufleuchten...
Es soll ja einige lizensierte Amateurfunkstationen geben die so manches 
dB  an Leistungsreserve für den Contestbetrieb haben...

;-)

73

von Stefan M. (derwisch)


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Das ist nicht irgendein Mast, sondern der isolierte Fusspunkt des 
Senders selbst!

Da wo die Jungs stehen, müssten sie die Musik auch aus ihrer Zahnplombe 
hören.
Die sind eindeutig Lebensmüde. Ich würde mich nichtmal dort neben dem 
Mast aufhalten wollen.

von Christian B. (casandro)


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Also Leuchtstofflampen leuchten schon sehr früh auf. Manchmal reicht es 
schon in der Wohnung einfach eine Seite anzulagen.

Was anscheinend ganz gut geht ist, unter einer Hochspannungsleitung 
einfach Leuchtstofflampen in den Boden zu rammen. Die Leuchten dann ein 
klein wenig.

Das mit den Pflanzen ist trivial. Im Prinzip hat man da einen Ofen der 
mit Wechselspannung betrieben wird. Ist der HF-Pegel größer, so heizt er 
die Pflanze stärker auf, sie gibt mehr (Dampf-)Druck ab, ist der 
HF-Pegel kleiner so macht sie das nicht. Trotzdem immer wieder schön zu 
sehen. Ich glaub mit Löwenzahn geht das besser.

Und zu dem Zaun, das kann gut sein, dass das nur der innerste Zaun ist, 
solche Sender werden in der Regel weiträumig abgeriegelt, aber so nahe 
an der Antenne möchte man nicht viel Metall haben.

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Jep, das mit den Leuchtstoffröhren (gerade die längeren) unter 
Überlandleitungen funktioniert ganz gut - liegt hier aber nicht an der 
tatsächlich 'abgestrahlten' Leistung sondern am Potentialgradienten.
Bei 220kV und einer Höhe von 25m (stimmt das in etwa?) sind das immerhin 
8.8kV/m, wenn man einene lineare Verteilung annimmt - was nicht stimmt, 
aber selbst eine Größenordnung niedriger, was wohl schon eher hinkommt - 
bringt so eine Leuchtstoffröhre noch locker zum Glimmen. Pedanten können 
ja mal den Querschnitt einer Überlandleitung maßstabsgetreu zeichnen und 
in FEMM simulieren ;)

Den machern des Videos mit den Pflanzen sollte mal jemand den Tipp 
geben, dass es auch mit der eigene Zunge ganz wunderbar funktioniert!

Bei verantwortungslosem Umgang mit leistungsstarken HF-Quellen muss ich 
immer an diesen Typen hier denken:
http://yarchive.net/electr/micronuke.jpg
...der spielt/spielte auch immer gern mit seinem irgendwo herumliegenden 
Mikrowellen-Magnetron, auf voller Leistung, und ein paar Neonröhren 
herum - propagierte, dass das ja alles gar nicht so gefährlich sei, wie 
man immer zu hören bekommen. Naja, muss er ja wissen.

von Micha (Gast)


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Ich bitte darum, diesen Thread und das Video zu löschen, den sonst 
erklärt die GEZ bald Pflanzen zu neuartigen gebührenpflichtigen 
Rundfunkempfangsgeräten!

Danke.

von Peter P. (ichbineinepfanne) Benutzerseite


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Dank Pauschalbetrag ist das doch nun egal. (Solange der Lattenzaun keine 
eigene Wohnung darstellt)

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