Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bewegliches Kabel an Platine löten


von Panther (Gast)


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Hallo zusammen,

für ein aktuelles Projekt würde ich gerne ein Netzteil zur 
Stromversorgung möglichst niederohmig mit einer Platine verbinden. Aus 
diesem Grund würde ich die Stromversogungs-Kabel gerne direkt an die 
Platine löten und nicht stecken oder schrauben. Die Kabel werden jedoch 
beweglich sein und somit werden diese auch mechanisch beansprucht.

Gibt es irgendwelche besonderen Varianten / Vorrichtungen wie man ein 
bewegliches Kabel am besten an eine Platine lötet, damit es dauerhaft 
hält?

von Pete K. (pete77)


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Vielleicht 1cm mehr Platz lassen und das Kabel mit Heißkleber fixieren?

Oder eine Zugentlastung bauen.

von Kabelkasper (Gast)


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Moin,

bei mir bis jetzt erfolgreich im Einsatz:
Aderendhülste mit Kunststoff-Isolierung crimpen und in die Platine 
stecken. Dann nur die Außenseite der Hülste mit der Leiterbahn verlöten.

Bis jetzt hält das ganz brauchbar, die Litze bleibt flexibel weil kein 
Zinn reinlaufen kann. Durch die Isolierung von der Hülste hat man auch 
einen geringen Knickschutz.

Diese Methode habe ich auch schon in PC-Netzteilen gesehen, da wurden 
aber keine Aderendhülsen eingebaut. Das sah so aus wie der gecrimpte 
Bereich von einem unisolierten Flachstecker, nur eben ohne Steckzunge.

von olibert (Gast)


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Ich wuerde nicht das Kabel direkt anloeten, sondern stattdessen 
schraubenlose Klemmverbinder, die sich ueber eine Feder nachspannen, 
verwenden. Zusammen mit Adernendhuelsen hast du eine niederohmige 
Verbindung die die naechsten 10 Jahre ueberstehen sollte.

Egal was du verwendest, auf alle Faelle eine Zugentlastung vorsehen.

von Bonz, Prass & Prozz (Gast)


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>.. würde ich die Stromversogungs-Kabel gerne direkt an die
Platine löten..

Eine unendlich schlechte Idee. Lass das sein.

von Der (Gast)


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Bonz, Prass & Prozz schrieb:
>>.. würde ich die Stromversogungs-Kabel gerne direkt an die
> Platine löten..
>
> Eine unendlich schlechte Idee. Lass das sein.
>

Rein aus Interesse: Warum ist das nicht gut?

von Sven B. (scummos)


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Hat sich meiner Erfahrung nach auch irgendwie als unpraktisch erwiesen. 
So ein Kabel ist doch schnell mal kaputt oder ist zu kurz oder was auch 
immer. Nervt auch, wenn das immer an der Platine dranhängt. Ich verwende 
diese http://www.moddiy.com/product_images/k/873/20p-m__93237_zoom.jpg 
Steckverbinder -- meinst du wirklich, dass die so einen signifikanten 
ohmschen Widerstand haben? Glaube ich irgendwie nicht.
Wenn du schon löten musst, steck' es durch die Platine durch und löte es 
an beiden Seiten fest, dann ist wenigstens die Gefahr gering, die 
Leiterbahnen abzureißen.

Gruß

von juergen (Gast)


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Keine besonders elegante Loesung, aber es geht, wenn man das Netzkabel 
mit einen Kabelbinder als Zugentlastung auf der Oberseite der Platine 
befestigt, dann durch eine Oeffnung der Platine auf die Unterseite 
fuehrt und dort verloetet (Sicherheitsabstaende beachten !).

Aber wenn du so hohe Stroeme hast, dass der Uebergangswiderstand eines 
Steckers bedeutsam wird, dann ist eine Leiterbahn erst recht 
problematisch.

J.

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Panther schrieb:
> für ein aktuelles Projekt würde ich gerne ein Netzteil zur
> Stromversorgung möglichst niederohmig mit einer Platine verbinden.

So weit so gut, aber wie viel 100 Ampere gehen da rüber das es relevant 
wird?

> Aus
> diesem Grund würde ich die Stromversogungs-Kabel gerne direkt an die
> Platine löten

Was sich mit der ersten Aussage Widerspricht da du das Kabel ja nicht an 
die Platine lötest sondern auf eine Kupferbahn derselben. Die ist aber 
meist eher dünn und hat auch einen Widerstand.

Besser wäre somit, vielleicht, statt dem Steckverbinder die Platine 
wegzulassen ;-).

von Harald W. (wilhelms)


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Panther schrieb:

> für ein aktuelles Projekt würde ich gerne ein Netzteil zur
> Stromversorgung möglichst niederohmig mit einer Platine verbinden. Aus
> diesem Grund würde ich die Stromversogungs-Kabel gerne direkt an die
> Platine löten und nicht stecken oder schrauben.

Bei richtiger Ausführung von Stecker/Schraubklemme wirst Du
so keinen Vorteil erzielen. Die Lötverbindung ist allerdings
eindeutig billiger

> Gibt es irgendwelche besonderen Varianten / Vorrichtungen wie man ein
> bewegliches Kabel am besten an eine Platine lötet, damit es dauerhaft
> hält?

Das einfachste ist, neben dem Lötauge zwei Löcher zu bohren und
dort die Litze durchzuziehen. Der Draht sollte dann in einem
kleinen Bogen zum Lötpunkt geführt werden. Dann spielt auch die
Verhärtung der Litze durch das Löten keine Rolle mehr.
Gruss
Harald

von Achim M. (minifloat)


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juergen schrieb:
> Keine besonders elegante Loesung, aber es geht, wenn man das Netzkabel
> mit einen Kabelbinder als Zugentlastung auf der Oberseite der Platine
> befestigt, dann durch eine Oeffnung der Platine auf die Unterseite
> fuehrt und dort verloetet (Sicherheitsabstaende beachten !).

Die einzig richtige Lösung. Sieht dann z.B. so aus:
http://asnora.pagesperso-orange.fr/R8C/r8ckey.htm
mfg mf

von Panther (Gast)


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Vielen Dank schon einmal für die zahlreichen Antworten, mit hilfreichen 
Hinweisen. Ich wollte den Eingangspost möglichst einfach und kurz 
halten, deswegen ging auch der Hintergrund für mein Vorhaben verloren, 
da ich ihn fälschlicherweise nicht für relevant hielt:

Das Netzteil stellt die Stromversorgung für einen anderen Verbraucher 
dar, dessen Leistungsaufnahme bestimmt werden soll. Die Adapter-Platine 
soll lediglich Shunts zur Strommessung in die Versorgungsleitng 
einführen. Die Auswerteeinheit auf der Adapterplatine wird von einer 
weiteren separatem Stromversorgung versorgt. Von dem was ich gesehen 
habe, haben typische Stromstecker (z.B. von Tyco) einen 
Kontaktwiderstand von 20 mOhm. Das wären bei 10A immerhin 0,2V und bei 
10V DC immerhin 2W.

von Bonz & Schlonz (Gast)


Angehängte Dateien:

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>> Eine unendlich schlechte Idee. Lass das sein.
>>
>Rein aus Interesse: Warum ist das nicht gut?

1. Es kommt garantiert der Fall, wo man das Kabel wieder weg haben muss. 
Und dann nochmals. Und dann ist die Bahn weg. Glaub's einfach. Zudem ist 
der Uebergangswiderstand nicht so klein. Denn Loeten heisst Legieren. 
Kupfer und Zinn ergeben Bronze. Hochstromverbindungen werden geschraubt. 
Auf die Leiterbahn. Ohne Zinn.

2. Aus Erfahrung gelernt. Der naechste Schritt ist alle Verbindungen zu 
schrauben. Siehe Bild 1 (fuer 6.5A). Nach 5 Mal alle Leitungen 
abschrauben und wieder anschrauben, verpolt man zwei Leitungen. Puff.

3. Der naechste Schritt ist alles zu stecken. siehe Bild 2 & 3(fuer 
13.5A).


Beide kosten ca 1Euro fuer einen 8 pol.

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