Forum: HF, Funk und Felder EMV-störarmes PC-Netzteil?


von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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In meinem aktuellen PC-Netzteil hat der Lüfter sein Lebensende erreicht.
Da ich festgestellt habe, dass dieses Netzteil außerdem massives
"Geblubber" im Kurzwellenbereich absondert, wäre ich an Empfehlungen
interessiert für ein ATX-Netzteil, das möglichst wenig EMV-Störungen
verursacht.

von Bonz, Prass & Prozz (Gast)


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ich wuerd erst mal fuer ein leises Powersupply sorgen. Mit gesteuertem 
Luefter.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bonz, Prass & Prozz schrieb:
> ich wuerd erst mal fuer ein leises Powersupply sorgen. Mit gesteuertem
> Luefter.

Du hast, glaub' ich, das Problem nicht verstanden.  Mir geht es nicht
primär um den Krach durch den Lüfter.  (Der jetzige mit dem ausge-
schlagenen Lager ist sowieso viel zu laut, es wird also auf jeden
Fall leiser. ;-)  Das ist ein Arbeitszimmer, kein Wohnzimmer.

Mir geht es in erster Linie um Erfahrungen mit PC-Netzteilen bezüglich
der von ihnen produzierten Störstrahlung, daher habe ich das auch im
HF-Forum gepostet und nicht bei "PC-Hard- und -Software".

Nein, ich rede nicht von "Elektrosmog", aber ich möchte neben dem
Computer auf Kurzwelle noch was empfangen können, was von weiter weg
kommt, als die "Signale" aus meiner eigenen Wohnung, und derzeit ist
das PC-Netzteil offenbar der heftigste Störer hier (neben einer
Wandwarze für 5 V / 2 A, so'n klassisches Teil, wie es bei USB-Hubs
dabei ist, aber die kann man problemlos durch eine bessere ersetzen).

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Jörg Wunsch schrieb:
> und derzeit ist das PC-Netzteil offenbar der heftigste Störer hier

Hast du mal gemessen, ob tatsächlich das Netzteil die Störquelle ist 
oder ob es die vielen Schaltregler auf dem Mainboard sind.

Erfahrung habe ich diesbezüglich nicht, aber vermutlich haben alle 
PC-Netzteile eine ähnliche Topologie und werden aus kostengründen so 
konstruiert, dass die zulässigen Grenzwerte gerade so eingehalten 
werden. Deshalb werden die sich da nicht großartig unterscheiden.

Aber vielleicht gibt es PC-Netzteile für spezielle Einsatzbereiche, in 
denen niedrigere Grenzwerte vorgeschrieben sind?

Jörg Wunsch schrieb:
> aber ich möchte neben dem
> Computer auf Kurzwelle noch was empfangen können, was von weiter weg
> kommt, als die "Signale" aus meiner eigenen Wohnung

Vermutlich handelt es sich um leitungsgebundene Störungen, die über die 
Netzleitung abgestrahlt werden. Da müsste es doch relativ einfach 
möglich sein, ein passendes Filter davor zu schalten.

von Gerd E. (robberknight)


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Nen ordentlicher Hersteller für professionelle Netzteile (also nicht 
Consumer-Kram) sollte Dir auf Anfrage eigentlich den Testbericht von 
ihrem EMV-Test zur Verfügung stellen. Da siehst Du dann an den Plots was 
Sache ist.

Von der Firma aus hatte ich bisher Kontakt mit Forton und die waren was 
sowas anging sehr hilfsbereit und auskunftsfreudig. Da war aber eher 
Langlebigkeit das Thema, daher hab ich von denen keine EMV-Details 
angefragt.

von fnb (Gast)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes E. schrieb:

> Hast du mal gemessen, ob tatsächlich das Netzteil die Störquelle ist
> oder ob es die vielen Schaltregler auf dem Mainboard sind.

Ich bin erstmal nur mit einem transportablen Empfänger und einer
kleinen Antenne im Zimmer umher gelaufen, und die besagten Störungen
waren direkt am PC-Netzteil am stärksten.

Ich könnte es natürlich mal gegen irgendein anderes tauschen und
dann sehen, ob sich am (recht charakteristischen) Störungsmuster
was ändert.

> Vermutlich handelt es sich um leitungsgebundene Störungen, die über die
> Netzleitung abgestrahlt werden.

Da sich an der Netzleitung nicht mehr viel nachweisen lässt, war ich
davon erstmal nicht ausgegangen.

Für ausgiebigere Tests müsste ich den Computer erstmal da rausfummeln,
wo er steht.

Gerd E. schrieb:
> Nen ordentlicher Hersteller für professionelle Netzteile (also nicht
> Consumer-Kram) sollte Dir auf Anfrage eigentlich den Testbericht von
> ihrem EMV-Test zur Verfügung stellen.

Gut, aber man muss sie dann natürlich auch zu kaufen bekommen, ohne
dass man sich verpflichtet, 3000 Stück davon abzunehmen ...

fnb schrieb:
> 
http://www.automation.siemens.com/mcms/topics/de/tempest-products/seiten/home.aspx

Ist 'ne andere Baustelle.  Die konzentrieren sich darauf, dass keine
Signale abhörbar sind.  Ein gleichmäßig kräftig "rauschender"
Netzteil dürfte da eher hilfreich sein, die restliche Signalstrahlung
noch zu überdecken.

Außerdem wollte ich nicht gleich ein Vermögen in einen neuen PC
investieren. ;-)

von B e r n d W. (smiley46)


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>> Vermutlich handelt es sich um leitungsgebundene Störungen, die über die
>> Netzleitung abgestrahlt werden.
> Da sich an der Netzleitung nicht mehr viel nachweisen lässt, war ich
> davon erstmal nicht ausgegangen.

Wenn es an der Netzleitung am stärksten wäre, hätte ich am Netzteil den 
Einbau einer Kaltgerätedose mit Netzfilter empfohlen. Aber so ist 
möglicherweise der Spalt zwischen Gehäuse und Netzteil nicht HF-dicht. 
Dadurch kann das Netzteil-Blech HF abstrahlen.

Es gibt 2 Möglichkeiten:
- Die Störungen kommen vom Ausgang des Netzteils und wirken rückwärts,
  weil sie am Mainboard gegen das Gehäuse abgeblockt werden.
- Sie kommen vom Mainboard, werden jedoch vom Netzteil nach außen 
geführt.

Beides wird IMHO besser, wenn das Netzteil direkt um den Ausschnitt rum 
möglichst guten Kontakt zum Gehäuse bekommt.

Die Versuche würde ich noch mit dem alten Netzteil probieren. Welche 
Frequenzen sind bei den Störungen am stärksten vertreten?

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Bei Kurzwelle hat man Wellenlängen im Bereich > 10 m. Für 
Fernfeld-Abstrahlung braucht man da eine relativ lange Antenne, da ist 
die Netz-Zuleitung eigentlich ideal. Möglich wären aber auch Netzwerk 
oder andere langen Leitungen, die am PC eingesteckt sind.

Wenn es eine Nahfeld-Störung ist, dann würde ich auf magnetische 
Streufelder tippen. Diese können z.B. von Übertragern und 
Speicherdrosseln erzeugt werden. Diese Felder abzuschirmen ist 
allerdings nicht ganz einfach und relativ teuer; vor allem, weil 
Netzteile große Öffnungen zur Lüftung benötigen.

von Bonz, Prass & Prozz (Gast)


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Ein normales PC Netzteil gibt's am Schleckstengel, da zu Millionen 
produziert. Die naechst besseren sind die geraeuschreduzierten. Die 
werden schon einiges weniger nachgefragt, und kosten das Doppelte bis 
zum Dreifachen. Allenfalls sind die auch besser bezueglich EMV. Wenn man 
ein Feature moechte, das sonst niemand will, wird's teuer.

von (prx) A. K. (prx)


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Johannes E. schrieb:
> Fernfeld-Abstrahlung braucht man da eine relativ lange Antenne, da ist
> die Netz-Zuleitung eigentlich ideal.

An sich schon, nur haben PC-Netzteile eigentlich immer Netzfilter drin. 
Selbst die billigeren.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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A. K. schrieb:
> An sich schon, nur haben PC-Netzteile eigentlich immer Netzfilter drin.
> Selbst die billigeren.

Klar, aber speziell für niedrige Frequenzen sind die Filter relativ 
teuer. Deshalb wird nur so viel gefiltert, dass die Grenzwerte gerade so 
eingehalten werden. Für einen empfindlichen KW-Empfänger kann das aber 
schon zu viel sein, wenn er sich in direkter Nähe zum PC befindet.

von oszi40 (Gast)


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> haben PC-Netzteile eigentlich immer Netzfilter drin.

Was nützt das schönste Filter wenn der Rest der Kiste nicht ausreichend 
HF-dicht ist? Selbst wenn überall die gleichen Filter verbaut würDen, 
kann der Aufbau noch verschieden sein. Nicht umsonst hatten 
Fujitsu-Siemens-PCs gründlich HF-abgedichtete Blindschächte...

Evtl. hilft ein EMV-Spion aus box73.de bei der Suche?

von (prx) A. K. (prx)


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Ist nicht unbedingt mein Spezialgebiet, aber ist es nicht so, dass es 
zwischen Frequenz und der Grösse von "Löchern" im Gehäuse einen 
Zusammenhang gibt? Also der hier interessante Wellenlängen-Bereich von 
zweistelligen Metern nicht durch jedes kleinste Löchlein schlüpft.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Welche
> Frequenzen sind bei den Störungen am stärksten vertreten?

Quer durch zumindest den unteren KW-Bereich.  Für 3,5 MHz habe ich
sowieso keine Antenne, aber bei 7 und 10 MHz ist es noch recht
heftig.  Die Störung wiederholt sich so aller etwa 40 kHz, das
dürfte dann die Schaltfrequenz sein.

Johannes E. schrieb:
> Wenn es eine Nahfeld-Störung ist, dann würde ich auf magnetische
> Streufelder tippen.

Das wäre eine Möglichkeit.  Was auffällig ist ist, dass die Störung
offenbar nicht über die Antenne selbst einstreut, sondern über das
Kabel: die Antenne war zwischenzeitlich mal defekt (Kurzschluss im
Bereich des Baluns direkt an der Antenne), die Störung war trotzdem
unvermindert da.  Sicher ist die Schirmdämpfung gewöhnlichen RG-58s
nicht sehr groß, aber die Idee mit der magnetischen Einstreuung wäre
da fast plausibler.

oszi40 schrieb:
> Nicht umsonst hatten
> Fujitsu-Siemens-PCs gründlich HF-abgedichtete Blindschächte...

Wobei die Sclitze in PC-Gehäusen eher für VHF oder unteres UHF
relevant sein dürften.  Für Kurzwelle sind sie zu klein.

> Evtl. hilft ein EMV-Spion aus box73.de bei der Suche?

Ja, mal sehen, wie man das noch einkreisen kann.  Das Problem dabei
ist, wenn man breitbandig misst, ist man nicht sehr empfindlich.  Mit
dem Spekki und einer Messantenne aus dem Feldstärkemesskoffer habe
ich nichts gefunden, der Spekki ist da einfach zu unempfindlich.

von oszi40 (Gast)


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A. K. schrieb:
> nicht durch jedes kleinste Löchlein schlüpft.

1.Bei dem im PC vorhandenen Kabel-Sauerkraut kann überall was 
einkoppeln. 2.Jeder Draht ist eine Antenne
3.Je steiler die Impulse sind, desto "schöner" sind auch die Oberwellen 
von einigen kHz aus dem Schaltnetzteil, die sich jedoch bei Last auch 
noch ändern können. Deshalb würde ich nie behaupten, daß ein Netzteil 
von der Firma xyz in JEDEM Fall das Beste ist. Es kann aber durchaus bei 
einigen Leuten und bestimmter Last wunderbar funktionieren.

von oszi40 (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> so aller etwa 40 kHz,

Das riecht wirklich nach Netzteil, könnte sich aber mit anderer Last um 
einige Hz verschieben? Schnellste Varinate wäre das Anschlusskabel 
mehrfach durch größeren Ferritring fädeln?

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> 1.Bei dem im PC vorhandenen Kabel-Sauerkraut kann überall was
> einkoppeln.

Klar, aber ich bezog mich auf die erwähnte EMV-Abdichtung von 
Gehäuseöffnungen. Und die spielen wohl im hier betrachteten HF-Bereich 
keine so grosse Rolle.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Das riecht wirklich nach Netzteil, könnte sich aber mit anderer Last um
> einige Hz verschieben?

Die Frequenz ist erstaunlich stabil.  Wenn ich mir überlege, dass
ich beispielsweise bei 10140 kHz irgendwas um die 250. Oberwelle
davon empfange, diese aber auf vielleicht 5 kHz stabil bleibt, dann
ist die Grundfrequenz auf etwa 20 Hz stabil.

> Schnellste Varinate wäre das Anschlusskabel
> mehrfach durch größeren Ferritring fädeln?

Wäre ein Versuch.  Muss ich aber den Computer ausschalten dafür. ;-)

von Gerd E. (robberknight)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ja, mal sehen, wie man das noch einkreisen kann.  Das Problem dabei
> ist, wenn man breitbandig misst, ist man nicht sehr empfindlich.  Mit
> dem Spekki und einer Messantenne aus dem Feldstärkemesskoffer habe
> ich nichts gefunden, der Spekki ist da einfach zu unempfindlich.

Sorry, ich bin nicht so der HF- und EMV-Profi. Könntest Du das näher 
erläutern?

Ich hab mit so ner kleinen Hand-Nahfeldsonde und nem Spekki schon auf 
ner Platine den Störer identifiziert. Da konnte man eigentlich ganz gut 
sehen wo das herkommt. Warum geht das bei Dir hier nicht?

von juergen (Gast)


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> Die Störung wiederholt sich so aller etwa 40 kHz

Aehnlichen Lattenzaun habe ich auch von Laengstwelle bis in den oberen 
KW-Bereich, trotz mancher Massnahmen noch immer.

Ich habe mal mit einem tragbaren Empfaenger nach Stoerquellen gesucht 
und gefunden, dass jedes Stueck Elektrik in der Umgebung abstrahlt, 
entweder eigenproduzierte Signale oder aus dem Netz uebertragene:
- alles, was ein Schaltnetzteil drin hat, moderne Leuchtmittel, auch 
LED,
- Dimmer, Motoren, Satelliten-Empfangsanlage,
- PC, Telefon, Fax, Internet,
- ja sogar Steckdosenleisten.

Wenn man ruhig hoeren moechte, hilft nur (ausser in die Einoede ziehen):
Ganz systematisch
- alles abschalten oder
- durch stoerfreie Geraete ersetzen,
- alles sorgfaeltig filtern, abschirmen und erden.

Kleine Aufzaehlung moeglicher Massnahmen :
- Gluehlampen verwenden (Sch... auf Energiesparen!)
- Schaltnetzteil der Satellitenantenne durch ein Linear-Netzteil 
ersetzen
- besonders strahlungsarme Kabel verwenden,
- Netzzuleitungen filtern und erden
- Antenne hoch hinaus und vom Haus weg
- eigene Erdung der Funkanlage
- konsequent netzfrei (batteriebetrieben) arbeiten
- Glimmlampen durch antiparallele LEDs ersetzen

Wenn du beim Funkhoeren unbedingt einen PC benutzen musst, dann nimm 
wenigstens ein batteriebetriebenes Notebook (das kann man vor dem Kauf 
vielleicht sogar auf Stoerstrahlung pruefen).

Dass eine Loop die Umgebungsstoerungen unterdrueckt, ist leider ein 
(weitverbreitetes) Maerchen, selbst wenn sie geschirmt ist. Die Loop 
KANN so wirken, aber auch das Gegenteil kann eintreten. Das haengt von 
den lokalen Bedingungen und der Konstruktion der Loop ab.
Ein senkrechter Kurzdipol hoch ueberdach ist oft guenstiger, weil er 
nach unten eine Nullstelle hat.

Entgegen landlaeufiger Meinung bedeutet das Verschwinden von Stoerungen 
bei Abziehen der Antenne noch lange nicht, dass die Stoerungen ueber die 
Antenne eingefangen werden. Die Antenne wirkt vielmehr als 
Koppelkondensator fuer Stoerungen aus dem Netz zur Umgebung und koppelt 
einen Teil der Stoersignale in den Empfaengereingang.
Selbst ein Netzfilter am Geraet hilft da nur begrenzt, weil die 
Stoersignale immer noch kapazitiv auf das Geraet und die Antenne 
gelangen koennen.

Dennoch sind Netzfilter unabdingbar, weil das Netz die staerkste 
Stoerungsquelle ist, vor jedem Empfaenger, hinter jeder 
nichtabschaltbaren Stoerquelle und auch am Wohnungseingang 
(Elektriker!), denn die lieben Nachbarn produzieren ja auch noch jede 
Menge.

Wenn du ein eigenes Shack hast, kannst du vielleicht alle 6 Wandflaechen 
mit Alufolie tapezieren und erden.

Mitunter soll auch eine Stoerkompensation sehr gut wirken. Eigene 
Erfahrungen dazu habe ich (noch) nicht, aber im Internet findet sich 
einiges.

Zugegeben, das Ganze ist extrem muehselig und langwierig, der Erfolg 
nicht 100% sicher, aber die Alternative waere ein anderes Hobby, wie 
z.B. Briefmarken ( grausamer Gedanke!).

Eine kuriose Schlussbemerkung :
Vor Jahren las ich in einer amerikanischen Zeitschrift, dass 
Vakuum-Gluehlampen als Barkhausen-Kurz-Oszillator stoeren koennen. 
Wenigstens dieses Problem haben wir wohl nicht mehr.

J.

von Jan (Gast)


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Hauptstörerer bei mir ist der TV meines langzeitlosen Nachbars, der 
mindestens 20h/Tag in Betrieb ist. Dieses Gerät erzeugt bei mir in 
manchen KW-Bereichen Störpegel von S9+20 dB, DX-Empfang ist somit 
ausgeschlossen.  Ich werde jetzt im neuen Jahr bei der Bundesnetzagentur 
eine Störungsmeldung einreichen. Mal gucken, was passiert...

Zur eigentlichen Frage: ich benutze in meinem PC ein Enermax PRO82+ mit 
385W, welches bei mir keine hörbaren Störungen auf LW/MW/KW erzeugt. Das 
Netzteil läuft bei mir übrigens mit Teillast (60-70W).

Davon abgesehen habe ich festgestellt, dass im PC verlegte und zum 
Gehäuse geführte Leitungen wie z. B. USB-Leitung vom Mainboard zum 
Gehäuse extreme Strahler sind. Generell lange USB-Leitungen machen 
breitbandig die KW zu.

Guß
Jan

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ja, mal sehen, wie man das noch einkreisen kann.  Das Problem dabei
> ist, wenn man breitbandig misst, ist man nicht sehr empfindlich.  Mit
> dem Spekki und einer Messantenne aus dem Feldstärkemesskoffer habe
> ich nichts gefunden, der Spekki ist da einfach zu unempfindlich.

War das eine E- oder H-Feld Sonde? Mit einer E-Sonde wirst du nicht viel 
sehen, falls es eine induktive Kopplung ist.

Gerd E. schrieb:
> Ich hab mit so ner kleinen Hand-Nahfeldsonde und nem Spekki schon auf
> ner Platine den Störer identifiziert. Da konnte man eigentlich ganz gut
> sehen wo das herkommt. Warum geht das bei Dir hier nicht?

Diese Nahfeld-Sonden, speziell die H-Feld-Sonden, sind eher für den 
Frequenzbereich > 30 MHz geeignet, da sie sehr kleine Spulen haben. Für 
den Bereich < 30 Mhz könnte man so etwas verwenden:

http://www.schwarzbeck.de/Datenblatt/k7101.pdf

Vielleicht würde es helfen, das Netzteil mit solchen Ferrit-Platten zu 
bekleben (auch die Lüftungsöffnungen) ;-)

http://katalog.we-online.de/de/pbs/WE-CPU

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo juergen.


> - konsequent netzfrei (batteriebetrieben) arbeiten
~~~~~~~
~~~
> Wenn du beim Funkhoeren unbedingt einen PC benutzen musst, dann nimm
> wenigstens ein batteriebetriebenes Notebook (das kann man vor dem Kauf
> vielleicht sogar auf Stoerstrahlung pruefen).

Leider nicht. Ich kenne Notebooks, die bei Netzbetrieb (relativ) störarm 
sind, aber im Akkubetrieb so richtig mit der Störstrahlung loslegen, 
weil die internen Wandler jetzt mit niedrigerer Spannung arbeiten und 
dafür dann höhere Ströme ziehen.

Sehr oft kommt auch viel Müll aus dem Backlightinverter bzw. aus dem 
Bildschirm selber. Oft sind die Rahmen des Bildschirmes direkt als 
Antennen zu detektieren. Touchscreens sind noch mal ein Kapitel für 
sich....

Von den Abmessungen her strahlt das, speziell im unteren 
Kurzwellenbereich, kaum noch. Das ganze wird in der Tat erst wieder im 
UKW Bereich wirklich unangenehm. Allerdings habe ich bei mir 
betriebsbedingt (siehe unten) dann das Notebook unmittelbar neben dem 
Antennenfusspunkt. Und dort macht es sich wieder bemerkbar.

> - alles, was ein Schaltnetzteil drin hat, moderne Leuchtmittel, auch
> LED,

Richtig. Aber gerade LEDs lassen sich mit Gleichstrom (wie Glühlampen 
auch)  betreiben, was die Filterung sehr vereinfacht. Die gekauften 
haben allerdings dort meist Mut zur Lücke.....
Gasentladungslampen sind auf Wechselstrom angewiesen....ausserdem 
produzieren sie immer ein deutliches Rauschen (auch konventionelle) aus 
dem Plasma selber, das ich leicht wahrnehmen kann, wenn ich die Lampe in 
unmittelbarer Umgebung der Antenne betreibe.

EMV-mäßig wirklich unproblematisch sind Petroleumlampen. ;O)

> Zugegeben, das Ganze ist extrem muehselig und langwierig, der Erfolg
> nicht 100% sicher,

Du hast nicht in der Hand, was Deine Nachbarn anstellen. Selbst wenn Du 
Ruhe geschaffen hast....es geht was kaputt oder jemand zieht um, und 
alles geht von vorne los.

> aber die Alternative waere ein anderes Hobby, wie
> z.B. Briefmarken ( grausamer Gedanke!).

Nöö. Meine Alternative: Portabelbetrieb, raus in die Einöde.
http://www.darc.de/seitenpflege/uploads/media/Portabelbetrieb-DL1EIC.pdf
http://www.flickr.com/photos/22208362@N03/sets/72157625631649346/

Allerdings ergibt sich bei diesen Betriebsverhältnissen meist eine 
räumliche Nähe zwischen Notebook bzw. Beleuchtung und der Antenne.
So bin ich auf die oben angesprochenen Probleme gestossen.....;O)
Ok, ich könnte auch wieder die Antenne mit etlichen Metern Koax absetzen
(eine NVIS gehört zu meinen geplanten Projekten), aber das ist letztlich 
auch wieder Aufwand, schon vom Transport her. Ich bin nicht immer mit 
dem Auto unterwegs, und im Rucksack ist das ein großer Unterschied. 
Ausserdem will sowas noch aufgestellt werden. Ein Langdraht in die Bäume 
geworfen ist da schon einfacher.


>
> Dennoch sind Netzfilter unabdingbar, weil das Netz die staerkste
> Stoerungsquelle ist, vor jedem Empfaenger, hinter jeder
> nichtabschaltbaren Stoerquelle

Richtig. Aber sie sollten nicht nur Gleichtaktstörungen unterdrücken 
können, und ausreichende Stromreserve haben, damit die Drosseln nicht in 
die Sättigung gehen. Das ist wieder ein riesen Aufwand.

> und auch am Wohnungseingang
> (Elektriker!), denn die lieben Nachbarn produzieren ja auch noch jede
> Menge.

Das ist eher für den Blitzschutz interessant. Eine Störung aus der 
Nachbarschaft ist über ein paar dutzend Meter Leitung schon so als 
Antenne abgestrahlt worden, das ein Netzfilter kaum noch was bringt.

Netzfilter, ohne zusätzliche Schirmung an Gehäuse und Leitung, können 
darum auch nicht mehr als 6db dämpfen. Der Rest geht dann außen rumm.


> Mitunter soll auch eine Stoerkompensation sehr gut wirken. Eigene
> Erfahrungen dazu habe ich (noch) nicht, aber im Internet findet sich
> einiges.
>

Wirkt erstaunlich gut gegen eine EINZELNE diskrete Störquelle. Bei 
mehreren wird es kompliziert bis unmöglich.


> Eine kuriose Schlussbemerkung :
> Vor Jahren las ich in einer amerikanischen Zeitschrift, dass
> Vakuum-Gluehlampen als Barkhausen-Kurz-Oszillator stoeren koennen.
> Wenigstens dieses Problem haben wir wohl nicht mehr.

Ich hatte hier mal eine periodische Störung, die mit Einbruch der 
Netzspannung (das Licht flackerte kaum merklich) verbunden war. Bei 
Sommerwetter und offenem Fenster stellte ich Fest, das die Störung 
synchron mit dem Arbeiten einer Stanze in einer 500m entfernten 
Maschinenfabrik war....allerdings war näher dran keine Störung mehr 
feststellbar. Tage später war Stromausfall, und der Energieversorger 
grub hier um die Ecke eine verbrannte Muffe aus. als alles repariert 
war, waren die Störungen auch weg. ;O) Die Presse höre ich rein 
akustisch immer noch.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von (prx) A. K. (prx)


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Ich habe irgendwo noch ein richtig schönes dickes Linearnetzteil 
rumliegen, 350W oder so, ursprünglich für eine olle Nixdorf-Kiste. Das 
hatte ich vor Äonen mal ein Weilchen am PC verwendet als das SNT futsch 
war. Ok, direkt leise ist es nicht, aber ich denke HF-Störungen kriegst 
du damit keine.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Jan.

> Davon abgesehen habe ich festgestellt, dass im PC verlegte und zum
> Gehäuse geführte Leitungen wie z. B. USB-Leitung vom Mainboard zum
> Gehäuse extreme Strahler sind. Generell lange USB-Leitungen machen
> breitbandig die KW zu.

Das habe ich auch schon bemerkt. In einem Falle war dann eine 
Filtertechnik wie bei Mantelwellensperren erfolgreich.
Das einfachste ist, wenn man Zugriff hatt, die Leitungen komplett 
abzuhängen, wenn sie nicht gebraucht werden.


Ausserdem wird oft ungeeignete (kaum oder schlecht verdrillte oder gar 
ungeschirmte) Leitung für USB verwendet, oder der Schirm ist nicht 
angeschlossen oder abgerissen.

Der Mechanismus scheint mir so, als würden die extrem schnellen Flanken 
auf den USB-Leitungen diese zum Schwingen in ihrer Eigenresonanz 
anregen.
Ferner kann natürlich anderer Müll von den Platinen, der nichts mit USB 
zu tun hat, über die USB Leitungen verstreut werden.



Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Jörg.

> wäre ich an Empfehlungen
> interessiert für ein ATX-Netzteil, das möglichst wenig EMV-Störungen
> verursacht.

Von dem was so zu kriegen ist, sind die Enermaxteile meist recht gut. 
Ich habe aber festgestellt, das die Qualität der Netzteile stark 
schwankt, speziell auf EMV bezogen. Ausserdem ist durchaus eine Alterung 
zu bemerken (Kontaktprobleme an Schirmungen? Bauteilalterung?)

Was so richtig gut ist, sind die Netzteile aus den Fujitsu Rechnern. Auf 
Kurzwelle wird dann Dein Bildschirm das Problem, wenn Du noch besser 
werden willst. ;O)
Wo man die aber separat bezieht, ausser dass ich mal von Pollin zwei als 
Restposten bekam, weiss ich nicht.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jan schrieb:
> Zur eigentlichen Frage: ich benutze in meinem PC ein Enermax PRO82+ mit
> 385W, welches bei mir keine hörbaren Störungen auf LW/MW/KW erzeugt. Das
> Netzteil läuft bei mir übrigens mit Teillast (60-70W).

Bernd Wiebus schrieb:
> Von dem was so zu kriegen ist, sind die Enermaxteile meist recht gut.

Gut, das sind zumindest mal zwei Empfehlung in die gleiche Richtung
und für etwas, was man auch direkt kaufen kann. ;-)  Werd' ich mal
probieren.

juergen schrieb:
> Ich habe mal mit einem tragbaren Empfaenger nach Stoerquellen gesucht
> und gefunden, dass jedes Stueck Elektrik in der Umgebung abstrahlt,
> entweder eigenproduzierte Signale oder aus dem Netz uebertragene:

Ja, damit muss man sich in der Ecke erstmal irgendwie abfinden.  Es
würde ja ohnehin nicht nur helfen, bei mir alle Störquellen zu
dämpfen, denn die Antenne selbst ist ein paar Meter weg, und dann
kämen noch zwei Nachbarn hinzu.  Umso erstaunter war ich aber, dass
offenbar die Störung, die am nervigsten auftritt, am Netzteil des
eigenen PCs am stärksten ist, sodass ich gute Chancen sehe, durch den
Tausch des Netzteils da zumindest diese eine ausschalten zu können.
Da ich ansonsten im Wesentlichen in CW arbeite und dafür ein 270 Hz
schmales Filter habe, hoffe ich, dass man danach zumindest einigermaßen
arbeiten kann.

Abblocken der USB-Leitungen werde ich auch mal probieren.

Bernd Wiebus schrieb:
> Nöö. Meine Alternative: Portabelbetrieb, raus in die Einöde.

Jahrelang war ich ausschließlich portabel QRV, schon deshalb, weil
ich zu Hause keine Antenne hatte, die den Aufwand einer Selbster-
klräung auch nur ansatzweise gelohnt hätte.  Nun habe ich aber endlich
wenigstens einen Dipol auf dem Dach (und kann auch relativ bequem mal
mit anderen Antennen experimentieren), da möchte ich gern auch hier
gelegentlich Betrieb machen können.

Gerd E. schrieb:
> Ich hab mit so ner kleinen Hand-Nahfeldsonde und nem Spekki schon auf
> ner Platine den Störer identifiziert. Da konnte man eigentlich ganz gut
> sehen wo das herkommt. Warum geht das bei Dir hier nicht?

Dafür ist die Störung noch zu schwach bzw. ich war nicht nah genug
dran.  Der PC läuft 24x7 als Server, ich habe ihn daher noch nicht
für irgendwelche Tests odr Messungen außer Betrieb genommen oder
geöffnetn, sondern nur außen mit einem kleinen "Weltempfänger"
herumgeschnüffelt.

juergen schrieb:
> Wenn du beim Funkhoeren unbedingt einen PC benutzen musst, ...

Das hast du falsch verstanden: der ist einfach nur eingeschaltet,
weil er als Server agiert, und er steht eben im gleichen Zimmer wie
die Funkstation.  Notebook für PSK-31 direkt am Transceiver wäre
nochmal eine andere Baustelle, vorerst wäre ich aber zufrieden, ab
und an mal ein "Feierabend-QSO" in CW fahren zu können.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jan schrieb:
> Enermax PRO82+

Das ist doch schon mal ein Tipp. Ich habe ausserdem die Erfahrung 
gmacht, das auf vielen ATX Netzteilen mehrere Netzfilter vorgesehen 
sind, von denen dann aber nur ein einziges bestückt wurde und das 2te 
durch Drahtbrücken 'nachgebildet' wurde.
Da mein 600 W Billig-NT das Netz hier so verseuchte, das selbst eine 125 
kHz FM Wechselsprechanlage richtig gestört wurde, habe ich den Filter 
nachgerüstet und nun ist Ruhe.
Für höherfrequente Störungen auf der Sekundärseite sind die Ferritkerne 
zum Aufschnappen auf die Kabel gar nicht so schlecht, bewirken aber 
keine Wunder.
Und leider strahlt das Mainboard einen richtigen Cocktail an HF ab.

von EsDeEr (Gast)


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In meinem PC werkelt ein "Straight Power BQT E9-450W" von bequiet. An 
diesem PC betreibe ich einen Perseus und ich kann keinerlei Störungen 
ausmachen.

Gruß

von juergen (Gast)


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Siemens-Fujitsu Industrie-PCs haben nach meiner Erfahrung sehr gute 
HF-Dichtung des Gehaeuses. Auf dem PC-Gebrauchtmarkt werden sie oft 
angeboten.

Ich denke selbst darueber nach, solch einen alten Rechner zu kaufen und 
die Innereien zu modernisieren.

J.

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Ich habe die Antworten nicht komplett gelesen, daher entschuldigt, wenn 
es eine Wiederholung ist:

Zum ersten, ich kenne das Problem. Selbst teure PC-Netzteile ('Be 
Quiet!') sind oftmals nicht besser und halten in gewissen Lastfällen 
nicht einmal die Emissiongrenzen ein. Auch professionelle Netzteile für 
den Serverbereich (ausfallsichere Dual oder tripel-Netzteile) kümmern 
sich um Dreck den sie auf das Netz legen reichlich wenig.
Zur rein passiven Netzentstörung findet man immer den gleichen 
Minimal-Aufbau: X-Kondensator über L-N, Gleichtaktdrossel, 
Y-Kondensatoren von L und N nach PE - fertig, aus, nicht mehr!
Es scheint so als soll der Aufbau eher die schlimmsten Störungen von 
draußen vom Netzteil fernhalten als jene vom Netzteil dem Netz 
ersparen...

Nunja, die beste und einfachste Möglichkeit die gefunden habe ist 
zugleich die wohl naheliegenste: Ein externer Netzfilter. Irgend ein 
zweistufiger von Schaffner den ich noch herumliegen hatte. Er ist fast 
halb so groß und genauso schwer die das ATX-Netzteil selbst - zugegeben 
vom Strom her etwas überdimensioniert (ich hatte ihn halt da) aber auch 
nicht überdimensionierte sind nicht wesentlich kleiner - das ist es was 
es eben braucht und sich die Netzteilhersteller gern sparen, vllt. im 
gegebenen Formfaktor auch tatsächlich nicht unterbekommen können.

Jörg - Du hast das Problem messtechnisch ja scheinbar schon gut 
erforscht, was/wieviel mein Netzfilter bringt kann ich Dir dahingehend 
leider nicht sagen. Ich hatte ein Problem mit einem empfindlichen 
Messaufbau und habe es sukzessive auf das PC-Netzteil des Rechners im 
selben Raum eingrenzen können, dann ein paar mal das Netzteil getauscht 
und anschließend (verblüfft durch das schlechte Abschneiden aller 
Netzteile) diese einzeln (ohne den Rest des Rechners) laufen lassen - 
mit gleichem Ergebnis.
Der Netzfilter schaffte abhilfe.

Ein Netzteil müllte, außerhalb des PC-Gehäuses, übrigens auch den selben 
Dreck über den Äther! Selbst der per Akku versorgte Messaufbau fing sich 
diesen Dreck ein - bei weitem nicht so schlimm wie Netzversorgt in 
dieser Konstellation, doch sehr deutlich.
Mit Netzfilter an diesem Netzteil wurde die Abstrahlung etwas reduziert. 
Im geschlossenem PC-Gehäuse und mit Netzfilter waren schließlich keine 
Strörungen in meinem Messaufbau mehr festzustellen.
Dennoch - dieses spezielle Noname-Netzteil bekam seinen Stempel und 
liegt nur noch als Not-Austauschgerät herum.

...soviel zu meinen Erfahrungen und Lösungen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sascha W. schrieb:
> Der Netzfilter schaffte abhilfe.

Ja, wäre auch mal 'ne Idee.  Ein älteres (ich glaube, noch aus einem
robotron-Computer ;-) müsste ich auch noch herumliegen haben, das
könnte ich mal probieren.

Da das Netzteil wegen des Lüfters ja sowieso getauscht werden muss,
wird jetzt erstmal eins von Enermax bestellt.  Dann werde ich mal
weitersehen.

Danke jedenfalls für die rege Beteiligung!

von tt2t (Gast)


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Da gab es mal einen Test in der c't ...

von tt2t (Gast)


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> Da gab es mal einen Test in der c't ...

c't 2/2011 S. 130-135

von tt2t (Gast)


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>> Da gab es mal einen Test in der c't ...
> c't 2/2011 S. 130-135

Korrektur: > c't 2/2012 S. 130-135

am besten hat das FSP350-60EGN abgeschnitten, gute Störimmunität und 
gute Effizienz

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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tt2t schrieb:

> am besten hat das FSP350-60EGN abgeschnitten, gute Störimmunität und
> gute Effizienz

Störimmunität wäre allerdings die Sicherheit gegen extern
eingestreute Störungen, ist das wirklich gemeint?

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Störimmunität wäre allerdings die Sicherheit gegen extern
> eingestreute Störungen, ist das wirklich gemeint?

Die c't testet relativ ausführlich, wie sich die Netzteile bei Störungen 
im Stromnetz verhalten (z.B. Überspannungsspitzen oder kurze Einbrüche 
in der Netzspannung).

Dabei geht es darum, dass der PC nicht abstürzt oder kaputt geht, wenn 
solche Störungen auftreten. Für einen "normalen" Anwender sind das die 
interessanteren Eigenschaften als abgestrahlte Störungen in 
Kurzwellenbändern.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes E. schrieb:
> Für einen "normalen" Anwender sind das die
> interessanteren Eigenschaften als abgestrahlte Störungen in
> Kurzwellenbändern.

Völlig richtig, aber beides sind natürlich zwei verschiedene Paar
Schuhe, d. h. ein Netzteil mit guter Störresistenz muss daher
keineswegs auch eine geringe Eigenabstrahlung aufweisen.

Danke, damit bestätigt sich das zumindest.  Müsste sonst erst
sehen, wo ich diese c't mal herbekomme.  Hätte mich auch etwas
gewundert, warum die c't die Abstrahlung selbst testen würde.

von Jasch (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> In meinem aktuellen PC-Netzteil hat der Lüfter sein Lebensende erreicht.
> Da ich festgestellt habe, dass dieses Netzteil außerdem massives
> "Geblubber" im Kurzwellenbereich absondert, wäre ich an Empfehlungen
> interessiert für ein ATX-Netzteil, das möglichst wenig EMV-Störungen
> verursacht.

;-)

Das testet leider keiner der üblichen Verdächtigen. Vielleicht sollte 
man z.B. c't mal drauf hinweisen? Sie müssten ja wohl nur checken was 
auf der Netzzuleitung und vielleicht auf den Leitungen zum Mainboard los 
ist.

In meinem PC werkelt glaube ich auch ein Enermax, das macht keinen 
grossen Ärger soweit ich das sehen kann. Das Teil das mit dem 
Samsung-LCD kam andererseits... =8^(

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Jörg Wunsch schrieb:
> d. h. ein Netzteil mit guter Störresistenz muss daher
> keineswegs auch eine geringe Eigenabstrahlung aufweisen.

Muss nicht, aber zumindest bedeutet eine gute Störimmunität, dass die 
Entwickler das Thema EMV ernst genommen haben und nicht nur niedrige 
Herstellungskosten zum Ziel hatten.

Die Chancen sind daher gut, dass Geräte mit hoher Störimmunität auch 
eine niedrige Abstrahlung haben.

Das Enermax hatte in besagtem C't-Test übrigens nur ein '+' bei 
Störimmunität; folgende Geräte waren mit '++' bewertet:

Antec VP350P
Cougar A300
FSP Group FSP350-60EGN
LC-Power LC7300 V2.3

Die letzten beiden hatten weiterhin ziemlich gute Bewertungen bei der 
Effizienz (besser als das Enermax ErPRO80+).

von SemiLingui (Gast)


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EMV ist die Abkürzung für elektromagnetische Verträglichkeit.
Was aber bitte ist EMV-störarm? Eine störarme elektromagnetische 
Verträglichkeit??

von uxdx (Gast)


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Ich habe das o.g. FSP seit ca 1 Jahr und es gibt bei offenem PC-Gehäuse 
keine hörbaren Störungen auf KW im Gegensatz zu einem Enermax und einem 
Codegen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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SemiLingui schrieb:

> Was aber bitte ist EMV-störarm?

Etwas, was wenig EMV-Störungen verursacht.

uxdx schrieb:
> Ich habe das o.g. FSP seit ca 1 Jahr und es gibt bei offenem PC-Gehäuse
> keine hörbaren Störungen auf KW im Gegensatz zu einem Enermax und einem
> Codegen.

Na, mal sehen.  Ich habe jetzt erstmal was bestellt, vielleicht kaufe
ich das FSP dann noch mit dazu und vergleiche mal.  Müsste nochmal
schauen, was man als sinnvollere Messantenne für den Spekki benutzen
kann, vielleicht eine kleine Rahmenantenne mit ein paar Windungen
(die H-Feld-Antenne aus dem FSMK hat ja nur eine Windung).

von Erstes Ausbildungsjahr (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Etwas, was wenig EMV-Störungen verursacht.

EMV-Störungen sind demnach elektromagnetische Verträglichkeit-Störungen.
Was wird da gestört? Die Verträglichkeit?

Könnte man nicht auch einfach elektromagnetische Störung sagen, oder 
meint das dann wieder was anderes?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Erstes Ausbildungsjahr schrieb:
> Könnte man nicht auch einfach elektromagnetische Störung sagen

Das war zu einfach. :-)

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Müsste nochmal
> schauen, was man als sinnvollere Messantenne für den Spekki benutzen
> kann, vielleicht eine kleine Rahmenantenne mit ein paar Windungen

Ja, würde ich auch vorschlagen. Mach sie möglichst groß, aber achte 
darauf, dass die Resonanzfrequenz oberhalb des Frequenzbereichs ist, der 
gemessen werden soll.

Wenn man so eine Antenne direkt an einen 50 Ohm Eingang anschließt, hat 
man durch die Induktivität der Antenne einen Tiefpass, deshalb ist ein 
hochohmiger Eingang bzw. ein Impedanzwandler sinnvoll.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gute Tipps, werde ich morgen abend mal probieren.  Ein BF245 oder
КП303 oder sowas als Impedanzwandler wird sich noch finden.

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