Hallo! Welche Hardware ist nötig, um einen S/PDIF-Datenstrom auf SD-Karte aufzeichnen zu können? Bedienung wäre z.B. über drei Knöpfe: Start, Pause, Stop, um eine Wave-Datei auf der SD-Karte anzulegen. Kennt jemand schon solche Projekte, damit das Rad nicht neu erfunden werden muß? Für gelegentliche Konzertaufnahmen nehme ich Mikrofone, die an einer USB-Soundkarte angeschlossen sind (Gesamtwert ca. 650 €). Die Wave-Datei wird dann auf dem Laptop abgespeichert und später nachbearbeitet. Damit nicht immer der nervige Laptop laufen muß, wäre es doch sehr praktisch, wenn die Soundkarte stand-alone betrieben wird und der digitale Datenstrom direkt an ein kleines Kästchen mit SD-Kartenslot geschickt und aufgezeichnet wird. Das Ding soll wie gesagt nix weiter machen, als den digitalen Datenstrom in eine Wave-Datei zu schreiben. Es gibt natürlich auch kompakte Aufnahmegeräte mit S/PDIF-Eingang und SD-Kartenslot. Da ist aber jede Menge unnötiger zusätzlicher Schnickschnack eingebaut (Mikros, Wandler), daher auch die Preise ab ca. 400 €.
Was ist das für eine Soundkarte? Oder ist es ein Analog-Digital-Wandler? Generell musst Du den S/P-DIF Datenstrom engegen nehmen, decodieren (lassen) und dann das ganze mit einem Prozessor auf die SDC schieben. Du benötigst 2 serielle Schnittstellen, welche in der Lage sind jeweils bis zu 10MBit/s zu transportieren (192kHz 24Bit Stereo). Die im Prozessor anfallenden Datenströme von jeweils 1.2Mbyte/s (von Decoder holen, in FIFO schreiben, aus FIFO holen, mit FS auf SDC schreiben) erfordern entsprechendes Timing ... Bei 44.1kHz 16Bit Stereo sollte das noch mit einem AVR zu erledigen sein ... Gruß Jobst
Was lässt Dich annehmen, daß Deine "USB-Soundkarte" ohne angeschlossenes Notebook einen S/PDIF-Datenstrom ausgibt?
Hallo, >Welche Hardware ist nötig, um einen S/PDIF-Datenstrom auf SD-Karte >aufzeichnen zu können? Ein S/PDIF-Receiver und ein Mikrocontroller mit möglichst viel RAM. Ich habe mir den WM8804 von Wolfson besorgt. Die Daten werden über I2S ausgegeben. Dann habe ich schon seit längerem ein mbed von NXP rumliegen (LPC1768). Das Board hat zwei I2S Schnittstellen auf die Stiftleiste herausgeführt, aber leider nicht die Masterclock. Zum Einlesen wird sie aber nicht gebraucht. Über SPI kann man dann die SD-Karte beschreiben. Damit werde ich im neuen Jahr starten. Bis jetzt habe ich noch kein Projekt dieser Art gefunden, aber so kompliziert kann das eigentlich nicht sein. Recorder mit S/PDIF Eingang sind tatsächlich selten, ich kenne nur den DR100MKII von Tascam (gibts bei Thomann für 369 €). Gruß Jack
Fast schon einfacher dürfte es sein, die "USB-Soundkarte" per USB mit einem geeigneten Linux-Host anzusteuern. USB-Audio ist eine Standarddeviceklasse, so daß keine gerätespezifischen Devicetreiber nötig sein sollten. Als Linux-Host ist so etwas wie der Raspberry Pi schon fast überdimensioniert.
Also das Rad neu erfinden muss man hier nicht. Die Soundkarte wird höchstwarscheinlich ohne initialisierung durch den Host kein Mucks von sich geben. Wie Rufus schon sagte: Raspberry PI ran und den das Ganze aufn USB Stick schreiben lassen. Aber wieso soll der Laptop nicht nebenbei laufen? Display zu hell? -> Tastenkombi zum abschalten rausfinden Lüfter zu laut? -> mal wieder putzen und CPU Takt begrenzen
Martin Wende schrieb: > Lüfter zu laut? Ich weiß ja garnicht was ihr da habt. Bei meinem Notebook ist die Festplatte bei der Aufnahme eines lumpigen Stereosignals mit 24bit/96kHz lauter als der Lüfter. Genauso wie im Leerlauf. Ich meine sogar das Zwitschern der Netzteilsektion hören zu können, während ich diese Zeilen schreibe. Darüberhinaus gibt es auch Notebooks oder Netbooks, die komplett passiv gekühlt sind. Der Königsweg wäre einer von diesen ZOOM-Recordern. Die gibts auch mit XLR-Eingängen und man kann bei manchen Modellen mit 2 internen und 2 externen Mics vierspurig Aufnehmen. Manchmal ist es gut, wenn man noch ein wenig "Atmo" mitnehmen kann. mf
Danke erstmal für Eure zahlreichen Antworten! Rufus Τ. Firefly schrieb: > Was lässt Dich annehmen, daß Deine "USB-Soundkarte" ohne angeschlossenes > Notebook einen S/PDIF-Datenstrom ausgibt? Das kann sie in der Tat, steht zumindest so in der Anleitung. Wird sie über Netzteil und ohne USB-Verbindung betrieben, schiebt sie die gewandelten Daten über die S/PDIF-Schnittstelle raus (24 bit, 44,1 kHz). Die Idee mit einem USB-Host wird insofern problematisch, daß die Karte erst noch konfiguriert werden muß (Auflösung, Kanäle, ...). @Jack Braun: Das klingt interessant. Der Wolfson-Controller hat ja schon einen S/PDIF-Transceiver verbaut.
Ich warte irgendwie schon die ganze Zeit auf einen Kommentar von Knur alias Travelrec. Der hat ein sehr sehr nettes Projekt: Beitrag "SD-Karten-Wave-Recorder"
:
Wiederhergestellt durch Admin
>Ich warte irgendwie schon die ganze Zeit auf einen Kommentar von Knur >alias Travelrec. Der hat ein sehr sehr nettes Projekt: Das ist leider nur ein 12Bit Projekt mit dem AD/DA-Wandler eines ATXMega.
>Der Wolfson-Controller hat ja schon einen S/PDIF-Transceiver verbaut.
Das hast Du mißverstanden: der WM8804 ist der S/PDIF-Transceiver. Der
Controller kommt noch dazu.
>Das ist leider nur ein 12Bit Projekt mit dem AD/DA-Wandler eines >ATXMega. Stimmt nicht, das war das allererste Projekt mit dem ATXMega. Danach kam der Recorder. Allerdings hat der keinen S/PDIF Eingang, sondern nur einen Ausgang.
Michael schrieb: > Ich warte irgendwie schon die ganze Zeit auf einen Kommentar von Knur > alias Travelrec. Der hat ein sehr sehr nettes Projekt: > Beitrag "SD-Karten-Wave-Recorder" Das klingt sehr interessant. Im Prinzip bräuchte ich einen S/PDIF-Transceiver, SRAM-Puffer und einen geeigneten µC, der mit der hohen Datenrate klarkommt. Mit dem LPC1768 habe ich schon Erfahrung - würde der ausreichen? Wie ich gelesen habe, wäre eine RAW-Aufzeichnung am besten, da sonst die Karte mit dem Schreiben nicht hinterherkommt. Theoretisch könnte der Controller nach erfolgter Aufnahme die RAW-Daten selbst noch in eine Wave-Datei konvertieren. Oder man verwendet einen Controller mit USB2.0-Host und läßt auf USB-Stock aufzeichnen. Da reicht die Schreibrate aus.
>Im Prinzip bräuchte ich einen >S/PDIF-Transceiver, SRAM-Puffer und einen geeigneten µC, der mit der >hohen Datenrate klarkommt. Deswegen werden ja bei dem Wave-Recorder Projekt insgesamt 3 Mikros verwendet: 1 Tiny2313 für den AD-Wandler, der ATXMega und noch ein 2313 für den DA-Wandler. Das sollte aber EIN Mikro können, deshalb der LPC1768. Noch etwas: die Wave-Datei hat einen Header, dann folgen nur noch Daten. Der 8804 trennt die Audio-Daten aus dem S/PDIF Strom ab. Die Karte unterscheidet nicht zwischen .wav und Rohdaten.
Was spricht gegen einen günstigen Solid-State Recorder von Thomann mit 2 XLR-Eingänge und hochwertigen Mikrofonen? Leise, erprobt, quasi unkaputtbar. Und in den Standardfällen absolut robust. Das hoert sich irgendwie nach einem nie wirklich funktionsfaehigem Bastelunternehmen an ...
atmeltierchen schrieb: > Was spricht gegen einen günstigen Solid-State Recorder von Thomann mit 2 > XLR-Eingänge und hochwertigen Mikrofonen? > > Leise, erprobt, quasi unkaputtbar. Und in den Standardfällen absolut > robust. Dann kann ich meine Aufnahmegeräte wegschmeißen. ;) Und ich wette, daß die qualitativ besser sind als die in so einem fertigen Rekorder. Mal ganz davon abgesehen, daß ich meine Mikros beliebig und unabhängig aufstellen kann.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.