Moin liebes Forum, ich habe gerade erste Erfahrungen damit gesammelt eine 'magnetic dipole antenna' (loop mit einer Windung) an einen RFID Reader anzupassen (13,56 MHz, 50 Ohm). Beim ausprobieren verschiedener Dimensionen der Antenne und beim Dimensionieren der Anpassschaltung ist mir aufgefallen, dass ich nahezu jede halbwegs geeignete Antenne so tunen kann, dass das entsprechende Wunschresultat (Impedanz, Resonanzfrequenz, Güte, Return Loss, etc.) am NWA (Netzwerkanalyser ) angezeigt wird. Nun meine Frage: Ist es generell möglich jede Antenne bzw. jede Induktivität mit einer Anpassschaltung so anzupassen, dass die gewünschten Werte am NWA angezeigt werden? Ich vermute ja, denn der NWA sieht Antenne+Anpassung zusammen als einen komplexen Widerstand und kann nicht unterscheiden, ob die Antenne überhaupt geeignet ist oder die Anpassschaltung nur alles schön biegt. In dem Fall würde die Anpassschaltung (Bauteile, Leitungen, etc.) also besser funken als die Antenne selbst und unterm Strich natürlich alles suboptimal sein. Hier ist meine Anpassschaltung, die mir sehr großen Spielraum erlaubt: [50-Ohm-Anschluss]--+-----------[ Cs ]------+---------[Antenne] | | | | [ Cp ] [1 kOhm Poti] | | | | [GROUND] [GROUND] Cs und Cp kann jeweils zwischen 10 pF und über 1000 pF einstellen. Schöne Grüße und demnächst guten Rutsch Jens
Und was soll das 1k Poti ? Man kann immer so hoch transformieren dass die Leistung im Poti verbraten wird.
Bonz, Prass & Prozz schrieb: > Und was soll das 1k Poti ? Man kann immer so hoch transformieren dass > die Leistung im Poti verbraten wird. Das verwende ich um auf 50 Ohm zu kommen bzw. auch um die Güte korrekt einzustellen. Im Smith-Diagram erreiche ich damit, dass der Kreis auf dem die Resonanzfrequenz liegt größer/kleiner wird (=Güte). Daraufhin mache ich den Kreis so groß/klein, dass der den 50 Ohm Mittelpunkt tangiert (sofern die Güte dann noch passt). Dann drehe ich den Kreis mit den Kondensatoren solange, bis die Resonanzfrequenz im Mittelpunkt liegt. Am Poti brauche ich dafür Werte zwischen 250 und 500 Ohm, je nachdem wie die Antenne dimensioniert ist. Würdest du es ohne das Poti machen? Gruß Jens
Mit dem Poti "würgst" du die Loop auf Anpassung 50 Ohm. Die Güte kannst du dann vergessen. Die erreichbare Güte mit C-Anpassung ohne Poti wird bei 13 MHz etwa 100-200 betragen.
hewlett schrieb: > Mit dem Poti "würgst" du die Loop auf Anpassung 50 Ohm. Die Güte kannst > du dann vergessen. Jetzt wo ich es lese klingt es logisch, danke für's Augen öffnen :-) > Die erreichbare Güte mit C-Anpassung ohne Poti wird bei 13 MHz etwa > 100-200 betragen. Hmm, ich brauche ein Q von 20. Kannst du Pi mal Daumen abschätzen in welche Richtung man Cs und Cp ändern müsste, wenn ich das Poti rausnehmen würde, um wieder auf 50 Ohm zu kommen? Vielleicht bewege ich mich ja auch in einer ganz falschen Größenordnung. Gruß Jens
Jens schrieb: > Hmm, ich brauche ein Q von 20. Nö. Du brauchst eine Impedanzanpassung deiner Antenne an den Empfänger, um möglichst viel Empfangsleistung von der Antenne in den Empfänger hineinzukriegen. Das hängt aber ganz wesentlich von der Art ab, wie du deine Magnetloop angezapft hast. Dort ist m.E. die wichtige Stelle für die Impedanzanpassung. W.S.
Nicht unbedingt. Wenn es um RFID geht, benötigt man einen Mindest-Q um die Lastmodulation als Nebenträger zum Carrier überhaupt noch empfangen zu können.
Ja. Wie weit sind die Seitenbanden denn Vom Traeger weg? 150kHz oder so. Das waere dann mit einer Guete von 100 gut machbar. Die Guete so hoch wie moeglich, denn Guete bringt Signal, bringt Reichweite.
Bei ISO14443 sind das fcarrier/16, also 847,5kHz.
Besser ist ein Parallel-C zur Loop, sodann an das Koaxkabel einfach eine Drahtloop aus 1,5 mm mit etwa 20 cm Durchmesser löten. Diese Koppelspule unter Beobachtung des NWA so weit in die Loop bringen, bis 50 Ohm Anpassung abzulesen ist. Es gibt noch viele Möglichkeiten, ich verwende eine sogenannte Gamma-Match mit bestem Erfolg Siehe "Das neue Magnetantennenbuch".
Frohes Neues :-) hewlett schrieb: > Besser ist ein Parallel-C zur Loop, sodann an das Koaxkabel einfach eine > Drahtloop aus 1,5 mm mit etwa 20 cm Durchmesser löten. > Diese Koppelspule unter Beobachtung des NWA so weit in die Loop bringen, > bis 50 Ohm Anpassung abzulesen ist. > Es gibt noch viele Möglichkeiten, ich verwende eine sogenannte > Gamma-Match > mit bestem Erfolg > Danke für Antwort. Aber wie würde man bei so einer Anpassung die Bandbreite ändern? Meine Ansatz war offensichtlich in der Formel Q = R * SQRT(C/L) einfach am R zu drehen. > Siehe "Das neue Magnetantennenbuch". Danke für den Tipp! Ich werde es wohl nächste Woche bekommen. Gruß Jens
Die Bandbreite, resp die Guete stellt man mit der Kopplung ein. Wenn die Kopplung gegen eins geht, geht the Guete auch gegen eins. Ein kuenstliches R verwendet man definitiv nicht.
Zottel schrieb: > Die Bandbreite, resp die Guete stellt man mit der Kopplung ein. Wenn die > Kopplung gegen eins geht, geht the Guete auch gegen eins. Ein > kuenstliches R verwendet man definitiv nicht. Hmm... Kopplung geht gegen eins --> VSWR geht gegen eins?
Zu unterscheiden ist die Anpassung an 50 Ohm mit der Koppelschleife. Dabei gibt es einen Wert für die Güte. Beim erreichen der Anpassung an 50 Ohm erhält man als SWR den Wert s=1 . Losere oder festere Kopplung ergeben andere Anpassungswerte (größer oder kleiner 50 Ohm) und in der Folge höhere SWR Werte, gemessen am 50 Ohm Systemwert.
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