Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Informatiker (Master) Eingruppierung IG Metall


von Thomas Klein (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe einen Abschluss als Master of Science (Informatik, FH) und 4 
Jahre Berufserfahrung.

Aktuelles Gehalt fix ist ca. 50.000€. Laut 
http://www.engineering-igmetall.de/sites/default/files/Baden-W%C3%BCrttemberg_2.pdf 
wird ein Ingenieur z.B. in EG 15 gruppiert. Wäre das wirklich 
realistisch wenn ich den Arbeitgeber wechsle (der Tariflohn bietet)? Was 
würdet ihr in einem Vorstellungsgespräch verlangen?

Grüße Thomas

von Steel (Gast)


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Das Problem ist, dass du keine solche Stelle nach IGM-Tarif bekommen 
wirst. Das wäre nämlich wie ein Sechser im Lotto.

Verlangen kannst du im Vorstellungsgespräch nichts, die Stelle hat halt 
eine bestimmte Eingruppierung die du erfragen darfst. Du wirst aber auf 
jeden Fall besser als heute verdienen wenn du eine Stelle in einem 
Unternehmen das nach Tarif zahlt ergattern kannst.

von Marx W. (Gast)


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Thomas Klein schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich habe einen Abschluss als Master of Science (Informatik, FH) und 4
> Jahre Berufserfahrung.
BE in WAS?
> Aktuelles Gehalt fix ist ca. 50.000€. Laut
> http://www.engineering-igmetall.de/sites/default/f...
> wird ein Ingenieur z.B. in EG 15 gruppiert. Wäre das wirklich
> realistisch wenn ich den Arbeitgeber wechsle (der Tariflohn bietet)? Was
> würdet ihr in einem Vorstellungsgespräch verlangen?
Bei deinen Angaben brauch ich erst mal ne Kristallkugel!

von Mark B. (markbrandis)


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Thomas Klein schrieb:
> Laut
> 
http://www.engineering-igmetall.de/sites/default/files/Baden-W%C3%BCrttemberg_2.pdf
> wird ein Ingenieur z.B. in EG 15 gruppiert.

Das ist kein Automatismus. Es gibt sehr wohl auch 
Entwicklungsingenieure bei Firmen in Baden-Württemberg, die in EG12, 13 
oder 14 eingestuft sind. Auch bei vergleichbarer Qualifikation wie im 
Beispiel der IG Metall.

Nichtsdestotrotz kannst Du natürlich sagen, dass Du Dir Entgeltgruppe 15 
vorstellst, wenn sie Dich im Gespräch nach Deinem Gehaltswunsch fragen.

von Anti-IG-Metall (Gast)


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Thomas Klein schrieb:
> Aktuelles Gehalt fix ist ca. 50.000€. Laut
> http://www.engineering-igmetall.de/sites/default/f...
> wird ein Ingenieur z.B. in EG 15 gruppiert. Wäre das wirklich
> realistisch wenn ich den Arbeitgeber wechsle (der Tariflohn bietet)? Was
> würdet ihr in einem Vorstellungsgespräch verlangen?

das ist lediglich eine Propaganda Seite der IG Metall. Die hetzen damit 
ihre Arbeiter gegen "die da oben" ( also Akademiker ) auf. Wäre ja ein 
Unding wenn Raus käme, dass der IGM Bandklopper schon das selbe hat wie 
ein Ing im SELBEN Betrieb der mehr als der Ing im Mittelstand.

von Thomas Klein (Gast)


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Wenn das nur Propaganda auf der Seite der IG Metall sein soll, dann 
frage ich mich, was denn eine realistische Eingruppierung wäre und was 
dann als Brutto-Jahresgehalt dabei herauskäme. Kann mir jemand 
weiterhelfen?

von RBMA (Gast)


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@Thomas: Ich finde die Eingruppierung in EG 15 mit deiner Qualifikation 
nicht unrealistisch. Du müsstest dich halt auf so eine eingestufte 
Stelle Bewerben.

Verstehe auch nicht was daran Probaganda sein soll, wenn die Stelle die 
EG Einstufung hat, dann kommt das schon hin.
Gut die meisten Stellen beim OEM haben keine EG 15 Einstufung, die 
bekommen auch über den Namen Ihre Mitarbeiter.

von simsim (Gast)


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@Thomas Klein:

mit der fachbezogener Berufserfahrung von 4 Jahren kannst du dich auf 
die Stellen mit der EG15-Einstufung bewerben. Du musst erst solche 
Stellen finden und dann genommen werden. ;)

EG15-Stellen nach 3 Jahren BE finden man nicht so oft bei Unternehmen 
(viel mehr bei Großkonzernen). Viele aber bitten weniger.

ABER, die Beispielrechnung im Flyer zur EG15 stimmt soweit. Die 
Bonuszahlungen und Unternehmensgewinnbeteiligungen sind in der 
Kalkulation nicht berücksichtigt, da diese variabel sind.

von georgl (Gast)


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EG15 ist eine ganz gewöhnliche Akademiker-Stelle (ich kenne keine unter 
EG13), ob Großkonzern oder Mittelständler spielt keine Rolle - 
allerdings unterscheiden sich die Unternehmen im Detail. Manche würden 
dir direkt die EG15 geben, andere würden dich über Entwicklungsstufen 
heranführen z.B EG13 Einstieg) weil sie dich nicht kennen (und daher die 
"fremde" BE nicht hoch schätzen) und andere wiederum lassen dich 
generell nicht auf die Stelle.
Wenn du nicht ortsgebunden bist und du relevante Erfahrung vorweisen 
kannst, hast du gute Chancen.

von Marx W. (Gast)


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georgl schrieb:
> EG15 ist eine ganz gewöhnliche Akademiker-Stelle (ich kenne keine unter
> EG13),
Naja, "subjektive" Einschätzung
> ob Großkonzern oder Mittelständler spielt keine Rolle -
Was? Du biste also ein echter Guru der mehr weis wie Ich!
> allerdings unterscheiden sich die Unternehmen im Detail.
Fein!
> Manche würden
> dir direkt die EG15 geben,
Das ist Schön!
> andere würden dich über Entwicklungsstufen
> heranführen z.B EG13 Einstieg)
Was ist jetzt das?
> weil sie dich nicht kennen (und daher die
> "fremde" BE nicht hoch schätzen) und andere wiederum lassen dich
> generell nicht auf die Stelle.
Was ist dann mit der von dir genanntgen "EG15 ist eine ganz gewöhnliche 
Akademiker-Stelle" Einschätzung jetzt?
> Wenn du nicht ortsgebunden bist und du relevante Erfahrung vorweisen
> kannst, hast du gute Chancen.
Jo, um verarscht zu werden!

von Stefan (Gast)


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Sorry, aber ein Bandarbeiter lacht sich kaputt über EG15. Da bekommt er 
normalerweise mit Schichtarbeit und Hauptschulabschluss schon mehr raus.

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan schrieb:
> Sorry, aber ein Bandarbeiter lacht sich kaputt über EG15. Da bekommt er
> normalerweise mit Schichtarbeit und Hauptschulabschluss schon mehr raus.

Quelle nennen oder: I call bullshit.

von Stefan (Gast)


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Jeder 20jährige Gabelstaplerfahrer lacht über EG15. Dazu gibt es noch 
die reichlich bemessenen Pausen am Band.

von RMA (Gast)


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Stefan schrieb:
> Jeder 20jährige Gabelstaplerfahrer lacht über EG15. Dazu gibt es noch
> die reichlich bemessenen Pausen am Band.

Wo steht das?
Jeder kann so was behaupten, aber woher nimmst du diese Info?

von Mark B. (markbrandis)


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RMA schrieb:
> Stefan schrieb:
>> Jeder 20jährige Gabelstaplerfahrer lacht über EG15. Dazu gibt es noch
>> die reichlich bemessenen Pausen am Band.
>
> Wo steht das?
> Jeder kann so was behaupten, aber woher nimmst du diese Info?

Im Englischen nennt man das "to pull numbers out of one's ass" ;-)

von Schorsch (Gast)


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Also ich muss Stefan da recht geben. Mehrere Leute aus meinem engeren 
Freundes-/Bekanntenkreis haben mir das schon vor einer Weile erzählt 
(was die verdienen), und die erzählen mir keinen Schmarr'n. Da fragt man 
sich schon, wofür man studiert hat...

von Marx W. (Gast)


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Schorsch schrieb:
> Da fragt man
>
> sich schon, wofür man studiert hat...

Ein Beispiel von mir:
Kumpel von mir Hauptschulabschluß, Lehre als Kfz.-Mechaniker bei MAN ist 
jetzt bei einer Baufirma (ca. 60 Leute) als Allrounder (Reparaturen von 
Baugerät und Fahrzeugen, Transporte erledigen mit den Absetzkran-LKW) 
kriegt für die Stunde 25,-€ Brutto. Macht 4200€/mtl. und hat keine 3km 
zur Firma, und das im bayrischen Wald!

von simsim (Gast)


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Mit ungeregelten Arbeitszeiten in der Baubranche, dazu noch die schwere 
körperliche Arbeit. Das gönne ich deinem Kumpel. Apropos, wie alt ist er 
mittlweweile - über 35? Mehr an Gehalt wird er bestimmt nicht mehr 
sehen, die Ingenieure dagegen fangen hier erst an, und zwar überwiegend 
mit normaler Büroarbeit.

von Marx W. (Gast)


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simsim schrieb:
> Mit ungeregelten Arbeitszeiten in der Baubranche, dazu noch die schwere
Der kriegt seine Ü-Stunden immer bezahlt!
Ned wie Vertrauensarbeitszeit und Co. oder Reisezeiten überhaupt ned 
bezahlt zu bekommen.
> körperliche Arbeit. Das gönne ich deinem Kumpel. Apropos, wie alt ist er
Der spart sich Zeit und Geld. Da ist das Fitnesstudio oder der 
(Ausdauer)-sport der Büroaffen gar nicht nötig!
> mittlweweile - über 35? Mehr an Gehalt wird er bestimmt nicht mehr
Dafür hat der aber mit 35 schon Haus, 2 PKW plus 2 Motorbikes. Fährt 
2-mal im Jahr in den Urlaub, während die Ing erst mit 30ig zu arbeiten 
anfangen. EG8 (ERA) ist in Nordbayern der Standard für Ing.  ohne BE. 
Mit 3-4 Jahren BE kommen die auf EG9 mit viel Glück auf EG10, da aber 
schon als Führungskraft. Von den Leihing. und Werkvertraglern möcht ich 
gar ned reden.
> sehen, die Ingenieure dagegen fangen hier erst an, und zwar überwiegend
> mit normaler Büroarbeit.
Was du siehst, solltest du mal von einen Optiker überprüfen lassen.
Ich glaub bei dir hat die Sehschärfe mit den Jahren gelitten.

von Bill (Gast)


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Marx W. schrieb:
> jetzt bei einer Baufirma (ca. 60 Leute) als Allrounder (Reparaturen von
> Baugerät und Fahrzeugen, Transporte erledigen mit den Absetzkran-LKW)
> kriegt für die Stunde 25,-€ Brutto. Macht 4200€/mtl. und hat keine 3km
> zur Firma, und das im bayrischen Wald!

ok im bayrischen Wald ist das ein Hammerlohn. Ist ja günstige Gegend 
dort.

Jedenfalls 25 Euro pro Stunde + Zulagen bekommt ein Instandhalter, also 
jemand der Bandmaschinen in der Autobranche am laufen hält, locker. 
Teils auch noch mehr. Bei Daimler direkt angestellte Schlosserhelfer 
kommen schon fast an 25 Euro pro h ran + UG + WG + Gewinnbeteiligung + 
Zulagen ( Schicht, Erschwernis, ggf. Hitze )

daher ist obige Aussage mit dem Bandarbeiter nicht mal so unrealistisch.

Allerdings gibts auch zum Glück Bandarbeiter, die arbeiten bei einem 
Subunternehmer in der Leiharbeit und bekommen so knapp 8 Euro am Band.

von RMA (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Im Englischen nennt man das "to pull numbers out of one's ass" ;-)

Danke, iwie hab ich das schon vermutet :-)

Es genügt schon irgendwas hinzu schreiben, dann wird gar nicht darüber 
diskutiert oder mit Fakten widerlegt, sondern einfach das Gegenteil 
zurückgeschrieben. Siehe Kleingeist Marx W. (Gast).

von RMA (Gast)


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Bill schrieb:
> Jedenfalls 25 Euro pro Stunde + Zulagen bekommt ein Instandhalter, also
> jemand der Bandmaschinen in der Autobranche am laufen hält, locker.
> Teils auch noch mehr. Bei Daimler direkt angestellte Schlosserhelfer
> kommen schon fast an 25 Euro pro h ran + UG + WG + Gewinnbeteiligung +
> Zulagen ( Schicht, Erschwernis, ggf. Hitze )

QUELLE?

von Marx W. (Gast)


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RMA schrieb:
> Es genügt schon irgendwas hinzu schreiben, dann wird gar nicht darüber
> diskutiert oder mit Fakten widerlegt, sondern einfach das Gegenteil
> zurückgeschrieben.
Na, Selbsterkenntnis?
> Siehe Kleingeist Marx W. (Gast).
HEHEHEHE, biste wohl meiner Argumentationskette nicht gewachsen, was?

von Bill (Gast)


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RMA schrieb:
> Bill schrieb:
>> Jedenfalls 25 Euro pro Stunde + Zulagen bekommt ein Instandhalter, also
>> jemand der Bandmaschinen in der Autobranche am laufen hält, locker.
>> Teils auch noch mehr. Bei Daimler direkt angestellte Schlosserhelfer
>> kommen schon fast an 25 Euro pro h ran + UG + WG + Gewinnbeteiligung +
>> Zulagen ( Schicht, Erschwernis, ggf. Hitze )
>
> QUELLE?

reicht eine Aussage eines Daimler BRs über die Löhne von SchlosserHELFER 
( nicht Facharbeiter ) die z.B. als Materialbereitsteller oder 
Staplerfahrer arbeiten ?

wenn ja achte auf die Aussage des BRs "Die Arbeit die der Kollege macht, 
hab ich vorher gemacht, als Materialbereitsteller, Staplerfahrer"

schaust Du hier : 
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=1DWB50xS4Ek#t=1309s


daher wird ein langjähriger Facharbeiter noch ÜBER den 25 Euro die 
Stunde bekommen.

Kenn auch einen, ist CNC Dreher, der macht nix anderes als eine Maschine 
nach Vorgabe zu bedienen, Teile rein zu tun, Knopf drücken. Daten kommen 
per CD / DVD aus der Ing.Abteilung, er liegt so bei 50 - 60 k, je nach 
Schichten. Kenne seine Steuererklärung, daher schwarz auf weiß.

von Mark B. (markbrandis)


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Bill schrieb:
> daher wird ein langjähriger Facharbeiter noch ÜBER den 25 Euro die
> Stunde bekommen.

Und neue Facharbeiter werden bevorzugt über Dienstleister oder per 
Werkvertrag angestellt. Spätestens dann geht die Rechnung nicht mehr 
auf.

Schichtarbeit auf Lebenszeit ist auch nicht wirklich das Wahre (und 
anders kommen hohe Zuschläge nicht zustande). Bin als Zivi im 
Rettungsdienst gewesen mit unter anderem jeder zweiten Woche sieben Tage 
pro Woche 12-Stunden-Schicht. Die eine Woche davon Tagschicht, die 
andere Woche nachts. Nein danke, da ist mir mein Bürojob heute deutlich 
lieber.

Und dann passt der Vergleich halt einfach nicht. Jemand, der auf Dauer 
eine reduzierte Lebensqualität hat, weil er dann arbeiten muss wenn 
andere ins Kino oder in die Kneipe gehen, kann von mir aus gleich viel 
verdienen wie ein Ingenieur. Ob er wirklich genausoviel davon hat, wage 
ich zu bezweifeln.

von Bill (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Und neue Facharbeiter werden bevorzugt über Dienstleister oder per
> Werkvertrag angestellt. Spätestens dann geht die Rechnung nicht mehr
> auf.

teils ja, teils nein. Im Beitrag ging es um Hilfsarbeiter, Staplerfahrer 
und so weiter. Es wird ja auch viel ausgebildet, die guten werden meist 
dann schon direkt angestellt.

Zur Schicht : 12 Stunden Schichten gibts vllt. im Rettungsdienst, aber 
in der Produktion ist das unüblich. Es gibt mehrere bezahlte Pausen, 
inkl. Pausen arbeitet keiner mehr als 8 h. Jedenfalls, von 
Instandhaltern von denen ich sprach, arbeiten längst nicht alle in 
Schicht, viele machen da nur Tagschicht, einige haben Rufbereitschaft, 
was auch nochmal satte Zulagen gibt. Auch die Leute, die 
Produktionsanlagen herstellen ( Fertigungsmechaniker ) arbeiten seltener 
Schicht.

Aber ich sagte ja, ZUZÜGLICH Schichtzulagen, auch ohne diese ist der 
Lohn schon sehr gut.

von georgl (Gast)


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Facharbeiter in (Metall-)tarifgebundenen Unternehmen  verdienen gut, 
meines Erachtens aufgrund der sehr hohen industriellen Produktivität und 
der körperlich eher anstrengenden Tätigkeiten ist das auch durchaus 
gerechtfertigt. Viel mehr gilt es den Niedriglohnsektor (Dienstleister, 
Gastronomie...) zu hinterfragen.
Schichtarbeit ist auch nicht jedermanns Sache, allerdings kommen dann 
selbst bei einfachen Facharbeiter-Tätigkeiten (z.B. EG7 BaWü 
~2700€/Monat Grundentgelt) sehr hohe Netto-Gehälter (>>2000€/Monat) 
zustande.

@ Marx W.
Die Entgeltgruppe ergibt sich aus der Arbeitsbeschreibung und wird aus 
einem festgelegten Punktesystem bzw. Niveaubeispielen definiert.
Weder Branche noch Größe spielen eine Rolle, höchstens ein lahmender 
Betriebsrat, der falschen/ungünstig ausgelegten Beschreibungen nicht 
nachgeht.

Hier ein EG-Rechner, in diesem Fall für F&E, EG13 ist die niedrigste 
Ingenieurstelle:

http://www2.igmetall.de/cgi-bin/netzwerke/netkey_module/era-wissen/oeffentlich/controller.cgi#TREFFERLISTE

Der Tarif ermöglicht allerdings das Heranführen an die durch die 
Arbeitsbeschreibung definierte EG, max über 3 Stufen und 5 Jahren. 
Hintergrund ist der naheliegende Verdacht, dass Einsteiger die 
aufgeführten Tätigkeiten nicht vom Beginn an übernehmen können. Wenn man 
als berufserfahrener Fachmann eintritt, sollte man nicht zu viele 
Entwicklungsstufen akzeptieren, dahingehend gibt es tatsächlich 
Verhandlungsspielraum - für die Ziel-EG eigentlich nicht.

von Stefan (Gast)


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Richtig. Jeder Staplerfahrer lacht sich kaputt weil er ohne Studium 
genau so viel oder sogar mehr verdient. Dazu kommt, daß alle Überstunden 
bezahlt werden und nicht wie bei Ing. unter den Tisch fallen!

von Mountainview (Gast)


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georgl schrieb:
> Facharbeiter in (Metall-)tarifgebundenen Unternehmen  verdienen gut,
> meines Erachtens aufgrund der sehr hohen industriellen Produktivität und
> der körperlich eher anstrengenden Tätigkeiten ist das auch durchaus
> gerechtfertigt

oh ja. Teil in Maschine rein legen, Knopf drücken, Däumchen drehen, Teil 
wieder raus nehmen, Endkontrolle, Teil in Box legen, wenn Box voll, dann 
Knopf für den Staplerfahrer drücken, sonst nehme neues Rohteil aus 
anderer Box raus ...

seeeehr körperlich anstrengend.

Ich wundere mich bei solchen Jobs echt, warum die so hoch bezahlt sind 
und warum sich die Firmen das gefallen lassen ! so ein Job könnte doch 
fast schon ein dressierter Schimpanse, aber auf jedenfall ein 
ungelernter Zeitarbeiter ebenso erledigen ! muss es da ein Facharbeiter 
mit bis zu 60 k im Jahr bei
35 h Woche sein ? das verstehe ich echt nicht.

von Marx W. (Gast)


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Mountainview schrieb:
> 35 h Woche sein ? das verstehe ich echt nicht.

Die Rechnen anders.
Die sehen so einen CNC-Fräser als hochqualifizierten Programmier an.
Dazu kostet ja die Maschine auch noch locker 100-200 tausend €.
Plus Gebäude und Betriebsmittel sind nochml das gleiche fällig. Beim 
Ing. dagegen kostet  der Büro-Arbeitsplatz fast nix der Rechner fast 
garnix und die Software ist auch für fast nix zu haben. Da ist der 
Anteil an den Personalkosten auf die Gesamtkosten gerechnet weit höher 
als beim "Teileeinleger".

von Mountainview (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Die sehen so einen CNC-Fräser als hochqualifizierten Programmier an.

das ich nicht lache. Ich spreche ja nicht von echten CNC Programmierern, 
die z.B. im Mittelstand selbständig Teile planen und CNC Programme 
schreiben müssen, sondern ich spreche wirklich von den Typen die an 
Großserien arbeiten, wo es immer der selbe Ablauf ist. Bestenfalls muss 
der alle paar Stunden ein Spiel einer Maschine nachmessen und ggf. an 
einer Schraube drehen, das alles könnte auch ein angelernter 
Hilfsarbeiter. Aber zum Glück geht ja der Trend auch in diese Richtung.

Der Gewerkschaft ist das egal, die fordern lieber schön mehr Geld für 
einfachste Arbeit.

Ein VW Golf komplett in Deutschland gebaut, würde daher ca. 40 - 50 tsd 
Euro kosten.

von Stefan (Gast)


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Das Problem ist, daß die Ing. Arbeitsplätze so billig sind (Rechner, 
Software etc.), so daß die Leute im Betriebsrat bzw. in der Gewerkschaft 
(die meistens bloß einen Hauptschulabschluß haben) glauben, das sei 
alles nichts wert. Ein Arbeiter, der mit teureren Maschinen hantiert, 
wird daher von dieser Personengruppe sehr viel höher eingestuft.

von Stefan (Gast)


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Klingt komisch - ist aber so!

Ich mußte beispielsweise bis vor kurzem mit einem 7 (!) Jahre alten 
Laptop arbeiten. Das Booten in Windows dauert mindestens 10 Minuten. Für 
sowas ist natürlich kein Geld da, aber dem Arbeiter im Lager wird alle 
paar Jahre ein neuer Stapler hingestellt.

von Mountainview (Gast)


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Stefan schrieb:
> Das Problem ist, daß die Ing. Arbeitsplätze so billig sind (Rechner,
> Software etc.), so daß die Leute im Betriebsrat bzw. in der Gewerkschaft
> (die meistens bloß einen Hauptschulabschluß haben) glauben, das sei
> alles nichts wert. Ein Arbeiter, der mit teureren Maschinen hantiert,
> wird daher von dieser Personengruppe sehr viel höher eingestuft.
>


heftig. So denke ich aber auch immer mehr. Daher z.B. von oben die IG 
Metall Berechnung, was ein Ing schon nach nur 5 Jahren so verdienen 
kann. Stammt die dann auch von den Ex Hauptschülern ? wohl um den 
einfachen Arbeitern zu zeigen was die "Studierten" so verdienen. Wäre ja 
blamabel, wenn raus käme, dass ein Ing oft auch nicht mehr hat. Mit 
welcher Begründung sollten dann höhere Löhne gefordert werden können ? 
man könnte ja dann sagen "der Maschinenbediener hat ja schon einen Ing 
Lohn, also braucht der keine Erhöhung mehr"

Stefan schrieb:
> Ich mußte beispielsweise bis vor kurzem mit einem 7 (!) Jahre alten
> Laptop arbeiten. Das Booten in Windows dauert mindestens 10 Minuten. Für
> sowas ist natürlich kein Geld da, aber dem Arbeiter im Lager wird alle
> paar Jahre ein neuer Stapler hingestellt.

heftig. Wenn man überlegt, was das alles so kostet. Ist das auch ein IG 
Metall Betrieb ?

jedenfalls fügt sich mein Bild immer mehr.

von Stefan (Gast)


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Nein, ein IG Metall-Betrieb ist das nicht, aber der Betriebsrat hat 
wegen schwachem Chef sehr viel Einfluß. Daher sind dort 
"alteingesessene" Leute dabei, die trotz bescheidener Qualifikation 
ziemlich viel Geld abzocken (wodurch insbesondere für Jung-Ing. nur ein 
Sekretärinnengehalt übrigbleibt).

Leider fehlt es diesen alteingesessenen Leuten an den Basiskenntnissen 
(wie z.B. fachliche Grundlagen, Rechtschreibung, Projektmanagement, 
strukturiertes Arbeiten etc.) so daß immer ziemlich viel schief läuft. 
Zum Teil wird wie vor zwanzig Jahren gearbeitet (keine Automatisierung 
von manuellen Eingabe-Tätigkeiten, keine strukturierten Abläufe etc.)

Der Ing. muß den Mist dann immer ausbaden, den diese Gestalten 
veranstaltet haben, was auf die Dauer ziemlich frustrierend ist. Das 
Erstaunliche daran ist, daß der Ing. aus dem Stegreif weiß, wie man es 
besser gemacht wird, aber von diesem Personenkreis nur ausgelacht wird, 
weil lieber im alten Trott weitergewurstelt wird.

So sieht die Realität in deutschen Betrieben aus!

von Mountainview (Gast)


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Stefan schrieb:
> Nein, ein IG Metall-Betrieb ist das nicht, aber der Betriebsrat hat
> wegen schwachem Chef sehr viel Einfluß. Daher sind dort
> "alteingesessene" Leute dabei, die trotz bescheidener Qualifikation
> ziemlich viel Geld abzocken (wodurch insbesondere für Jung-Ing. nur ein
> Sekretärinnengehalt übrigbleibt).

oh man und so einer ist Unternehmer ? wie kam der zu seinem Unternehmen 
? geerbt oder so ? wenn ich den wäre, würde ich die alten Minderleister 
ganz schnell hinauswerfen und schlanke Strukturen installieren.

von Stefan (Gast)


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Mountainview schrieb:
> oh man und so einer ist Unternehmer ? wie kam der zu seinem Unternehmen
> ? geerbt oder so ? wenn ich den wäre, würde ich die alten Minderleister
> ganz schnell hinauswerfen und schlanke Strukturen installieren.
>

Nein, angestellter Manager einer Zweigstelle eines größeren Konzerns 
(daher etwas abseits des Fokus der Gesamtfirma). Die alten Minderleister 
kann man wegen der zum Teil nicht so einfach hinauswerfen wegen der 
langen Betriebszugehörigkeit (> 15 Jahre) und wegen dem Betriebsrat, 
wodurch betriebsbedingte Kündigungen nur nach Sozialauswahl zulässig 
sind. (und selbst wenn, ziemlich teuer kommen würden). Außerdem sind 
einige dieser Gestalten im Betriebsrat vertreten und daher unkündbar! 
Auf jeden Fall ist das eine sehr frustrierende Situation, ich bin fast 
jeden Tag am Verzweifeln und arbeite mich regelrecht auf.

von Mountainview (Gast)


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Stefan schrieb:
> Außerdem sind
> einige dieser Gestalten im Betriebsrat vertreten und daher unkündbar!
> Auf jeden Fall ist das eine sehr frustrierende Situation, ich bin fast
> jeden Tag am Verzweifeln und arbeite mich regelrecht auf.

da gibt es einen guten Anwalt, der ist dafür spezialisiert, Betriebsräte 
zu entlassen. Es reichten schon kleine Dinge, bei Vertrauensarbeitszeit 
z.B. mal nachgewiesen hier und da ein paar Minuten geschummelt. Mal ein 
paar Euro zuviel bei der Reisekostenabbrechnung geschummelt oder 
sonstige Kleinigkeiten, die bereits Straftaten darstellen. Und eine 
Straftat, auch eine ganz kleine, reicht um einen BR zu kündigen. Egal 
wie lang er im UN ist.

Da muss natürlich das Management dahinter sein.

von Stefan (Gast)


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Mountainview schrieb:
> Da muss natürlich das Management dahinter sein.

Ist es nicht, das Management ist auf Kurschelkurs mit dem Betriebsrat 
eingestellt hat (Laisse Faire Managementstil).

von Stefan (Gast)


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Was wird passieren?

Die Firma bzw. der Standort wird halt mangels Innovationen mit der Zeit 
den Bach runter gehen. Die Ing. werden dann vermutlich zuerst entlassen 
werden.

von Mountainview (Gast)


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könnte man höchstens versuchen sich bei den Arbeitern einzuschleimen um 
auch in den BR zu kommen.

von Dipl.-Gott (Gast)


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Na und? Gute Leute finden immer gute Jobs.

Die Lowperformer haben natürlich Bammel.

von Mountainview (Gast)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Na und? Gute Leute finden immer gute Jobs.
>
> Die Lowperformer haben natürlich Bammel.

ja darum wählen Lowperformer eben links und sorgen dafür, dass 
Deutschland noch sozialistischer wird.

von Stefan (Gast)


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Mountainview schrieb:
> ja darum wählen Lowperformer eben links und sorgen dafür, dass
> Deutschland noch sozialistischer wird.
>

Der Sozialismus greift immer mehr um sich, jeder soll nach diesen 
Gleichmachern unabhängig von seiner Begabung und Qualifikation dasselbe 
verdienen.

Es ist derzeit schon so, daß nirgendwo auf der Welt der 
Gehaltsunterschied zwischen Akademikern und Arbeitern so gering ist wie 
in Deutschland. In den USA lacht man sich über deutsche 
Akademiker-Gehälter kaputt!

von Marx W. (Gast)


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Mountainview schrieb:
> Da muss natürlich das Management dahinter sein.

HöHö, sowas läuft doch nur mit Hilfe des Management.
Nach dem Motto "Eine Krähe hackt der anderen Krähe kein Auge aus".
In so einer Firma muß man dann mit allem rechnen.

von georgl (Gast)


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Industrielle Produktion hierzulande ist hochproduktiv und besteht auch 
i.d.R. nicht mehr aus "Affenmontage" - einfache Bestückertätigkeiten 
sind in der Minderheit, das wird seit Jahrzehnten massiv automatisiert. 
Aber diese Anlagen müssen kontinuierlich durch Fachleute gewartet werden 
und Verbesserungspotenziale an die Entwicklung kommuniziert werden.

Entsprechende Facharbeiter-Quoten von >>60% sind üblich. Diese Leute 
haben ihre Gehälter i.d.R. auch wirklich verdient, eine handvoll 
Linienbetreuer  halten eine Produktionslinie am Laufen, die schnell 
Millionen an Umsatz im Monat abwirft - Unachtsamkeiten hingegen erzeugen 
dagegen schnell große Schäden - warum diesen Leuten kein gutes Gehalt 
zugestehen?
Natürlich bin ich selbst ein wenig auf die steuerfreien Zulagen neidisch 
- ich komme aber darüber hinweg. In einem tarifgebundenen Unternehmen 
verdienen die Akademiker immer noch spürbar mehr als die Arbeiter.

Ich war in der Autoindustrie, wo das deutsche Stammwerk regelmäßig die 
Stückkosten der  Low-Cost-Standorte (China, Südkorea, Osteuropa) 
unterbieten konnte, die zudem ständig qualitativ Probleme machten und 
einen beständigen Know-How-Transfer benötigten. Die Belegschaft 
unterhalb der Akademiker war unqualifiziert ( es gibt dort keine 
Facharbeiter im deutschen Sinne) und konnte die hochautomatisierten 
Anlagen in D nicht übernehmen.
Lediglich BWLer-Finanzmarktlogik (Mitarbeiter als reine Kostenfaktoren, 
unbegrenztes Wachstum)  hielt diese Ideologie des "internationalen 
Fertigungsverbundes" am Leben.

Deswegen würde es mich überhaupt nicht wundern, wenn ein komplett in D 
gefertigtes Auto gesamtheitlich betrachtet günstiger in der Produktion 
wäre, anstatt einen gigantischen Logistik-Apparat durchzufüttern - DAS 
ist unproduktiv, ähnlich wie das "Verleihen" von Mitarbeitern, egal ob 
Kistensortierer oder Dr.-Ing. - DAGEGEN sollte man vorgehen, anstatt 
seine Energie an Neid-Debatten zu verschwenden.

von Stefan (Gast)


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Bei den Auotmobilherstellern hat sogar ein Leihbimbo mit Hauptschule am 
Band mehr als ein Ing. im Mittelstand.

von georgl (Gast)


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Bei den angelernten Arbeitern sind mir auch schon welche untergekommen, 
die m.E. ihre Stellung weder zu würdigen wussten, noch sie verdient 
haben.
Die Mehrheit jedoch ist nun einmal unmittelbar produktiv tätig und 
ebenso unmittelbar können auch die Folgen für das Produkt/Unternehmen 
sein - wenn jemand z.B bei einer manuell bestückten Anlage Teile im Wert 
von mehreren Jahresgehältern in der Woche durchjagt und durch etwas 
Achtsamkeit eine Spritzgussform für 50000€ etwas länger am Leben bleibt, 
ist es schwachsinnig sein Gehalt von etwa 20-25€/h auf vielleicht im 
Vergleich  (Dienstleistungssektor ungelernt) angemessener wirkende 10€/h 
herabzusetzen  - erst recht volkswirtschaftlich.
Bei meiner Bachelorarbeit war ich auf die Hilfe von Sichtprüfern 
angewiesen, natürlich hat es mich gewurmt, dass ich später in den 
Niederlanden als Ingenieur weniger verdiente, aber irgendwelche 
Leihbuden-Sichtprüfer für 9€/h ohne Erfahrung hätten meine Arbeit 
erschwert und das Unternehmen wahrscheinlich noch mehr gekostet...

Wenn z.B. das Unternehmen von Stefan einen so dominaten Betriebsrat hat, 
dann sollte er die Bindung an den Metalltarif erzwingen - dann hat auch 
der Akademiker mehr - durch die definierten Entgeltverhältnisse erkämpft 
die Gewerkschaft auch höhere Gehälter für Ingenieure/Informatiker - egal 
wie die angeblich im Visier befindliche "Stammklientel" aussieht.

Neiddebatten sind völlig fehl am Platz, unsere Gesellschaft hat noch 
ganz andere Ungerechtigkeiten zu bieten als ein paar €/h "zuviel" für 
stupide Handlangertätigkeit.

von Günter (Gast)


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Es geht doch nicht um Neid. Wer studiert, hat Verdienstausfall. Und als 
Ingenieur will man das wieder reinholen. Zurecht. Wer entwickelt denn 
die ganzen Maschinen, die in der Linie bei der industriellen Produktion 
für so hohen Automatisierungsgrad und so hohe Produktivität sorgen?
Fallen die Automaten vom Himmel?

von Marx W. (Gast)


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Günter schrieb:
> Fallen die Automaten vom Himmel?

Die nennt man Meteoriten!

von georgl (Gast)


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Ich bin selbst Ing, mein Vater hingegen "nur" Meister - ich würde den 
Wert beider Gruppen nicht unterschätzen - nicht einmal die angelernten 
Kräfte (die in der dt. Industrie schon längst in der Minderheit sind, 
das lässt sich auch anhand der Verteilung der EGs erkennen - bei 
Interesse kann ich die Quelle raussuchen) würde ich abwerten.

Die angelernten Kräfte in den unteren EGs bekommen etwa die Hälfte von 
Akademikern (immer noch einfache Sachbearbeiter)  in den oberen EGs - 
Schichtzulagen lassen den Unterschied etwas schrumpfen (obwohl 
Steuern/Sozialabgaben das auch wieder relativieren), sind aber natürlich 
auch nicht geschenkt.

Sollte es wirklich eine größere Gehaltsspreizung geben?

Mies zahlende Sklavenhändler und geizige Bastelbuden sind ein anderes 
Thema und treffen den Akademiker ebenso wie den HiWi... Aber 
Ungerechtigkeit mit Ungerechtigkeit bekämpfen?

von Günter (Gast)


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georgl schrieb:
> Sollte es wirklich eine größere Gehaltsspreizung geben?

Es sollte es sich auf jeden Fall finanziell lohnen, zu studieren. Wenn 
eine ausgelernte Fachkraft anfängt zu studieren, dadurch auf Gehalt 
verzichtet, und hinterher so wenig verdient, dass Sie den finanziellen 
Verlust nicht wieder rein holen kann, dann ist das ungerecht.Da ist es 
doch gescheiter, nicht zu studieren.

von Mine Fields (Gast)


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Günter schrieb:
> Wenn
> eine ausgelernte Fachkraft anfängt zu studieren, dadurch auf Gehalt
> verzichtet, und hinterher so wenig verdient, dass Sie den finanziellen
> Verlust nicht wieder rein holen kann, dann ist das ungerecht.

Die Welt ist eben ungerecht.

Du kannst auch jahrelang Jura studieren (ein wirklich schweres Studium) 
und landest dann nur in einem Sachbearbeiterposten, und wirst nicht 
besser bezahlt als ein Industriekaufmann. Ähnlich funktioniert es in den 
meisten Geisteswissenschaften (Kunstwissenschaften, Archäologie, 
Germanistik etc.) und im sozialen Bereich.

von Gerecht (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Die Welt ist eben ungerecht.
>
> Du kannst auch jahrelang Jura studieren (ein wirklich schweres Studium)
> und landest dann nur in einem Sachbearbeiterposten, und wirst nicht
> besser bezahlt als ein Industriekaufmann. Ähnlich funktioniert es in den
> meisten Geisteswissenschaften (Kunstwissenschaften, Archäologie,
> Germanistik etc.) und im sozialen Bereich.

das ist sehr wahr. Wobei man sehen sollte, dass man im Schnitt als Ing / 
Inf immer noch überdurchschnittlich verdient, wenn man sich sämtliche 
Statistiken anschaut. Auch kann man als Ing z.B. Inbetriebnahme machen, 
wo es auch Zulagen gibt, wenn man der Typ dafür ist.

Auch wenn es hier einige im Forum anders sehen, aber als Ing / Inf geht 
es einem in Deutschland, im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern, noch 
sehr gut. Auch wenn hier einige manchmal behaupten, Juristen und BWLer 
hätten es ja so viel besser. Das trifft vielleicht auf eine kleine Elite 
zu. Nicht aber für die Masse an Absolventen, die wären froh um typische 
Ing / Inf Gehälter und auch um die noch derzeitige recht gute Situation.

von Bernd (Gast)


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Es gibt aber auch Firmen, die es irgendwie schaffen, Ings zu 
beschäftigen, die so wenig verdienen, dass Sekretärinnen in anderen 
Firmen gleich viel haben... Da fragt man sich dann natürlich auch, wie 
solche Firmen diese Leute halten können.

von Thomas (Gast)


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Bernd schrieb:
> Es gibt aber auch Firmen, die es irgendwie schaffen, Ings zu
> beschäftigen, die so wenig verdienen, dass Sekretärinnen in anderen
> Firmen gleich viel haben... Da fragt man sich dann natürlich auch, wie
> solche Firmen diese Leute halten können.

das ist natürlich etwas übertrieben, wobei man immer mal einen 
unterbezahlten Ing in einer armen Region findet und eine hochbezahlte 
Chefsekretärin im Konzern. Kenne aber auch im Umland von München ein 
paar Mittelständler, die zahlen erfahrenen Ings als Entwickler ca. 50 - 
55 k, dort ist dann Ende der Fahnenstange, ausser man bekommt 
Führungsverantwortung, was dort wegen flacher Hierachien die wenigsten 
haben. Die Leute die da arbeiten, sind einfach begeistert von ihrer 
Arbeit und sind zufrieden mit ihrem Gehalt solang man damit halbwegs 
normal leben kann.

Ich möchte keinen Firmennamen nennen ( hab ich mal, wurde dann zensiert 
), aber deren Personalchef sagte mal sinngemäß, sie möchten keine 
Mitarbeiter die wegen der Bezahlung / Zusatzleistungen zur Arbeit 
kommen.

von Mark B. (markbrandis)


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Thomas schrieb:
> Ich möchte keinen Firmennamen nennen ( hab ich mal, wurde dann zensiert
> ), aber deren Personalchef sagte mal sinngemäß, sie möchten keine
> Mitarbeiter die wegen der Bezahlung / Zusatzleistungen zur Arbeit
> kommen.

Nach der Logik sollte man wohl am besten ohne Entgelt arbeiten! ;-)

von Achim (Gast)


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Welche EG würdet ihr denn annehmen, wenn ihr keine Not habt, die Stelle 
unbedingt zu wechseln?

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