Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zum Einschaltstoßstrom von Schaltnetzteilen


von Alexander (Gast)


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Hallo,
ich möchte gerne dieses Netzteil mit einem Unterputzschalter 
ein/ausschalten

http://www.reichelt.de/Schaltnetzteile-Case-geschlossen/SNT-HRP-300-48/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=108273;GROUPID=4959;artnr=SNT+HRP+300+48;SID=13UNmo238AAAIAAH6d7D8b8e6a9050583e2c3198e95e369760959

Als  Einschaltstoßstrom wir max.: 70A angegeben.
Was ist das für eine Angabe ??

Ein normaler Schalter hält ja nur max. 10 A aus

danke

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Alexander schrieb:
> Als  Einschaltstoßstrom wir max.: 70A angegeben.
> Was ist das für eine Angabe ??

Besonders dann, wenn das Netzteil lange nicht in Betrieb war, und alle 
Lade-Elkos innen komplett leer sind, ist diese Angabe des 
Einschaltstromes durchaus berechtigt. Wenn gleich noch 300W Last daran 
hängen, kann dieser sogar ein kleines Weilchen andauern, biss sich alles 
sauber "einschwingt" und "regelt". Es ist ja auch ein "absoluter 
Maximal-Wert", der keinesfalls überschritten werden soll(te). Will aber 
nichts falsches erzählen...

Ob dein UP-Schalter das Schalten darf, weiß ich auch nicht genau. Ich 
würde sagen JA, da dieser hohe Einschaltstrom nur sehr kurz anhält, und 
es keine rein Induktive Last ist. Die Aufladung der Sieb- und des 
Lade-Elkos ist schnell passiert. Die 2,5 Ampere, die sich dann 
irgendwann "einpendeln" wird er schon halten dürfen! Falls dein Schalter 
ein "UP-Lichtschalter" ist, sollte man beachten, dass Glühlampen auch 
einen sehr sehr hohen Einschaltstrom haben. (Habe den Einschaltstrom der 
Glühlampen an Schaltern bisher eher unberücksichtigt) Warte mal besser 
noch auf ein paar andere, und unabhängige Antworten.

Wäre ja schon irgendwo krass, das über ein Relays / Schütz schalten zu 
müssen - Das wäre auf die schnelle die einzige Lösung, ohne dass du erst 
einen anderen Schalter brauchst.

Gruß, TS

Für deinen Schalter: Einen guten Wisch ^^
Und für dich nen guten Rutsch...

von mhh (Gast)


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Der Schalter wird nicht lange leben. Und 2,3 KW an 
Leuchtobst-Beleuchtung kann er auch nicht wegen seiner nur 10 A. Für 
Lasten sehen Schalter eben etwas anders aus als Lichtschalter.

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Timmey S. schrieb:
> Falls dein Schalter
> ein "UP-Lichtschalter" ist, sollte man beachten, dass Glühlampen auch
> einen sehr sehr hohen Einschaltstrom haben. (Habe den Einschaltstrom der
> Glühlampen an Schaltern bisher eher unberücksichtigt)

Wollte damit sagen: Ein 250W Halogen-Stab frisst in den ersten paar 
Netz-Perioden etwa 2000W. Nach 25 - 60 ms ist das aber wieder vorbei, 
und die Lampe bekommt so ganz langsam ihren "festen" Nenn-Widerstand / 
+Strom. Ich habe schon Elektro-Installationen gesehen, (Gastronomie) in 
denen 8 dieser Stäbe einfach Parallel an einem einzigen Schalter hingen, 
und da gab es anscheinend auch keine Probleme.

Wie sich das bei deinem Netzteil verhält, ist leider nirgendwo 
beschrieben, und auch nicht aus irgendwelchen Datenblättern 
herauszulesen.

Timmey S. schrieb:
> Warte mal besser noch auf ein paar andere, und unabhängige Antworten.

Timmey S. schrieb:
> Ich würde sagen JA, ...

... denn heute ist doch alles erlaubt: Wenn es dir den Schalter um die 
Ohren haut, dann hast du quasi nen Böller gebaut. Frohes neues. Bin nun 
Feiern...

von oszi40 (Gast)


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Alexander schrieb:
> Ein normaler Schalter hält ja nur max. 10 A aus

Datenblatt: Einschaltstoßstrom, max.: 70A
Kommt z.B. auch darauf an, zu welchem Zeitpunkt der Sinuswelle Du 
einschaltest und wie lang Deine Zuleitung (als "Vorwiderstand") ist.

Ein gewisser Kontaktverschleiß ist sicher zu erwarten. Deshalb würde ich 
besonderen Wert auf den wartungsfreundlichen Einbau des Schalters legen 
und keinen exotischen Typ wählen (um den Nachschub zu sichern).

von Michael (Gast)


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Ich schalte meinen PC über einen UP-Schalter (3 Schaltnetzteile). Obwohl 
"gute" Schalter von Jung eingesetzt werden musste ich in 5 Jahren schon 
zwei mal tauschen. Jetzt habe ich einen Schalter für 3Phasen (503 U) 
eingesetzt, der hält seit hmm 2008 meine ich.

von Michael (Gast)


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Ahh ich gegen 2002 umgerüstet.. das sind > 10 Jahre.. Die Zeit fliegt 
auch ;)

von Alexander (Gast)


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Schonmal danke für die Infos.
wünsche euch ebanfalls ein gutes Neues.

Wie macht sich eigentlich ein defekter Schalter bemerkbar ?
Verschweißen der Kontakte so das ich ihn nicht mehr ausschalten kann ?

hält dies dann eigentlich auch der Sicherungsautomat aus oder haut es 
diesen sofort raus?

von (prx) A. K. (prx)


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Eigentümlicherweise steht bei besagtem Netzteil sowohl ein "inrush 
current" von 35A (115V) bzw. 70A (230V) drin, als auch ein Diagramm mit 
einem "active inrush currrent limiting".

von (prx) A. K. (prx)


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Timmey S. schrieb:
> Wie sich das bei deinem Netzteil verhält, ist leider nirgendwo
> beschrieben, und auch nicht aus irgendwelchen Datenblättern
> herauszulesen.

http://www.meanwell.com/faq.html A6

von mhh (Gast)


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A. K. schrieb:
> Eigentümlicherweise steht bei besagtem Netzteil sowohl ein "inrush
> current" von 35A (115V) bzw. 70A (230V) drin, als auch ein Diagramm mit
> einem "active inrush currrent limiting".

Eigentümlicherweise?

Ist sicherlich nur ein Heißleiter drin. Und halbe Spannung = halber 
Strom.

Man könnte noch einen davor schalten (um die Garantie nicht zu 
verlieren, wenn man das Gerät verändert). Aber ein zur Anwendung 
passender Schalter ist trotzdem besser.

von (prx) A. K. (prx)


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mhh schrieb:
> Ist sicherlich nur ein Heißleiter drin. Und halbe Spannung = halber
> Strom.

Ein Heissleiter ist indes keine aktive Technik, wie dort explizit 
geschrieben steht. Sondern ein passives Bauteil.

von mhh (Gast)


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Ich zweifle nicht an Deiner, sondern an deren Aussage.

Hätte ich dazu schreiben sollen.  :)

von kukuk (Gast)


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Softstart davor... (R + Relaiskontakt parallel dazu.)

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