Forum: HF, Funk und Felder CB-Funk - Platine identifizieren


von Peter H. (wiggerl_33)


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Hallo zusammen!
Suche Daten einer Platine vom Flohmarkt.
Sie kommt offensichtlich aus einem CB-Funkgerät.
Zwei wunderschöne, aufwendige Quarzfilter befinden sich darauf,
vermutlich für AM und SSB, Crystal Filter, 5.375 kHz.
Also ein ganz edles Stück.
Kennt vielleicht jemand hier Funkgeräte mit dieser außergewöhnlichen ZF
und kann mir sagen, um welches Modell es sich handelt?
Hat vielleicht gar jemand einen Schaltplan dafür?
Im Voraus schon mal vielen Dank und ein gutes Neues Jahr!
Wiggerl

von Ham (Gast)


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Hallo,

gibt es einen konkreten Anhaltspunkt für deine Vermutung ?
Wenn nein: eventeull stammt die Platine auch aus einen
Flug / Schiffunkgerät ?
AM wurde auch im Profibereich noch lange paralell zu SSB eingestzt.
(wird es im UKW Flugfunk sogar immer noch).
Beschäftige dich mal genauer mit den Beschriftungen auf den 
hochwertigeren HF Bauteilen (Quarzfilter) - diese liefern oft einen 
Anhaltspunkt woher das Gerät stammen könnte (Herstellerland) und damit 
wäre man der Lösung ein kleines Stück näher.
Und stell mal einige Fotos hier rein, es gibt sichlich einige Leute hier 
die dir dann weiterhelfen können.


mfg

    Ham

von Peter H. (wiggerl_33)


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Hallo Ham!
Anhaltspunkt für die Vermutung: Empfänger-Eingangskreise sind
auf ca. 27,5 MHz abgestimmt.
Vielleicht war es auch ein 10 m-Transceiver und der Vorbesitzer hat 
gedreht.
Allerdings ist der Eingang zu schmal für's volle 10 m-Band.
Nachsetzer??
Also CB-Funk-Massenware ist es wahrscheinlich nicht, dafür sind
die Quarzfilter wohl zu edel.

Crystal Filter oben: Shanwa, 5375 kHz, Model SF0524C, No. T6477
Crystal Filter unten: Shanwa, 5375 kHz, Model SF054A, No. S2022.
Cynch-Buchsen:
oben links: LOCAL OSC
oben Mitte: RX ANT
rechts Mitte: TX OUT
unten Mitte: 5373,5 kHz (offensichtlich BFO-Eingang)
Rückseite: Alle Kabel und Widerstände "factory made", nichts geändert.

Die Schaltung selbst herauszuzeichnen will ich mir
auf meine "alten Tage" nicht mehr antun.
Einen 10 m-Transceiver oder etwas für PSK31 hätte ich schon gerne
daraus gemacht.
Zum Wegschmeißen jedenfalls zu schade...
Gruß
Peter

von B e r n d W. (smiley46)


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>> Allerdings ist der Eingang zu schmal für's volle 10 m-Band.
>> Nachsetzer??

Für mich erscheint es plausibler, dass es sich um das ZF-Teil eines 2m 
oder 70cm Gerätes handelt. Der Frequenzbereich könnte in 100 oder 500 
kHz Schritten durchgeschaltet worden sein. Es fehlt die komplette 
PLL/Frequenzaufbereitung und die Endstufe. Auch die 
Sende/Empfangsumschaltung.

Bei CB-Funkgeräten befinden sich die Endstufen normalerweise am Rand der 
Platine, um das Gehäuse als Kühlkörper verwenden zu können. Also nach CB 
sieht es IMHO nicht aus.

Wäre es möglich, die Breite der beiden Quarzfilter zu vermessen? 
Eventuell gibt das noch einen Hinweis. Ich tippe eher auf SSB und FM.

Konnte das Gerät FM demodulieren? Anhaltspunkt für die Suche ist meist 
ein Blechfilter mit 2 Glasdioden daneben.

Der Bereich unten links sieht nach NF-Aufbereitung aus. So viele Potis, 
4 davon sind irgendwie symetrisch angeordnet.

Sind die Beschriftungen der ICs noch lesbar?


> AM wurde auch im Profibereich noch lange paralell zu SSB eingestzt.
> (wird es im UKW Flugfunk sogar immer noch).

Eher AM und FM, das Frequenzraster hat sich bei Flugfunk vor einiger 
Zeit geändert, sodass die älteren Geräte wertlos sind.

von Kurt (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
>>> Allerdings ist der Eingang zu schmal für's volle 10 m-Band.
>>> Nachsetzer??
>
> Für mich erscheint es plausibler, dass es sich um das ZF-Teil eines 2m
> oder 70cm Gerätes handelt. Der Frequenzbereich könnte in 100 oder 500
>
> Konnte das Gerät FM demodulieren? Anhaltspunkt für die Suche ist meist
> ein Blechfilter mit 2 Glasdioden daneben.
>
Das gelbe Filter linksoben schaut nach -Phasenschieber- (FM) aus, da 
sind auch Dioden vorhanden.

Kurt

von Peter H. (wiggerl_33)


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Die beiden ICs sind jeweils SN76514N von Texas Instruments,
Balance Mixer.
Unten Mitte, zwischen dem grünen Filter und der Steckerleiste,
befinden sich 4 Glasdioden, CR22, CR23, CR24 und CR25.
Eins der Quarzfilter ist sicher für SSB, wegen der Cynch-Buchse
unten Mitte, 5373,5 kHz, also USB.
Peter

von Ralph B. (rberres)


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Kenwood und Icom hatten zu der Zeit aus der diese Platinen stammen 
könnte , im Afunkbereich diese hellbraunen Pappendeckelplatinen.

Es könnte also aus einen Yeasu Gerät stammen. Ich meine mich erinnern zu 
können, das manche Geräte so eine krumme ZF hatten. Insbesnders auch die 
KW Geräte.

Ralph Berres

von B e r n d W. (smiley46)


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@ Ralph Berres

Wenn das Gerät unter Funkamateuren weit verbreitet gewesen wäre, würde 
Google bezüglich der ZF irgendwas ausspucken. Auch bei Shanwa + 
Quarzfilter kommt nichts.

@ Peter
Heißt das Shanwa oder Sanwa?

> befinden sich 4 Glasdioden, CR22, CR23, CR24 und CR25.

Ja, die sind mir auch aufgefallen, Schaltdioden oder ein Ringmischer?
Rechts unten gibt es auch noch ein grünes Filter mit 2 Dioden daneben.

Dann der einreihige Steckverbinder (12 Pins) unten:

NF Ein- und Ausgang, Signal-GND
Stromversorgung und Power-GND
Schaltspannungen für Tx/Rx und mindestens 2 Modis
Eventuell die Abstimmspannung von der PLL zum VCO
S-Meter, Squelch

von Bertl (Gast)


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CB-Funkgeräte sahen innen nicht so sauber aus ;)

von Peter H. (wiggerl_33)


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Schönen Tag allerseits und herzlichen Dank
für die rege Anteilnahme an meinem Leiden!

Habe inzwischen die Quarzfilter gewobbelt:
oberes 5 kHz breit, unteres 3 kHz
Aus dem Firmennamen des Quarzfilters werde ich nicht schlau.
Ich überlasse die Interpretation daher der "Hohen Gemeinde".
Könnten die 4 Dioden unten Mitte einen Ringmischer (BFO) bilden?
Mit der Cynch-Buchse daneben sollen ja die 5373,5 kHz zugeführt werden.

Etwa doch ein kommerzielles Gerät?
Military Surplus?

Peter

von funker (Gast)


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Peter H. schrieb:
> Etwa doch ein kommerzielles Gerät?
> Military Surplus?

Kaum, militärische Funktechnik sieht anders aus. ;-)


> Könnten die 4 Dioden unten Mitte einen Ringmischer (BFO) bilden?
> Mit der Cynch-Buchse daneben sollen ja die 5373,5 kHz zugeführt werden.

Die vier Dioden bilden möglicherweise einen Ringmodulator, um das über 
die Cinchbuchse eingespeiste Trägersignal in der Amplitude zu 
modulieren. Im Quarzfilter (3kHz) wird der Träger weggefiltert und am 
Ausgang steht dann ein korrektes SSB-Signal zur Verfügung, das auf die 
Betriebsfrequenz hochgemischt wird.

Mit einem der Trimmer (neben den Dioden) lässt sich vermutlich die 
Trägerunterdrückung einstellen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die Firma Showa hat früher tatsächlich Quarz- und Keramikfilter 
gefertigt:
http://forums.qrz.com/showthread.php?12367-crystal-filter
http://www.swcc.co.jp/eng/

Wollte auch nur mal einwerfen, das 2 * 5,375Mhz nur knapp an 10,7 MHz 
vorbeigehen. Möglicherweise ist das ein Simplex Tranceiverboard, das mit 
lediglich einen LO auskommt.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Schrotty schrieb im Beitrag #2982888:
> Ich würde das Teil fachgerecht entsorgen. Das ist Technik von vor 20-30
> Jahren. Dank der fortschreitenden Technologie kann man heutzutage mit
> weitaus geringerem Schaltungsaufwand deutlich bessere Ergebnisse
> erzielen. Für Sentimentalitäten ist auch im Bereich Amateurfunk heute
> kein Platz mehr.

Zum Glück gibt es auch Meschen mit Verstand, welche über den Tellerrand 
einer Ex und Hop Kultur, welche geprägt ist von der  Geiz ist geil 
Mentalität, hinauszublicken vermögen.

tststs

von B e r n d W. (smiley46)


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@Schrotty

> kann man heutzutage mit weitaus geringerem Schaltungsaufwand
> deutlich bessere Ergebnisse erzielen.

Du meinst jetzt SDR oder? Und wenn das Gerät stand alone ohne PC daneben 
funktionieren soll? Passt der PC in den Rucksack? Die Signalauswertung 
mit einem Signalprozessor oder FPGA zu lösen, ist kein Wochenendprojekt.

Auch das mit dem deutlich besser muss man relativieren. Beide Lösungen 
haben ihre Vor- und Nachteile.

Letztendlich bedeutet die Aussage: "Leute, hört auf zu Basteln".

> Für Sentimentalitäten ist auch im Bereich Amateurfunk
> heute kein Platz mehr.

Das ist gerade der Vorteil: Jeder kann das Bauen, was ihm Spass macht. 
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Ach so, es ist Freitag!

von Osche R. (Gast)


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Schrotty schrieb im Beitrag #2982888:

> (...) Für Sentimentalitäten ist auch im Bereich Amateurfunk heute
> kein Platz mehr.

Deswegen treffen sich einmal im Jahr Anfang Dezember immer wieder die 
gleichen älteren Herren in Dortmund, um sich immer wieder die gleichen 
Geräte zu zeigen..

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