Forum: Projekte & Code Projektvorstellung: Autarker AVR Programmierer zum Selbstbau für unter 40 EUR


von Pepe (Gast)


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Hallo,

ich möchte an dieser Stelle unser neuestes Projekt vorstellen, da ich 
denke es könnte sich hier der ein oder andere finden der ein solches 
Tool ganz gut gebrauchen könnte.

Es geht um einen autarken Programmer für AVR µ-Controller. Er kann 
hex-files direkt von einer SD-Karte auf den Chip brennen. Er hat ein 
Nokia-Display und drei Buttons für die Bedienung. Wie ein kleiner 
„GameBaoy“ :-) Er schreibt auch vor und nach dem Brennen die fuse bits 
und kann diese sowie auch die chip-id (Signatur) bei Bedarf auslesen.

Man braucht so keinen PC mehr um seine hexfiles auf die Zielschaltung zu 
bringen.

Solche Geräte gibt es natürlich schon in professioneller Ausführung. 
Allerdings geht das Ganze bei Preisen ab 300 EUR los. Das hier 
vorgestellte Gerät kann jeder für unter 40 EUR Bauteilkosten selbst 
nachbauen.

Der Programmer kann sowohl 5V als auch 3.3V Ziele programmieren (lässt 
sich über einen Jumper einstellen). Der Ziel-µC kann entweder direkt auf 
einem integrierten Null-Kraft-Sockel gebrannt werden ODER über einen 
Standard 6-Pin-ISP-Header in der Zielschaltung.

Weiter kann man über UART ein vollständiges Protokoll in einem normalen 
Terminal-Programm betrachten, so hat man nach einer langen Brutzel-Orgie 
einen schönen Überblick :-)

Versorgt werden kann der Programmer über eine Standard-Hohlbuchse mit 
7-20V DC. Also geht z.B. auch ne 9V-Block-Batterie, dann kann man direkt 
im „Feld“ programmieren. Auch die Zielschaltung wird über den Programmer 
mit Spannung versorgt.

Der ganze Programmer findet auf einer Platine mit den Außenmaßen von 154 
mm x 89 mm Platz.

Eine detailliertere Beschreibung findet sich auf unserer Projektseite:

http://www.solderlab.de/index.php/hardware/auto-programmer

Hardware und Firmware stellen wir Open-Source auf unserer Seite zum 
Nachbau zur Verfügung. Auch eine Teileliste mit Bestellnummern liegt da 
bei. Wir haben besonderen Wert darauf gelegt das alle Teile 
durchkontaktiert sind, d.h. auch für den Laien löt-bar.

http://www.solderlab.de/index.php/downloads/category/13-cat-hw-eap

Über Feedback  Anregungen  Kritiken / Fehlerreports würden wir uns 
sehr freuen.

Beste Grüße,

Pepe

PS: Bei hinreichend großem Interesse würden wir über die Fertigung einer 
Kleinserie nachdenken sodass jeder zum günstigen Preis an eine PCB 
kommen könnte.

: Verschoben durch User
von Frager (Gast)


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Servus und Frohes Neues!

Erstmal großen Respekt für das Projekt. Das sieht recht passabel aus und 
es ist echt nobel auch noch alles gut dokumentiert und mit Code zur 
Verfügung zu stellen.

Ich grüble aber grade noch wofür man als Bastler sowas benötigt. 
Vielleicht fehlt mir noch die Phantasie, aber wenn ich eine Software 
schreibe, brauche ich doch in jedem Fall einen PC?! Was nutzt es mir, 
wenn ich vom PC dann die Hex-Files auf die SD Karte schreibe und damit 
dann den AVR brenne?

Ich steh da noch ein bischen auf dem Schlauch. Vielleicht habe ich die 
Möglichkeiten auch noch nicht durchdacht :-)

von Michael L. (michaelx)


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Hi,

da hast du dir ja ordentlich Arbeit gemacht, prima. Das möchte ich 
anerkennen, und dir auch das gewünschte Feedback geben, auch wenn ich 
aktuell keinen Bedarf an so einem Programmer habe.

Im Sinne guter Nachbaubarkeit und langfristiger Nachnutzbarkeit würde 
ich auf die Verwendung von Spezialteilen verzichten.

An Stelle des Nokia-Displays würde ich ein HD44780-kompatibles Display 
mit 2x16 Zeichen verwenden, und das "µSD Breakout Board" durch einen 
Standard-SD-Slot + Hühnerfutter ersetzen. Beide Maßnahmen würden 
nebenbei auch noch den Preis bastlerfreundlich um sicher mehr als 10€ 
senken, und so den Anreiz zum Nachbau nachhaltig erhöhen.

HTH und Grüße.

von Paul Baumann (Gast)


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Das ist dafür gedacht, Kontroller "im Gelände" flashen zu können, ohne
einen Rechner hinterherzuzerren. Oder: Man hat einen ganzen Schwung
mit dem gleichen Programm zu versehen.

Anmerkung an den Erfinder des Gerätes: Ich habe ein solches Gerät schon 
bei Ebay gesehen, allerdings mit SMD-Schaltkreisen und Mini-SD-Karte. 
Nicht, daß ihr die Schaltung industriell fertigt und sie dann nicht 
verkaufen könnt,
weil ein Anderer schon eher da war.

(Ich finde das im Moment nicht bei Ebay wieder)

MfG Paul

von Pepe (Gast)


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Hallo Frager,

nun da gibt es reichlich Anwendungsfälle auch für den Hobby-Bastler :-)

Hier nur drei genannt auf die Schnelle:

Stell Dir vor Du bastelst dir eine Art Hausautomatisierung die dezentral 
arbeitet. In jedem Raum hast ne kleine Box die Licht, Heizung und Deine 
Rollos steuert. Nun hast Du sagen wir 5 Räume. Eines Tage verbesserst Du 
die Firmware für dies Boxen und nun willst Du die 5 Chips da rausholen 
und brennen! Da wäre es doch praktisch mit der kleinen Platine hin zu 
gehen anstöpseln und nach 5 Sekunden ist alles erledigt. (klar geht auch 
mit Laptop und "normalem" Programmer, aber so ist es doch schöner, 
oder?)

Viele Hobbybastler kommen auch irgendwann zu dem Punkt wo sie ihre 
nützlichen Bastellein in Kleinserie verticken. Und wenn man ne 
50er-Serie Atmegas mit Nullkraftsockel und EINEM Tastendruck pro AVR 
flashen kann ist das schon viel wert.

Oder wenn man selbst-gebastelte Sachen im Alltag nutzt und nach 3 Jahren 
geht mal der AVR kaputt (warum auch immer). Dann kann man zum PC gehen 
und nach dem alten hex-file suchen, schauen das man grad 'nen Programmer 
bei der Hand hat ... Nur, wie waren damals die fuses nochmal? Hmm? --> 
Wenn man jedes seiner Projekte auf die SD-Karte schiebt  kann man auch 
nach 3 Jahren noch hergehen 'nen Fabrik-neuen Chips (falls es den noch 
gibt :-)) hernehmen, eine Taste drücken und gut ist ...

Aber zum Schluss ist es doch wie mit jeder Bastelei aus dem D.I.Y 
Bereich: Erst das Selberbauen macht die Sache "nützlich" :-)

LG,

Pepe

von Pepe (Gast)


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@Michael
Ja das würde ich "normalerweise" auch so machen. Nur war hier eine 
(selbst auferlegte) Randbedingung das alle Teile THT sein sollten. 
Leider kenne ich keinen µ-SD-Karten Sockel in THT! Kennst Du einen?

Das Display ist sicher kein Alle-Welt-Display aber es ist auch nicht 
geplant mit dem Programmer in Groß-Serie zu gehen, von daher mach ich 
mir da wenig Sorgen :-)

@Paul
Danke, ich kenne da schon das ein oder andere Produkt, aber wir haben 
nicht vor das als Gerät zu vertreiben! Wenn Interesse besteht würden wir 
ein paar PCBs fertigen und die dann ohne Teile anbieten, aber das war's 
auch schon. In erster Linie ist das Projekt aus EIGENEN BEDÜRFNISSEN 
entstanden :-)

LG,

Pepe

von tt2t (Gast)


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Ich mache das mit den SD-Karten immer so, dass ich nur noch Micro-SD 
verwende und einen Adapter als "Fassung" auf das PCB löte.

Das mit dem Display sehe ich genauso, lieber HD44780 nehmen, wer weiss 
wie lange es die 5110-Dinger noch (bezahlbar) gibt.

Ansonsten: tolles Projekt, das m.E. auch Sinn macht.

von Frager (Gast)


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@ Paul & Pepe,

die Anwendungsoptionen leuchten ein. Ich habe da einfach zu begrenzt 
gedacht. Bin auch noch nicht so ganz wach heute :-D

Von mir auf jeden Fall Daumen hoch!

von Peter D. (peda)


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Pepe schrieb:
> Stell Dir vor Du bastelst dir eine Art Hausautomatisierung die dezentral
> arbeitet.

Für diesen Fall würde ich erstmal einen Bus mit Bootloader 
implementieren (z.B. CAN). Und dann erfolgen alle Updates per 
Bootloader.
Das hat auch den Vorteil, daß der MC direkt an 230V hängen kann und ich 
vor dem Update nicht erst die Sicherung rausnehmen muß.

Pepe schrieb:
> Und wenn man ne
> 50er-Serie Atmegas mit Nullkraftsockel und EINEM Tastendruck pro AVR
> flashen kann ist das schon viel wert.

Das geht auch bereits mit dem STK500 oder AVRISP-MKII. Dazu schreibt man 
sich die Kommandozeile mit STK500.EXE als Batch und dann tippt man auf 
die Batch. Nur den Nullkraftsockel muß man noch aufstecken.

Der einzige Nachteil ist, daß STK500.EXE nicht die Signatur prüft. Ich 
hab da schonmal in der Hektik das HEX und die Fuses in den falschen AVR 
gebrutzelt.


Peter

von Electronics'nStuff (Gast)


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Hi Pepe

Leider passt mein Beitrag hier nicht so ganz rein, allerdings würde ich 
dir gerne per E-Mail ein paar Fragen stellen zu deinem Globus.
Ich habe vor längerer Zeit mal versucht dich über die auf der Seite 
angegebene Mail zu kontaktieren, allerdings habe ich da keine Antwort 
erhalten.

Wenn das für dich ok ist, schicke mir doch bitte deine Mail an:

electronicsnstuff@hotmail.com


Danke & Gruss

von Pepe (Gast)


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info@solderlab.de

Wird eigentlich immer geantwortet!

LG,

Pepe

von Mik (Gast)


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Michael L. schrieb:
.
>
> An Stelle des Nokia-Displays würde ich ein HD44780-kompatibles Display
> mit 2x16 Zeichen verwenden, und das "µSD Breakout Board" durch einen
> Standard-SD-Slot + Hühnerfutter ersetzen. Beide Maßnahmen würden
> nebenbei auch noch den Preis bastlerfreundlich um sicher mehr als 10€
> senken, und so den Anreiz zum Nachbau nachhaltig erhöhen.
>

 Da beides zusammen für unter 10$ (7,50€) zu haben ist, frage ich mich 
gerade wie du da die kosten um 10€ senken willst. Könntest du das bitte 
näher erklären?
Solche optimieruengen finde ich äußerst spannend.

von Electronics'nStuff (Gast)


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Oh.. oke ich habe mich an einen Thomas direkt gewendet, da wird wohl der 
Fehler gelegen haben :)

Melde mich unter den genannten Adresse!

von Sparfuchs (Gast)


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Mik schrieb:
> Da beides zusammen für unter 10$ (7,50€) zu haben ist,

Hast Du da einen Link zu den Boards zu Deinem Preis? In der 
Bauteileliste verlinkt sind die Teile für ca. 20€ inkl. Porto.

Mik schrieb:
> Solche optimieruengen finde ich äußerst spannend.
Solche Links findet die Community auch immer sehr spannend.

von Peter Sieg (Gast)


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Ich habe vor eine paar Tagen gerade selber Nokia 5110 Displays und SD 
Card Slots inkl. 3,3V Regler und Pegelanpassung - jeweils auf Breadboard 
Träger bestellt.

SD Slot ( < 3€):
http://www.ebay.de/itm/400337623509?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1497.l2649

Display ( < 3€):
http://www.ebay.de/itm/110949584850?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1497.l2649

Evtl. sind die Links ja von Nutzen.

Peter

von Michael L. (michaelx)


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Mik schrieb:
> Michael L. schrieb:
> .
>>
>> An Stelle des Nokia-Displays würde ich ein HD44780-kompatibles Display
>> mit 2x16 Zeichen verwenden, und das "µSD Breakout Board" durch einen
>> Standard-SD-Slot + Hühnerfutter ersetzen. Beide Maßnahmen würden
>> nebenbei auch noch den Preis bastlerfreundlich um sicher mehr als 10€
>> senken, und so den Anreiz zum Nachbau nachhaltig erhöhen.
>>
>
>  Da beides zusammen für unter 10$ (7,50€) zu haben ist, frage ich mich
> gerade wie du da die kosten um 10€ senken willst. Könntest du das bitte
> näher erklären?
> Solche optimieruengen finde ich äußerst spannend.

µSD Breakout Board lt. Partlist: 12,79€

SD-Card-Slot
   Low-Cost:                      0,50€
   oder mit Push-Push:            0,95€
 + IC und Hühnerfutter:           1,50€ (pauschal und maximal!!!)

 = mehr als 10€ gespart

von Franz (Gast)


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Äh...? Hab gerade in die Source geschaut. Arduino?

von Pepe (Gast)


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Ja, so steht es auch in der Beschreibung.

Deine Frage klingt so 'vorurteils-gehaftet' :-) !?

LG,

Pepe

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