Ich habe mich heute erstmalig mit Wechselrichtern (theoretisch) beschäftigt, da ich günstig einen 1,5KW-Wechselrichter bekommen werde. Mein Wechselrichter wird, nach Herstellerangaben einen "modifzierten Sinus", produzieren, also wahrscheinlich eine Trapezspannung,anstatt eines Sinus. Bei der Suche nach den praktischen Unterschieden bin dann sehr schnell darauf gestossen, dass eine Senseo-Kaffeemaschine mit dem modifizierten Sinus nicht arbeitet, sondern einen "richtigen" Sinus benötigt. Mir ist jetzt allerdings noch nicht ganz klar, woran das liegt. Was funktioniert innerhalb der Maschine damit nicht und warum ? Ich vermute, der Grund liegt an dem nicht "eindeutigen" Nulldurchgang der Spannung... aber was genau ist das Problem der Maschine damit ? Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen.
Vermutlich wird die Betriebsspannung für den Senseo-Prozessor mit einem Kondensatornetzteil gewonnen. Das ist dann für 50 Hz dimensioniert. Die Trapezspannung enthält aber Oberwellen, die zu einer viel zu hohen Prozessor-Versorgungsspannung führen können. Ich würde es nicht probieren.
Das ist ein Kondensatornetzteil und zwar aller billigster! Bauart.
Tom schrieb: > Ich habe mich heute erstmalig mit Wechselrichtern (theoretisch) > beschäftigt, da ich günstig einen 1,5KW-Wechselrichter bekommen werde. > Mein Wechselrichter wird, nach Herstellerangaben einen "modifzierten > Sinus", produzieren, also wahrscheinlich eine Trapezspannung,anstatt > eines Sinus. Noch viel schlimmer: Rechteck mit Lücken, 5ms +325V, 5ms 0V, 5ms -325V, 5ms 0V, usw... > Bei der Suche nach den praktischen Unterschieden bin dann sehr schnell > darauf gestossen, dass eine Senseo-Kaffeemaschine mit dem modifizierten > Sinus nicht arbeitet, sondern einen "richtigen" Sinus benötigt. > > Mir ist jetzt allerdings noch nicht ganz klar, woran das liegt. Durch das Kondensatornetzteil fließt dann etwa der vierfache Blindstrom. Könnte man natürlich dafür auslegen, wird aber nicht gemacht.
Herzlichen Dank für Eure Hinweise. Nachdem ich mich nun auch mit der Funktionsweise eines Kondensatornetzteils beschäftigt hab, ist mir das endlich klar.
hinz schrieb: > Noch viel schlimmer: Rechteck mit Lücken, 5ms +325V, 5ms 0V, 5ms -325V, > > 5ms 0V, usw... @hinz: Ich habe meinen Wechselrichter jetzt bekommen und mir die tatsächliche Signalform mal angeschaut... (siehe Bild)... also genau wie Du beschrieben hast... Ich werde es also lieber erst gar nicht versuchen, meine Kaffeemaschine damit zu nutzen ;-) Kann mir noch einer einen Tipp geben, wie ich diese Signalform in LTSpice simulieren kann ? Geht das mit einer Voltage-Source oder muss ich da ggf. zwei überlagern ? Ich bin leider in LTSpice noch nicht so bewandet, aber ich würde da gerne noch ein bischen "spielen".
Tom schrieb: > Kann mir noch einer einen Tipp geben, wie ich diese Signalform in > > LTSpice simulieren kann ? Hab es gerade selber hinbekommen, durch eine Parallelschaltung von zwei Voltage-Sources: V1 PULSE(0 650 0 0.0000001 0.0000001 0.005 0.020 0) Rser=1 V2 PULSE(0 -650 0.010 0.0000001 0.0000001 0.005 0.020 0) Rser=1
Tom schrieb: > Tom schrieb: >> Kann mir noch einer einen Tipp geben, wie ich diese Signalform in >> >> LTSpice simulieren kann ? > > Hab es gerade selber hinbekommen, durch eine Parallelschaltung von zwei > Voltage-Sources: Macht man aber für gewöhnlich mittels Reihenschaltung, spart die Berge von Verlustleisung in den simulierten Widerständen. :-)
hinz schrieb: > Macht man aber für gewöhnlich mittels Reihenschaltung oh ja, manchmal sieht man das naheliegendste einfach nicht. Danke.
Martin B. aus E. schrieb: > Warum adaptierst du das Netzteil nicht? Ich stehe wohl gerade "auf dem Schlauch". Was meinst Du genau ?
Ohne die Schaltung des Kondensatornetzteiles jetzt genau zu kennen: Ich gehe davon aus, dass der Kondensator als Kapazitiver Vorwiderstand geschaltet ist, danach ein Brückengleichrichter kommt und in der Diagonalen der Brücke einfach eine Z-Diode mit Siebkondensator sitzt. Die Spannungsregelung passiert durch Änderung des Z-Dioden-Stromes und damit ändert sich der Spannungsabfall am Kondensator. Jetzt hat die Rechteckspannung harmonische Oberwellen (100Hz, 150Hz usw.) Für diese hat der Kondensator einen kleineren kapazitiven Blindwiderstand (1/2, 1/3 usw). also muss die Z-Diode mehr Strom ableiten um den passenden Spannungsabfall zu erzeugen und wird zu heiß. So weit so gut. - Entweder den Kondensator verkleinern, - oder einen zusätzlichen in Reihe schalten, oder die Z-Diode durch einen Längsregler ersetzen (z.B. 780x o.ä.). Abwärme und Kühlblech nachrechnen! Vorsicht bei Messungen am Originalnetzteil: Alles auf Netzspannungsniveau! Trenntrafo notwendig! Wenn du keinen hast, dann schalte zwei gleiche "normale" Trafos umgekehrt hintereinander. z.B. {230 -> 12} => {12 -> 230} Wenn die Leistung nicht reicht, klemm die Heizpatrone ab :)
Martin B. aus E. schrieb: > - Entweder den Kondensator verkleinern, > - oder einen zusätzlichen in Reihe schalten, oder die Z-Diode durch > einen Längsregler ersetzen (z.B. 780x o.ä.). Abwärme und Kühlblech > nachrechnen! Ach wo, man müsste nur den Strombegrenzungswiderstand und die Z-Diode durch leistungstärkere Typen ersetzen.
Moin, scheinbar sind hier noch nicht alle wach. Die Z-Diode sieht die Pulse doch gar nicht. Der Siebkondensator übernimmt die Glättung und dieser muss impulsbelastbar sein, wie in Schaltnetzteilen. Am Reihenkondensator und am Begrenzerwiderstand entsteht bei jeder Flanke eine Impulsbelastung vom mehren hundert Watt, was sie vermutlich nur kurze Zeit vertragen werden. Grüße Krangel
Martin B. aus E. schrieb: > Vorsicht bei Messungen am Originalnetzteil: Alles auf > Netzspannungsniveau! Trenntrafo notwendig! Wenn du keinen hast, dann > schalte zwei gleiche "normale" Trafos umgekehrt hintereinander. z.B. > {230 -> 12} => {12 -> 230} Aber dann muss man dem Oszi auch einen extra Trenntrafo spendieren. Denn die Erde des Oszis hebt den Effekt des Trenntrafos für die Originalschaltung sonst wieder auf.
Krangel schrieb: > Am Reihenkondensator und am Begrenzerwiderstand entsteht bei jeder > Flanke eine Impulsbelastung vom mehren hundert Watt, was sie vermutlich > nur kurze Zeit vertragen werden. Die Impulsbelastung anzugeben, bringt relativ wenig, da der Duty-Cycle ausgesprochen klein ist. Relevante Größen wären die mittlere Leistung (für die thermische Belastung) und der Spitzenstrom, wobei letzterer von der Flankensteilheit und vom ESR des Kondensator abhängt. Zur Begrenzung der Ströme würde schon ein Serienwiderstand zwischen Gleichrichter und Ladekondensator helfen.
Werner schrieb: > Zur Begrenzung der > Ströme würde schon ein Serienwiderstand zwischen Gleichrichter und > Ladekondensator helfen. Ob der vor oder nach dem Gleichrichter hängt ist egal.
Hat hier eigentlich mal jemand an der praktischen Umsetzung dieser Lösung gearbeitet? Oder vielleicht einfach ein "normales" 230v ac/ 5v dc Netzteil in eine Senseo verpflanzt?
Ich schließe mich der Frage von "txg" mal an. Wenn jemand erfolgreich irgendeine Lösung erarbeitet hat, hätte ich großes Interesse daran. Würde meine Senseo nämlich auch gern am Wechselrichter betreiben. Wäre mir auch einen kleinen Obolus wert. Vielen Dank Horst
da dieses Kondensatornetzteil der Senseo aber öfters Schwierigkeiten macht, wäre es doch angebracht da ein herkömmliches Netzteil reinzumachen. Also 230V/6V Miniaturtrafo, Gleichrichtung, Glättung und dann noch einen 7805 mit etwas Hühnerfutter oder Widerstand und Z-Diode.
Hatte als Plan B überlegt Einen ac dc 5v Step down Regel einzubauen.oder einfach ein externes USB Netzteil zunehmen. Die eleganteste Lösungen wäre aber ja wenn mir jemand sagen könnte gegen welche Größe ich den Reihenkondensator und den Reihenwiderstand und was sonst noch tauschen müsste. Da hört mein Elektroinstallateurwissen nämlich schon weit vorher auf ;-)
Vergiss USB, das hört bei 2,irgendwas Ampere auf. Mit 10W bringst du keinen Kaffee zum Brühen.
Tom schrieb: > Mein Wechselrichter wird, nach Herstellerangaben einen "modifzierten > Sinus", produzieren, also wahrscheinlich eine Trapezspannung,anstatt > eines Sinus. Wieso wahrscheinlich? Modifizierter Sinus ist IMMER eine Trapezspannung, wobei sich die trapezförmige Treppe nach der Belastung ändert... Viele Geräte sind auf Sinus ausgelegt, also wirst Du mit Trapez die Netzteile umbringen bzw. bei Audio-Anlagen einen lauten "Brumm" wahrnehmen... Dimmer und Drehzahlsteller in Werkzeugmaschinen werden nicht funktionieren, da sie auf reine Sinuskurve ausgelegt sind...
@schlauer asiate Glaubst du denn wirklich das das original Kondensatornetzteil auch für die Heizung genutzt wird? Das Netzteil ist natürlich nur für die Steuerung da!
Da paßt nix mehr rein, mit nem etwas größeren Kondensator hab ichs schon kaum noch zu gekriegt. Was geht denn nicht, keine LED brennt?
Noch geht alles, möchte aber dass das beim Betrieb am Wechselrichter auch so bleibt ;-)
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