Spannungsversorgung > Diode ?

[12345 (Gast)]

Hallo,
im Tutorial findet man ein Beitrag zur Spannungsversorgung:

http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial:_Equipment#Spannungsversorgung

Auf die Diode wurde leider nicht eingegangen.
Dient diese nur zum Schutz gegen Verpolung oder ist die dafür da, dass 
der Elko sich lediglich in Richtung 7805 entladen kann?

Grüße

[Sven (Gast)]

Es ist eine Verpolschutzdiode.
Und es ist eine Rückstrom Schutzdiode.
Denn Rückstrom kann zur Zerstörung des 7805 führen.

Man kann die Rückstromdiode auch vom Ausgang zum Eingang des 7805 
schalten, wenn die Diode in Flussrichtung nicht machbar ist.

[Hunt W. (hunt_work_er)]

http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/ureg3pin.htm

[Philippe B. (philippe27)]

Hoi

Die Diode ist damit die Eingangsspeissung nicht vertauscht werden kann 
und damit der Strom nicht Rückwärts vom Ausgang zum Eingang fliessen 
kann. (Verpolungsschutz, Rückflussschutz)
Soll heissten:
+ an + und - an -            -> Schaltung funktioniert
+ an - und - an +            -> Diode sperrt, Schaltung überlebt

Gruss Philippe

[12345 (Gast)]

Die Rückstrom - Diode wird doch aber direkt am 7805 zwischen Ein- und 
Ausgang geschalten, in der Schaltung im Tutorial ist diese ganz woanders 
verbaut.

[(prx) A. K. (prx)]

12345 schrieb:
> in der Schaltung im Tutorial ist diese ganz woanders verbaut.

Dort ist es eine reine Verpolschutz-Diode. Die allerdings nebenbei auch 
die Funktion der anderen Diode übernimmt.

[Karl H. (kbuchegg)]

12345 schrieb:
> Die Rückstrom - Diode wird doch aber direkt am 7805 zwischen Ein- und
> Ausgang geschalten, in der Schaltung im Tutorial ist diese ganz woanders
> verbaut.

Richtig.
Das ist keine Rückstromdiode.

Die Diode ist einfach nur ein Verpolschutz.
Wenn man den Elko größer wählen würde, könnte man die Diode auch noch 
als Einweg-Gleichrichter ansehen. Damit wäre es dann egal, ob man ein Dc 
oder ein AC Netzteil davor hängt.


Übrigens. Im Tutorial ist ein Fehler. Die angegebenen 7V Mindestspannung 
sind schon arg knapp. Da die Diode dann auch noch von der Spannung etwas 
wegknabbert, bleibt dann für den 7805 keine ausreichende 
Spannungsüberhöhung übrig. Ein 9V Netzteil sollte es daher schon sein.

[12345 (Gast)]

A. K. schrieb:
> Dort ist es eine reine Verpolschutz-Diode. Die allerdings nebenbei auch
> die Funktion der anderen Diode übernimmt.

Was denn nun?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Richtig.
> Das ist keine Rückstromdiode.
>
> Die Diode ist einfach nur ein Verpolschutz.
> Wenn man den Elko größer wählen würde

Angenommen die Eingangsspannung geht auf Null und meine Schaltung am 
Ausgang ist Kapazitiv, dann hab ich doch am Ausgang für eine gewisse 
Zeit eine höhere Spannung als am Eingang.

Worüber entläd sich das ganze denn dann?

[(prx) A. K. (prx)]

12345 schrieb:
> Angenommen die Eingangsspannung geht auf Null und meine Schaltung am
> Ausgang ist Kapazitiv, dann hab ich doch am Ausgang für eine gewisse
> Zeit eine höhere Spannung als am Eingang.
>
> Worüber entläd sich das ganze denn dann?

Überhaupt nicht. Die Rückstromdiode verhindert, dass der Ausgang sich 
über den Regler selbst rückwärts entläd, indem sie einen besseren Weg 
bietet. Mit Verpolschutzdiode kann ein für den Regler schädlicher Strom 
freilich auch nicht fliessen. Muss auch nicht, denn nicht die Spannung 
selbst stört, sondern erheblicher Stromfluss rückwärts. Bei 5V.

Die Verpolschutzdiode hat Nachteile: Die benötigst 0,7V mehr Spannung am 
Eingang und verheizt mehr Leistung. Aber im Bastelfall stört das nicht.

[Axel S. (a-za-z0-9)]

12345 schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Dort ist es eine reine Verpolschutz-Diode. Die allerdings nebenbei auch
>> die Funktion der anderen Diode übernimmt.
>
> Was denn nun?

Es ist eine simple Verpolschutzdiode. Und selbstverständlich kann sie 
nicht die Funktion der Rückstromdiode wahrnehmen.

> Angenommen die Eingangsspannung geht auf Null und meine Schaltung am
> Ausgang ist Kapazitiv, dann hab ich doch am Ausgang für eine gewisse
> Zeit eine höhere Spannung als am Eingang.
>
> Worüber entläd sich das ganze denn dann?

Rückwärts über den Spannungsregler in den Kondensator vor dem Regler. 
Was der typischerweise durch das Entweichen seines magischen Rauchs 
quittiert.

Die Situation kann eintreten, wenn das Gerät bei abgesteckter Versorgung 
von hinter dem Spannungsregler versorgt wird. Oder im bestimmungsgemäßen 
Betrieb, wenn ein Kondensator vor dem Regler mit dem Fehlerbild 
"Kurzschluß" aussteigt.


XL

[(prx) A. K. (prx)]

Axel Schwenke schrieb:
> Rückwärts über den Spannungsregler in den Kondensator vor dem Regler.
> Was der typischerweise durch das Entweichen seines magischen Rauchs
> quittiert.

Hier geht es um einen normalen 10µF Elko. Kein 1000µF Low-ESR Teil.

Bitte beachte auch, dass ich mich auf einen 5V-Regler beziehe.

> Betrieb, wenn ein Kondensator vor dem Regler mit dem Fehlerbild
> "Kurzschluß" aussteigt.

Bei diesem Szenario stimme ich dir zu. Also wärs vielleicht auch deshalb 
besser, da keine Tantals zu verwenden. Das typische Fehlerbild eines 
Alu-Elkos ist der Kurzschluss nicht.