Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kompressor / Druckluft Fragen.


von Florian R. (leech666)


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Hallo,

ich könnte mal etwas Hilfe, von jemanden der sich mit Druckluft, 
Kompressoren und den zugehörigen Schläuchen auskennt, gebrauchen.
Ich kenne mich hier leider gar nicht aus und mir fehlt demnach auch das 
entsprechende Fachvokabular, aber ich probiere einfach mal meine 
Situation und mein Problem zu beschreiben.

Ich habe mir vor circa einem Jahr in der Bucht einen kleinen Kompressor 
bestellt, den ich zum Ausblasen von Staub benutzen möchte.
Es handelt sich um einen Kompressor des "weltbekannten" Herstellers 
FOSHAN GUANGSHUN. Vom Modell her ist wohl der Rietschle Thomas 2660 am 
ähnlichsten. Dieser Membran-Kompressor soll wohl in einem 
Sauerstofferzeuger eingesetzt worden sein und circa 100L/min 
Luft-Liefermenge bei 3 Bar schaffen.

Die meisten normalen Ausblas-Pistolen die ich gefunden habe sind meist 
für größere Luft-Liefermengen spezifiziert (200L/min oder mehr).

Deswegen habe ich mir dieser kleine Ausblasspitze/Pistole:
http://www.airbrush24.com/AIRBRUSHPISTOLEN/REINIGUNGS-und-AUSBLASPISTOLEN/Mini-Ausblaspistole-BLOW-OUT::3303.html
plus diesen Schlauch
http://www.airbrush24.com/DRUCKLUFTZUBEHOeR/Druckschlaeuche/Textilschlauch-1-8-IG-Schnellkupplung-NW-27::15540.html
plus "G1/4 AG* auf G1/4 AG" Adapterstück (Reduzierstück?) bestellt.
(* AG = Außengewinde)

Der Kompressor verfügt über drei Anschlüsse. Ansaugstutzen, 
Druckluft-Auslass und ein Überdruckventil je mit G1/4 Gewinde.

Wenn ich den Kompressor jetzt einschalte und mit der Ausblas-Pistole 
etwas ausblase, dann spricht das Überdruckventil an und es kommt nicht 
besonders viel Luft aus der Pistole. Das ist dann auch schon mein 
Problem, Ich möchte diese Druckluft, die da verpufft wird, gerne nutzen 
um besser / kraftvoller ausblasen zu können. Ich weiß nicht woran es 
liegt, aber ich würde vermuten, dass der kleine Airbrush-Schlauch 
(geschätzt 3-4mm Innendurchmesser) oder die Pistole einfach nicht genug 
Luft abführen können. Wenn gar kein Schlauch an den Auslass 
angeschlossen ist, spricht das Ventil nicht an.

Hat einer eine Idee wie man diesen Engpass beseitigen kann, oder ob es 
überhaupt daran liegt? Würde ein Schlauch mit größerem Innendurchmesser 
hier Abhilfe schaffen oder gleich 'ne größere Pistole? Ich hab bisher 
keine Schläuche gefunden, die einen Innendurchmesser >4mm haben und mit 
G1/4 + G1/8 Anschlusstücken konfektioniert sind. Wo kauft man sowas?

Gruß,
Florian

von MaWin (Gast)


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Membran-Kompressoren sind nicht für viel Druck gebaut.
Daß deiner eine Überdruckabschaltung hat, ist sinnvoll, um eine 
Beschädigung der Membrane zu verhindern.
Ob er wirklich erst bei 3 bar abschaltet, müsstest du testen, der Thomas 
kann ganz anders ausgelegt sein.
Mehr Druck produziert er also nicht, als sein Überdruckschalter zulässt.
Nun muß deine Düse so viel Luft durchlassen, daß es den Druck bei 
laufendem Kompressor nicht übersteigt, sonst setzt der wieder aus.
Du brauchst also eine grössere Düse und musst mit der Luftmenge leben.

Wahlweise kannst du einen Kessel dranbauen (alter Feuerlöscher), der vom 
Kompressor intervallweise aufgeladen wird (bis 3 bar oder wann er eben 
abschaltet), dann bekommt deine Düse zwar auch nicht mehr Druck, aber es 
kommt wenigstens immer noch Luft auch wenn der Kompressor wegen 
Überdruck abschaltet, weil es einen Luftdruckspeicher gibt.

von Florian R. (leech666)


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Ich hab den Kompressor noch nicht über längere Zeit betrieben, nur mal 
kurz zum testen. So wie ich es verstehe hat er eine 
Übertemperatur-Abschaltung, aber die hab ich noch nie ausgelöst. 
Ansonsten stößt er halt kontinuierlich Luft aus dem Ventil aus, er 
schaltet sich dabei nicht ab.

Ich denke ich werde es erst mal mit einem neuen Schlauch + Größere 
Ausblaspistole probieren.

Hat schon einmal jemand mit diesen Luftspardüsen von AIRTX gearbeitet?

http://www.knight-europe.de/HOME-D/PRODUKTE/AIRTX-D/AX-Luftsparduese/ax-luftsparduese.html

https://www.landefeld.de/gruppe/de/verstellbare-luftsparduesen-fuer-blaspistolen-leitungseinbau-/LSD18

Wenn die halten was sie Versprechen (25fache Luftstrommenge), dann 
sollte ich doch auch mit meinem kleinen Kompressor schon einen recht 
ordentlichen Luftstrom zustande bekommen. Ziemlich teuer die Teile ...

von MaWin (Gast)


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> Ansonsten stößt er halt kontinuierlich Luft aus dem Ventil aus, er
> schaltet sich dabei nicht ab.

Dann käme ein Druckschalter in den Kessel.

> Wenn die halten was sie Versprechen (25fache Luftstrommenge), dann
> sollte ich doch auch mit meinem kleinen Kompressor schon einen recht
> ordentlichen Luftstrom zustande bekommen.

Die sind eher für 5.5 bar, zaubern können die nicht...

von Sven (Gast)


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Hallo,

ich habe einen ähnlichen Kompressor:
es ist ein einstellbares Überdruckventil eingebaut, d.h. der Motor läuft 
immer und das Ventil lässt den (Über)Überdruck ab. Ich habe mir eine 1l 
Colaflasche als Tank drangebaut um das Pulsieren der Luft zu minimieren 
(die halten angeblich bis zu 12Bar aus (ein Youtube Video zeigt das 
Zerplatzen bei 18Bar) - sollte also ausreichend sicher sein. Zum Schutz 
kommt aber trotzdem alles in ein Gehäuse (mit Lüftungslöchern).
Die Übertemp.Sicherung ist in die Motorwicklung eingebaut - nach dem 
Auslösen wird man sie nicht tauschen können!
Ich würde auch gerne einen Überdruckschalter einbauen, aber wenn der 
Gegendruck wegen des Tanks zu groß ist läuft die Pumpe nicht mehr an 
(ein anderer Bastler hat deswegen noch ein Ventil zwischen Pumpe und 
Tank gebaut http://www.avr-projekte.de/kompressor2.htm). Das kann man 
leicht ausprobieren wenn man den Auslassstutzen vor dem Einschalten der 
Pumpe zuhält.

von Darwin Award (Gast)


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Sven schrieb:
> Ich habe mir eine 1l
> Colaflasche als Tank drangebaut

Sven schrieb:
> ein anderer Bastler hat ... http://www.avr-projekte.de/kompressor2.htm

Erkennst du den Unterschied zwischen deinem Druckbehälter und den aus 
deinem Link? Unglaublich was so gebastelt wird...

von Zottel (Gast)


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> Ich habe mir eine 1l
> Colaflasche als Tank drangebaut

Druckfestigkeit ist nicht alles. Druckwechselbestaendigkeit ist auch 
was. Wie of kann man die Flasche auf 3bar aufpumpen, bis sie muerbe 
wird?

von Thorsten (Gast)


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Wenn er tatsächlich mit dem Thomas 2660 baugleich ist, dann ist es kein 
Membrankompresser sondern einer mit Kolben. Ich habe bei meinem das 
überdruckventil  gegen einen Blindstopfen getauscht, schon sind 7 Bar 
kein Problem mehr. Nur wegen des Anlaufens habe ich mit einem 
Kompressorschalter (10 Euro) den Druck auf 6 Bar begrenzt, dann schaltet 
er aus, bei 4 Bar gwht er wieder an. Ein kleiner Tank sorgt für 
gleichmäßigen Druck.

Hope this helps
Grüße
Thorsten

von Florian R. (leech666)


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Ja du hast recht, es ist wohl ein Kolbenkompressor und kein 
Membrankompressor, das war in der Ebay-Auktion falsch angegeben.

Es handelt sich wohl auch nicht um den Thomas 2660 sondern um diesen 
hier:
http://www.gseint.com/products/zw370 -> ZW370A13

Vor einem Jahr hab ich mir den Arsch wund gegoogelt nach Information zu 
diesem Typ und als ähnlichstes Model den Thomas 2660 / 2680 gefunden.

Ich hab den Kompressor jetzt mal wieder in Betrieb genommen, meine 
letzten "Tests" liegen schon ein Jahr zurück. Ich weiß nicht warum, aber 
letztes mal hab ich es nie ohne die kleine Ausblaspistole probiert, aber 
die scheint auf jeden Fall der Engpass zu sein. Wenn ich nur den 
Schlauch benutze dann kommt auch wesentlich mehr Luft raus, nur halt 
nicht ganz so gebündelt wie man es sonst evtl. von der Arbeit kennt, und 
das Überdruckventil spricht nicht an.

Nach ein bisschen blasen wird der dünne Schlauch recht warm. 
Reibungswärme? :D

Egal ich hab mir jetzt eine größere Ausblaspistole von Metabo + dickerer 
Schlauch + Anschlussteile bestellt.

Mal gucken was draus wird ...

//EDIT: Das teil scheint sogar TÜV zu haben ...
http://www.tuvdotcom.com/certificates/50067736?locale=de&page_number=1

von Sven (Gast)


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@Darwin Award :
Ich habe bei einem Hersteller für Mehrweg-PET-Flaschen nachgefragt 
(petainer.com) :

"unsere PET-Mehrwegflaschen werden nach Herstellung auf 10 bar geprüft. 
Der Berstdruck liegt -je nach Flaschengröße- deutlich über 10 bar."

Also ich fühle mich bei den 3-5 Bar meines Membrankompressors (oder 
WOB-L-Kolbenpumpen) sicher...

von Darwin Award (Gast)


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Du hast dir also sogar die Mühe gemacht beim Hersteller nachzufragen. 
Hast du dem auch erzählt was du mit der Flasche vorhast? Sicher nicht.
Wie sieht eigentlich der Anschluss an die Flasche aus? Ich denke hier 
ist der Schwachpunkt.
Besser du hättest die Zeit verwendet und z.B. mal hier nachgelesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Druckbeh%C3%A4lter.
Wie auch immer, du scheinst eh beratungsresistent zu sein. Hier kann man 
eben der Evolution noch bei der Arbeit zusehen ;)

von dfischer000 (Gast)


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http://www.youtube.com/watch?v=_EOSeWXwBjg
das war aber eine einwegflasche

von STK500-Besitzer (Gast)


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Benzinkanister könnte man auch nehmen.
Dazu gab es auch mal irgendwo einen Bericht.

von Florian R. (leech666)


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So, neue Blaspistole (Metabo BP60) + Schlauch sind da. Funzt auch ganz 
gut.

Irgendwie ist mir dieser ganze Bastelkram mit improvisierten 
Druckluftbehältern zu gefährlich. Da würd ich mir eher was erprobtes 
kaufen. Aber es geht auch ohne Tank recht gut mit diesem Kompressor.

Gruß,
Flo

von Moritz H. (emely1605)


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Hallo,

ich habe damals auch einen kompressor gebraucht und habe mir gedacht das 
eine eigenbau variante für mich das beste sei. damls besorgt hatte ich 
mir einen einzylinder kompressor mit ca 300-400cm³. Betrieben wird er 
mit einem ca. 4kw 3Phasen wechselstrom motor. der kompressor dürfte bei 
dem übersetzungsverhältniss über einen Keilriemen mit ca 150 u/min 
laufen. läuft langsam und richtig ruhig. zur druckspeicherung habe ich 
mir eine alte 33kg propan gas flasche umgebaut (Ventil raus und g1/2 
zoll übergangsstück eingeschweißt), die Flaschen sind, soweit ich es 
weiß bis 30 bar geprüft. der kompressor macht bis 16 bar mit, also 
vollkommen ausreichend. die regelung läuft über ein überdruckventil (für 
den notfall) und die ein und abschaltung über jewils ein Festo membran 
druckschalter. Das erste ventil schaltet das Steuerungsschütz in die 
Selbsthaltung sobald sich der druck unter 9 bar befindet, bei dem 
zweiten ventil wird der öffnerkontakt des wechslers bei überschreitung 
von 12 bar betätigt, der daraufhin die selbsthaltung löst.
nach der flasche befindet sich eine wartungseinheit welche auf 8 bar 
eingestellt ist, sodaß ein permanennter druck von 8 bar verfügbar ist.
bis jetzt funktioniert dieses prinzip wunderbar.

die membrandruckschalter von festo sind industriequalität, halten also 
lange. Einstellbar sind sie von 1-12 bar. Für deinen zweck vielleicht 
recht sinnvoll da die kontakte mit 230V und soweit ich weiß 6A belastbar 
sind, sodaß der kompressor, sofern er auf 230V läuft, direkt über die 
wechsler kontakte geschaltet werden kann und nicht wie bei mir, über ein 
Schütz.

http://www.ebay.de/itm/FESTO-PEV-1-4-B-10773-Druckschalter-Wechsler-1-12-bar-/251124151003?pt=Pneumatik&hash=item3a782a72db

Gruß

MH

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