Forum: Ausbildung, Studium & Beruf USA-Kalifornien arbeiten


von Flexbex (Gast)


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Hi,
auf meiner Suche nach nem Platz am Meer mit großen Wellen (Ja also zum 
Wellenreiten) ist, nachdem Spanien und Portugal wegfallen wegen Krise, 
meine Wahl auf Kalifornien gefallen.
Da müßte es doch eigentlich noch gute Arbeitsplätze als Elektrotechniker 
geben.
Zu mir ich schließe nächsten Winter mein Studium in Embedded Systems mit 
einem Master ab(hoffentlich).

Also hab schon mal angefangen ein bisschen zu suchen und es gibt da 
scheinbar ganz gut Angebote in Kalifornien.

Was meint ihr ist das machbar?
Krieg ich da ne Arbeitserlaubnis?

Wie würdet ihr das angehen. Also ich brauch ja noch ne Masterarbeit. 
Vielleicht kann ich die ja schon bei einem Unternehmen in den USA von 
hier aus schreiben.

Also Englisch ist kein Problem und ansonsten war ich auch schon viel im 
Ausland unterwegs. Ich hab z. B. in Brasilien 6 Monate Praktikum 
gemacht.

würd mich mal interessieren ob mir da jemand Tips geben kann. Vielleicht 
arbeitet ja einer von euch schon in den USA.

lg
Flex

p.s. ach so ich hab schon öfter gelesen, dass man das am besten über ein 
Unternehmen in Deutschland macht die einen dahin schicken. Da hab ich 
aber weniger lust drauf weil ich eigentlich nicht erst in Deutschland 
arbeiten wollte, sondern gleich los nach meinem Studium.

von Dipl.- Gott (Gast)


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Noten? Leistungen in der Praxis? Studenzeit? Barvermögen? Strafakte?

In die USA kommen nur die Besten, gehörst du dazu?

von Mark B. (markbrandis)


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Eine Möglichkeit wäre ein H-1B Visum:

http://en.wikipedia.org/wiki/H1B

von Electronics'nStuff (Gast)


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Flexbex schrieb:
> p.s. ach so ich hab schon öfter gelesen, dass man das am besten über ein
> Unternehmen in Deutschland macht die einen dahin schicken. Da hab ich
> aber weniger lust drauf weil ich eigentlich nicht erst in Deutschland
> arbeiten wollte, sondern gleich los nach meinem Studium.

Das schreiben aber die Leute nicht umsonst.. es ist nunmal schwierig.

Ein interessanter Thread dazu:

Beitrag "Meine Bewerbung bei Facebook"

Greencard-Lotterie wäre noch eine Option.. wenn du auf Glück setzen 
willst.

von olibert (Gast)


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Ueber ein Unternehmen in Deutschland zu kommen waere der einfachste Weg.

H1B-Visa sind stark limitiert und Fachkraefte gibt es hier wie Sand am 
Meer. Ausserdem waerst du mit einem Arbeitsvisum an deinen 
amerikanischen Arbeitgeber gebunden, der das schamlos ausnutzen wird.

von Flexbex (Gast)


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Nö zu den besten bestimmt nicht. Aber mit nem Master doch eigentlich 
schon ganz gut ausgebildet hoffe ich.

Aber verglichen mit dem Studium in Amiland sollte das doch langen.

Naja Studienzeit ist wegen nem Studium vorher extrem lang. Also ich bin 
32Jahre. Geld hab ich aber schon durch meine Frau und weil ich nebenher 
als Selbständiger gearbeitet habe. Reicht jetzt nicht die nächsten 10 
Jahre. Aber nen Jahr kommt man damit schon über die Runden zu zweit.

Also außer dem dem Kokain Deal vor drei Jahren mit Al qaida ist 
eigentlich nix in meiner Strafakte.

In der Praxis habe ich als Selbständiger gearbeitet und halt durch mein 
6 monatiges Praktikum.

von Dipl.- Gott (Gast)


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Bleib mal lieber bei der Arbeit in der Gruppe für "Besondere Kinder".

von Flexbex (Gast)


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Hatte letztens was gelesen das Obama Fachkräfte in die USA holen wollte.

@olibert ich will da ja nich für immer hin dachte so an 4-5 Jahre. Also 
müsste ich mich von meinem Arbeitgeber auch nicht unter Druck setzen 
lassen. Dann geh ich halt wieder.

von Electronics'nStuff (Gast)


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Flexbex schrieb:
> @olibert ich will da ja nich für immer hin dachte so an 4-5 Jahre. Also
> müsste ich mich von meinem Arbeitgeber auch nicht unter Druck setzen
> lassen. Dann geh ich halt wieder.

Du klingst nicht so als hättest du keine Zeit, warum nicht der Umweg 
über eine deutsche Firma?

von olibert (Gast)


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Flexbex schrieb:
> Aber verglichen mit dem Studium in Amiland sollte das doch langen.

Leider haelt sich die Legende der ueberall begehrten deutschen Fachkraft 
eisern. Ich hatte das auch einmal geglaubt und musste wie alle 
Immigranten wieder bei Null anfangen.

von olibert (Gast)


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Flexbex schrieb:
> Hatte letztens was gelesen das Obama Fachkräfte in die USA holen wollte.
Ohne Berufserfahrung ?

>
> @olibert ich will da ja nich für immer hin dachte so an 4-5 Jahre. Also
> müsste ich mich von meinem Arbeitgeber auch nicht unter Druck setzen
> lassen. Dann geh ich halt wieder.

Du kannst mit einem H1B-Visa nicht einfach den Arbeitgeber wechseln. Du 
muesstest jemanden finden, der dir ein neues Visa sponsort oder das Land 
verlassen. Also genug Moeglichkeiten fuer den Arbeitgeber Druck zu 
machen.

von Dipl.- G. (hipot)


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Dipl.- Gott schrieb:

> Noten? Leistungen in der Praxis? Studenzeit? Barvermögen? Strafakte?
>
> In die USA kommen nur die Besten, gehörst du dazu?

Lustiger Versuch des Namensklaus. Wenn ich nicht eingeloggt bin, ist es 
aber Dipl.-Gott und nicht Dipl.- Gott. :P

von Flexbex (Gast)


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Na in Brasilien biste schon begehrt als deutscher Ingenieur. In den USA 
kann das aber auch anders sein.

Naja und das mit dem "dann geh ich halt wieder" meinte ich auch damit 
das ich ja auch wieder auswandern kann. Ich wollte das mit den USA ja 
auch nur ne zeit machen. Das wär halt ne spannende Erfahrung.

von Dipl.- G. (hipot)


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Flexbex schrieb:

> Aber verglichen mit dem Studium in Amiland sollte das doch langen.

Wofür? Denkst Du, Du wärest der Lone Ranger wegen Deines 
Masterabschlusses?
Den haben Amerikaner auch.

Das Schul- und Ausbildungssystem der USA ist des weiteren deutlich 
besser, als es sich die Deutschen einbilden und zurechtbiegen. Du 
konkurrierst ausgerechnet in Kalifornien mit relativ vielen gut 
ausgebildeten Ingenieuren, Physikern und Informatikern sowieso.

Hast Du irgendwelche Kontakte oder Empfehlungen in die USA?
Könntest Du an ein Praktikum kommen?
Soll die Frau/Familie zurückbleiben, denn für die bekommst Du kein 
Visum. Nicht einmal legal und dauerhaft Eingewanderte (sogenannte 
permanent residents, die eine permanent resident card haben, umgspr. 
GreenCard - wie ich z.B.) können mitbringen, wen sie wollen, sondern nur 
Frau (wife! Freundin reicht nicht!) und ggf. Kinder. Brüder, Schwestern, 
Eltern etc. müssen draußenbleiben.

In der Regel helfen US-Unternehmen nicht, um jemanden ins Land zu 
holen, denn der Papierkrieg wegen des Visums und der Papierkrieg zum 
Nachweis, daß keinem Amerikaner der Arbeitsplatz weggenommen wird, sind 
enorm. Keiner tut sich das an.



> Reicht jetzt nicht die nächsten 10
> Jahre. Aber nen Jahr kommt man damit schon über die Runden zu zweit.

Kalifornien ist sehr teuer, weswegen dort die Gehälter so astronomisch 
hoch sind im Vergleich zu anderen Bundesstaaten (vor allem in der Bay 
Area). Der Berufseinsteiger im Ingenieurwesen erhält dort gewöhnlich 
das, was ich hier (ich lebe nicht in CA :P) nach 10 Jahren im 
US-Großkonzern erwarten kann, und trotzdem hat der Berufseinsteiger 
nicht mehr Geld übrig am Ende des Monats.


Ich finde es immer wieder befremdlich, wenn Leute aus heiterem Himmel 
unbekümmert erzählen "Ich möchte mal in den USA arbeiten." als wäre dies 
ohne große Schwierigkeiten zu bewerkstelligen. Wer den legalen Weg geht 
und nicht von mexikanischer Seite über den Zaun springt, hat elende zu 
kämpfen, wenn keinerlei Kontakte, Chancen etc. vorhanden sind.

von olibert (Gast)


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Flexbex schrieb:
> Na in Brasilien biste schon begehrt als deutscher Ingenieur. In den USA
> kann das aber auch anders sein.

Naja, Brasilien ist ein Schwellenland und die USA ist eine 
Industrienation. Das macht schon einen deutlichen Unterschied in der 
Anzahl der verfuegbaren Fachkraefte.

von Schorsch (Gast)


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Wie wär's, wenn Du in Deiner Masterarbeit was bastelst, was große Wellen 
macht ;-)

von Mark B. (markbrandis)


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Dipl.- Gott schrieb:

> Ich finde es immer wieder befremdlich, wenn Leute aus heiterem Himmel
> unbekümmert erzählen "Ich möchte mal in den USA arbeiten."

Na weil es locker zweihundert Jahre lang so war. Es heißt nicht umsonst 
"a nation of immigrants". Diesen Ruf, dass jeder dort hingehen und sein 
Glück versuchen kann, haben sich die USA über lange Zeit erarbeitet.

"Give me your tired, your poor,
Your huddled masses yearning to breathe free,
The wretched refuse of your teeming shore.
Send these, the homeless, tempest-tost to me,
I lift my lamp beside the golden door!"

Ob sie damit auch Akademiker gemeint hat? ;-)

von Flexbex (Gast)


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@Dipl.- Gott
Entschuldige meinen unbedarften Ansatz. Ich bin ja auch erst dabei mich 
in das Thema USA einzuarbeiten. Deshalb Frag ich ja.

Meine Rechnung war halt, dass ich als Akademiker, dem die USA die 
Ausbildung nicht zahlen mussten, eigentlich ein zugewinn für die USA 
sein müsste.
Meine Frau ist auch Akademikerin.

Naja und unsere Ansprüche sind nich hoch. Ich will ne kleine Wohnung und 
irgendwie im Umkreis von 20 km am Meer leben.
Ich hatte als Idee wir fahren mal rüber für ein paar Monate ich bewerb 
mich bei ein paar Firmen und schau mal obs klappt.

Aber es klingt ja nach euren Aussagen nich so einfach.

von Patrick (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Ich finde es immer wieder befremdlich, wenn Leute aus heiterem Himmel
> unbekümmert erzählen "Ich möchte mal in den USA arbeiten." als wäre dies
> ohne große Schwierigkeiten zu bewerkstelligen.

Ja, es ist schon erstaunlich, wie stark die Propaganda von anno '45 
heute noch nachwirkt. Auch in meinem Bekanntenkreis ist es so, dass, 
wenn das Thema "Auswandern" angeschnitten wird, als Erstes das Stichwort 
"USA" fällt, gefolgt von einer großen Leere, bevor die weiteren 
"üblichen Verdächtigen" wie Kanada, Schweiz, Nordeuropa, China etc. 
überhaupt erwähnt werden. Ich selbst verstehe auch nicht, was genau an 
den USA so reizvoll sein soll - im Gegenteil stehe ich einem Aufenthalt 
in den USA eher ablehnend gegenüber bzw. würde das ganze als negativer 
als meine aktuelle Situation in D einstufen.

von Dipl.-Gott (Gast)


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Wer will den heute noch freiwillig in die USA?

Da gibt es viel viel besser Ziele (Singapur, Dubai, Skandinavien, 
Australien, ...)

In die USA würde ich nicht mehr mal für Schmerzensgeld einwandern 
wollen.

von olibert (Gast)


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Flexbex schrieb:
> Meine Rechnung war halt, dass ich als Akademiker, dem die USA die
> Ausbildung nicht zahlen mussten, eigentlich ein zugewinn für die USA
> sein müsste.

Eigentlich nicht, da hier die Ausbildung meistens selber finanziert 
wird. Viele Fachkraefte zahlen hier im spaeteren Berufsleben den Kredit 
fuer ihre Ausbildung ab.

von Harald W. (wilhelms)


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Flexbex schrieb:
> Nö zu den besten bestimmt nicht. Aber mit nem Master doch eigentlich
> schon ganz gut ausgebildet hoffe ich.

Deutsche Ingenieure waren früher in den USA gesucht; Master
haben die selbst genug...
Gruss
Harald

von Flexbex (Gast)


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Schorsch schrieb:
> Wie wär's, wenn Du in Deiner Masterarbeit was bastelst, was große Wellen
> macht ;-)

nur kurz am Rande. Gibts natürlich schon
http://www.wavegarden.com/

;)

von Mark B. (markbrandis)


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Flexbex schrieb:
> Hi,
> auf meiner Suche nach nem Platz am Meer mit großen Wellen (Ja also zum
> Wellenreiten) ist, nachdem Spanien und Portugal wegfallen wegen Krise,
> meine Wahl auf Kalifornien gefallen.

Wenn das mit dem Surfen so wichtig ist, dann kommt unter anderem auch 
Australien in Betracht:

http://www.youtube.com/watch?v=-Rnvc6aZeoQ

von Dipl.-Gott (Gast)


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Südfrankreich wäre auch eine Alternative, da gibts auch schöne Frauen. 
=)

von D. I. (Gast)


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Ohne ein H1B-Visum (welches deine Ehefrau zu einem H4-Visum ohne 
Arbeitserlaubnis führt) oder seinen Master in den Staaten gemacht zu 
haben ist legale Einwanderung in den USA ein recht schwieriges bis fast 
unmögliches Unterfangen.
H1B Visa kommen eigtl. fast nur von den Konzernen und bekannten 
Unternehmen (MS, Apple, Google, FB, Amazon, IBM, ...). Kaum eine 
kleinere Firma tut sich das an. Im weiter oben verlinkten Thread kann 
man nachlesen wie die Chancen stehen bei FB unterzukommen.
Eigentlich ist die beste Chance wenn man in die Staaten will die 
GC-Lotterie. Da muss man dann halt Glück haben und das nötige Kleingeld.
Achja wohnen in CA oder Florida ist exorbitant teuer.
Aber für ein paar Jahre drüben sein wenn man einen Job bei FB oder 
Google ergattert kann lukrativ sein. Mein Kumpel kriegt als Einsteiger 
ca. 6k$ netto pro Monat raus bei ca. 3k$ Ausgaben im Monat wovon 1,8k$ 
die 35m² Wohnung sind.
Kinder sind teuer, für eine vernünftige Ausbildung zahlst du da drüben. 
Das fängt schon im Kindergarten an. Ohne Frau die dann auch so einen 
High-Tech Job bekommt, vergiss es.
Und man sollte aufpassen, CA, insbesondere die Bay Area ist nicht zu 
vergleichen mit dem Rest von Amerika.
Bzgl. Ausbildung in Amerika ist es wie in fast allen Bereichen. Wenn dus 
dir leisten kannst, kriegst du da drüben das Beste. Egal ob Healthcare, 
College, University oder was auch immer. Wenn nicht bist du Dreck und 
kriegst auch nur Dreck. Ich würde forsch behaupten, dem 
Durschnittsdeutschen geht es deutlich besser wie dem 
Durchschnittsamerikaner. Dafür mögen die besser an der Spitze sein, 
haben dafür aber auch mehr und tieferen Bodensatz.

von Thomas1 (Gast)


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Das Visum ist nicht einfach zu bekommen. Versuch es mal in Dubai, 
Singapur oder Taiwan.

von Marcus H. (mharnisch) Benutzerseite


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Flexbex schrieb:
> auf meiner Suche nach nem Platz am Meer mit großen Wellen (Ja also zum
> Wellenreiten) ist [...] meine Wahl auf Kalifornien gefallen.

Versuch's doch mal bei Qualcomm in San Diego.

von Schorsch (Gast)


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Flexbex schrieb:
> Schorsch schrieb:
>
>> Wie wär's, wenn Du in Deiner Masterarbeit was bastelst, was große Wellen
>
>> macht ;-)
>
>
>
> nur kurz am Rande. Gibts natürlich schon
>
> http://www.wavegarden.com/
>
>
>
> ;)

Oh, interessant.

Es gibt vielleicht noch eine weitere Möglichkeit, welche preiswerter 
umzusetzen ist:
Man nehme ein Surfbrett und bringe ein Mechanikgefuzeldingens an, 
welches das Brett hebt und senkt und auf diese Weise den Wellengang 
simuliert. Ähnlich diesen Bull-Riding-Automaten für die Leute, welche 
gerne reiten:
http://www.youtube.com/watch?v=-cFVlgIkIiY

von Flexbex (Gast)


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@Marcus Harnisch

Hi ja sieht gut aus. Aber warum gerade die? Hast du da Erfahrungen mit 
gesammelt oder so.

Aber danke schonmal für den Tip

lg
Flex

@schorsch
naja das gibts alles schon. In anderen Ländern ist Surfen wesentlich 
populärer und es gibt einen Haufen Erfindungen dazu. Die Erfindung von 
Wavegarden ist nur so gut, wie ich finde, weil die die Ersten sind die 
das ohne einen immensen Energie einsatz schaffen. Die nutzen so einen 
Unterwasser-Schlitten der gezogen wird.

von Dipl.-Gott (Gast)


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Ich würde an deiner Stelle erstmal ausgiebig in Südafrika surfen gehen. 
Danach kannst du dann weiter sehen. Erstmal das Leben genießen für paar 
Monate nach dem Studium.

von Auchinteressiert (Gast)


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Marcus Harnisch schrieb:
> Versuch's doch mal bei Qualcomm in San Diego.

Wie hoch sind denn die Lebenshaltungskosten in San Diego? Genau so hoch 
wie San Francisco? Lässt es sich dort gut leben?

Danke!

von Electronics'nStuff (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Nicht einmal legal und dauerhaft Eingewanderte (sogenannte
> permanent residents, die eine permanent resident card haben, umgspr.
> GreenCard - wie ich z.B.) können mitbringen, wen sie wollen, sondern nur
> Frau (wife! Freundin reicht nicht!) und ggf. Kinder. Brüder, Schwestern,
> Eltern etc. müssen draußenbleiben.

Was für ein Scheiss.
Kinder bleiben zu Hause, klar!

von Robert V. (Gast)


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Vergiss Kalifornien, Russland ist der neueste Trend. Gérard Depardieu 
hat sich da soeben einbürgern lassen. Und Küsten zum Wellenreiten haben 
die auch jede Menge.

von @Robert V. (Gast)


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Bei Depardieu ging es um Steuererleichterung für Spitzenverdiener. 
Außerdem spreche ich Englisch und kein Russisch. Insofern keine 
Alternative ;)

von Marcus H. (mharnisch) Benutzerseite


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Flexbex schrieb:
> Aber warum gerade die? Hast du da Erfahrungen mit gesammelt oder so.

Auchinteressiert schrieb:
> Wie hoch sind denn die Lebenshaltungskosten in San Diego? Genau so hoch
> wie San Francisco? Lässt es sich dort gut leben?

San Diego ist 'ne schöne Stadt, wenn man auf das eher trockene Klima und 
entsprechende Vegetation (Kakteen und Palmen) steht. Der Pazifik ist nah 
und man soll dort gut surfen können. Nah an Mexiko und Los Angeles, 
falls es einen da hintreibt.

Qualcomm ist dort einer der größten Arbeitgeber, vielleicht nach der US 
Navy. Ich war über die letzten Jahre oft dort und hatte entsprechend 
viel Kontakt mit Qualcomm Mitarbeitern. Die Firma stellt viel ein, 
verlangt viel von den Angestellten, tut aber auch recht viel für die 
Erhaltung der Moral, soweit ich das gehört und zum Teil mitbekommen 
habe. Wenn man vom Lärm der Tiefflieger (Marine Corps Air Station 
Miramar, dort wo einst Top Gun gedreht wurde) irgendwann die Schnauze 
voll hat, kann man sich möglicherweise an einen anderen Standort 
versetzen lassen.
Die Lebenshaltungskosten sind in Kalifornien allgemein hoch. Gefühlt 
würde ich sagen, dass San Diego etwas günstiger ist als das Valley.

von Dipl.- G. (hipot)


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Electronics'nStuff schrieb:

> Was für ein Scheiss.
> Kinder bleiben zu Hause, klar!

Lesen lernen oder ruhig sein.

von Electronics'nStuff (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Lesen lernen oder ruhig sein.

Oh oh.. das ist in der Tat ein dummer Fehler.
Tut mir leid!

von Jens M. (Gast)


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Marcus Harnisch schrieb:
> Ich war über die letzten Jahre oft dort und hatte entsprechend
> viel Kontakt mit Qualcomm Mitarbeitern.

Wie ist denn das Arbeitsklima bei dir? Wenn ich höre dass es in den USA 
max. 2 Wochen Urlaub gibt und 35/40h  selten komme ich schon ins Grübeln 
ob sich das lohnt.

Wie ist es mit den Abhängigkeiten (Krankenkasse Rentenversicherung) und 
den Ausbildungskosten für die Nachkommen die in Deutchland ja frei sind?

von Marcus H. (mharnisch) Benutzerseite


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Jens Martin schrieb:
> Wie ist denn das Arbeitsklima bei dir?

Bei mir ist es gut. Ich bin aber nicht bei Qualcomm angestellt ^^

> Wenn ich höre dass es in den USA max. 2 Wochen Urlaub gibt und 35/40h
> selten komme ich schon ins Grübeln ob sich das lohnt.

Lohnen ist ein ziemlich unpräzises Wort. Wenn es Dir nicht gefällt, 
gehst Du halt wieder woanders hin.

> Wie ist es mit den Abhängigkeiten (Krankenkasse Rentenversicherung) und
> den Ausbildungskosten für die Nachkommen die in Deutchland ja frei sind?

Krankenkassen werden größtenteils von den AG gezahlt, mit kleinem AN 
Anteil. Rente wird im allgemeinen als 401k vor Steuern eingezahlt. Die 
Details unterscheiden aber je nach AG, so dass ich mir weitere Aussagen 
spare.

von Jens M. (Gast)


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Marcus Harnisch schrieb:
>> Wenn ich höre dass es in den USA max. 2 Wochen Urlaub gibt und 35/40h
>> selten komme ich schon ins Grübeln ob sich das lohnt.
>
> Lohnen ist ein ziemlich unpräzises Wort. Wenn es Dir nicht gefällt,
> gehst Du halt wieder woanders hin.

Stimmt, wie sehen denn deine (Jahres)Arbeitszeiten aus?

von Durchblick (Gast)


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Was ich immer nicht versteh:
Angeblich haben die USA extrem hohe Einwanderungshürden. Gleichzeitig 
trifft man in allen Medien auf eine Unzahl von Leuten, die in die USA 
ausgewandert sind.

Vor allem viele Inder und Chinesen scheinen dorthin auszuwandern. Passt 
alles schlecht zusammen ...

von Paul B. (paul_baumann)


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Robert V. schrabte:
>Vergiss Kalifornien, Russland ist der neueste Trend.

Richtig. In Rußland gibt es gutes Essen und Trinken, z.B.
Nowaja Semlja (frische Semmeln)


Durchblick schrob:
>Vor allem viele Inder und Chinesen scheinen dorthin auszuwandern.

Das kann man in Paris auch haben:

Zitat Bill Ramsey:

 Da sieht man Türken, Perser, Inder und Chinesen
 Wer auf der Welt was auf sich hält ist da gewesen
 Pigalle, Pigalle
 So heißt die große Mausefalle mitten in Paris
;-)
MfG Paul

von Dipl.- G. (hipot)


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Jens Martin schrieb:

> Wie ist denn das Arbeitsklima bei dir? Wenn ich höre dass es in den USA
> max. 2 Wochen Urlaub gibt und 35/40h selten, komme ich schon ins Grübeln,
> ob sich das lohnt.

35-Stunden-Woche gibt es überhaupt nicht. Das ist eine (süd)deutsche 
Macke.
Ich habe bspw. eine strenge 40-Stunden-Woche, das heißt, 15.00 Uhr fällt 
der Hammer (ich fange zeitig an). Ausnahme: Der Kunde verlangt ung 
genehmigt Überstunden. Dann fragt der Abteilungschef querbeet, wer 
länger bleiben möchte, um das Projekt abzuschließen. Wenn sich keiner 
findet, kann keiner verdonnert werden. Das kann ausschließlich der 
Chefchef anordnen, und das muß schriftlich und öffentlich erfolgen und 
gilt damit allgemein, nicht nur für ein Projekt.
Die Überstunden bekomme ich bezahlt.

2011:
Beitrag "Re: Gehalt für Ingenieure und Techniker 2012"

Update Anfang 2012:
Beitrag "Re: Gehalt für Ingenieure und Techniker 2012"



> Wie ist es mit den Abhängigkeiten (Krankenkasse, Rentenversicherung)

Kommt auf den Arbeitgeber an. Der Grad und die Qualität der 
Sozialleistungen ist inzwischen von großer Bedeutung und kann im 
Zweifelsfall wichtiger als das eigentliche Gehalt sein. Große Firmen 
haben den Vorteil, landesweit wegen ihrer großen Anzahl an Mitarbeitern 
serh gute Verträge abschließen zu können und sind in der Lage, 
attraktive Pakete zu schnüren.

In kleinen Unternehmen ist der Lohn "competitive" (im Vergleich zu 
Deutschland höher, teilweise sehr hoch, siehe oben), aber nicht so hoch 
wie in Großkonzernen. Im Gegenzug bieten kleine Firmen, die gut laufen, 
mitunter hervorragende betriebliche Sozialleistungen an, die das in 
Relation schwächere Gehalt aufwerten soll. Ich habe z.B. 
Sozialleistungen, die sind besser als das, was ich - als von Armut 
betroffener Mensch - in Deutschland hatte. Und last but not least, vom 
Blickwinkel der Arbeitsprozesse, Arbeitsteilung usw. nehmen sich 
Konzerne in den USA und Konzerne in der BRD überhaupt nichts. Die Arbeit 
in meinem kleinen Mittelständler macht um Welten mehr Spaß.



> den Ausbildungskosten für die Nachkommen die in Deutchland ja frei sind?

Das ist in der Tat ein Problem, zumal die Studiengebühren in radikaler 
Weise steigen und steigen. Die Amis sind not amused und kritisieren 
dieses Treiben zunehmend. (Ich meine die Abermillionen von vernünftigen 
Amis, nicht die Republikaner und Rednecks aus dem Mittleren Westen.)

Es ist die Norm, daß sehr viele Eltern rackern wie die Ochsen, um 
Vermögen für den Collegebesuch ihrer Kinder aufzubauen, und sei es nur 
für ein Studienjahr. Die verbleibende Summe muß dann per student loan 
(KfW-Kredit ;-) ) finanziert und später zurückgezahlt werden, Gut ist 
es, wenn man innerhalb der unglaublichen Vielfalt von scholarships eines 
oder mehrere erwischt und signifikante Teile der Gebühren entfallen.

Education wird in Nordamerika tendenziell im Sinne von Ausbildung 
(training) verstanden, und gilt nicht als sinnfreie 
gesellschaftshistorische Zivilisationsleistung, die die eigentliche 
Errungenschaft der menschlichen Kultur darstellt (Humboldt) und frei 
zugänglich sein sollte. Aber: Frei zugänglich und kostenlos ist die 
Bildung in der BRD auch nur bedingt. Das merkt man genau dann, wenn man 
von Armut betroffen ist oder Geringverdiener ist. Das deutsche 
Bildungssystem kennt unheimlich viele verborgene Kosten, Fallstricke und 
teilweise absonderlichste bürokratische verrückteste Hürden, die 
Menschen, die nicht beliebig in Vorkasse gehen können, wie Knüppel 
zwischen die Beine kriegen. Ein Grund, warum ich ausgewandert bin.

von Jlagreen (Gast)


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Ich habe früher auch immer daran gedacht für mehrere Jahre in den USA zu 
arbeiten oder gar auszuwandern.

Da ich nun berufl. oft drüben war und dort auch gearbeitet habe, steht 
für mich fest, für ein paar Monate OK, aber mehr nicht. Die Denkweise 
der Menschen ist einfach zu verschieden und vor allem gefällt mir nicht, 
dass das Land so extrem ist. Die Amis kennen Mittelmaß überhaupt nicht, 
ich hatte nie das Gefühl mit normalen Menschen unterwegs zu sein.

Weiterhin müsste das Angebot schon sehr gut sein, um 80k Brutto in DE zu 
schlagen und mich zum Umzug zu bewegen. Mein Angebot lag bei $70k p.a. 
und ein paar Extras. Ich habe dankend abgelehnt, wäre im mittleren 
Westen gewesen.

Mich zieht es nun auch mehr Richtung Mittel- und Südamerika. Die 
Menschen und Strukturen dort haben zwar viele Probleme, aber im Schnitt 
gehören sie zu den Glücklichsten der Welt. Bei meinen Aufenthalten 
konnte ich das auch sehr gut nachvollziehen, fühlte mich dort immer 
wohl. Vor allem aber ist man dort als Deutscher sehr angesehen, 
besonders in Mexiko war ich überrascht, wie sehr sich die Menschen für 
DE begeistern. Richtig genial jedoch war Costa Rica, nur leider recht 
arm und kaum Jobs, aber dort würde ich aufjedenfall hinziehen. Ein 
schöneres Land habe ich bisher nicht gesehen...

von Thomas1 (Gast)


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Durchblick schrieb:
> Vor allem viele Inder und Chinesen scheinen dorthin auszuwandern. Passt
> alles schlecht zusammen ...

 Chinesen wandern nach Kanada aus.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/kapitalflucht-chinesen-bringen-ihr-geld-aus-dem-land-a-875399.html

von Jens M. (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Ich habe bspw. eine strenge 40-Stunden-Woche, das heißt, 15.00 Uhr fällt
> der Hammer (ich fange zeitig an). Ausnahme: Der Kunde verlangt ung
> genehmigt Überstunden .... .

Vielen Dank für die Ausführungen.

Wenn ich das jetzt richtig verstehe hast du:

40h Woche mit garantiert bezahlten Überstunden
Ein Einkommen von ~ 70 000 USD/a incl Boni etc
Abgabelast von ca. 28%

Was netto auf 4.000 cash rausläuft  || 70k-(70kx0.28) / 12
Bei (nehme ich mal ungünstig an) Kaufkraftparität 1$ = 1€

Stimmt das in etwa?

Fehlt noch die Anzahl der Urlaubs und Feiertage.

von Senfdazugeber (Gast)


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Jens Martin schrieb:
> Fehlt noch die Anzahl der Urlaubs und Feiertage.

Zum Urlaub hat doch Dipl.- Gott im anderen Thread bereits geschrieben:
> Urlaub       : 10 Tage

Gesetzliche Feiertage gibt es in den USA natürlich auch weniger als in 
good ol' Germany. Es gibt zwar insgesamt 10 Stück, allerdings gilt: 
"Feiertage in den USA sind nicht generell arbeitsfrei, sondern dies wird 
zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Arbeitsvertrag geregelt".

Quelle: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Staatliche_Feiertage_in_den_Vereinigten_Staaten

Die weniger freie Zeit als in Deutschland mit 35h-Woche, 30 Tagen Urlaub 
und den vielen Feiertagen ist natürlich wieder ein Nachteil gegenüber 
den USA, welcher auch bei Lohnvergleichen berücksichtigt werden muss 
(neben der Kaufkraft).

von Zottel (Gast)


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Zum Studium in den USA. Nicht alle Unis sind gut. Leute mit Ambitionen 
muessen an eine gute Uni. Standardmaessig muss man mit Kosten von 
50-100k$ rechnen. Die Darlehen sind zinsfrei bis zum letzen Tag, bis zum 
letzten Soll-Tag. Dann faengt ein rabiater Zins an zu laufen. Eine 
kleine Verzoegerung, zB ein Baby oder so, und die Schulden steigen 
schneller als man abzahlen kann. Es gibt viele, die aus den Schulden 
nicht mehr rauskommen.

von Marcus H. (mharnisch) Benutzerseite


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Jens Martin schrieb:
> Stimmt, wie sehen denn deine (Jahres)Arbeitszeiten aus?

Das kann man bei meiner letzten Arbeit gar nicht genau sagen. Würde Dir 
aber auch nicht zur Orientierung helfen, da ich nicht in den USA 
arbeite, bzw gearbeitet habe. Als ich das vor ein paar Jahren für einige 
Jahre tat, hatte ich einen ganz normalen 8h Tag. Wobei in den USA 
normalerweise keine exakten Vorgaben für die Pausen gelten. Das muss man 
beim Vergleich beachten. In sofern entspricht eine amerikanische 40h 
Woche in etwa einer 37h Woche in Deutschland. Jeweils ohne Überstunden 
natürlich.

von Dipl.- G. (hipot)


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Jens Martin schrieb:


> 40h Woche mit garantiert bezahlten Überstunden

Richtig.

Keine Frühstückspause (im eigenverantwortlichen Ermessen des Ingenieurs, 
der das Team leitet; nur wenn es der Arbeitfluß zuläßt, d.h. oft nicht), 
halbe Stunde Mittag.


> Ein Einkommen von ~ 70 000 USD/a incl Boni

Nein. 76000$ + mehrfache Boni (Leistung, Unternehmensergebnis).
Plus betriebliche Sonderleistungen inkl. Betriebsrente (pension plan).

Das Weihnachtsgeld (1000$), das wir immer erhielten (ich im ersten und 
zweiten Jahr), wurde von der Firma allerdings inzwischen gestrichen.


> Abgabelast von ca. 28%

Das weiß ich gerade nicht genau. Die Republikaner wollten unbedingt 
ihren Willen durchsetzen und Obama hat nicht auf den Tisch gehauen. 
Sämtliche Steuervergünstigungen aus der Bush-Ära sind zum 1.1. außer 
Kraft getreten und betreffen - Dank an die Republikaner - Einkommen ab 
50000$. Ich muß also dieses Jahr glaube ich 2% mehr federal tax und 
1500$ mehr social security zahlen. Die Reichen müssen schließlich reich 
bleiben und der Mittelklasse muß man das letzte Hemd ausziehen. :-(

Es dürften einschließlich medicare, state tax und local tax usw. 34% 
sein, wovon allerdings 6% freiwillig in den 401K plan gehen.

Von der Bundeseinkommenssteuer erhalte ich jährlich eine Rückzahlung von 
ungefähr 1000$, weil ich mich 0-single einstufen lasse und übers Jahr 
mehr abführe als ich müßte. So vermeide ich Nachzahlungen.


> Was netto auf 4.000 cash rausläuft

Ich weiß, daß ich im Jahr 2012 knapp 4500$ netto im Monat hatte.

Allerdings bekomme ich mein Geld nicht mehr zweimal im Monat wie in den 
ersten Jahren, sondern am 1. Januar 2012 stellte uns die Firma von 24 
Gehältern auf 26 Gehälter um. Das heißt, ich bekomme jeden zweiten 
Freitag pünktlich etwas weniger Gehalt und in zwei Monaten im Jahr drei 
Gehälter.



> Fehlt noch die Anzahl der Urlaubs- und Feiertage.

10 Tage Urlaub (nicht alle Tage frei verfügbar)

5 Tage personal time
(für Arztbesuche, Krankheit, familiäre Angelegenheiten und Notfälle)


Unser Betrieb gewährt uns folgende Feiertage:

Neujahr (New Year's Day)
Karfreitag (Good Friday)
Heldengedenktag (Memorial Day)
Nationaltag (Independence Day)
Tag der Arbeit (Labor Day)
Amerikanisches Erntedankfest (Thanksgiving, 2 Tage)
Weihnachten (Christmas, 25. Dezember, nicht 24. Dezember)


.

von Adler (Gast)


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Dipl.- Gott (hipot) schrieb:

>Sämtliche Steuervergünstigungen aus der Bush-Ära sind zum 1.1. außer
>Kraft getreten und betreffen - Dank an die Republikaner - Einkommen ab
>50000$. Ich muß also dieses Jahr glaube ich 2% mehr federal tax und
>1500$ mehr social security zahlen. Die Reichen müssen schließlich reich
>bleiben und der Mittelklasse muß man das letzte Hemd ausziehen. :-(

Liest sich hier aber ein wenig anders ;)

Zitat

"Erste Erhöhung der Einkommensteuer seit 20 Jahren

Im wichtigsten Punkt der Einigung werden Amerikaner mit einem 
Jahreseinkommen von 400.000 Dollar (Familien: 450.000 Dollar) von Januar 
an in der Spitze einen Steuersatz von 39,6 Prozent zahlen, nach zuletzt 
35 Prozent. Das ist die erste Erhöhung der Einkommensteuer seit 20 
Jahren. Obama hatte ursprünglich als Grenze 200.000 Dollar gefordert, 
die Republikaner wollten zunächst gar keine Steuererhöhung akzeptieren. 
Für Einkommen darunter werden die noch vom republikanischen Präsident 
George W. Bush vor einem Jahrzehnt eingeleiteten Steuersenkungen 
dauerhaft fortgeschrieben. Damit haben die Demokraten insoweit gewonnen, 
weil die Wohlhabenderen stärker besteuert würden. Zugleich aber haben 
die Republikaner endgültig niedrigere Steuersätze für das Gros der 
Bevölkerung erlangt, denen die Demokraten sich vor einem Jahrzehnt noch 
verweigert hatten."
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/fiskalklippe-abgeordnetenhaus-ringt-um-zustimmung-12010974.html

von Jens M. (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Nein. 76000$ + mehrfache Boni (Leistung, Unternehmensergebnis).
> Plus betriebliche Sonderleistungen inkl. Betriebsrente (pension plan).

Erstmal vielen Dank für diese ausführlichen Erläuterungen.

Eine strukturelle Frage habe ich noch, Sorry wenn ich vorher etwas 
weiter aushole.

Geht um die Krankenversicherung. Die gesetzliche deutsche ist ja ein 
sehr "sozialstisches" Konstrukt. Soll heißen das alle anteilig von ihrem 
Einkommen einzahlen und damit auch Menschen und Altersschichten 
versichert werden die nichts oder wenig einzahlen. Rentner, Kinder und 
Ehefrauen z.B. Auch werden medizinische Leistungen ohne Ansehen der 
Person erbracht, (was z.B. "Migranten" teilweise schamlos ausnutzen 
(kenne mich ein da wenig aus).

Aber jede Medaille hat zwei Seiten. Die andere ist die das auch Kinder 
und Ehefrau Ansprüche. Auch und gerade im Alter (wenn das ganze Anfängt 
richtig Geld zu kosten) bleibt dein Anspruch bestehen, wenn du verarmst 
werden die Kosten aus Steuermitteln aufgebracht.

Du zahlst also in einen Pool.

Wie ist das in den USA. Wenn du die Firma wechselst oder ausscheidest. 
Wer zahlt dann die KV und was passiert wenn du in Rente gehst, wie sind 
Kinder und Ehepartner versichert?


Meine zweite Frage ist: Was passiert mit deiner Betriebsrente wenn du 
ausscheidest.

Adler schrieb:
> Das ist die erste Erhöhung der Einkommensteuer seit 20
> Jahren.

Was natürlich nur in Verdummungsblättern stimmt da durch Inflation und 
kalte Progression eine Erhöhung der Steuern implizit ist.

von Flexbex (Gast)


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von amerikanski (Gast)


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Habe gerade mal ein paar Stellenanzeigen in Amiland gegoogelt.

Was ist ein Sign-on Bonus?

Sind 80k-US$ in New York viel Geld um dort zu leben oder muss man jeden 
Tag von dem Umland mit der U-Bahn anreisen weil die Mieten zu hoch sind?

von Flexbex (Gast)


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A signing bonus or sign-on bonus is a sum of money paid to a new 
employee by a company as an incentive to join that company. They are 
often given as a way of making a compensation package more attractive to 
the employee,

wiki

von Dipl.- G. (hipot)


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Adler schrieb:

> Liest sich hier aber ein wenig anders ;)
>
> Zitat

Typisch FAZ, die Darstellung ist schlichtweg falsch, weil die 
Sozialversicherung und die Einkommensgrenzen, ab denen die Erhöhungen 
einsetzen, von den Redakteuren offenbar nicht verstanden wurden. Obama 
hat sich durchgesetzt, aber es war ein Pyrrhussieg, und während die 
Republikaner Vergünstigungen für die Reichen erhalten konnten, vor allem 
rechnerische Tricks, muß ich jetzt deutlich mehr bezahlen, obschon mein 
Einkommen weit weg von 200.000$, 400.000$ usw. liegt.

von amerikanski (Gast)


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Flexbex schrieb:
> A signing bonus or sign-on bonus is a sum of money paid to a new
> employee by a company as an incentive to join that company. They are
> often given as a way of making a compensation package more attractive to
> the employee,
Sowas kenne ich in Deutschland nur für oberes Management in Konzernen.
Bei den Amis gibts das schon für kleine Entwicklerstellen.

Ist ja atemberaubend was man dort als einfacher Entwickler einsacken 
kann, 120k-$ plus Boni mit mind. 2 Jahren Erfahrung, wieder in NYC.
Da kriegste in Deutschland nen Arschtritt wenn du nach einer 
Antrittsprämie fragst.

Was bedeutet 401K bei Gehaltsangaben/Boni? Nein das sind keine 401000 
US-$, das Gehalt war gesondert angegeben.

von D. I. (Gast)


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amerikanski schrieb:
> Sowas kenne ich in Deutschland nur für oberes Management in Konzernen.
> Bei den Amis gibts das schon für kleine Entwicklerstellen.
>

Sign-On Boni für höherqualifizierte Jobs sind da drüben usus allerdings 
sind die oft an Bedingungen geknüpft wie z.B. mindestens 1 Jahr in der 
Firma zu bleiben.


> Ist ja atemberaubend was man dort als einfacher Entwickler einsacken
> kann, 120k-$ plus Boni mit mind. 2 Jahren Erfahrung, wieder in NYC.
> Da kriegste in Deutschland nen Arschtritt wenn du nach einer
> Antrittsprämie fragst.

Für NYC ist das nicht überbezahlt. Mein Kumpel kriegt im Valley als 
Berufseinsteiger auch 120k$. Als Single ein klasse Gehalt. ~6k$ netto 
bei 3k$ Ausgaben auf den Monat gerechnet. In D utopisch, selbst in 
München.

>
> Was bedeutet 401K bei Gehaltsangaben/Boni? Nein das sind keine 401000
> US-$, das Gehalt war gesondert angegeben.

Das ist betriebliche Altersvorsorge.

von Dipl.- G. (hipot)


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Jens Martin schrieb:

> Geht um die Krankenversicherung. Die gesetzliche deutsche ist ein
> sehr "sozialistisches" Konstrukt.

Nein, die deutsche gesetzliche Krankenversicherung ist weitaus weniger 
sozialistisch als viele nicht müde werdende Propagandisten behaupten. Es 
existieren Unmengen Ausnahmen, teure Privilegien für Berufsgruppen und 
statt die hohen Einkommen stärker zu beteiligen, gibt es die 
anti-sozialistische Beitragsbemessungsgrenze. Des weiteren versuchen die 
entsprechenden Lobbys die private Versicherung auszudehnen, 
währenddessen die Leistungen der gesetzlichen Versicherung reduziert 
werden und die private Krankenversicherung von der gesetzlichen indirekt 
subventioniert wird. Über alles gesehen hängt das System in der BRD sehr 
schief und die Leistungen für gesetzlich Versicherte sind insgesamt 
weniger toll als viele sich einbilden. Die Zahnvorsorge hat hier 
wahnsinnig gelitten seit der Wende.

Um das System zu stabiliseren und faire Rahmenbedingungen zu schaffen, 
müßte man die privaten Versicherungen abschaffen, alle Privilegien und 
Ausnahmen streichen und eine steuerfinanzierte Bürgerversicherung 
etablieren, in die alle ausnahmlos einzahlen. Die überbürokratisierte 
Planwirtschaft im Gesundheitswesen sollte selbstverständlich bekämpft 
werden. Kassenärztliche Vereinigungen, Krankenkassen, Pharmaindustrie - 
ein riesengroßer Korruptions- und Verschwendungssumpf. In den Staaten 
ist es nicht signifikant anders mit der Pharmaindustrie, aber wie immer 
gilt: Die USA sind im Zweifelsfall Größenordnungen transparenter, und 
wenn jemand klagt und den wunden Punkt trifft, dann zieht das System der 
checks and balances absolut gnadenlos durch, läßt Köpfe rollen und zerrt 
sogar Präsidenten vors Tribunal, während in der BRD das Verfahren sang- 
und klanglos eingestellt wird.

Dieser Unterschied in der Schlagkraft der Judikative und Exekutive fällt 
mir immer auf. Das liegt vermutlich auch daran, daß die BRD keine 
richtige Gewaltenteilung kennt und die Judikative verfassungsrechtlich 
relativ schwach und im Vergleich mit anderen Ländern nicht vollständig 
unabhängig ist. Aber ich komme vom Thema ab ;-)


> Aber jede Medaille hat zwei Seiten. Die andere ist die das auch Kinder
> und Ehefrau Ansprüche haben. Auch und gerade im Alter (wenn es anfängt,
> richtig Geld zu kosten) bleibt dein Anspruch bestehen. Wenn du verarmst,
> werden die Kosten aus Steuermitteln aufgebracht.

In den USA sind Sozialleistungen an Arbeit respektive Geld gebunden. 
Wenn ich rausgeschmissen werde oder die Firma pleitemacht, verliere ich 
(bis jetzt) den Sozialversicherungsschutz. OBAMA-CARE ist allerdings 
drauf und dran, das für die Krankenversicherung zu ändern. 
Arbeitslosenhilfe ist zeitlich befristet, HARTZ-IV existiert nicht.


Nach den Details hatte mich schonmal jemand gefragt und ich habe jetzt 
keine Lust, die Sonderleistungen nochmal aufzuschreiben. Lies hier:

Beitrag "Re: Gehalt für Ingenieure und Techniker 2012"


> Wie ist das in den USA, wenn du die Firma wechselst oder ausscheidest?

Das alte Unternehmen bezahlt selbstverständlich nicht weiter 
Sonderleistungen für Dich. ;-) Wer die Firma wechselt, muß sich außer 
übers Gehalt auch (und besonders!) über die benefits in der neuen Firma 
informieren. Es kann diesbezüglich Unterschiede wie Tag und Nacht geben.


> Wer zahlt dann die KV

Niemand bzw. die neue Firma, wenn diese KV bietet.

Wenn in Europa immer von astronomischen Kosten für die KV in den USA 
geredet wird, betrifft das viele Menschen nicht. Gemeint sind eigentlich 
hauptsächlich die Selbständigen, Familienkleinbetriebe, Arbeitslosen und 
so fort.


> und was passiert wenn du in Rente gehst, wie sind
> Kinder und Ehepartner versichert?

Keine Ahnung. Ich bin 29 Jahre alt. Ich werde in 35-40 Jahren auf der 
Hollywoodschaukel liegen und bis dahin hat sich die Welt sowieso x-mal 
verändert, gesetzliche Regelungen inklusive.

Seriöse Auswanderer setzen sich nicht hin und spielen verängstigt und 
grübelnd alle Möglichkeiten durch. So käme man nie zu Stuhle. 
Learning-by-doing statt Kombinatorik. Man entwirft das Ziel, macht nen 
Plan und ab die Post. Mit den Assifamilien auf RTL, wo irgendeine 
unflexible, kleinkarrierte, arbeitsfaule Idiotenbagage planlos, 
bildungslos und ziellos verreist, um auszuwandern, hat das nichts zu 
tun.


Einige Informationen habe ich aber doch ;-)


Kinder dürfen, wie in der BRD, nur bis Mitte 20 mitversichert werden. 
Danach müssen sie sich eigenständig um Versicherungsschutz kümmern.


Medicare
Das ist die gesetzliche Krankenversicherung für alte Menschen. Die wurde 
von Bush und den Republikaern allerdings beachtlich verbockt und wird 
bei sich verschlechternden Leistungen teurer und teurer. Ungefähr so wie 
das Gesundheitssystem in der BRD seit 1980. :-) Die Republikaner drohen 
außerdem ständig damit, den Medicare-Leistungskatalog, den sie 
eigenhändig verabschiedeten ;-), zu kürzen, denn Medicare ist böser 
Sozialismus und die Demokraten tragen die Schuld für die 
Kostenexplosion.


> Meine zweite Frage ist:
> Was passiert mit deiner Betriebsrente wenn du ausscheidest.

Das ist sehr kompliziert.

Man kann u.U. die Leistungen der alten betrieblichen Altersvorsorge in 
den Plan der neuen Firma umschichten (roll over). Man kann u.U. genau 
das nicht tun, dann bleibt das Geld einfach in dem alten 401K-plan oder 
pension plan liegen, bis man es sich auszahlen lassen kann.

Auf jeden Fall ändern sich die Regeln von Firma zu Firma, manchmal 
beträchtlich. Z.B. kann das Risiko in der neuen Firma höher sein, d.h. 
das Geld ist z.B. nicht mehr versichert.



Wer im Leben bei mehreren Firmen arbeitete, verfügt ggf. über mehrere 
401K-plans und mehrere pension plans und kann individuell in retirement 
gehen!

Interessiert den Staat nicht. Du bekommst Deine social security 
ausgezahlt und kannst unbegrenzt Nebeneinkünfte und Altersvorsorge aus 
nichtstaatlichen Quellen haben. Das wird alles spezifisch besteuert und 
fertig ist der Lack. Es erfolgt keine Aufrechnung oder Streichung von 
Leistungen der Sozialversicherung.

Ich habe letztes Jahr mehrere Kunden betreut, die haben uralte 
Ingenieure zur Beaufsichtigung des Prüfprojektes geschickt. Z.B. einen, 
der ist 69 gewesen und erzählte, daß er seit Jahren social security und 
Geld von vier oder fünf verschiedenen 401K-Plänen bezieht und in der 
Firma, für die wir das Prüfprojekt durchführten, als Consulting Engineer 
beschäftigt ist, mit entsprechend astronomischer Bezahlung. Er mache das 
nur noch aus Spaß und um was zu tun zu haben. Wenn er keine Lust mehr 
auf bekloppte Vorgesetzte oder das Reisen habe, werde er ohne Vorwarnung 
enstpannt lächelnd aus dem Drehstuhl aufstehen, dem Chef mündlich die 
augenblickliche Kündigung ins Gesicht knallen und nicht mehr 
wiederkommen. Er hätte schließlich genug Geldquellen.


Es gibt auch häßliche Beispiele. Das folgende ist von der Bankkauffrau, 
die in meiner Bank für mich zuständig ist.
Der 50jährige hochqualifizierte Bauingenieur wird überraschend entlassen 
und hat Probleme, adäquate Jobs zu finden. Keiner stellt ihn ein, keiner 
will seine Expertise bezahlen. Er irrlichtert von einem Niedriglohnjob 
zum nächsten und ist noch nicht in dem Alter, um social security 
beantragen. Er zieht mehrfach tausende Meilen um, in der Hoffnung, 
irgendwoe in den USA einen Job im Bauingenieurwesen zu finden. Das Ende 
des Geldes und des Lebensstandards drohen. Er muß unter wahnsinniger 
Besteuerung verfrüht Geld aus seinem 401K-plan entnehmen und verbraucht 
seine gesamte Altersvorsorge, bevor er social security erhält (was auch 
nicht besonders viel ist). Er fristet verarmt seinen Lebensabend. Das 
ist sozusagen die Altersarmut-HARTZ-IV-Lösung wie in der BRD.





amerikanski schrieb:
> Habe gerade mal ein paar Stellenanzeigen in Amiland gegoogelt.
>
> Was ist ein Sign-on Bonus?

Einmalzahlung, die man von der Firma erhält, wenn man die Stelle 
annimmt. Der sign-on bonus soll Angebote attracktiver machen und 
Erschwernisse wie die Verschiebung des Lebensmittelpunktes abfedern.

Der sign-on bonus, den ich bei Berufseinstieg erhielt, ist fünfstellig 
gewesen.


> Sind 80k-US$ in New York viel Geld um dort zu leben

Nicht wirklich. Ich würde nicht unter 100k in den Großraum New York 
ziehen. Für den Berufseinstieg wären 80k eventuell annehmbar, aber 
nur, wenn die betrieblichen Sonderleistungen sehr gut sind.

Im Mittleren Westen hingegen lebst Du bei 80k wie Graf Koks.

von Thomas1 (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Was ist ein Sign-on Bonus?
>
> Einmalzahlung, die man von der Firma erhält, wenn man die Stelle
> annimmt. Der sign-on bonus soll Angebote attracktiver machen und
> Erschwernisse wie die Verschiebung des Lebensmittelpunktes abfedern.


In deutschland wird sowas nie gemacht. die setzen flexibilität voraus.

von Adler (Gast)


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Dipl.- Gott (hipot) schrieb:

Adler schrieb:

>> Liest sich hier (FAZ) aber ein wenig anders ;)

> Typisch FAZ, die Darstellung ist schlichtweg falsch, weil die
> Sozialversicherung und die Einkommensgrenzen, ab denen die Erhöhungen
> einsetzen, von den Redakteuren offenbar nicht verstanden wurden.

Anscheinend verstehen dann auch US-Printmedien ihr eigenes 
amerikanisches Steuersystem nicht

Zitat

"The agreement primarily targets taxpayers who earn more than $450,000 
per year, raising their rates for wages and investment profits. At the 
same time, the deal would protect more than 100 million households 
earning less than $250,000 a year from income tax increases scheduled to 
take effect Jan. 1."

http://www.washingtonpost.com/business/fiscal-cliff/biden-mcconnell-continue-cliff-talks-as-clock-winds-down/2012/12/31/66c044e2-534d-11e2-8b9e-dd8773594efc_story.html?hpid=z1

> Obama
> hat sich durchgesetzt, aber es war ein Pyrrhussieg, und während die
> Republikaner Vergünstigungen für die Reichen erhalten konnten, vor allem
> rechnerische Tricks, muß ich jetzt deutlich mehr bezahlen, obschon mein
> Einkommen weit weg von 200.000$, 400.000$ usw. liegt

Vielleicht sollte man mal die Tricksereien im Kleingedruckten die 
überall (hier wie in USA) stattfinden getrennt betrachten von der 
Diskussion um nominale Steuersätze, um die es hier geht. Wenn solche 
Holzköpfe (nicht du) die mein Posting zitieren um den Printmedien 
bewußte Falschberichterstattung zu unterstellen dann auch noch darauf 
kommen mit "kalter Progression" und "Inflation" hier umherschwurbeln, 
dann kann man so ziemlich alles in Grund in Boden reden was gemacht 
wird. Dann muss ich nur mit der allgemeinen Preissteigerung kommen, um 
"die da oben" wie "Lügner" dastehen zu lassen. Dann ist die Diskussion 
aber am Ende, alle haben sich eingeigelt und genau das war zu beobachten 
bei den Republikanern, die die eigenen Mitglieder aufstachelten diesen 
dämlichen Pakt zu unterzeichnen, niemals Steuererhöhungen zuzustimmen 
egal was kommt. Leben Leute die 250.000 Dollar Jahreseinkommen haben 
eigentlich am Bettelstab in USA? Und was machen dann diejenigen die nur 
20.000 Dollar Jahreseinkommen haben? Wo bleibt denn der berühmte 
amerikanische Nationalstolz in anbetracht der riesigen 
Staatsverschuldung? Da wäre doch mal der Nationalstolz richtig verortet, 
für eine Kampa "Help your Country to reduce debt" und zwar gerade für 
diejenigen, die deswegen kein Hotdog weniger im Bauch haben werden, die 
sich das getrost leisten können ohne in nächste die Suppenküche rennen 
zu müssen. Aber irgendwie bleibt der Eindruck, je höher das Einkommen, 
umso mehr wird gewinselt bei ein paar mehr an Abgaben.

Was deine sontigen Ausführungen betrifft (Bürgerversicherung etc.), da 
bin ich voll bei dir. ;)

von Dipl.- G. (hipot)


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Adler schrieb:

> Anscheinend verstehen dann auch US-Printmedien ihr eigenes
> amerikanisches Steuersystem nicht

Das vielleicht nicht, der Fokus auf die Spitzensteuersätze ließ aber 
unbeachtet, daß die Mittelklasse-Einkommen bis hunderttausend, sagen wir 
hundertfünfzigtausend Dollar kräftig draufzahlen. Was interessieren mich 
die tax brackets oberhalb von 25%? Ich muß nichtmal 28% zahlen. Ich muß 
aber Sozialversicherung bezahlen.

Die Berichterstattung ist einfach von vorne bis hinten dummes Gequatsche 
gewesen. Krieg auf Nebenschauplätzen, den die Republikaner in ihrem Wahn 
halb gewinnen konnten. Zu zahm der Obama. Ich meine, nichts gegen 
Steuern und Sozialversicherung. Ich hätte keine Probleme damit, 60-70% 
Abzüge zu haben, wenn die sozialstaatlichen Gegenleistungen entsprechend 
wären, wie z.B. in Schweden.

Bevor allerdings ich 2 Prozentpunkte mehr social security zahlen muß, 
sollten die Vermögenden und Reichen wesentlich mehr zahlen. Die sehen 
das auf dem Kontosauszug nichtmal. Und deren Reichtum ist schließlich 
mit Hilfe staatlicher und gesellschaftlicher Leistungen entstanden 
(Straßen, Polizei, Gesundheitswesen, Feuerwehr, innere Sicherheit, keine 
Kriege auf amerikanischem Boden, stabiles Regierungssystem, 
Bildungssystem usw., d.h. durch Dinge, die alle bezahlt haben).

Es ärgert mich, wenn ich meine Gehaltsabrechnung vom 4. Januar anschaue, 
und dann den Mist von der FAZ lese.

von Jens Martin offline (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Nein, die deutsche gesetzliche Krankenversicherung ist weitaus weniger
> sozialistisch als viele nicht müde werdende Propagandisten behaupten. Es
> existieren Unmengen Ausnahmen, teure Privilegien für Berufsgruppen und
> statt die hohen Einkommen stärker zu beteiligen, gibt es die
> anti-sozialistische Beitragsbemessungsgrenze.

usw. usf. Ist bekannt und bei mir rennst du da offene Türen ein.

Der Beitrag war dazu gedacht die Frage einzuleiten, da wollte ich nicht 
alles schreiben ;-).

Die hast du ja beantwortet, keine Arbeit keine KV und im Alter weißt du 
es nicht.

Danke nochmal. Zur KV selber möchte ich anmerken das die PKV in den 
Praxen die GKV "subventioniert" (10% der P-Patienten bringen dort wo ich 
Einblick habe 1/3 des Umsatzes) und das die deutsche Politik (Partei 
spielt keine Rolle) mit diversen Maßnahmen das System so gestrafft hat 
da es zur Zeit Überschüsse erzielt. Diese werden auch in geringem Umfang 
durch Streichung der Praxisgebühr auch zurück gegeben.

Das von dir beschriebene Prinzip wird natürlich nicht angetastet, wäre 
ja noch schöner wenn der z.B. der Arzt in die gleiche Sozialkasse 
einzahlt wie der Pöbel der damit sein Gehalt finanziert.

Was ich bei den ganzen Steuern nicht verstehe ist warum die Republikaner 
gewählt werden. Der Romney musste ja seine Erklärung nach oben türken 
damit nicht rauskommt wie wenig er zahlt.

Sind in dem Land so viele Großverdiener die das betrifft?

von D. I. (Gast)


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Jens Martin offline schrieb:
> Sind in dem Land so viele Großverdiener die das betrifft?

Nein, aber die gleiche Argumentation wie hierzulande:

Die Armen, Kranken und Sozialschmarotzer kosten uns soviel Geld! Kürzen! 
Anstatt dass die Mittelschicht begreift dass sie nicht für die Armen 
buckeln sondern für die Erträge der oberen, wird nach unten geprügelt. 
Und viele Mittelständler sehen wir eine Karotte vor den Augen, dass sie 
es ja auch zu den oberen schaffen können.

von Jens Martin offline (Gast)


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D. I. schrieb:
> Die Armen, Kranken und Sozialschmarotzer kosten uns soviel Geld!

Das ist ja auch richtig. Mir stell sich aber die Frage für was eine 
Gemeinschaft denn sonst Geld ausgeben soll.

So wie in den USA

> Kürzen!

um dann einen Riesenbatzen einem Sektor in den Rachen schmeißen der 
außer Toten und Krüppeln nichts produziert?

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