Hallo! Ich suche ein recht spezielles Koaxialkabel, das einen möglichst geringen Kapazitätsbelag haben sollte. Zunächst ein paar Details: Es geht um ein Massenspektrometer der Fa. Balzers/Pfeiffer, Typ QMG420. Dabei wird ein Quadrupol-System von einem RF-Generator gespeist, Kenndaten: 'Grundfrequenz" um 2,25 MHz, RF Amplitude 1500 bis 2360 Vp, Ausgangsleistung: ca. 9W. Zwischen Quadrupol und RF-Generator werden zwei Kabel eingesetzt, Länge ca. 70cm mit SHV-Steckern. In der Anleitung wird als 'RF load' angegeben: 52pF am Generator-Ausgang sowie 34pF nach dem Kabelende; Verlustfaktor für RF load D =< 0,0017. Okay, insbesondere aus den beiden Angaben der 'RF load' schließe ich, dass ich ein Koaxialkabel mit einem Kapazitätsbelag von 25pF/m benötige, oder? Rechnung: 52pF - 34pF = 18pF (auf 0,7m) => ca. 25pF/m. Dies bedeuet wohl auch, dass das Kabel eine Impedanz von 100Ohm haben müsste... Mein Problem: Auch nach langer Internetsuche habe ich kein Kabel entdeckt, dass die gesuchten Kriterien erfüllt. Am ehesten scheinen sich Kabel zu eignen, wie sie für Oszi-Tastköpfe verwendet werden, diese sind aber nicht spannungsfest genug! Also, falls mir irgend jemand weiterhelfen kann, so wäre ich für jeden Tipp sehr dankbar!!! Schöne Grüße, Robert.
Oben wird eine Spannung von ca. 1500 V, eine Leistung mit 9 W und 100 Ohm Kabelimpedanz angegeben ... ( 1500 V)²/ 100 Ohm = 22,5 kW ... Wenn es wirklich 1500V sein sollten, wie wäre es, z.b. Starkstromkabel einfach zweckzuentfremden ?
Warum rufst du nicht einfach mal bei Balzers/Pfeiffer an ? Die werden schon wissen, was fuer ein Kabel da angeschlossem werden muss! j.
> Am ehesten scheinen sich Kabel zu eignen, wie sie für Oszi-Tastköpfe > verwendet werden, diese sind aber nicht spannungsfest genug! Die haben wohl 100Ohm, aber pro Meter...
@Robert (Gast) >dass ich ein Koaxialkabel mit einem Kapazitätsbelag von 25pF/m benötige, >oder? Rechnung: 52pF - 34pF = 18pF (auf 0,7m) => ca. 25pF/m. Dies >bedeuet wohl auch, dass das Kabel eine Impedanz von 100Ohm haben >müsste... Mal nicht die pF/m mit dem Wellenwiderstand so einfach vermischen. 25pF/m ist wenig, typische Koaxkabel haben eher 100-150pF/m. Das liegt an den geringen Abmessungen sowie am Dielektrikum PE oder Teflon. >Mein Problem: Auch nach langer Internetsuche habe ich kein Kabel >entdeckt, dass die gesuchten Kriterien erfüllt. Am ehesten scheinen sich >Kabel zu eignen, wie sie für Oszi-Tastköpfe verwendet werden, diese sind >aber nicht spannungsfest genug! Das ist spezielles, eher stark gedämpftes Koaxkabel. das hat auch um die 100pF/m. http://de.wikipedia.org/wiki/Zylinderkondensator Für geringe Kapazität muss also er klein sowie das Verhältnis R2/R1 groß sein. http://de.wikipedia.org/wiki/Koaxialkabel#Kabeltypen Es gibt luftgefüllte Koaxkabel. http://www.voelkner.de/products/1091/Koaxialkabel-Aircell-7.html Das hier hat immer noch 74pF/m, das Dreifach deines Wertes. Hmmm. http://www.conrad.de/ce/de/product/602381/UNITRONIC-Koaxial-RGB-Kabel-RG-62-AU-LappKabel/SHOP_AREA_17418&promotionareaSearchDetail=005 RG62A hat immer noch 42pF/m. Hmm. Also entweder ist das Kabel was ECHT exotisches oder die Betrachtung ist einfach falsch. Ich tippe auf Letzteres.
Der Generator hat 50 Ohm, 9W, alles andere waere njicht zahlbar. die Last ist ein Satz von Hochspannungskondensatoren, kapazitive Last in Quadrupolform. Dh irgendwann vor oder nach der Vakuumdurchfuehrung hat man kein Koax mehr, sindern einzelne Draehte. Das wirkt bei dieser Laenge in diesem Frequenzbereich eben Kapazitiv. Irgendwo muss noch transformiert werden. Den die 2kV gibt's nich ab den 50 Ohm. Ich hab man was aehnliches gebaut. Resonant transformieren, die Frequenz ist ja fest. Koennen wir ein Photo von diesem Koax haben ?
Der Generatur kan auch weniger Impedanz wie 50 Ohm haben, ich baute eine Mosfetendstufe.
Hallo! Okay, erst einmal aller besten Dank für eure Ideen und Kommentare:-)! @U.B. : Hmmm.... ich denke, dass es für meine Zwecke schon etwas in Richtung Koaxialkabel sein sollte, aber Danke für die Anregung. @Juergen Zu beiden Firmen habe ich bereits Kontakt aufgenommen: Balzers hat das QMG420 einst entwickelt, dann mit Pfeiffer das System vertrieben und irgendwann ganz an Pfeiffer abgegeben. Von Balzers bekam ich zu dem QMG420 leider keine nennenswerten Ausgaben, nur: a) es gäbe auch ein aktuelles System QMG700 zu kaufen, b) eine Anleitung sei bei Ihnen gerade nicht auffindbar. Von Pfeiffer habe ich auf interessanten Umwegen erfahren, dass es sich um ein 100 Ohm Koaxial-Kabel handeln würde. Leider habe ich keine Angabe erhalten, welcher Typ es sein könnte (z.B, irgend etwas mit RG...). Naheliegend wäre natürlich, die fehlenden RF-Kabel einfach zu kaufen. Nun, konkret nachgefragt habe ich noch nicht, aber erfahrungsgemäß kann so ein Kabel 200,- Euro und mehr kosten. Da ich mir das Massenspektromter für Hobbyzwecke aufbaue, wäre mir das zu teuer. Passende SHV-Stecker hab ich schon, nur das Kabel (Typenbezeichung) fehlt noch. @Falk Besten Dank auch für deine Überlegungen! Nun, von Pfeiffer hab ich nur die Info bekommen, dass es ein 100Ohm-Kabel ist. Den geringen Kapazitätsbelag hab ich mir aus den Angaben aus dem Manual zusammen gereimt. Diesmal hab ich zwei Bilder angehängt: das eine zeigt die Spezifikatonen zum RF-Generatot (meines ist ein QMH400-5), das andere ein Foto von einem solchen Generator mit den dazu gehörigen Steckern/Kabeln. Meine Überlegung war nun: Etwa 100pF/m Kapazitätsbelag hat ein Koaxialkabel mit 50Ohm Impedanz (z.B. RG58). Für die Impedanz gilt doch: Z ist proportional zu sqr(L/C) bzw. Z^2 ~ 1/C wenn L als konstant angenommen werden kann. Ist nun Z nicht 50 Ohm, sondern 100Ohm, dann ergibt sich doch eine Kapazität C, die nur noch ein Viertel zu groß ist, oder? Demnach müsste das Kabel 25pF/m haben. Aus den Angaben der Spezifikationen entnehme ich, dass der RG-Generator für eine bestimmte Last ('RF load') ausgelegt ist. Direkt am Generator ('socket') sind das 52pF. Das Quadropol-System 'übernimmt' davon 34pF, bleiben somit 18pF für die Zuleitungen bzw. Koaxialkabel. Damit müsste sich für den Kapazitätsbelag des gesuchten Kabel ein Wert von 25-26pF/m ergeben. Übrigens hab ich mal etwas abgeschätzt: Um einen derart geringen Kapazitätsbelag zu erhalten, müsste der Inneleiter sehr dünn sein... um die 10µm. Ich glaube, Kabel von Oszi-Tastköpfen haben sogar einen solchen dünnen Draht, sind aber meist nur bis 600V ausgelegt. Der RF-Generator liefert aber weit über 2kV. Wenn irgend etwas an meinen Überlegungen falsch sein sollte, dann sagt bitte bescheid. Ansonsten 'fürchte' ich, dass es sich in der Tat um ein echt spezielles Kabel handelt?! Besten Dank schon mal im Voraus für weitere Tipps!
schon die 2 KV lassen mich in Richtung hochspannugsfestes kabel denken. Ich denke mal so an 8-10kV spannungsfestigkeit. Zusammen mit deinen anderen Parametern würde ich da mal die einschlägigen verdächtigen Kabelhersteller abgrasen
Hallo, habe einen (wohl noch älteren - von Leybold, also noch bevor die RGA/MS-Sparte von Balzerz übernommen wurde) Quadruvac Q100 in Beterieb gehabt, nun eingemottet - Vom Aufbau her ist es wie schon jemand beschrieb, allerdings gehen die Ausgänge des HF-Generators direkt, ohne irgendwelche Impedanztransformation, auf die Quadrupol-Struktur im Sensorkopf. Kleine Abweichungen, wenn die Kabel nicht ganz den alten entsprechen sollten, lassen sich wohl einfach herauskalibrieren, so empfindlich ist die Stelle des Systems nicht, als dass die Regelkreise nicht mit leicht unterschiedlichen Parametern klarkommen. Wirklich relevant für die Messung ist letztendlich nur die Amplitude und Frequenz am Quadrupol. Wenn Du dir sicher bist, dass es ein Koaxkabel mit 100-Ohm Impedanz sein soll, dann würde ich Dir raten es mal mit RG62 zu probieren - das ist ein 93-Ohm Kabel, da kommst Du schon nahe an die 100-Ohm ran und der Kapazitätsbelag liegt auch bei nur 44pF/m - günstig in beliebig kleinen Mengen bekommst Du es bei Kabel-Kusch: http://www.kabel-kusch.de/Koaxkabel/RG58-59-62/rg62au.htm Zur Spannungsfestigkeit: Du verlässt die Spezifikation des Kabels, aber 2500VAC sollten auch dauerhaft drin sein! Mit dem RG62 habe ich leider keine praktischen Erfahrungen im Hochspannungseinsatz, aber RG213 setze ich bis 30kVDC ohne Probleme ein - und bin damit in ganz guter Gesellschaft, in Lambda-Physik Excimer-Lasern habe ich RG213 bis 40kVDC im Einsatz gesehen, etwas ältere Henizinger-Netzteile habe ich auch schon mit RG213 bis ~30kVDC gesehen... AC ist etwas problematischer, gerade mit steigender Frequenz, aber 2500VAC (1MHz) habe ich auch schon über RG174 geleitet, funktionierte einwandfrei - wobei ich keine Langzeiterfahrungen damit habe. Was Bezugsmöglichkeiten für dediziertes Hochspannungs-Koaxkabel angeht kann ich Dir folgende drei empfehlen: - Guth-HV: http://www.guth-hv.de/hv/index.php?option=com_content&task=view&id=43&Itemid=44&lang=en - HiVolt:http://www.hivolt.de/index.php?id=hv_cables_shielded - Schleich: http://www.schleich.com/de/produktdetail.php?ProduktID=19 Preise sind deutlich höher als das RG62 von Kusch, aber geringe Mengen von speziellen Leitungen können ein Problem darstellen - kommt wohl drauf an was sie gerade angebrochen herumliegen haben oder was sie selbst als 100m-Kringel bestellen müssten oder was sie selbst als 10km-Trommel als Spezialanfertigung ordern müssten, ... Wenn Dir das mit dem RG62 nicht klappen sollte, oder Du es nicht ausprobieren möchtest, tritt am besten mal mit diesen Firmen in Verbindung. Noch etwas: Hast Du die alten Leitungen zur Verfügung? Wenn das Bild oben von Deiner Anlage stammt - was ist mit den montierten Leitungen - defekt? Wenn ja würde es die Suche nach einem Ersatz erleichtern Du würdest das defekte Kabel einfach mal durchmessen und anschließend aufschneiden und die Durchmesser des Innenleiterns, des Dielektrikums und der Außenisolation ausmessen und auch mal schauen um was für ein Dielektrikum es sich handelt (so viel auf dem Foto zu sehen ist, schaut es nach PTFE-Leitung aus - hellbraune, transluzente Außenisolationsschicht über versilbertem Schirm?!).
Robert schrieb: > aber erfahrungsgemäß kann > so ein Kabel 200,- Euro und mehr kosten. Mit 200 € wärst Du noch gut bedient, gute HF-Kabel können auch eine vierstellige Summe kosten.
Aber nur konfektioniert, dh mit den Steckern dran. Dies, weil die Konfektionierung nicht trivial ist.
Naja, das sind ja nun keine superdämpfungsarmen Koaxkabel mit APC-7 Steckverbindern bis 18GHz - also so teuer sollten die Kabel auch nicht sein. Wenn die Originalersatzteile, also die genau passende Kabel, 200EUR kosten sollten - okay, den Aufwand den man mit dem selbstherstellen der Kabel hat wiegt das nicht auf, also sollte man zuschlagen. Wenn Originalersatzteile nicht verfügbar sind kann man passende Kabel aber auch locker selbst konfektionieren - das sieht nach MHV- oder SHV-Steckern an dem im Bild sichtbaren Kabelende aus, wenn das andere Ende mit den gleichen Steckverbindern ausgestattet ist dann ist das selbst, ohne Spezialwerkzeug, absolut problemlos machbar. Diese Hochspannungssteckverbinder sind nicht ganz billig (~20EUR-30EUR pro Stück), aber sofern die derzeit verbauten nicht gecrimpt, sondern gelötet sind, solltem an sie ja wiederverwenden können. Sollten die Steckverbinder selbst die Fehlerquelle sein, sollte man ja nur sie austauschen können und das (scheinbar spezielle) Kabel weiterverwenden können. Es fehlt nun ein wenig Input vom Threadersteller...
Hallo, es gibt auch geschirmte Zündkabel die sind für 15KV bzw. 30KV geeignet. Werden in militärischen Fahrzeugen auch eingesetzt. Gruß Sascha
Hallo! Wieder einmal aller besten Dank für die Ideen und Hinweise! Leider komme ich erst jetzt dazu, mich zu melden. U.a. habe ich versucht heraus zu bekommen, was solche Original-Kabel tatsächlich kosten - aber bisher gab's aber keine Rückmeldung von Pfeiffer. Meine Angabe von 200 Euro sind nur geschätzt, es kann auch durchaus das doppelte kosten! Maßgeblich beim Preis ist nicht unbedingt der Materialwert, sondern a) Wie hoch ist der Aufwand solch ein Kabel zu konfektionieren und b) Was kann der Kunde üblicherweise dafür zahlen. Ganz anderes Beispiel: Ein Kaltgerätekabel kostet im Baumarkt z.B. 1-2 Euro, das baugleiche Kabel kann als "Original-Spezialteil" beim Geräteanbieter aber locker bis zu 20 Euro kosten. Wie schon erwähnt, möchte ich das QMG420 privat aufbauen und nutzen, daher suche ich nach einer möglichst günstigen Lösung. ...
Hallo! @Sascha W. Auch dir aller besten Dank! Details zu dem RF-Generator (QMH 400-5) stehen in der angehängten Datei. Zudem habe ich die Info, dass es sich in jedem Fall um ein Koaxialkabel handelt, die Spannungsfestigkeit wird mit 3,5kV angegeben. Ja, es sind an beiden Kabelenden (Abstand etwa 0,7m) SHV-Steckverbindungen (reverse polarity). Diese Stecker habe ich bereits, nur das Koaxkabel fehlt noch. Die Idee mit dem RG62 ist gut, habe mir gerade gestern ein bißchen davon besorgt. Ob's damit auch wirklch klappt, muss ich mal schauen: Einerseits ist die Isolierung teilweise luftgefüllt (daher der geringe Kapazitätsbelag) und folglich die Spannungsfestigkeit evtl. Andererseits ist jener Belag immer noch recht hoch. Laut Kenndaten zum Generator (vgl. Datei) sollte die Abweichung nicht all zu groß sein (< 1pF). Aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, zumindest habe ich eine Idee wie das Massenspektrum an sich aussehen sollte:-). Ein QMS "Quadruvac Q100" habe ich sogar auch noch irgendwo rumliegen. Leider ist was an der Elektronik defekt (Filament-Heizung). Ein Manual könnte ich von einem Institut bekommen, ggf. sogar mir "echten" Schaltplänen. Wenn ich allerdings Zeit habe, möchte ich lieber das QMG420 zum Laufen bringen (kann bis 512 amu messen), das Q100 wäre nur bis 100 amu's geeignet. Außerdem verfügt das Quadrupol (QMA400) noch über eine spezielle "Ionenoptik". Falls man diese nutzen möchte, ließe sich sogar etwas SIMS machen...
> Am ehesten scheinen sich Kabel zu eignen, wie sie für Oszi-Tastköpfe > verwendet werden, diese sind aber nicht spannungsfest genug! Vor allem enthalten die statt dem Innenleiter einen Widerstandsdraht um Reflektionen wegen Fehlanpassung zu dämpfen.
Nachtrag @ Sascha W: Auf dem Foto (vom 5. Januar) ist nicht mein RF-Generator zu sehen, sondern es stammt von der Website www.fergutec.com
Hi Robert, wow, jetzt muss ich mal versuchen mich irgendwie bei Dir einzuschleimen ;) ...dass Du auch ein Leybold Quadruvac Q100 hast interessiert mich brennend! Dass Du lieber das QMG420 zum laufen bringen willst kann ich gut verstehen, ist halt doch eine ganze Ecke moderner und bietet bessere Parameter. Allerdings zum Quadruvac Q100 - ich habe einen Messkopf aber zwei funktionsfähige Basisgeräte! Wenn Du interesse hättest, könnten wir ja evtl. tauschen (mein heiles Q100 Basisgerät gegen dein Q100 Basisgerät mit defekter Heizung) und Du besorgst mir dafür die Dokumentation und Schaltpläne? Denn zu meinem Gerät habe ich leider weder eine Doku noch Schaltpläne - gerade aber die Doku (Kalibrieranleitung z.B.) wäre schon ganz nützlich für mich. Kannst Du dir hier vielleicht einen Forenaccount erstellen, dass wir mal Mailadressen austauchen können? Wäre wohl auch für einen allgemeinen Austusch mal interessant, so viele Leute die privat ein Hochvakuumsystem betreiben gibt es ja nun auch nicht :) Wie schaut Dein Gesamtaufbau eigentlich aus und was hast Du damit vor? Ich habe eine Balzers TPH330 Turbomolekularpumpe an einer 160mm-Kammer (eigentlich nur ein Rohr mit entsprechenden Abgängen - alles CF-Flansche), innen befindet sich eine Gasentladungskapillare (im Aufbau) und folgen soll eine Elektronenquelle und diverse Diagnosemöglichkeiten (das Kapillarentladung selbst ist das Objekt der Forschung). Das Quadruvac Q100 soll bald in diesem System als RGA mit eingebaut werden. Es ist soweit funktionstüchtig, ich muss nur mal sehen wie ich es an meinen Rechner anschließe, dass ich auch ein ordentliches Spektrum anschauen kann - nicht nur den Partialdruck der ausgewählten Masse über das Drehspulinstrument - und genau da kommt die (fehlende) Doku ins Spiel... Bezüglich der Kabel.: Mit dem Aufbau des RG62 hast Du leider recht, ich habe mir gerade mal ein Stück RG-62 angeschaut - kein geschäumtes Dielektrikum wie einige andere Low-Loss Kabel (die deshalb auch nicht gut geeignet wären), sondern richtige Luftkammern. Damit ist es als Hochspannungsleitung natürlich nicht wirklich gut geeignet, da in den Luftkammern leicht koronaentladungen entstehen können welche das Dielektikum schädigen und so recht schnell zum Kurzschluss zwischen Innenleiter um Schirm, über einen Lichtbogen im Kabel, führen. Fehlen Dir die Kabel eigentlich ganz oder hast Du ein defektes Exemplar vorliegen? Es aufzuschneiden und die Durchmesser von Innenleiter und Dielektrikum zu ermitteln würde sehr viel helfen! Ansonsten würde ich auch einfach mal 'normales' 50-Ohm Koaxkabel (am besten hochwertiges mit Teflon-Dielektrikum) - RG400 z.B., irgendeins das mit den Abmessungen in der Größenordnung von RG58 liegt, ausprobieren. Diese PTFE-Koaxkabel funktionieren wundarbar für Hochspannungsanwendungen, auch bei höheren Frequenzen. Du hast damit natürlich eine höhere Kapazität als im Datenblatt angegeben, ich schätze die Chancen aber als gut ein, dass der Generator damit klarkommt und auch das Gesamtsyszem damit umgehen kann. Das wohl kritischste dabei ist der Kapazitäts-Unterschied zwischen den beiden Leitungen (nachvollziehbarer Weise), damit die HF-Spannung am Quadrupol symmetrisch um den DC-Hub bleibt. Durch die Luftkammern beim RG62-Kabel könnte es schwierig werden zwei komplett identische Leitungen herzustellen, bei Koaxkabel mit durchgänigen Dielektrikum ist das weniger ein Problem. Da musst Du eben präzise arbeiten (millimeter genau abisolieren, ...) und auch bei den Steckverbindern exakt gleiche einsetzen. SHV mit umgekehrter Polarität klingt ja irgendwie garstig - ich hatte bisher nur mit den ganz normalen SHVs zu tun, diese hier: Zeichnung: http://www.4pi.com/gifs/shv.gif Stecker: http://www.pasternack.com/images/Product/medium/PE4194.jpg Buchse: http://www.alliedelec.com/images/products/Small/70083254.jpg Wenn Du nicht so fit mit dem Lötkolben bist und Dir das konfektionieren der Kabel nicht zutraust könnte ich Dir auch dabei meine Hilfe anbieten. Ansonsten hätte ich noch, sofern es sich um normale SHV-Steckverbinder handelt (wie in den verlinkten Bildern gezeigt), einige ca. 1m lange, fertig konfektionierte Leitungen hier herumliegen, die ich Dir zum testen, ob es denn auch mit normalen Koaxkabeln funktioniert, ausleihen könnte. Sag mal bescheid ob ich Dir dahingehend irgendwie helfen kann und ob Du mir die Anleitung des Quadruvac Q100 irgendwie zukommen lassen könntest Grüße Sascha
Hallo Sascha, hmmmmm... ;-). Heute war ein besonders langer und hektischer Tag, ansonsten hätte ich mich sehr gerne früher auf deinen netten Thread gemeldet! In jedem Fall freue ich mich, dass es auch andere Leute gibt, die sich für Vakuumtechnik & Co. interessieren:-). Ich werde hier gleich mal einen Account erstellen, du hast recht, lohnt sich ja in bestimmt... Okay, erst einmal zum Quadruvac: Tja, irgendwie hab ich mich da ein bisschen geirrt und gerade festgestellt wie's tatsächlich aussieht. Es handelt sich um ein Leybold-QMS "Quadrex 100", bei dem die Filament-Heizung leider nicht funktioniert (im Display erschien immer die entsprechende Fehlermeldung) und für das ich ein Manual entleihen kann. Klingt nun komisch, aber zudem hab ich sogar noch ein Quadruvac Q100 (einst mal von einem Bekannten bekommen, laut Aussage funktionstüchtig!). Es ist komplett mit Analysator "QF2120 / 15528" (Faraday-Cup) und sogar einem ausführlichen Manual mit Schaltlänen und Blaupausen, etc. Der Hammer ist, dass sogar die Funktionsweise der einzelen Schaltungen erklärt werden, Layouts für's Platinenätzen enthaltens sind, etc. - das Manual ist quasi eine Art Bauanleitung für das Q100! Kurzum: Dein zweites Basisgerät kann erst einmal bei dir bleiben:-), dafür schicke ich dir - auf welchem Wege auch immer - die detailierten Unterlagen zu. Mit der digitalen Messwerterfassung von alten QMS-Geräten hab ich mich schon im Ansatz beschäftigt, ggf. kann ich da auch irgendwie weiterhelfen. Je nach Gerät ist es erforderlich, analoge Spannungssignale zu erfassen (z.B. für die "amu-" und "Intensitäts-Achse") oder ein Signal ins Gerät zu schicken (z.B. um "amu"-Werte abzufragen / abzuscannen). Durch dein Anliegen fühle ich mich wieder mehr motiviert, das in die Tat umzusetzen... Übrigens hab ich die gleiche "liegende" TMP (mit TCP310)! Schon witzig, da kenne ich mich gleich viel besser, die Suche nach einem geeigneten Koaxialkabel ist dagegen eine ganz neue Herausforderung:-). Ach ja, beim Googeln hab ich noch die Info gefunden, dass die Kapazität des RF-Generators QMH400-5 mit 34,5pF angegeben wird, siehe jpg. Das passt doch wunderbar zu der Angabe im Manual (RF load an den Kabelenden: 34pF). Was die Sache mit SHV-Steckern & Co. angeht, so schreib ich Morgen noch ein paar Zeilen dazu. Jetzt ist's schon etwas spät geworden. Viele Grüße, Robert.
Hallo! Okay, was den Preis für "mein spezielles Koaxialkabel" angeht, so hab ich mich doch leider etwas verschätzt. Vor ein paar Tagen hab ich mal bei Pfeiffer angefragt und nun die Info bekommen: 335,- Euro netto je Stück. Das heisst, als Privatperson müsste ich für zwei Kabel etwa 800,- Euro hinlegen! Die benötigten SHV-Stecker allein würden - wie Sascha W. - schon mal erwähnte, "nur" 20-30 Euro je Stück kosten. Diese hab ich mittlerweile eh schon, das richtige Kabel ist der Punkt. Eine Ideen wäre nun: Meine SHV-Steckverbindungen eignen sich ganz gut, um ein RG6-Kabel dran zu crimpen. Kenndaten des Kabels: 75Ohm Impedanz, ca. 67pF/m Kapazitätsbelag, Spannungsfestigkeit bis 7kV bei 50Hz. Wie zuvor schon erwähnt, ist der RF-Generator für eine "RF load" von 52pF ausgelegt, das Quadupol-System hat eine Kapazität von etwa 34pF, somit verbleiben für das Kabel etwa 18pF. Das Original-Kabel hat eine Länge von 70cm, wofür dann ein Koaxialkabel mit einem entsprechend geringen Kapazitätsbelag notwendig wäre (um die 25pF/m) - bisher hab ich so etwas nicht gefunden. Von einem Techniker bei Pfeiffer hab ich nur den Tipp bekommen, es müsse sich um ein 100 Ohm-Kabel handeln. Mein Gedanke ist nun, dass die Impedanz nicht so wichtig ist wie die "absolute Kapazität" des Koaxialkabels. Daher köntte ich doch auch ein RG6-Kabel auf die entsprechende Länge kürzen: 67pF/m entsprächen etwa 27cm. Diese Länge reicht immer noch aus, um Analaysator und RF-Generator zu verbinden. Praktisch wäre natürlich, die Kapazität deiner Kabellänge zu messen, bevor ich mit dem Crimpen anfange... @Sascha: Irgend welche originalen Koaxialkabel habe ich leider nicht, sonst hätte ich mir diese tatsächlich mal genauer angeschaut. Aber ich weiß, dass an der Uni Bochum ein ähnliches QMS-System rumsteht, in ca. 2-3 Wochen wollte ich eh in die Gegend fahren und könnte mir solche Kabel näher anschauen (hab schon nach einem kurzen Besuch angefragt).
an "Sascha W. / arno_nyhm ", nach wie vor kann ich dir eine ausführliche Anleitung zu deinem Leybold-Massenspektrometer "Quadruvac Q100" zukommen lassen. Sag einfach kurz bescheid, ob deinerseits noch Interesse besteht! Besten Dank und schöne Grüße, Robert.
Bitte schicke mir eine e-mail an "p_senn80@hotmail.com" ich kann Dir weiterhelfen. Gruss Pascal
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