Forum: HF, Funk und Felder Spezielles Koaxialkabel


von Robert (Gast)


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Hallo!

Ich suche ein recht spezielles Koaxialkabel, das einen möglichst 
geringen Kapazitätsbelag haben sollte.

Zunächst ein paar Details: Es geht um ein Massenspektrometer der Fa. 
Balzers/Pfeiffer, Typ QMG420. Dabei wird ein Quadrupol-System von einem 
RF-Generator gespeist, Kenndaten: 'Grundfrequenz" um 2,25 MHz, RF 
Amplitude 1500 bis 2360 Vp, Ausgangsleistung: ca. 9W.

Zwischen Quadrupol und RF-Generator werden zwei Kabel eingesetzt, Länge 
ca. 70cm mit SHV-Steckern. In der Anleitung wird als 'RF load' 
angegeben: 52pF am Generator-Ausgang sowie 34pF nach dem Kabelende; 
Verlustfaktor für RF load D =< 0,0017.

Okay, insbesondere aus den beiden Angaben der 'RF load' schließe ich, 
dass ich ein Koaxialkabel mit einem Kapazitätsbelag von 25pF/m benötige, 
oder? Rechnung: 52pF - 34pF = 18pF (auf 0,7m) => ca. 25pF/m. Dies 
bedeuet wohl auch, dass das Kabel eine Impedanz von 100Ohm haben 
müsste...

Mein Problem: Auch nach langer Internetsuche habe ich kein Kabel 
entdeckt, dass die gesuchten Kriterien erfüllt. Am ehesten scheinen sich 
Kabel zu eignen, wie sie für Oszi-Tastköpfe verwendet werden, diese sind 
aber nicht spannungsfest genug!

Also, falls mir irgend jemand weiterhelfen kann, so wäre ich für jeden 
Tipp sehr dankbar!!!

Schöne Grüße,

Robert.

von U. B. (Gast)


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Oben wird eine Spannung von ca. 1500 V, eine Leistung mit 9 W und 100 
Ohm Kabelimpedanz angegeben ...

( 1500 V)²/ 100 Ohm = 22,5 kW ...

Wenn es wirklich 1500V sein sollten, wie wäre es, z.b. Starkstromkabel 
einfach zweckzuentfremden ?

von juergen (Gast)


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Warum rufst du nicht einfach mal bei Balzers/Pfeiffer an ?
Die werden schon wissen, was fuer ein Kabel da angeschlossem werden 
muss!

j.

von Georg A. (georga)


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> Am ehesten scheinen sich Kabel zu eignen, wie sie für Oszi-Tastköpfe
> verwendet werden, diese sind aber nicht spannungsfest genug!

Die haben wohl 100Ohm, aber pro Meter...

von Falk B. (falk)


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@Robert (Gast)

>dass ich ein Koaxialkabel mit einem Kapazitätsbelag von 25pF/m benötige,
>oder? Rechnung: 52pF - 34pF = 18pF (auf 0,7m) => ca. 25pF/m. Dies
>bedeuet wohl auch, dass das Kabel eine Impedanz von 100Ohm haben
>müsste...

Mal nicht die pF/m mit dem Wellenwiderstand so einfach vermischen.

25pF/m ist wenig, typische Koaxkabel haben eher 100-150pF/m. Das liegt 
an den geringen Abmessungen sowie am Dielektrikum PE oder Teflon.

>Mein Problem: Auch nach langer Internetsuche habe ich kein Kabel
>entdeckt, dass die gesuchten Kriterien erfüllt. Am ehesten scheinen sich
>Kabel zu eignen, wie sie für Oszi-Tastköpfe verwendet werden, diese sind
>aber nicht spannungsfest genug!

Das ist spezielles, eher stark gedämpftes Koaxkabel. das hat auch um die 
100pF/m.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zylinderkondensator

Für geringe Kapazität muss also er klein sowie das Verhältnis R2/R1 groß 
sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Koaxialkabel#Kabeltypen

Es gibt luftgefüllte Koaxkabel.

http://www.voelkner.de/products/1091/Koaxialkabel-Aircell-7.html

Das hier hat immer noch 74pF/m, das Dreifach deines Wertes. Hmmm.

http://www.conrad.de/ce/de/product/602381/UNITRONIC-Koaxial-RGB-Kabel-RG-62-AU-LappKabel/SHOP_AREA_17418&promotionareaSearchDetail=005

RG62A hat immer noch 42pF/m.

Hmm. Also entweder ist das Kabel was ECHT exotisches oder die 
Betrachtung ist einfach falsch. Ich tippe auf Letzteres.

von Bonz (Gast)


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Der Generator hat 50 Ohm, 9W, alles andere waere njicht zahlbar. die 
Last ist ein Satz von Hochspannungskondensatoren, kapazitive Last in 
Quadrupolform. Dh irgendwann vor oder nach der Vakuumdurchfuehrung hat 
man kein Koax mehr, sindern einzelne Draehte. Das wirkt bei dieser 
Laenge in diesem Frequenzbereich eben Kapazitiv. Irgendwo muss noch 
transformiert werden. Den die 2kV gibt's nich ab den 50 Ohm. Ich hab man 
was aehnliches gebaut. Resonant transformieren, die Frequenz ist ja 
fest.

Koennen wir ein Photo von diesem Koax haben ?

von Bonz (Gast)


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Der Generatur kan auch weniger Impedanz wie 50 Ohm haben, ich baute eine 
Mosfetendstufe.

von Robert (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo!

Okay, erst einmal aller besten Dank für eure Ideen und Kommentare:-)!

@U.B. : Hmmm.... ich denke, dass es für meine Zwecke schon etwas in 
Richtung Koaxialkabel sein sollte, aber Danke für die Anregung.

@Juergen

Zu beiden Firmen habe ich bereits Kontakt aufgenommen: Balzers hat das 
QMG420 einst entwickelt, dann mit Pfeiffer das System vertrieben und 
irgendwann ganz an Pfeiffer abgegeben. Von Balzers bekam ich zu dem 
QMG420 leider keine nennenswerten Ausgaben, nur: a) es gäbe auch ein 
aktuelles System QMG700 zu kaufen, b) eine Anleitung sei bei Ihnen 
gerade nicht auffindbar. Von Pfeiffer habe ich auf interessanten Umwegen 
erfahren, dass es sich um ein 100 Ohm Koaxial-Kabel handeln würde. 
Leider habe ich keine Angabe erhalten, welcher Typ es sein könnte (z.B, 
irgend etwas mit RG...).


Naheliegend wäre natürlich, die fehlenden RF-Kabel einfach zu kaufen. 
Nun, konkret nachgefragt habe ich noch nicht, aber erfahrungsgemäß kann 
so ein Kabel 200,- Euro und mehr kosten. Da ich mir das 
Massenspektromter für Hobbyzwecke aufbaue, wäre mir das zu teuer. 
Passende SHV-Stecker hab ich schon, nur das Kabel (Typenbezeichung) 
fehlt noch.


@Falk

Besten Dank auch für deine Überlegungen!

Nun, von Pfeiffer hab ich nur die Info bekommen, dass es ein 
100Ohm-Kabel ist. Den geringen Kapazitätsbelag hab ich mir aus den 
Angaben aus dem Manual zusammen gereimt. Diesmal hab ich zwei Bilder 
angehängt: das eine zeigt die Spezifikatonen zum RF-Generatot (meines 
ist ein QMH400-5), das andere ein Foto von einem solchen Generator mit 
den dazu gehörigen Steckern/Kabeln.

Meine Überlegung war nun:
Etwa 100pF/m Kapazitätsbelag hat ein Koaxialkabel mit 50Ohm Impedanz 
(z.B. RG58). Für die Impedanz gilt doch: Z ist proportional zu sqr(L/C) 
bzw. Z^2 ~ 1/C wenn L als konstant angenommen werden kann. Ist nun Z 
nicht 50 Ohm, sondern 100Ohm, dann ergibt sich doch eine Kapazität C, 
die nur noch ein Viertel zu groß ist, oder? Demnach müsste das Kabel 
25pF/m haben.

Aus den Angaben der Spezifikationen entnehme ich, dass der RG-Generator 
für eine bestimmte Last ('RF load') ausgelegt ist. Direkt am Generator 
('socket') sind das 52pF. Das Quadropol-System 'übernimmt' davon 34pF, 
bleiben somit 18pF für die Zuleitungen bzw. Koaxialkabel. Damit müsste 
sich für den Kapazitätsbelag des gesuchten Kabel ein Wert von 25-26pF/m 
ergeben.

Übrigens hab ich mal etwas abgeschätzt: Um einen derart geringen 
Kapazitätsbelag zu erhalten, müsste der Inneleiter sehr dünn sein... um 
die 10µm. Ich glaube, Kabel von Oszi-Tastköpfen haben sogar einen 
solchen dünnen Draht, sind aber meist nur bis 600V ausgelegt. Der 
RF-Generator liefert aber weit über 2kV.

Wenn irgend etwas an meinen Überlegungen falsch sein sollte, dann sagt 
bitte bescheid. Ansonsten 'fürchte' ich, dass es sich in der Tat um ein 
echt spezielles Kabel handelt?!

Besten Dank schon mal im Voraus für weitere Tipps!

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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schon die 2 KV lassen mich in Richtung hochspannugsfestes kabel denken.
Ich denke mal so an 8-10kV spannungsfestigkeit.  Zusammen mit deinen 
anderen Parametern würde ich da mal die einschlägigen verdächtigen 
Kabelhersteller abgrasen

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Hallo, habe einen (wohl noch älteren - von Leybold, also noch bevor die 
RGA/MS-Sparte von Balzerz übernommen wurde) Quadruvac Q100 in Beterieb 
gehabt, nun eingemottet - Vom Aufbau her ist es wie schon jemand 
beschrieb, allerdings gehen die Ausgänge des HF-Generators direkt, ohne 
irgendwelche Impedanztransformation, auf die Quadrupol-Struktur im 
Sensorkopf.

Kleine Abweichungen, wenn die Kabel nicht ganz den alten entsprechen 
sollten, lassen sich wohl einfach herauskalibrieren, so empfindlich ist 
die Stelle des Systems nicht, als dass die Regelkreise nicht mit leicht 
unterschiedlichen Parametern klarkommen. Wirklich relevant für die 
Messung ist letztendlich nur die Amplitude und Frequenz am Quadrupol.

Wenn Du dir sicher bist, dass es ein Koaxkabel mit 100-Ohm Impedanz sein 
soll, dann würde ich Dir raten es mal mit RG62 zu probieren - das ist 
ein 93-Ohm Kabel, da kommst Du schon nahe an die 100-Ohm ran und der 
Kapazitätsbelag liegt auch bei nur 44pF/m - günstig in beliebig kleinen 
Mengen bekommst Du es bei Kabel-Kusch:
http://www.kabel-kusch.de/Koaxkabel/RG58-59-62/rg62au.htm

Zur Spannungsfestigkeit: Du verlässt die Spezifikation des Kabels, aber 
2500VAC sollten auch dauerhaft drin sein!
Mit dem RG62 habe ich leider keine praktischen Erfahrungen im 
Hochspannungseinsatz, aber RG213 setze ich bis 30kVDC ohne Probleme ein 
- und bin damit in ganz guter Gesellschaft, in Lambda-Physik 
Excimer-Lasern habe ich RG213 bis 40kVDC im Einsatz gesehen, etwas 
ältere Henizinger-Netzteile habe ich auch schon mit RG213 bis ~30kVDC 
gesehen... AC ist etwas problematischer, gerade mit steigender Frequenz, 
aber 2500VAC (1MHz) habe ich auch schon über RG174 geleitet, 
funktionierte einwandfrei - wobei ich keine Langzeiterfahrungen damit 
habe.

Was Bezugsmöglichkeiten für dediziertes Hochspannungs-Koaxkabel angeht 
kann ich Dir folgende drei empfehlen:
- Guth-HV: 
http://www.guth-hv.de/hv/index.php?option=com_content&task=view&id=43&Itemid=44&lang=en
- HiVolt:http://www.hivolt.de/index.php?id=hv_cables_shielded
- Schleich: http://www.schleich.com/de/produktdetail.php?ProduktID=19

Preise sind deutlich höher als das RG62 von Kusch, aber geringe Mengen 
von speziellen Leitungen können ein Problem darstellen - kommt wohl 
drauf an was sie gerade angebrochen herumliegen haben oder was sie 
selbst als 100m-Kringel bestellen müssten oder was sie selbst als 
10km-Trommel als Spezialanfertigung ordern müssten, ... Wenn Dir das mit 
dem RG62 nicht klappen sollte, oder Du es nicht ausprobieren möchtest, 
tritt am besten mal mit diesen Firmen in Verbindung.

Noch etwas: Hast Du die alten Leitungen zur Verfügung? Wenn das Bild 
oben von Deiner Anlage stammt - was ist mit den montierten Leitungen - 
defekt? Wenn ja würde es die Suche nach einem Ersatz erleichtern Du 
würdest das defekte Kabel einfach mal durchmessen und anschließend 
aufschneiden und die Durchmesser des Innenleiterns, des Dielektrikums 
und der Außenisolation ausmessen und auch mal schauen um was für ein 
Dielektrikum es sich handelt (so viel auf dem Foto zu sehen ist, schaut 
es nach PTFE-Leitung aus - hellbraune, transluzente 
Außenisolationsschicht über versilbertem Schirm?!).

von Matthias (Gast)


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Robert schrieb:
> aber erfahrungsgemäß kann
> so ein Kabel 200,- Euro und mehr kosten.

Mit 200 € wärst Du noch gut bedient, gute HF-Kabel können auch eine 
vierstellige Summe kosten.

von Zottel (Gast)


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Aber nur konfektioniert, dh mit den Steckern dran. Dies, weil die 
Konfektionierung nicht trivial ist.

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Naja, das sind ja nun keine superdämpfungsarmen Koaxkabel mit APC-7 
Steckverbindern bis 18GHz - also so teuer sollten die Kabel auch nicht 
sein.

Wenn die Originalersatzteile, also die genau passende Kabel, 200EUR 
kosten sollten - okay, den Aufwand den man mit dem selbstherstellen der 
Kabel hat wiegt das nicht auf, also sollte man zuschlagen.
Wenn Originalersatzteile nicht verfügbar sind kann man passende Kabel 
aber auch locker selbst konfektionieren - das sieht nach MHV- oder 
SHV-Steckern an dem im Bild sichtbaren Kabelende aus, wenn das andere 
Ende mit den gleichen Steckverbindern ausgestattet ist dann ist das 
selbst, ohne Spezialwerkzeug, absolut problemlos machbar.
Diese Hochspannungssteckverbinder sind nicht ganz billig (~20EUR-30EUR 
pro Stück), aber sofern die derzeit verbauten nicht gecrimpt, sondern 
gelötet sind, solltem an sie ja wiederverwenden können.
Sollten die Steckverbinder selbst die Fehlerquelle sein, sollte man ja 
nur sie austauschen können und das (scheinbar spezielle) Kabel 
weiterverwenden können.

Es fehlt nun ein wenig Input vom Threadersteller...

von Sascha (Gast)


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Hallo,
es gibt auch geschirmte Zündkabel die sind für 15KV bzw. 30KV geeignet.
Werden in militärischen Fahrzeugen auch eingesetzt.
Gruß Sascha

von Robert (Gast)


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Hallo!

Wieder einmal aller besten Dank für die Ideen und Hinweise! Leider komme 
ich erst jetzt dazu, mich zu melden. U.a. habe ich versucht heraus zu 
bekommen, was solche Original-Kabel tatsächlich kosten - aber bisher 
gab's aber keine Rückmeldung von Pfeiffer.

Meine Angabe von 200 Euro sind nur geschätzt, es kann auch durchaus das 
doppelte kosten! Maßgeblich beim Preis ist nicht unbedingt der 
Materialwert, sondern a) Wie hoch ist der Aufwand solch ein Kabel zu 
konfektionieren und b) Was kann der Kunde üblicherweise dafür zahlen.

Ganz anderes Beispiel: Ein Kaltgerätekabel kostet im Baumarkt z.B. 1-2 
Euro, das baugleiche Kabel kann als "Original-Spezialteil" beim 
Geräteanbieter aber locker bis zu 20 Euro kosten. Wie schon erwähnt, 
möchte ich das QMG420 privat aufbauen und nutzen, daher suche ich nach 
einer möglichst günstigen Lösung.

...

von Robert (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo!

@Sascha W.

Auch dir aller besten Dank!

Details zu dem RF-Generator (QMH 400-5) stehen in der angehängten Datei. 
Zudem habe ich die Info, dass es sich in jedem Fall um ein Koaxialkabel 
handelt, die Spannungsfestigkeit wird mit 3,5kV angegeben.

Ja, es sind an beiden Kabelenden (Abstand etwa 0,7m) 
SHV-Steckverbindungen (reverse polarity). Diese Stecker habe ich 
bereits, nur das Koaxkabel fehlt noch.

Die Idee mit dem RG62 ist gut, habe mir gerade gestern ein bißchen davon 
besorgt. Ob's damit auch wirklch klappt, muss ich mal schauen: 
Einerseits ist die Isolierung teilweise luftgefüllt (daher der geringe 
Kapazitätsbelag) und folglich die Spannungsfestigkeit evtl. Andererseits 
ist jener Belag immer noch recht hoch. Laut Kenndaten zum Generator 
(vgl. Datei) sollte die Abweichung nicht all zu groß sein (< 1pF). Aber 
einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, zumindest habe ich eine Idee 
wie das Massenspektrum an sich aussehen sollte:-).

Ein QMS "Quadruvac Q100" habe ich sogar auch noch irgendwo rumliegen. 
Leider ist was an der Elektronik defekt (Filament-Heizung). Ein Manual 
könnte ich von einem Institut bekommen, ggf. sogar mir "echten" 
Schaltplänen. Wenn ich allerdings Zeit habe, möchte ich lieber das 
QMG420 zum Laufen bringen (kann bis 512 amu messen), das Q100 wäre nur 
bis 100 amu's geeignet. Außerdem verfügt das Quadrupol (QMA400) noch 
über eine spezielle "Ionenoptik". Falls man diese nutzen möchte, ließe 
sich sogar etwas SIMS machen...

von MaWin (Gast)


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> Am ehesten scheinen sich Kabel zu eignen, wie sie für Oszi-Tastköpfe
> verwendet werden, diese sind aber nicht spannungsfest genug!

Vor allem enthalten die statt dem Innenleiter einen Widerstandsdraht
um Reflektionen wegen Fehlanpassung zu dämpfen.

von Robert (Gast)


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Nachtrag @ Sascha W:

Auf dem Foto (vom 5. Januar) ist nicht mein RF-Generator zu sehen, 
sondern es stammt von der Website www.fergutec.com

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Hi Robert,

wow, jetzt muss ich mal versuchen mich irgendwie bei Dir einzuschleimen 
;)
...dass Du auch ein Leybold Quadruvac Q100 hast interessiert mich 
brennend! Dass Du lieber das QMG420 zum laufen bringen willst kann ich 
gut verstehen, ist halt doch eine ganze Ecke moderner und bietet bessere 
Parameter.
Allerdings zum Quadruvac Q100 - ich habe einen Messkopf aber zwei 
funktionsfähige Basisgeräte! Wenn Du interesse hättest, könnten wir ja 
evtl. tauschen (mein heiles Q100 Basisgerät gegen dein Q100 Basisgerät 
mit defekter Heizung) und Du besorgst mir dafür die Dokumentation und 
Schaltpläne? Denn zu meinem Gerät habe ich leider weder eine Doku noch 
Schaltpläne - gerade aber die Doku (Kalibrieranleitung z.B.) wäre schon 
ganz nützlich für mich.

Kannst Du dir hier vielleicht einen Forenaccount erstellen, dass wir mal 
Mailadressen austauchen können? Wäre wohl auch für einen allgemeinen 
Austusch mal interessant, so viele Leute die privat ein Hochvakuumsystem 
betreiben gibt es ja nun auch nicht :)
Wie schaut Dein Gesamtaufbau eigentlich aus und was hast Du damit vor?
Ich habe eine Balzers TPH330 Turbomolekularpumpe an einer 160mm-Kammer 
(eigentlich nur ein Rohr mit entsprechenden Abgängen - alles 
CF-Flansche), innen befindet sich eine Gasentladungskapillare (im 
Aufbau) und folgen soll eine Elektronenquelle und diverse 
Diagnosemöglichkeiten (das Kapillarentladung selbst ist das Objekt der 
Forschung). Das Quadruvac Q100 soll bald in diesem System als RGA mit 
eingebaut werden. Es ist soweit funktionstüchtig, ich muss nur mal sehen 
wie ich es an meinen Rechner anschließe, dass ich auch ein ordentliches 
Spektrum anschauen kann - nicht nur den Partialdruck der ausgewählten 
Masse über das Drehspulinstrument - und genau da kommt die (fehlende) 
Doku ins Spiel...

Bezüglich der Kabel.:
Mit dem Aufbau des RG62 hast Du leider recht, ich habe mir gerade mal 
ein Stück RG-62 angeschaut - kein geschäumtes Dielektrikum wie einige 
andere Low-Loss Kabel (die deshalb auch nicht gut geeignet wären), 
sondern richtige Luftkammern. Damit ist es als Hochspannungsleitung 
natürlich nicht wirklich gut geeignet, da in den Luftkammern leicht 
koronaentladungen entstehen können welche das Dielektikum schädigen und 
so recht schnell zum Kurzschluss zwischen Innenleiter um Schirm, über 
einen Lichtbogen im Kabel, führen.

Fehlen Dir die Kabel eigentlich ganz oder hast Du ein defektes Exemplar 
vorliegen? Es aufzuschneiden und die Durchmesser von Innenleiter und 
Dielektrikum zu ermitteln würde sehr viel helfen!

Ansonsten würde ich auch einfach mal 'normales' 50-Ohm Koaxkabel (am 
besten hochwertiges mit Teflon-Dielektrikum) - RG400 z.B., irgendeins 
das mit den Abmessungen in der Größenordnung von RG58 liegt, 
ausprobieren.
Diese PTFE-Koaxkabel funktionieren wundarbar für 
Hochspannungsanwendungen, auch bei höheren Frequenzen.
Du hast damit natürlich eine höhere Kapazität als im Datenblatt 
angegeben, ich schätze die Chancen aber als gut ein, dass der Generator 
damit klarkommt und auch das Gesamtsyszem damit umgehen kann. Das wohl 
kritischste dabei ist der Kapazitäts-Unterschied zwischen den beiden 
Leitungen (nachvollziehbarer Weise), damit die HF-Spannung am Quadrupol 
symmetrisch um den DC-Hub bleibt.
Durch die Luftkammern beim RG62-Kabel könnte es schwierig werden zwei 
komplett identische Leitungen herzustellen, bei Koaxkabel mit 
durchgänigen Dielektrikum ist das weniger ein Problem. Da musst Du eben 
präzise arbeiten (millimeter genau abisolieren, ...) und auch bei den 
Steckverbindern exakt gleiche einsetzen.
SHV mit umgekehrter Polarität klingt ja irgendwie garstig - ich hatte 
bisher nur mit den ganz normalen SHVs zu tun, diese hier:
Zeichnung: http://www.4pi.com/gifs/shv.gif
Stecker: http://www.pasternack.com/images/Product/medium/PE4194.jpg
Buchse: http://www.alliedelec.com/images/products/Small/70083254.jpg

Wenn Du nicht so fit mit dem Lötkolben bist und Dir das konfektionieren 
der Kabel nicht zutraust könnte ich Dir auch dabei meine Hilfe anbieten.
Ansonsten hätte ich noch, sofern es sich um normale SHV-Steckverbinder 
handelt (wie in den verlinkten Bildern gezeigt), einige ca. 1m lange, 
fertig konfektionierte Leitungen hier herumliegen, die ich Dir zum 
testen, ob es denn auch mit normalen Koaxkabeln funktioniert, ausleihen 
könnte.

Sag mal bescheid ob ich Dir dahingehend irgendwie helfen kann und ob Du 
mir die Anleitung des Quadruvac Q100 irgendwie zukommen lassen könntest

Grüße
Sascha

von Robert (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo Sascha,

hmmmmm... ;-).

Heute war ein besonders langer und hektischer Tag, ansonsten hätte ich 
mich sehr gerne früher auf deinen netten Thread gemeldet! In jedem Fall 
freue ich mich, dass es auch andere Leute gibt, die sich für 
Vakuumtechnik & Co. interessieren:-). Ich werde hier gleich mal einen 
Account erstellen, du hast recht, lohnt sich ja in bestimmt...


Okay, erst einmal zum Quadruvac: Tja, irgendwie hab ich mich da ein 
bisschen geirrt und gerade festgestellt wie's tatsächlich aussieht. Es 
handelt sich um ein Leybold-QMS "Quadrex 100", bei dem die 
Filament-Heizung leider nicht funktioniert (im Display erschien immer 
die entsprechende Fehlermeldung) und für das ich ein Manual entleihen 
kann.

Klingt nun komisch, aber zudem hab ich sogar noch ein Quadruvac Q100 
(einst mal von einem Bekannten bekommen, laut Aussage 
funktionstüchtig!). Es ist komplett mit Analysator "QF2120 / 15528" 
(Faraday-Cup) und sogar einem ausführlichen Manual mit Schaltlänen und 
Blaupausen, etc. Der Hammer ist, dass sogar die Funktionsweise der 
einzelen Schaltungen erklärt werden, Layouts für's Platinenätzen 
enthaltens sind, etc. - das Manual ist quasi eine Art Bauanleitung für 
das Q100!

Kurzum: Dein zweites Basisgerät kann erst einmal bei dir bleiben:-), 
dafür schicke ich dir - auf welchem Wege auch immer - die detailierten 
Unterlagen zu.

Mit der digitalen Messwerterfassung von alten QMS-Geräten hab ich mich 
schon im Ansatz beschäftigt, ggf. kann ich da auch irgendwie 
weiterhelfen. Je nach Gerät ist es erforderlich, analoge 
Spannungssignale zu erfassen (z.B. für die "amu-" und 
"Intensitäts-Achse") oder ein Signal ins Gerät zu schicken (z.B. um 
"amu"-Werte abzufragen / abzuscannen). Durch dein Anliegen fühle ich 
mich wieder mehr motiviert, das in die Tat umzusetzen...


Übrigens hab ich die gleiche "liegende" TMP (mit TCP310)! Schon witzig, 
da kenne ich mich gleich viel besser, die Suche nach einem geeigneten 
Koaxialkabel ist dagegen eine ganz neue Herausforderung:-).


Ach ja, beim Googeln hab ich noch die Info gefunden, dass die Kapazität 
des RF-Generators QMH400-5 mit 34,5pF angegeben wird, siehe jpg. Das 
passt doch wunderbar zu der Angabe im Manual (RF load an den Kabelenden: 
34pF). Was die Sache mit SHV-Steckern & Co. angeht, so schreib ich 
Morgen noch ein paar Zeilen dazu. Jetzt ist's schon etwas spät geworden.

Viele Grüße, Robert.

von Robert (Gast)


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Hallo!

Okay, was den Preis für "mein spezielles Koaxialkabel" angeht, so hab 
ich mich doch leider etwas verschätzt. Vor ein paar Tagen hab ich mal 
bei Pfeiffer angefragt und nun die Info bekommen: 335,- Euro netto je 
Stück. Das heisst, als Privatperson müsste ich für zwei Kabel etwa 800,- 
Euro hinlegen!

Die benötigten SHV-Stecker allein würden - wie Sascha W. - schon mal 
erwähnte, "nur" 20-30 Euro je Stück kosten. Diese hab ich mittlerweile 
eh schon, das richtige Kabel ist der Punkt.


Eine Ideen wäre nun:

Meine SHV-Steckverbindungen eignen sich ganz gut, um ein RG6-Kabel dran 
zu crimpen. Kenndaten des Kabels: 75Ohm Impedanz, ca. 67pF/m 
Kapazitätsbelag, Spannungsfestigkeit bis 7kV bei 50Hz.

Wie zuvor schon erwähnt, ist der RF-Generator für eine "RF load" von 
52pF ausgelegt, das Quadupol-System hat eine Kapazität von etwa 34pF, 
somit verbleiben für das Kabel etwa 18pF.
Das Original-Kabel hat eine Länge von 70cm, wofür dann ein Koaxialkabel 
mit einem entsprechend geringen Kapazitätsbelag notwendig wäre (um die 
25pF/m) - bisher hab ich so etwas nicht gefunden. Von einem Techniker 
bei Pfeiffer hab ich nur den Tipp bekommen, es müsse sich um ein 100 
Ohm-Kabel handeln.

Mein Gedanke ist nun, dass die Impedanz nicht so wichtig ist wie die 
"absolute Kapazität" des Koaxialkabels. Daher köntte ich doch auch ein 
RG6-Kabel auf die entsprechende Länge kürzen: 67pF/m entsprächen etwa 
27cm. Diese Länge reicht immer noch aus, um Analaysator und RF-Generator 
zu verbinden. Praktisch wäre natürlich, die Kapazität deiner Kabellänge 
zu messen, bevor ich mit dem Crimpen anfange...


@Sascha:

Irgend welche originalen Koaxialkabel habe ich leider nicht, sonst hätte 
ich mir diese tatsächlich mal genauer angeschaut. Aber ich weiß, dass an 
der Uni Bochum ein ähnliches QMS-System rumsteht, in ca. 2-3 Wochen 
wollte ich eh in die Gegend fahren und könnte mir solche Kabel näher 
anschauen (hab schon nach einem kurzen Besuch angefragt).

von Robert J. (ybcobob)


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an "Sascha W. / arno_nyhm ",

nach wie vor kann ich dir eine ausführliche Anleitung zu deinem 
Leybold-Massenspektrometer "Quadruvac Q100" zukommen lassen.

Sag einfach kurz bescheid, ob deinerseits noch Interesse besteht!

Besten Dank und schöne Grüße,

Robert.

von Paddy (Gast)


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Bitte schicke mir eine e-mail an "p_senn80@hotmail.com" ich kann Dir 
weiterhelfen.

Gruss
Pascal

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