Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PIC Entwicklungsboard Eigenbau


von Bastian S. (basti2s)


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Hallo,

da ich zurzeit beruflich als auch privat, des öfteren mit 
Mikrocontrollern zu tun habe, möchte ich mir eine kleine "Lernumgebung" 
schaffen. Diese soll in einem 19" Standardprüfungsrahmen mit 
Stromversorgung und Backplane verbaut werden.
Das Ganze sollte leicht erweiterbar sein.
Ich möchte jedes Zusatzmodul auf einer eigenen Europakarte aufbauen. 
Zunächst soll ein Mikrocontrollereinschub und eine I/O Karte angefertigt 
werden. Im weiteren Verlauf soll noch ein Display Einschub und eine 
Adapterkarte angefertigt werden.

Hier mal die Anforderungen der entsprechenden Zusatzmodule:

Anforderungen Mikrocontrollereinschub:
• Europaplatine
• So wenig SMD wie möglich
• Programmierbar in C, mit MPLAB
• LAN, USB Anschluss
• SD Karten Slot, zur Speichererweiterung
• Extra Taster für Reset auf Frontplatte
• Microchip PIC

I/O Karte:
• Euopaplatine
• So wenig SMD wie möglich
• Schalter
• Taster
• Poti (für Analog Eingang)
• Anzeige LEDs
• Lautsprecher

Display Karte:
• Euopaplatine
• So wenig SMD wie möglich
• LCD
• Grafik LCD
• Zwei 7-Segment-Anzeigen

Adapterkarte:
Es sollen alle Ports des Mikrocontrollers z.B. über ein Flachbandkabel 
abgegriffen werden können, um spezielle Sensoren, oder Aktoren extern, 
ohne größeren Aufwand anschließen zu können.

Des Weiteren soll es möglich sein, einen weiteren Mikrocontroller mit 
dem bereits verbauten Mikrocontroller zu verbinden. Sei es über ein 
Flachbandkabel oder über Funk.

Das Ganze sollte natürlich voll ausgereizt werden können, also dass ich 
alle Baugruppen gleichzeitig in Betrieb haben kann.

Meint Ihr, dass meine Anforderungen realisierbar sind?

Gruß

Basti2s

von Jens M. (Gast)


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Bastian Schmidt schrieb:
> Meint Ihr, dass meine Anforderungen realisierbar sind?

Locker ist eher overkill.

Fang mit der ersten Eurokarte an. Platz hast du da genug um alles 
bedrahtet zu bauen. Busbelegungen gibt es wie Sand am mehr (es muss ja 
nicht gleich comapct PCI sein).

von Frank K. (fchk)


Angehängte Dateien:

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Ich habe mir mal ein Board für einen dsPIC33EP512MU810PF designt. Die 
Ports habe ich alle auf Pfostenstecker mit STK500-Belegung geführt. Dazu 
USB, ein serieller Port (per Jumperkabel verdrahtbar), LCD, LEDs, 
Stromversorgung, SPI-Flash oder EEPROM, Anschluss für PicKIT3 oder ICD3, 
was man halt so braucht.

Wenn Du magst, kann ich Dir die Eagle-Dateien geben.

fchk

von Bastian S. (basti2s)


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Die Frage ist, welchen Mikrocontroller ich verwenden soll, um meine doch 
recht heftigen Anforderungen zu erfüllen.

Ich kenne mich Hardware mäßig noch nicht so wirklich aus, wenn ihr mir 
aber grob sagen würdet, welche bauteile ich brauche für meine 
Anforderungen, könnte ich mich mal nach ein paar Schaltplänen umschauen, 
und die euch dann mal zeigen.

Wenn ich halt mit dem Mikrocontrollereinschub anfange, möchte ich eben 
auch, dass ich später mal die im ersten post erwähnten Zusatzmodule ohne 
weiteres einbinden kann.

von Kein Name (Gast)


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Bisher brauchte ich für jedes Projekt einen anderen PIC.

Der eine hat kein USB, der andere kein I2C, der dritte kein EEPROM, der 
vierte kann bei 3,3Volt nur 1MHz....

Früher hatten die PICs einheitliche PIN-Belegung. Man brauchte nur eine 
Platine mit 3 Fassungen. Geht heute auch nicht mehr.

Ist dir http://www.sprut.de/electronic/pic/test/index.htm schon 
aufgefallen? Mehrere Basisplatinen und  Erweiterungsplatinen mit 
einheitlichem 10-Poligen Stecker.

von Frank K. (fchk)


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Ich rate Dir von Deiner Idee mit den 19" Einschüben und einer Busplatine 
ab. Dieses Konzept ist dann sinnvoll, wenn Du einen gemeinsamen Bus 
hast, an dem alle Module hängen. Das ist hier nicht der Fall, weil es 
sich immer im Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zum Mikrocontroller handelt. 
Damit die einwandfrei funktionieren, ist es wichtig, die Länge dieser 
Verbindungen zu minimieren und unbenutzte Stichleitungen zu vermeiden. 
Mein Konzept mit den 10-poligen Pfostensteckern folgt diesem 
Designkriterium.

fchk

von Bastian S. (basti2s)


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Kein Name schrieb:
> Bisher brauchte ich für jedes Projekt einen anderen PIC.
>
> Der eine hat kein USB, der andere kein I2C, der dritte kein EEPROM, der
> vierte kann bei 3,3Volt nur 1MHz....
Ich möchte Vorerst, wie beschrieben ledeglich den 
Mikrocontrollereinschub und die I/O Karte Bauen, sodass ich halt wenn 
ich einen bestimmten Schalter drücke eine bestimmte LED leuchtet.

Das ganze soll sich mit der Zeit dann Steigern, bis ich dann halt bei 
z.B.: Webinterface über LAN, Grafik LCD, Funkübertragung zwischen 
mehreren Mikrocontrollern angekommen bin.
Deshalb würde ich gleich, insofern dies möglich ist einen PIC verbauen, 
den ich voererst nicht so schnell ausreizen werde.

Und selbst wenn ich mal je einen anderen PIC brauche, kann ich mir ja 
schnell einen neuen Mikrocontrollereinschub bauen, die Zusatzkarten 
funktionieren ja trotzdem.


> Ist dir http://www.sprut.de/electronic/pic/test/index.htm schon
Schaut schon mal garnicht so schlecht aus.


Aber ich denke, ich sollte zuerst klären, welchen PIC ich verwenden 
soll.

edit:
>Ich rate Dir von Deiner Idee mit den 19" Einschüben und einer Busplatine
>ab. Dieses Konzept ist dann sinnvoll, wenn Du einen gemeinsamen Bus
>hast, an dem alle Module hängen. Das ist hier nicht der Fall, weil es
>sich immer im Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zum Mikrocontroller handelt.
>Damit die einwandfrei funktionieren, ist es wichtig, die Länge dieser
>Verbindungen zu minimieren und unbenutzte Stichleitungen zu vermeiden.
>Mein Konzept mit den 10-poligen Pfostensteckern folgt diesem
>Designkriterium.

Mach ich mir im Moment keine große sorgen, so lange ist die Backplane ja 
auch nicht. Außerdem haben wir das bei unserer AP1 so ähnlich gemacht, 
hat ohne Probleme funktioniert.

von Kein Name (Gast)


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Passenden PIC auswählen. Da gibt es bei Microchip Übersichtsseiten wie 
http://www.microchip.com/ParamChartSearch/chart.aspx?branchID=1004&mid=10&lang=en&pageId=74

Nach USB und Package=PDIP gefiltert bleibt eine recht überschaubare 
Anzahl übrig.

von Karl H. (kbuchegg)


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Bastian Schmidt schrieb:

> Aber ich denke, ich sollte zuerst klären, welchen PIC ich verwenden
> soll.

Ich kann deinen Ansatz schon verstehen. Jedoch übersiehst du hier was.

Der Grundgedanke bei den µC lautet: billig.
So ein µC (egal ob PIC oder AVR) kostet ein paar Euro. Du hast mit einem 
bestimmten Modell angefangen und in 1 Jahr kommst du drauf, dass du eine 
USART zu wenig hast - ist alles kein Thema. Dann nimmst du eben ein 
Modell, welches 2 USARTS drinnen hast und machst dir schnell eine 
Platine dazu.

Dein Ansatz mit Einschüben und Backplane in allen Ehren. Aber:
* erstens bist du nie so flexibel damit, als wie wenn du einfach
  eine µC-Platine mit (für dich) genormten Anschlüssen hast
  und dazu einen Haufen Zusatzplatinen, die du einfach nach Bedarf
  ansteckst
* zweitens kostet dich dann das Drumherum ein Vermögen.
  Eine einfache µC-Platine kannst du selbst dir um sagen wir mal 10€ 
bauen.
  Die Flexibilität kommt durch die ansteckbaren Zusatzplatinen. Und
  wenn du mal was bauen willst, wozu du noch keine hast, dann machst du
  sie dir einfach. Und zwar wenn der Bedarf da ist.

Ich halte viel von Planung. Aber an dieser Stelle ist die Sache die, 
dass du heute noch nicht berücksichtigen kannst und auch nicht musst, 
was du ni 2 Jahren mal vielleicht brauchen könntest. Wenn es soweit ist, 
dann baust du dir das was du brauchst und steckst es einfach an. Und ab 
und an, kommst du auch in die Situation, dass du dir eine andere 
µC-Platine baust, weil du einen anderen PIC einsetzen willst.

von Frank K. (fchk)


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Bastian Schmidt schrieb:

> Mach ich mir im Moment keine große sorgen, so lange ist die Backplane ja
> auch nicht. Außerdem haben wir das bei unserer AP1 so ähnlich gemacht,
> hat ohne Probleme funktioniert.

Wenn ein mit der Backplane verbundener Pin für USB, CAN oder ein anderes 
schnelles serielles Interface verwendet wird, wars das mit der Funktion.

fchk

von Bastian S. (basti2s)


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Ich denke so viel wird mich das drum herum nicht kosten, da ich sowieso 
schon seit ner ewigkeit einen 19" Rahmen mit Standardstromversorgung und 
Backplane rumstehen habe.

Des weiteren bin ich mir sicher, dass ich mit der 19" Lösung immernoch 
flexibel bleibe, da ich ja nicht benötigte Karten Ausstecken kann, und 
durch eine Adapterkarte, die einfach alle Pins auf ein Flachbandkabel 
ausgibt ersetzen kann.

von Martin S. (drunkenmunky)


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Frank K. schrieb:
> Ich habe mir mal ein Board für einen dsPIC33EP512MU810PF designt. Die
> Ports habe ich alle auf Pfostenstecker mit STK500-Belegung geführt. Dazu
> USB, ein serieller Port (per Jumperkabel verdrahtbar), LCD, LEDs,
> Stromversorgung, SPI-Flash oder EEPROM, Anschluss für PicKIT3 oder ICD3,
> was man halt so braucht.
>
> Wenn Du magst, kann ich Dir die Eagle-Dateien geben.

Ich hab da mal eine Frage zu der Versorgungsspannung. Wenn diese vom USB 
kommt, also 5V, wird's doch ziemlich knapp mit dem Spannungsabfall, 
oder?

Mal angenommen es wird 200mA benötigt, fällt an der Diode ca. 0,85V ab. 
Typischer Spannungsabfall von dem LM1117 bei 200mA ca. 1,12V.
Ergibt: 5V-0,85V-1,12V=3,03V

Oder sehe ich das falsch? Hast du schon ein Board aufgebaut?

von Bernhard T. (bernhardt)


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Nichts für ungut aber 19" Standardprüfungsrahmen halte ich für 
anachronistisch.
Ich habe selber noch auf so einem gelernt -MFA System(8086)- Das hat 
wegen Adress- und Datenbus wenigstens bedingt Sinn gemacht, zumal 19“ 
damals noch Stand der Technik war. Heute geht man gleich auf Hutschiene. 
Dank schneller uns sicheren serieller Bussysteme einfach die bessere 
Lösung.
Für ein modernes Lernsystem heute würde ich einem freies Modularsystem 
vorziehen. Pfostensteckverbinder male – male, female – male, female – 
female gibt es bei ebay für je 2,50 bis 3.- Euro die 40 Stück aus China. 
Da löst sich dann ganz schnell auch male in SMD-Adapter, ein völlig 
anderes EVAL–Board, die Lochrasterlötung oder ein Steckboard einbinden 
und überall kann man wunderbar dran Messen.
Mein erstes bessere „PIC Evaluation Board“ habe ich mir vor Jahren auf 
einer Lochraster Europaplatine mit einem 16F877 zusammen gelötet. Alle 
Ports auf 10 Pin Pfostenstecker (also mit 5V und GND). Hab das Teil dann 
bald in die Ecke gepfeffert da ich hier die AVR kennengelernt habe 
(billige Flash µC mit kostenlosem C-Compiler – das war neu). Das AVR 
STK500 hat die gleich Pinbelegung die ich damals gewählt hatte, die 
bietet sich einfach an. War trotzdem Zeitverschwendung !

Die kleinen Lochrasterplatinen (RTC – Inkrementalgeber..) zum Anschluss 
an das Board verwende ich heute noch gelegentlich – allerdings mit 
einzelnen Kabeln. Jatzt sogar wieder gelegentlich mit PIC's.
Lange Rede kurzer Sinn: Die µC Wechseln schnell, Module kann man immer 
wieder verwenden.

von Frank K. (fchk)


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Zum Aufbauen bin ich noch nicht gekommen. Ich habe aber gerade noch mal 
nachgeschaut und gesehen, dass Du mit der Diode recht hast. Da müsste 
ich dann nochmal nach einem anderen Typ suchen, der eine geringere Vf 
hat.

Danke für den Hinweis.

fchk

von W.S. (Gast)


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Bastian Schmidt schrieb:
> Meint Ihr, dass meine Anforderungen realisierbar sind?

Ja, realisierbar aber weltfremd.
Deine eingangs genannte Liste ist eher wie eine Zutatenliste, aber sie 
enthält genau DAS nicht, was ganz am Anfang das Wichtigste ist: ein 
Ziel. Du planst die Zutaten ohne eine Vorstellung, was für ein Kuchen 
draus werden soll.

Plane lieber nicht so einen Haufen Blech, Bus, Steckverbinder und 
vergeudeten Leiterplattenplatz. Obendrein sieh zu, daß du dich mit SMD 
anfreundest. Auch deine stetige Betonung "So wenig SMD wie möglich" ist 
ebenfalls nicht gut. Deine obigen Vorstellungen laufen auf viel Blech 
mit wenig Elektronik hinaus - nicht gut.

Mein Rat: Denke dir eine wirklich nützliche Anwendung aus, suche dir 
dann die Bauteile dafür zunächst auf dem Papier zusammen, prüfe die 
Beschaffbarkeit (korrigiere ggf. dein Vorhaben) und fange dann an, genau 
DAS zu basteln.

Ich geb dir mal ein Beispiel (falls dir nix einfällt):
eine Kombination aus Thermometer und Kurzzeitwecker für die Küche, die 
sich so gut und einfach benutzen läßt, daß deine Frau sie täglich 
benutzt.
Zutaten:
- PT1000 als Fühler
- monochromes Grafikdisplay um schön große Ziffern anzeigen zu können
- Bedienung mit Tasten und Drehgeber zum Einstellen der Weckzeit, der 
Minimal- und Maximaltemperatur (um das Ding zum Kochtopf-Überwachen 
nehmen zu können)
- Piezo-Pieper
- nen fetten Li-Akku, der auch mal 2..3 Tage lang hält, falls man das 
Ausschalten mal vergessen hat.

Sowas ist ein Ausgangspunkt für ein Bastelvorhaben, vergleich das mal 
mit deinem Ansatz.

W.S.

von Martin S. (drunkenmunky)


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Frank K. schrieb:
> Zum Aufbauen bin ich noch nicht gekommen. Ich habe aber gerade noch mal
> nachgeschaut und gesehen, dass Du mit der Diode recht hast. Da müsste
> ich dann nochmal nach einem anderen Typ suchen, der eine geringere Vf
> hat.

Ja, oder einen Spannungsregler mit wirklich geringen Spannungsabfall wie 
z.B. MCP1826S nehmen, wobei der natürlich nicht pin-kompatibel ist...

Ich hätte Interesse an dem Entwicklungsboard! Ich hab dir auch schon ne 
Nachricht geschrieben.

Hast du schon welche von den Platinen bestellt?

von Frank K. (fchk)


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Martin S. schrieb:
> Frank K. schrieb:
>> Zum Aufbauen bin ich noch nicht gekommen. Ich habe aber gerade noch mal
>> nachgeschaut und gesehen, dass Du mit der Diode recht hast. Da müsste
>> ich dann nochmal nach einem anderen Typ suchen, der eine geringere Vf
>> hat.
>
> Ja, oder einen Spannungsregler mit wirklich geringen Spannungsabfall wie
> z.B. MCP1826S nehmen, wobei der natürlich nicht pin-kompatibel ist...
>
> Ich hätte Interesse an dem Entwicklungsboard! Ich hab dir auch schon ne
> Nachricht geschrieben.

Du solltest die Eagle 6.3 SCH und BRD in Deinem Postfach haben.

> Hast du schon welche von den Platinen bestellt?

Nein, bislang ist alles noch rein virtuell. Ich hatte noch keine Zeit 
dafür gehabt.

fchk

von Martin S. (drunkenmunky)


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Frank K. schrieb:
> Du solltest die Eagle 6.3 SCH und BRD in Deinem Postfach haben.

Ah, danke! Lag im Spam...

Noch ein paar Anregungen:
-Befestigungslöcher, damit man die Platine auf Füße stellen kann
-CAN-Transiever?
-bei ner Platinengröße von 100mm x 100mm könnte man 10 Stück günstig aus 
China bestellen. Ich würde da die Hälfte von nehmen...

von Bastian S. (basti2s)


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W.S. schrieb:
> Bastian Schmidt schrieb:
>> Meint Ihr, dass meine Anforderungen realisierbar sind?
>
> Ja, realisierbar aber weltfremd.
> Deine eingangs genannte Liste ist eher wie eine Zutatenliste, aber sie
> enthält genau DAS nicht, was ganz am Anfang das Wichtigste ist: ein
> Ziel. Du planst die Zutaten ohne eine Vorstellung, was für ein Kuchen
> draus werden soll.
>
> Plane lieber nicht so einen Haufen Blech, Bus, Steckverbinder und
> vergeudeten Leiterplattenplatz. Obendrein sieh zu, daß du dich mit SMD
> anfreundest. Auch deine stetige Betonung "So wenig SMD wie möglich" ist
> ebenfalls nicht gut. Deine obigen Vorstellungen laufen auf viel Blech
> mit wenig Elektronik hinaus - nicht gut.
>
> Mein Rat: Denke dir eine wirklich nützliche Anwendung aus, suche dir
> dann die Bauteile dafür zunächst auf dem Papier zusammen, prüfe die
> Beschaffbarkeit (korrigiere ggf. dein Vorhaben) und fange dann an, genau
> DAS zu basteln.
>
> Ich geb dir mal ein Beispiel (falls dir nix einfällt):
> eine Kombination aus Thermometer und Kurzzeitwecker für die Küche, die
> sich so gut und einfach benutzen läßt, daß deine Frau sie täglich
> benutzt.
> Zutaten:
> - PT1000 als Fühler
> - monochromes Grafikdisplay um schön große Ziffern anzeigen zu können
> - Bedienung mit Tasten und Drehgeber zum Einstellen der Weckzeit, der
> Minimal- und Maximaltemperatur (um das Ding zum Kochtopf-Überwachen
> nehmen zu können)
> - Piezo-Pieper
> - nen fetten Li-Akku, der auch mal 2..3 Tage lang hält, falls man das
> Ausschalten mal vergessen hat.
>
> Sowas ist ein Ausgangspunkt für ein Bastelvorhaben, vergleich das mal
> mit deinem Ansatz.
>
> W.S.

Im Prinzip arbeite ich ja auf ein großes Projekt hin. Ich möchte 
irgendwann einmal eine art Brandmeldeanlage bauen. Die Rauchmelder 
sollen via Funk mit einer Zentrale verbunden werden, von der man eben 
sehen kann welcher Rauchmelder ausgelöst hat... usw.

Aber nun brauche ich halt erst mal für meine Ausbildung wie bereits 
gesagt eine Lernumgebung, wenn das ganze im 19" Rahmen nicht 
funktioniert, kann ich es immernoch als so ein Bastler Aufbau umbauen.

Kann ich denn an jedem Mikrocontroller ein LCD/Grafik LCD/Touchscreen 
anschließen? Wie schauts mit dem programmieren aus? Kann ich das ganz 
normal mit MPLAB über USB oder LAN erledigen?
Wo finde ich Schaltpläne, wie ich einen Mikrocontroller mit den LAN bzw. 
USB Ports beschalten muss?
Welchen Mikrocontroller würdet ihr mir empfehlen (mit vielen I/O)?
Wie muss ich die SD Karte mit dem Mikrocontroller verbinden?

von Frank K. (fchk)


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Bastian Schmidt schrieb:

> Kann ich denn an jedem Mikrocontroller ein LCD/Grafik LCD/Touchscreen
> anschließen?

Kommt auf das Display an.

> Wie schauts mit dem programmieren aus? Kann ich das ganz
> normal mit MPLAB über USB oder LAN erledigen?

Du brauchst ein PicKit 3 oder ICD3 und auf Deinem Board den passenden 
5/6-Poligen Anschluss dafür.

> Wo finde ich Schaltpläne, wie ich einen Mikrocontroller mit den LAN bzw.
> USB Ports beschalten muss?

Schau Dir die Demoboards von Microchip an.

> Welchen Mikrocontroller würdet ihr mir empfehlen (mit vielen I/O)?

Die größeren dsPICs der 33E-Serie sind sehr interessant (sieh Dir mein 
Design an). Davon gibts noch eine 144-pin Variante, falls Dir die Pins 
auszugehen drohen. Oder den PIC32MX795F512L (100 pins), wenn Du 
schnelles Ethernet willst. Einen 8-bit PIC empfehle ich Dir nicht mehr.

> Wie muss ich die SD Karte mit dem Mikrocontroller verbinden?

Über SPI. Schau Dir das entsprechende PicTail+ Board von Microchip an.

fchk

von Kein Name (Gast)


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Am einfachsten, du lädst dir kostenlose die Microchip Solutions Library 
runter.

Da findest du Libraries und Demos für USB, LAN, SD-Card und vieles 
andere.

Sieht recht unübersichtlich aus. Aber alle Demos sind gleich aufgebaut. 
Haben eine C-Datei mit dem main() und mehrere HardwareProfile.h für die 
Microchip Demoboards.  Am besten im HardwareProfile.h nachsehen, welche 
PICs benutzt werden. Nachschauen, welche Features dieser PICs wirklich 
benötigt werden und einen raussuchen, der alle Features gleichzeitig 
unterstützt.

Oder besser erst mal mit irgendeinem PIC anfangen, der den Pickit3 
In-Circut-Debugger unterstützt. Danach mit irgendeinem USB-PIC in die 
Microchip Solutions Library einarbeiten. Danach erst nach einem PIC 
suchen, der alle Anforderungen erfüllt.

von Karl H. (kbuchegg)


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Bastian Schmidt schrieb:

> Im Prinzip arbeite ich ja auf ein großes Projekt hin. Ich möchte
> irgendwann einmal eine art Brandmeldeanlage bauen.

Ja, aber das muss nicht jetzt sein.
Jetzt lernst du erst mal.

So ein PIC kostet einen Pappenstiel. Bis du deine Brandmeldeanlage 
tatsächlich baust, hast du vorher noch viele andere PIC auf Platinen 
gesetzt.

> funktioniert, kann ich es immernoch als so ein Bastler Aufbau umbauen.

:-)
Das Bastler hab ich jetzt überhört.

Im Ernst: So dumm ist der Aufbau nicht. Er ist stabil und man kommt 
überall mit Messequipment gut ran.
Ist ja auch nicht viel. Deine Europakartenplatinen werden hauptsächlich 
so aussehen: Die sind leer bis auf den Stecker für den Bus, ein einsames 
IC (mit ein bischen Hühnerfutter) und sonst ist da nichts ehr drauf. 
Dafür fehlt dir jede Leitung, die du am Bus vergessen hast, irgendwann 
schmerzlich.

von Bastian S. (basti2s)


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Kein Name schrieb:
> Am einfachsten, du lädst dir kostenlose die Microchip Solutions Library
> runter.
>
du meinst doch sicherlich die hier oder?
http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=2680&dDocName=en547784
(Microchip Libraries for Applications)

von MCUA (Gast)


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>Diese soll in einem 19" Standardprüfungsrahmen mit
>Stromversorgung und Backplane verbaut werden.
1. hättest du wahrscheinlich nicht den passenden Bus,
2. ist ein uC mit dem Treiben von direkten Busleitungen völlig 
überfordert

von W.S. (Gast)


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Bastian Schmidt schrieb:
> Kann ich denn an jedem Mikrocontroller ein LCD/Grafik LCD/Touchscreen
> anschließen? Wie schauts mit dem programmieren aus? Kann ich das ganz
> normal mit MPLAB über USB oder LAN erledigen?

Das sind nach meinem Geschmack ein paar Fragen zuviel auf einmal.

Wie stellst du dir das "LCD/Grafik LCD/Touchscreen-Anschließen" 
eigentlich vor? Denkst du bloß an ein paar Leiterzüge und meinst, das 
Benutzen kriegen wir später schon hin?

Bitte präge es dir doch mal gründlich ein: AM ANFANG IST DIE 
ZIELSTELLUNG UND DANN DAS KONZEPT ZUM ERREICHEN DES ZIELES UND DANN erst 
alles andere.

Touchscreens hat man üblicherweise erst an etwas größeren Displays, also 
von QVGA an aufwärts. Ausnahmen sind chinesische MP3-Player. Mit dem 
Begriff LCD kann man einiges verbinden: passive Gläser (custom oder n 
mal 7 Segment) oder alphanumerische Displays in 1x16, 1x20, 2x16, 2x20, 
4x16, 4x20 (Zeilen/Spalten) oder monochrome Grafikdisplays oder eben 
bunte Displays, zumeist TFT's.

Die Regel ist, daß man für passive Gläser nen entsprechenden uC braucht, 
alphanumerische fast überall dranbekommt, monochrome grafische 
eigentlich auch (wenn man im uC genug RAM zum Bildaufbau hat) und bunte 
TFT's nur mittels Displaycontroller wirklich sinnvoll betreiben kann, 
wozu dann auch ein 32 Bitter als uC gehört, weil alles Kleinere schon 
mit QVGA herzlich überfordert ist.

Wie programmiert man dies nun?
Nun, schau was du überhaupt programmieren willst und was du an Toolchain 
für den ausersehenen uC dazu kriegst. Danach richtet sich das zumeist. 
Für das Thema "Software-Problemlösungen" schau dich hier im Forum um. 
Viele Aufgaben (Tasten entprellen, Konvertierungen, Text und Grafik 
auf's Display usw.) sind in allen Systemen ziemlich gleich und deshalb 
wiederverwendbar.

Wie man dann den Code in den uC hineinbekommt, hängt wiederum vom uC und 
den eigenen Umständen ab. Bei dir wahrscheinlich MPLAB und PICKIT-xyz. 
Muß aber nicht sein, ich z.B. benutze nur die kleineren PIC's, die ich 
in Assembler und mit eigenem Brenner programmiere. Hab auch ein PicKit-2 
herumliegen, aber dafür eigentlich keinen Bedarf, da ich zunehmend auch 
für kleinere Sachen auf Arm bzw. Cortex umgestiegen bin. So vrschieden 
kann das sein.

W.S.

von Patrick B. (p51d)


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Eine kleine Zwischenfrage: Was hast du bis jetzt für Erfahrungen mit 
Mikrocontrollern gemacht? Schon eigene Programme geschrieben? Eigene 
Hardware gebaut? Elektronik- und Elektrotechnikkenntnisse?

Was du als Endprojekt in ein grosses 19"-Rack einbauen möchtest kann man 
grob geschätzt ohne weiteres auf einer Europakarte unterbringen (die 
erste Auflistung), also wozu dann gleich ein ganzes Rack? Auserdem haben 
dir hier schon zig Leute erklährt, dass du klein Anfangen sollst (mit 
EINEM Ziel).
Was bringt es dir, wenn du dir jetzt so ein Kasten zusammenbaust und 
nach ein paar Erfahrungen und Lehrstunden merkst du, dass der Prozessor 
vieleicht ein 32bit sei sollte (falsche/fehlende Peripherie, 
remapping-Funktionen, DMA, priorisierbare ISR...), oder dass du noch ein 
USB-Stick als Backup brauchst, oder dass du noch eine SMS Funktion 
einbauen willst, wobei das alles natürlich nicht so ohne weiteres mit 
deinem Ursprungsprojekt realisierbar ist.

Wenn du noch keine Programmiererfahrung hast, kannst du dir für wenige 
Euro ein fertiges Developement-Board kaufen. Dann musst du dich nähmlich 
nicht mit Hardware UND Software-Problemen gleichzeitig beschäftigen 
sondern hast eine HW die funktioniert. Dann kannst du an die HW gehen 
und schlussendlich alles kombinieren. (Mache ich mit den STM32 momentan 
genau gleich ->STM32F4 Discovery und so kenne ich schon die Eigenheiten 
und weiss, worauf ich beim HW-Design achten muss)

Das was du momentan möchtest klingt in meinen Ohren ganz nach einer 
Eierlegenden-Wohlmilchsau.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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@Bastian,

was an deinem Ansatz "19-Zoll-Einschubsystem mit Backplane" nicht 
stimmt, ist daß es weit eher zu den Mikroprozessorsystemem der 80er und 
90er paßt als zu heutigen Mikrocontrollern (beachte: Prozessor vs. 
Controller)

Letztere haben i.d.R. keinen herausgeführten Bus, an den man seine 
Erweiterungen anschließt; sondern man sucht sich passend zur Anwendung 
den Typ, der die gewünschte Peripherie integriert hat.

Und wenn doch mal was extern anzuschließen ist, dann ist das vielleicht 
ein Ethernet PHY oder ein CAN Transceiver und das kommt dann an 
dezidierte Pins. Einem traditionellen Bus am vergleichbarsten ist 
vielleicht noch SPI. Aber auch da ist es sehr unüblich, das auf eine 
Backplane zu führen.

Das passende Konzept für heutige µC ist die Arduino-Bauweise, wo man 
eine vergleichsweise kleine Basisplatine (selten größer als 1/2 
Europlatine) hat und darauf "Shields" mit I/O-Erweiterungen aufsteckt. 
Gerne auch als Stapel: ein Shield leitet dann unbenutzte Ports einfach 
durch.


XL

von MCUA (Gast)


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>Letztere haben i.d.R. keinen herausgeführten Bus..
Stimmt nicht. Alle nennenswerte uC-Familien haben auch Typen mit 
herausgeführtem Bus (bei dem man ggfs die Adress- Daten-breite usw 
wählen kann, zum Anschluss universeller Periferie oder RAM, aber nicht 
für direkt Anschluss auf Backplane. (Ob man das für die konkr Anwendung 
braucht ist was anderes. Jedenfalls geht es damit zigmal schneller als 
kleinen ser. Interfac. wie SPI.)

>was an deinem Ansatz "19-Zoll-Einschubsystem mit Backplane" nicht
>stimmt...
Diese gibt es auch heute noch, für grössere Anwendungen, Industrie usw. 
(Es muss nicht alles immer total klein sein) Und VG-Leisten werden 
Mrd-fach! verkauft.

von SE (Gast)


Angehängte Dateien:

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Das 19" Format ist nicht abwegig. Such mal bei google Bildersuche nach 
PXI.

So ein ähnliches Konzept schebt mir auch vor. Nur noch universeller.

Ein Rapid Prototyping Rack.

Basierend auf 19" Technik. Größe sollte 1/2 19" Breite sein.
Die Tiefe soll 1/2 Europakarte sein. Also für 100x80mm Platinen.
Passende Führungsschienen sind auch zu bekommen.

Das Rack soll Hochkant stehen, um bei Leuten mit wenig Arbeitsfläche 
noch platz auf dem Tisch zu lassen.
Weiterer Vorteil: Z.B. Ein LCD Modul könnte platzsparender gebaut 
werden.

Rückseitig gibt es eine DC-Buchse für ein Steckernetzteil und eine USB 
Buchse, welche direkt zu einem FT232 führt. Hierrüber könnte man eine 
generelle PC kommunikation ermöglichen und einen Bootloader für die 
Programmierung bespaßen.

Es gibt einen Controllersteckplatz für jeden beliebigen Mikrocontroller 
mit maximal 8 8-Bit Ports.
Spezialschnittstellen sind auf die Frontplatte des Moduls rausgeführt

Auf dem "BUS" Connector liegen die Versorgungsspannungen und 4 8-Bit 
Ports.

Die Erweiterungskarten haben eine Stiftleiste, um den Anschluss zum Port 
flexibel zu halten. "Manuelles Signalmultiplexing"

Aufgrund der 1/2 Europakarte sind die Karten recht günstig auch extern 
zu fertigen.

Sinn und zweck:
- Rapid Prototyping: Eben schnell die benötigten Karten einstecken und 
loslegen
- Alles zusammen bildet eine Einheit: Das ganze ist schnell mal 
weggestellt. Für Leute ohne Hobbyraum/Keller (wie mich :-)
- Unabhängig vom Controller. PIC, AVR, ST, ... arbeiten alle mit den 
gleichen I/O Karten
- Kosten halten sich in Grenzen durch 1/2 EuroKarte
- Power-Module mit größeren Steckern in der Frontplatte sind machanisch 
stabil.

Hier stellen sich natürlich auch die Fragen zur Signalintegrität, 
Gesamtkosten, Materialbeschaffung, ...

Andererseits: Gibts Alternativen? (Arduino klammere ich mal aus, da ein 
LCD wieder "rumbaumeln" würde oder nur auf dem obersten Level Platz 
findet)

VG! - SE

von Gregor B. (Gast)


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Warum sollte man nicht ein Mikrocontrollersystem auf Europakarten in 
einem 19''-Einschubrahmen bauen, wenn der sowieso schon inklusive 
Netzteil rumsteht?
Gehäusekosten gleich Null, Versorgungsspannungen vorhanden, Erweiterung 
mittels Lochraster mit Anschluss für VG-Leisten möglich, ...

Nur weil es alt ist, ist es ja nicht schlecht.
Man muss nur aufpassen, dass man für spezielle Signale auch besondere 
Pins verwendet.

Mit Glück ist das ein System mit vollständiger 96-poliger VG-Leiste, 
dann gibt es mehr als ausreichend Pins.
Aber auch bei 64-poligem Anschluss sollte das möglich sein...

von Karl H. (kbuchegg)


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Gregor B. schrieb:

> Nur weil es alt ist, ist es ja nicht schlecht.

Davon redet ja auch keiner.
Es ist nur unpraktisch und man zwirbelt sich mehr Arbeit auf als 
notwendig.

Wo andere ganz einfach ein LCD-Modul mit dem Port-Anschluss per 
gestecktem Flachbandkabel verbinden, den sie für ihr gegenwärtiges 
Programm gerade brauchen (und der beim nächsten Projekt schon wieder ein 
ganz anderer Port sein kann), fitzelt man im Rack damit herum irgendwie 
die Signale auf dem immer gleichen 'Bus' rüberzukriegen und zb mittels 
Mäuseklavier und Kreuzverteiler die Komponenten auf die gerade benötigte 
Konfiguration umzukonfigurieren.


Das was vor 20 Jahren das komplette Rack (exklusive Stromversorgung) 
war, das ist heutzutage EIN EINZIGER IC!
Den muss man nicht in ein Rack einbauen, nur damit er wo eingebaut ist.
Was hilft dir das Rack, wenn du dann jeden 3ten Tag sowieso 60% aller 
Platinen ausbauen musst, weil du sie umkonfigurieren musst. µC leben 
davon, dass man die Pins (in Grenzen) universell verwenden kann. Dazu 
muss man an die Pins rankommen. Dazu muss es eine einfache Möglichkeit 
geben, wie ich 5 Taster und 12 LEDs EINFACH über die Pins von 4 Ports 
verteilen kann, sodass mir die UART Ausgänge noch frei bleiben und ich 
den OCR1A Pin noch zur Motorsteuerung benutzen kann.
Der Clou eines guten Entwicklungssystems besteht in der Flexibilität, 
mit der ich die einzelnen externen Komponenten an beliebige Portpins 
aufschalten kann. Also das genaue Gegenteil von einem Bus, bei dem eine 
Leitung genau immer dasselbe Signal führt und sich eine Zusatzkarte 
genau immer an die gleiche Leitung hängt. Oder willst du auf eine LED 
Platine einen Kreuzverteiler setzen, damit du für jede der 8 LED per 
Dip-Schalter bestimmen kannst auf welche der 32 möglichen Portleitungen 
sie geht? Da sind deine Europakarten hauptsächlich mit der Auswahllogik 
angefüllt!


Für ein konkretes Projekt - zum Beispiel die bewusste Brandmeldeanlage 
ist das doch alles ok. Da gibt es dann die bewussten Module, weil sich 
die komplette Belegung nicht mehr ändern wird. Aber doch nicht für ein 
Entwicklungssystem. Das steht und fällt damit, wie einfach, schnell und 
nciht zuletzt kostengünstig ich die Hardware auf die Zielstellung hin 
umkonfigurieren kann.
Und - nicht zu vergessen - wie einfach ich mit Messequipment da drann 
komme! Wie oft taucht hier im Forum die Aufforderung auf, doch mal 
direkt am µC-Pin irgendwas zu messen? Oft! Wie machst du denn das mit 
Karten, die in ein Rack eingebaut sind?

Ein µC-Entwicklungssystem ist wie ein Steckbrett! Nur auf etwas höherem 
Niveau. Kein Mensch würde ein Steckbrett in ein Rack-Gehäuse einbauen, 
nur weil er dann die Stromversorgung schön mit ins Gehäuse integrieren 
kann.

von Jens Martin offline (Gast)


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Gregor B. schrieb:
> Warum sollte man nicht ein Mikrocontrollersystem auf Europakarten in
> einem 19''-Einschubrahmen bauen, wenn der sowieso schon inklusive
> Netzteil rumsteht?

Kann man machen, ist aber als Entwicklungsboard sehr unhandlich. 19" ist 
was für "entwickelte" Eurocards mit denen dann andere Sachen gemacht 
werden.

Auch die Stromversorgung übernimmt das Pickit oder n andres USB Teil und 
Anwendungen die viele Ports brauchen sind in 19" vom Prinzip her noch 
unhandlicher da die dann nach hinten verschwinden.

von R. M. (rmax)


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Bernhard T. schrieb:

> Ich habe selber noch auf so einem gelernt -MFA System(8086)-

Der MFA war Anfang der 90er auch mein Einstieg in die Welt der Daten- 
und Adreßbusse. :)

Allerdings ist der MFA kein 8086 (16 Bit), sondern ein 8085 (8 Bit, 
Nachfolger des 8080).

http://de.wikipedia.org/wiki/Mikrocomputer_f%C3%BCr_Ausbildung

von David G. (blackchamber)


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Ich habe mal eine Steuerungsleiterkarte entwickelt, die über LAN ein 
Testsystem zu steuern vermochte. War ein 19" Rack mit Backplane und 
verschiedenen Leiterkarten für die unterschiedlichsten Prüfungen.

Hatte damals ein fix-fertiges Developmentboard von Olimex verwendet, 
Adapterplatine dazu designed, wo das Olimex Board aufgesteckt war damits 
schön brav ins Rack passt. Fertig. Funktionierte prima.

Als Denkanstoss kann dir folgendens PIC-Board dienen. Wird deine 
Anforderungen abdecken können. Wenn du es selber designen willst, steht 
dir ja der Schaltplan zur Verfügung...

https://www.olimex.com/Products/PIC/Development/PIC32-MAXI-WEB/

von Mark B. (markbrandis)


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Patrick B. schrieb:

> Wenn du noch keine Programmiererfahrung hast, kannst du dir für wenige
> Euro ein fertiges Developement-Board kaufen.

Und selbst wenn man (generell) Programmiererfahrug hat, halte ich ein 
Developer-Board für die passende Lösung, um einen neuen Mikrocontroller 
bzw. eine neue µC-Familie kennenzulernen.

Der Ansatz wie im OP beschrieben ist zwar möglich, verbraucht aber 
sinnlos Ressourcen. Da ist man zeitlich sowie finanziell besser dran, 
wenn man das Rad nicht neu erfindet, sondern existierende Lösungen 
verwendet.

von Peter D. (peda)


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Das schöne an einem MC ist doch gerade, daß man direkt in der 
Zielschaltung entwickeln kann. Moderne MCs haben dazu ja eine serielle 
Programmierschnittstelle.

Es wäre doch schade, wenn man ein Programm fertig hat und man die 
Schaltung wieder auseinander reißen muß, weil der MC in einem 
riesengroßen Rack steckt und nicht auf der Zielschaltung.


Peter

von MCUA (Gast)


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>Das was vor 20 Jahren das komplette Rack (exklusive Stromversorgung)
>war, das ist heutzutage EIN EINZIGER IC!
Ne, nur manchmal.
Es gibt immer noch etliche Beispiele, wo ein Racksystem sinnvoll ist 
(wenn es denn funktioniert, und nicht mal eben so zusammengeschustert 
wird)
zB kann man im Racksystem 20 Einschübe platzieren, mit allem Möglichen 
drauf (bsp mit je Einschub 64 IOs, oder nur Outs mit Relais oder 
sonstwas anderes, alles so speziell und individuell, dass es das 
prinzip. nicht innem uC geben kann, und hat dann die Platinen der 20/21 
Karten platzsparend nebeneinander angeordnet.
Gut, für CAN, Ethernet, usw braucht man nat keine eigene Karten (mehr). 
Aber ein Racksystem hat nach wie vor den Vorteil der indiv platzsper. 
Erweiterbarkeit. Zugegeben, man kann Zusatzkarten auch an andere Busse 
hängen, die nicht im Rack sind, hat alles Vor-u Nachteile, zum reinen 
Probieren und Testen wirds wohl eher wenig sinnvoll sein.

von Bastian S. (basti2s)


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Also, erstmal vielen Dank für euere Antworten.

Im Endefekt, ist es schließlich meine Entscheidung wie ich vorgehen 
werde. Und nach langem überlegen bin ich zur Entscheidung gekommen, dass 
ich das ganze im 19" rack verbaue. Da das ganze dann einfach robuster 
als so ein fliegender aufbau ist, und mal schnell zur seite geräumt ist.

Und wenn ich mal was am Einschub messen möchte, gibt es dafür 
adapterkarten, die quasi die Euro Karte verlängern.

Ihr dürft des weiteren nicht vergessen, dass es mir umso lieber ist, 
wenn die Europaplatinen nicht total überfüllt sind. Ist für einen Azubi 
für das erste einfach übersichtlicher.

Zunächst werde ich einen 40 Pin Mikrocontroller verbauen und eine I/O 
Platine. Wenn ich dann noch mehr brauche, werde ich mir einen größeren 
PIC gönnen und Displays.

Wie würdet ihr den PIC programmieren, über USB oder mit dem PIC Kit. Ich 
dachte da an den PIC 18F4550

von Kein Name (Gast)


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Auf jeden Fall PicKit3 - Wer einmal mit dem In-Circut-Debugger 
entwickelt hat, kann sich nicht mehr vorstellen, wie es mal ohne ging.

Nachvolger des 18F4550 gebt es ja nur in SMD. Für 40 Pin DIP und USB 
bleibt ja nichts anderes übrig.

von Kein Name (Gast)


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Wenn der Speicher mit Filesystem für SD-Card + USB + LAN zu knapp 
wird....
Ein PIC18F47J53 und eine Adapterplatine von Ebay, Benutzer "dipmicro".

Die PIC18 sind alle recht ähnlich. Programm später anpassen dürfte 
schneller gehen, als gleich den optimalen PIC raussuchen.

von Patrick B. (p51d)


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Kein Name schrieb:
> Auf jeden Fall PicKit3 - Wer einmal mit dem In-Circut-Debugger
> entwickelt hat, kann sich nicht mehr vorstellen, wie es mal ohne ging.

Auf jeden Fall...

Bastian Schmidt schrieb:
> Im Endefekt, ist es schließlich meine Entscheidung wie ich vorgehen
> werde. Und nach langem überlegen bin ich zur Entscheidung gekommen, dass
> ich das ganze im 19" rack verbaue.

Ja, es ist deine Entscheidung. Der Thenor des algemeinen Rates hier 
würde dir zwar etwas anderes empfehlen, aber es ist deine Zeit, sind 
deine Nerven, dein Platz und dein Geld.

Ich habe vor 5 Jahren mit Mikrocontrollern angefangen. Damals mit einem 
Board von umserem Berufsschullehrer HC12 (hatte die Grösse der 
Euro-Karte). Dann bei Überbetrieblichen Kursen wurde ich mit einem Board 
von einer andern Firma vertraut (PicBoard), und am Schluss der 
Berufslehre war noch ein neues Board mit einem ATMega32. Alle waren 
spartanisch ausgerüstet gewesen (Power über USB, z.T. ein I2C Sensor, 
ev. ein LCD) aber bei allen waren die Pins nach aussen geführt worden, 
damit man sie auch als Testumgebung nutzen konnte. Jetzt stehen diese 
boards bei mir in einer Ecke, weil ich immer den Prozessor in einem 
Gehäuse nehme, der für ein Projekt gerade passt.

von Kein Fan von exotischen Sonderlösungen (Gast)


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Ich staune ja immer wieder über Leute, die auf einer exotischen oder 
obsoleten Lösung bestehen, obwohl es bessere Alternativen gibt...

...sind einfach nicht totzukriegen ;-)

von Michael L. (michaelx)


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Ich finde es prinzipiell gut, wenn Leute ihre Ziele verfolgen, sich 
eigene und neue Wege suchen.
Recht befremdlich erscheint es mir jedoch, wenn scheinbar um Rat gefragt 
wird, aber die fundierten und begründeten Hinweise und Empfehlungen 
ignoriert werden. Und nein, es sollte niemand davon abgehalten werden, 
was neues zu versuchen.

Kein Fan von exotischen Sonderlösungen schrieb:
> Ich staune ja immer wieder über Leute, die auf einer exotischen oder
> obsoleten Lösung bestehen, obwohl es bessere Alternativen gibt...
>
> ...sind einfach nicht totzukriegen ;-)

Genau so wenig totzukriegen wie Leute die versuchen, sich hinter 
Gast-Accounts verstecken. ;-)

von Immer noch kein Fan von exotischen Sonderlösungen (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Recht befremdlich erscheint es mir jedoch, wenn scheinbar um Rat gefragt
> wird, aber die fundierten und begründeten Hinweise und Empfehlungen
> ignoriert werden.

Mein Reden!

Denn dann braucht man in letzter Konsequenz auch nicht um Rat zu fragen, 
wenn man ihn sowieso nicht annehmen will.

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Kein Fan von exotischen Sonderlösungen schrieb:
> Ich staune ja immer wieder über Leute, die auf einer exotischen oder
> obsoleten Lösung bestehen, obwohl es bessere Alternativen gibt...

Immer noch kein Fan von exotischen Sonderlösungen schrieb im Beitrag 
#2989970:
> Denn dann braucht man in letzter Konsequenz auch nicht um Rat zu fragen,
> wenn man ihn sowieso nicht annehmen will.

und weiter? Ist doch seine Sache und wenn er Spaß daran hat da ganze in 
19" reinzupfriemeln und die Teile rumstehen hat was ist daran falsch.

Warum nicht ein paar Fotos und Schaltpläne vom fertigen Gerät 
reinstellen?

Diese beleidigte Arie ist sinnlos und das ein fertiges EV-Board käuflich 
zu erwerben ist wird auch jedem bekannt sein. Die Dinger hab ich 
übrigens auch schon in 1HE 19" eingebaut und das ganze als Bodenplatte 
für die Entwicklung benutzt. War ganz nützlich.

Den Bus würde ich mit der Intronix Belegung machen, dann kann ich meinen 
Logic Analyzer gleich draufstecken. Mach ich bei Musterplatinen auch so, 
geht super. Es gibt sogar n eagle device mit der Intronix Belegung.

von Bastian S. (basti2s)


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> und weiter? Ist doch seine Sache und wenn er Spaß daran hat da ganze in
> 19" reinzupfriemeln und die Teile rumstehen hat was ist daran falsch.
>
> Warum nicht ein paar Fotos und Schaltpläne vom fertigen Gerät
> reinstellen?
>

danke...
d.h. du würdest mir empfehlen, einen Bus aufzubauen?
Ich hätte jetzt halt einfach die I/O auf die Backplane gelegt.



PS:
ich habe hier ledeglich gefragt, wie ich das ganze unter den genannten 
bedingungen realisieren soll.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Bastian Schmidt schrieb:
>> und weiter? Ist doch seine Sache und wenn er Spaß daran hat da ganze in
>> 19" reinzupfriemeln und die Teile rumstehen hat was ist daran falsch.
>
> danke...
> d.h. du würdest mir empfehlen, einen Bus aufzubauen?

Was für einen Bus?

> Ich hätte jetzt halt einfach die I/O auf die Backplane gelegt.

Ja. Eben.

Willst du jetzt ernsthaft einen 40-poligen Käfer ganz allein auf eine 
Europlatine setzen und lediglich dessen Beine zu einer Steckerleiste 
verlängern? Und dann daneben eine zweite Platine stecken, um an die 
verlängerten Beinchen ein paar Taster und LED anzuschließen? Was soll 
das? Und vor allem: wo soll der Vorteil sein?

Jeder normal denkende Mensch hätte den Käfer auf ein Breadboard 
gesteckt, die LEDs daneben und einfach losgelegt. In der Zeit, die hier 
(weitgehend sinnlos weil von dir ignoriert) diskutiert wurde, hätte man 
schon das halbe AVR-Tutorial durcharbeiten können.


XL

von Mark B. (markbrandis)


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Bastian Schmidt schrieb:
> ich habe hier ledeglich gefragt, wie ich das ganze unter den genannten
> bedingungen realisieren soll.

Die Bedingungen sind hier aber nicht durch externe Faktoren vorgegeben, 
die man nicht beeinflussen kann.

Manchmal gibt es Vorgaben und Einschränkungen, die man nicht ändern 
kann. Dann muss man sehen wie man damit zurechtkommt. Ansonsten macht 
man sich die Dinge natürlich so sinnvoll wie möglich.

von Bastian S. (basti2s)


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>In der Zeit, die hier
> (weitgehend sinnlos weil von dir ignoriert) diskutiert wurde, hätte man
> schon das halbe AVR-Tutorial durcharbeiten können.

Stimmt garnicht, ich habe natrlich die Beiträge verfolgt, jedoch muss 
ich nicht nach jeder Antwort das gleiche wie zuvor schreiben.

Ich weis garnicht was ihr für ein Problem habt? Nur weil ich halt mal 
ein vernünftiges, robustes System aufbauen möchte.
Und worin liegt das Problem, wenn mal eine Platine nicht zu 100% gefüllt 
ist?!

von Michael L. (michaelx)


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Bastian Schmidt schrieb:
>>In der Zeit, die hier
>> (weitgehend sinnlos weil von dir ignoriert) diskutiert wurde, hätte man
>> schon das halbe AVR-Tutorial durcharbeiten können.
>
> Stimmt garnicht, ich habe natrlich die Beiträge verfolgt, jedoch muss
> ich nicht nach jeder Antwort das gleiche wie zuvor schreiben.

Also irgendwie hast du auch diesen Hinweis gar nicht verstanden.

> Ich weis garnicht was ihr für ein Problem habt? Nur weil ich halt mal
> ein vernünftiges, robustes System aufbauen möchte.

Du weißt gar nicht so viel, wie zu wissen glaubst.

> Und worin liegt das Problem, wenn mal eine Platine nicht zu 100% gefüllt
> ist?!

Es geht überhaupt nicht darum, irgend eine Platine zu 100% zu füllen.

Aber du kommst hier her, bindest bereitwillig gewährte Hilfe, um dann 
her zu treten und zu erklären, dass dir alle Ratschläge sowas von Wuscht 
sind.

Dabei scheinst du aber nicht mal ansatzweise zu begreifen, dass dein 
"Lernen mit Mikrocontrollern" zum absoluten Nebenziel verkommt! (Wenn du 
denn schlussendlich überhaupt mal was mit deinem Super-Duper-Ding machen 
wirst.)

Ob's hilft?

von Lästermaul (Gast)


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Ach Leute... lasst mal gut sein.

Bisher ist noch jedes Einsteigerprojekt in der Recycelkiste gelandet. 
Unsere, weil wir es uns einfacher vorstellen als es ist und Bastians, 
weil er es sich verwickelter vorstellt.

Da kann man nichts gegen machen.

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