Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Westfalia Netzteil Schaltplan


von Patrick L. (crashdemon)


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Hallo Leute,

ich versuche gerade ein altes Westfalia Netzteil (3A - 30V) zu 
reparieren (Schaltplan im Anhang). An seinen Ausgangsklemmen (X1 - X2) 
liegt ca. 24V an, ein drehen am Poti (RP2)  bringt kaum änderung.

Ich fasse mal zusammen was ich bis jetzt herausgefunden habe:

- Zwei verschiedene "Spannungsebenen", einmal ca. 30V für den 
Leistungsteil die über beiden NPN-Transistoren V15 und V15 
(Parallelgeschaltet über Emmitter-Widerstände) reguliert werden und dann 
+27V/-20V die als Bezugspotential den postoven Ausgang nutzen (X1)
- Der OPV (D1) ist als Integrierer beschaltet
- Messungen mit dem Oszilloskop an C4 (nach dem Gleichrichter), an C1 
und C2 sowie X1 ergaben ganz vernünftige Gleichspannungen, ich gehe also 
davon aus das die Dioden (zur Gleichrichtung noch funktionieren)

Jetzt die Fragen die ich zu dem Schaltplan habe:

- Was wird durch den oberen Teil des Schaltplans bewerkstelligt und wie 
funktioniert der Teil? (Referenzspannung für OP und Poti?)
- Wie ist die Funktion allgemein? (30V - Uce = Uausgang?)
- Was ist V18 (oberer Bereich des Schaltplan) für ein Gerät?

So das war erst mal alles was ich dazu zu sagen habe, wenn noch 
irgendwelche Daten benötigt werden, einfach schreiben.

patrick

von Jobst M. (jobstens-de)


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Wenn Du die Beschaltung des OPs nicht als Integrierer ansehen würdest, 
würde es Dir einfacher fallen, die Schaltung zu begreifen. Mit dem 100pF 
Kondensator soll bloß Schwingneigung vermieden werden.

Und wenn Du dann den positiven Ausgang als Masse siehst, ist es auf 
einmal ganz einfach.

Wenn Du das hast, wird Dir auffallen, daß an Pin 3 vom OP immer 
Massepotential ist!


Gruß

Jobst

von Hubert G. (hubertg)


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Was V18 ist kann ich dir nicht sagen. Aber mach es dir doch zu 
kompliziert.
An der Basis von V13 messen ob sich die Spannung ändert wenn du am Poti 
drehst. Wenn ja, dann wahrscheinlich 2N3055 defekt, wenn nein dann OP 
defekt.

von Patrick L. (crashdemon)


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Ja, es ist tatsächlich ein 2N3055 defekt. Ich hatte tatsächlich schon 
einen in verdacht und den auch ausgebaut, war aber der falsche ;-).

von Harald W. (wilhelms)


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Patrick L. schrieb:
> Ja, es ist tatsächlich ein 2N3055 defekt. Ich hatte tatsächlich schon
> einen in verdacht und den auch ausgebaut, war aber der falsche ;-).

Du solltest beide austauschen, sonst bist Du in ein paar Wochen
wieder am Reparieren.
Gruss
Harald

von Arno H. (arno_h)


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Wenn die -20V am Verbindungspunkt R7 mit den LED real sind, ist 
mindestens eine LED defekt. Damit wird eine kleine negative 
Hilfsspannung von ca. 4V für den OPV erzeugt. Beide müssen im 
Normalbetrieb leuchten. Bei +27 und -20V ist der OPV wahrscheinlich auch 
defekt.
V18 ist eine Konstantstromdiode, die den Anlauf sicherstellt. Mit V4 
wird die Referenzspannung für den Spannungsregler erzeugt. Die beiden 
Transistoren mit der 6,2V Z-Diode erzeugen die positive Hilfsspannung 
für den OPV und über R10/V9 den Strom zum Betrieb der Endtransistoren.
470µ als Ausgangskondensator ist aber auch ein Wort!

Arno

von Autofill (Gast)


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HP hat eine alte Applicationnote in der das Prinzip der Referenzspannung 
"von Oben" erklärt wird. AN90 von 1967. Ja, 1967. Spätestens seit dieser 
Zeit wird das Prinzip immer wieder kopiert.

von A.Max S. (amf)


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Zu diesem NT-Prinzip:
Mal in Ruhe die Beiträge zum Netzteil FS12/73 durchlesen, da wird es 
erklärt und für ein Berechnungsschema für beliebige Spnnungen/Ströme 
iist auch dabei.

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