Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Kleine Firma oder großer Konzern


von Der Bachelor (Gast)


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Hallo,
Habt ihr Erfahrungen mit dem Thema kleine Firma oder großer Konzern? Wo 
liegen die Vorteile bei beiden? Mit großen Konzernen meine ich Firmen 
wie BMW oder Bosch. Ich habe schon von einigen Leuten gehört, dass das 
Arbeiten als Ingenieur bei BMW nicht so toll sein soll(Arbeitsklima). 
Mit kleineren Firmen meine ich Firmen mit kleiner 5000 Mitarbeiter.

von Ingo (Gast)


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Also mit klein verstehe ich unter 20 Mitarbeitern...

von WorkLive (Gast)


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also unter 5000 ist sicher nicht klein. Zum Einstieg würde ich, wenn man 
überhaupt die Wahl hat, IMMER einen Konzern vor einem Mittelständler 
vorziehen, wenn das Aufgabengebiet stimmt. Später kann ggf. ein Wechsel 
zu einem Mittelständler Vorteile bringen. Ich habe bisher im Mittelstand 
gearbeitet, bin jetzt bei einem Konzern. Hier habe ich Gleitzeit, 35 H 
Woche, das bessere Gehalt, einen starken Betriebsrat und es gibt eine 
Gewerkschaft. Überstunden werden abgefeiert oder ausbezahlt. Bei vielen 
kleineren Unternehmen dagegen arbeitet man mehr für weniger Gehalt, 
Überstunden werden nicht selten einfach so verlangt, einen BR gibt es 
auch nicht immer.

Vorteile von kleinen Unternehmen KÖNNEN sein ( müssen aber nicht ) dass 
man ggf. mit wachsen und schnell mehr Verantwortung übernehmen kann. Was 
aber nicht sein muss. Aus diesem Aspekt aber kann es sich lohnen, mit BE 
vom Konzern zum Mittelständler zu wechseln, wenn man dort dann in der 
Hierachie aufsteigt und im Konzern merkt, dass man nicht viel weiter 
kommt.

Allerdings hat mancher Konzern Ingenieur, ohne Führungsverantwortung, 
schon ein Gehalt wie eine Führungskraft im Mittelstand.

Je nach Konzern und Job kann es leider halt sein, dass man nur ein sehr 
enges Aufgabengebiet hat, während man im Mittelstand breiter aufgestellt 
ist. Aber auch das ist nicht immer so, es gibt sehr viele 
Mittelständler, die sehr hoch spezialisiert sind.

Also im Zweifel steht für mich immer fest : Konzern.

von Christian B. (casandro)


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Die Frage ist meiner Meinung nach nicht, ob klein oder groß, sondern wie 
gut die Firma geführt wird. Man meint ja immer, eine kleine Firma 
überlebt unfähiges Management nicht, das stimmt aber leider nicht.

Mein Tipp, schau Dir die Produkte an. Sind die stimmig? Wird das total 
unsinnig und praxisfremd gemacht?

Mal so ein paar krasse Beispiele die ich gesehen habe: Eine Firma 
verkauft Hardware, verdongelt aber die Software mit Lizenzdateien. In 
einer anderen Firma hab ich mal gesehen, dass die Konfigurationsdateien 
für ein Gerät Binärdateien sind, für die man auch ein spezielles 
grottiges Programm braucht, die Uhrzeit wird auch darüber eingestellt, 
auf dem Gerät selber gibts natürlich kein Einstellungsmenü. Der 
Klassiker, der immer wieder vorkommt ist natürlich der SQL-Server auf 
dem Steuerrechner der die Einstellungen speichert. Natürlich angesteuert 
von einer Software in C# und mit reichlich OPC garniert.

Wenn Du auf die Frage, warum denn nicht X für die Anwendung verwendet 
wird "Damit kennt sich hier keiner aus" hörst, kannst Du davon ausgehen, 
dass das eine der Firmen ist, die Bildung verachtet und bei der Du wohl 
niemals eine Fortbildung bekommen wirst.

von D. I. (Gast)


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Nun, im Mittelstand ist wohl die Bandbreite ziemlich groß zwischen 
Scheißfirma und tolle Firma. Bei Konzernen schwankt das nur zwischen 
Abteilungen, aber Konzern ist Konzern. Ist auch ne Mentalitätsfrage, ich 
hätte keine Lust auf einen überbürokratisierten Haufen. Hängt auch mit 
deinen Prioritäten zusammen. Ich mein, manche nehmen das gute 
Konzerngehalt nur noch als Schmerzensgeld, das würde ich nicht wollen. 
Bzgl. Überstunden, ich glaube es gibt keinen Ing.-Job bei dem nicht mal 
Überstunden anfallen. Es ist nur die Frage wie die behandelt werden. 
Gleitzeit mit Abfeiern und/oder Ausbezahlen ist schonmal ein gutes Indiz 
für ne vernünftige Firma. Firmen deren Geschäftsmodell auf unbezahlte 
Mehrarbeit stuft meide ich.

von D. I. (Gast)


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Und ja, man muss sich freilich im Klaren sein, dass ein Mittelständler 
üblicherweise nicht die gleichen Konditionen bietet oder bieten kann wie 
ein Konzern in der IG Metall.

Einstieg im Mittelstand als Berufseinsteiger heißt in der Region N-FÜ-ER 
in der Regel 41-46k / a und beim Konzern 44-50k. 40k wäre die absolute 
unterste Schmerzgrenze für mich persönlich zum Berufseinstieg in die 
Industrie.

Dieselbe Entscheidung hatte ich vor kurzem auch. Hab mich fürs 200 Mann 
Softwarehaus entschieden. Ob die Entscheidung gut war seh ich dann ab 
1.2. ;)

von Rudi Radlos (Gast)


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D. I. schrieb:
> Ob die Entscheidung gut war seh ich dann ab ...
SAP hat auch klein angefangen. Wie schon beschrieben wurde, braucht jede 
Firma eine Zukunft.

1.Eine größere Firma bietet mehr Möglichkeiten sich zu verändern und 
evtl. auch eine Altersvorsorge.

2.Es gab schon große Firmen, z.B. Quelle,, die es heute nicht mehr gibt.

von D. I. (Gast)


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Rudi Radlos schrieb:
> 1.Eine größere Firma bietet mehr Möglichkeiten sich zu verändern und
> evtl. auch eine Altersvorsorge.

Betriebliche Altersvorsorge bieten die auch. Das ist wahr bei einer 
größeren Firma gibts mehr Bereiche.


>
> 2.Es gab schon große Firmen, z.B. Quelle,, die es heute nicht mehr gibt.

Und bei Konzernen kann es einen ebenso passieren ausgelagert etc zu 
werden inkl. Umzug. Siehe Siemens.

von Frank K. (fchk)


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Der Bachelor schrieb:
> Hallo,
> Habt ihr Erfahrungen mit dem Thema kleine Firma oder großer Konzern? Wo
> liegen die Vorteile bei beiden? Mit großen Konzernen meine ich Firmen
> wie BMW oder Bosch. Ich habe schon von einigen Leuten gehört, dass das
> Arbeiten als Ingenieur bei BMW nicht so toll sein soll(Arbeitsklima).
> Mit kleineren Firmen meine ich Firmen mit kleiner 5000 Mitarbeiter.

Das ganze ist auch eine Frage der eigenen Person. Konzerne brauchen 
Durchschnittsleute, gute 2'er-Kandidaten mit Standard-Werdegang, die 
sich in einer großen Organisation unterordnen wollen. Wer diese 
Kriterien erfüllt, dem sei der Einstieg in einen Konzern anzuraten, denn 
von dort kann man alles machen, auch später in kleinere Unternehmen 
wechseln und dabei aufsteigen.

Es gibt jedoch auch Leute, die partout nicht in einen Konzern 
reinpassen. Ich gehöre beispielsweise auch dazu, ich bin einfach keine 
"Standard-Persönlichkeit", die in eine Schublade reinpasst. Auch Leute 
mit Brüchen im Lebenslauf, Individualisten oder die "schwierigen 
1'er-Kandidaten", wie Heiko Mell es ausdrückt, gehen besser woanders 
hin.

Letztendlich kannst nur Du die Frage, wo Du besser hinpasst, 
beantworten.

fchk

von Christian (Gast)


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Hallo µC-Gemeinde,

verfolge diesen Beitrag, weil ich vor einer ähnlichen Entscheidung/Frage 
stehe..

@fchk
Was ist denn mit "schwierigen 1'er-Kandidaten" gemeint. Habe mir ein 
paar Karriereberatungen auf VDI-nachrichten durchgelesen (teilweise 
recht interessant), aber den vermeintlich passenden noch nicht gefunden!

Gruß,
c

von Mark B. (markbrandis)


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Christian schrieb:
> Was ist denn mit "schwierigen 1'er-Kandidaten" gemeint.

Menschen, deren psychologisches Spektrum irgendwo zwischen 
Asperger-Syndrom und Autismus liegt. So jemand ist in der Regel besser 
an der Uni oder an einem Forschungsinstitut aufgehoben, oder vielleicht 
in einer kleineren Firma die eher keine 08/15 Standardjobs anbietet.

von A. $. (mikronom)


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Der Bachelor schrieb:
> Ich habe schon von einigen Leuten gehört, dass das
> Arbeiten als Ingenieur bei BMW nicht so toll sein soll(Arbeitsklima).

Verlass dich nie auf das, was du via stille Post erhälst, schon gar 
nicht von Leuten, die nie dort waren oder die seit Jahrzehnten im 
gleichen Unternehmen arbeiten. "Ich habe einen Bekannten, desser Vater 
hat einen Kumpel, dessen Bruder seine Tochter kennt einen, der schon 
gesagt hat, dass bei BMW arbeiten Schei*e ist." Mach dir selber ein Bild 
von der Arbeit bei BMW, indem du dort arbeitest oder ein Praktikum 
machst.

WorkLive schrieb:
> also unter 5000 ist sicher nicht klein. Zum Einstieg würde ich, wenn man
> überhaupt die Wahl hat, IMMER einen Konzern vor einem Mittelständler
> vorziehen, wenn das Aufgabengebiet stimmt.

Dem möchte ich uneingeschränkt zustimmen. Von oben (Konzern) nach unten 
(KMU - kleine und mittelständige Unternehmen) fällt man recht einfach, 
von unten nach oben ist es aber oft schwieriger.

Vor allem als Student sollte man seine Praktika bei angesehenen 
Unternehmen machen, je größer der Name desto besser. DAX-Unternehmen 
(Telekom, VW, EON, etc.), die Weltelite (Apple, Microsoft, etc.), je 
fetter desto gut. Mit solchen Unternehmen schmückt man seinen Lebenslauf 
als Berufsanfänger.

von Asperger (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Menschen, deren psychologisches Spektrum irgendwo zwischen
> Asperger-Syndrom und Autismus liegt. So jemand ist in der Regel besser
> an der Uni oder an einem Forschungsinstitut aufgehoben, oder vielleicht
> in einer kleineren Firma die eher keine 08/15 Standardjobs anbietet.

sehe ich als von Asperger Betroffener anders. Ich stieg bei einem 
mittelständischen Dienstleister direkt nach dem Studium ein und wurde da 
sehr schnell direkt ins kalte Wasser zum Kunden geschickt. Dort ging ich 
gnadenlos unter. Nicht wegen dem fachlichen Können, das war laut Chef 
definitiv vorhanden, sondern wegen Defizite im Verhalten bzw. Auftreten. 
Noch in der Probezeit wechselte ich zu einem Konzern, wo ich keinen 
direkten Kundenkontakt habe bzw. wenn doch, dann bin ich niemals alleine 
mit einem Kunden bzw. auf einem Kundenprojekt. So klappt das Arbeiten 
sehr gut und man ist sehr zufrieden mit mir. Allerdings habe ich keine 
sehr starke Ausprägung vom Asperger Syndrom ( sonst hätte mich der DL ja 
nicht eingestellt ). Bei uns arbeiten teils auch einige Leute, bei denen 
ist das weit aus krasser als bei mir. In einem Konzern mit sehr vielen 
verschiedenen Aufgaben und Themen ist eben eher Platz für Menschen mit 
ganz unterschiedlichen Charakteren und Fähigkeiten. Kleinere Unternehmen 
brauchen eher den Allrounder und können sich weniger einen eher 
introvertierten Tüftler im Hintergrund leisten. Auch sind Konzerne, 
aufgrund der Bürokratie und von oft streng definierten Vorgaben und 
Prozesse besser für Menschen mit Asperger / Autismus. Solche Menschen 
lieben nämlich Regelmäßigkeiten und klare Strukturen.

von M. S. (bugles)


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Der Bachelor schrieb:
> Habt ihr Erfahrungen mit dem Thema kleine Firma oder großer Konzern? Wo
> liegen die Vorteile bei beiden? Mit großen Konzernen meine ich Firmen
> wie BMW oder Bosch. Ich habe schon von einigen Leuten gehört, dass das
> Arbeiten als Ingenieur bei BMW nicht so toll sein soll(Arbeitsklima).
> Mit kleineren Firmen meine ich Firmen mit kleiner 5000 Mitarbeiter.

Die Diskusion  gibt es hier ja immer wieder.

Was ein großer und kleiner Betrieb ist ist übrigends garnicht so leicht 
zu definieren. Betriebe mit 5000 Mitarbeitern zähle ich übrigends nicht 
mehr zu kleinen Betrieben.  Aber wenn man die Wahl hat sollte man in 
meinen Augen Betriebe fokussieren die einen starken Betriebsrat und 
klare Strukturen und eine gute Altervorsorge haben. Man kann natürlich 
auch in kleinen Firmen sein Glück finden, tendenziel sind es aber die 
größeren bei denen die Arbeitnehmer mehr möglichkeiten wie 
Auslandserfahrung, Job intern wechseln, Schulungen etc.. haben.

Wie die Stimmung ist wirst du schon merken. Das wird von Abteilung zu 
Abteilung von Schreibtisch zu Schreibtisch unterschiedlich sein.

von ser (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Dem möchte ich uneingeschränkt zustimmen. Von oben (Konzern) nach unten
> (KMU - kleine und mittelständige Unternehmen) fällt man recht einfach,
> von unten nach oben ist es aber oft schwieriger.

Und warum ist das so?

Die meisten Konzernangestellten sind doch nur strikte Vorgaben, peinlich 
genaues Einhalten von Prozessen und Arbeit mit hochstandardisierter 
Software gewöhnt.
Die Leute dort sind weniger flexibel und können schlechter mit 
wechselnden Anforderungen umgehen, Stichwort Arbeitsteilung. Viele 
arbeiten dort in einem hoch spezialisierten Bereich.

Warum ist dann ausgerechnet der Wechsel vom Konzern zum Mittelständler 
der Königsweg?

Bei den meisten Mittelständlern hat man die unterschiedlichsten Aufgaben 
zu erfüllen. Man bearbeitet meist verschiedene Themengebiete mit 
unterschiedlicher Software und diversen Methoden. Die Einarbeitung in 
neue Themen ist oft nötig, man ist "Mädchen für alles".

Solche Fähigkeiten müssten doch eigentlich dafür sorgen, der der Wechsel 
vom Mittelständler zum Konzern der einfachere ist. Leute vom KMU sind i. 
d. R. anpassungsfähiger.

Was meint ihr?

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Wer will schon von einem Konzern zum KMU wechseln ..

Andersherum wollen es natürlich viele, ist aber schwer ..

von Mine Fields (Gast)


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Der Bachelor schrieb:
> Mit großen Konzernen meine ich Firmen
> wie BMW oder Bosch. Ich habe schon von einigen Leuten gehört, dass das
> Arbeiten als Ingenieur bei BMW nicht so toll sein soll(Arbeitsklima).

Man kann sicher keine pauschale Aussage über das Arbeitsklima treffen. 
Das kann von einer Abteilung zur anderen schon ganz unterschiedlich 
aussehen. Von mehreren Standorte und Tochterfirmen ganz abgesehen.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Andi $nachname schrieb:
> Mach dir selber ein Bild
> von der Arbeit bei BMW, indem du dort arbeitest oder ein Praktikum
> machst.

Es ist richtig das man auf den Buschfunkt nicht viel Wert legen kann. 
Die Stichworte lauten hier Glaubwürdigkeit und Belege. Mit einem "Ich 
habe gehört das..." oder ähnlichem darf man seine Ohren ruhig auf 
Durchzug stellen.

Aber ganze sechs Monate seines Lebens verschwenden nur um eine läppische 
Frage (Arbeitsklima BMW) zu beantworten ist überhaupt nicht effektiv. Da 
ist man auf andere Meinungen angewiesen.

von D. I. (Gast)


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ser schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Dem möchte ich uneingeschränkt zustimmen. Von oben (Konzern) nach unten
>> (KMU - kleine und mittelständige Unternehmen) fällt man recht einfach,
>> von unten nach oben ist es aber oft schwieriger.
>
> Und warum ist das so?

Das ist weder ein Naturgesetz, noch ist das so auch wenn das scheinbar 
gebetsmühlenartig wiederholt wird.
Wenn du dir 5 Jahre im Konzern nur den Arsch plattsitzt und dich 
ausruhst ist dein Marktwert zusammengeschrumpft.
Wenn man was drauf hat, kann mans in beide Richtungen zu was bringen.
Man muss einfach für sich selbst das Richtige finden. Ich persönlich 
z.B. habe keine Lust 40 Jahre Arbeitnehmer zu sein, das wäre maximal zum 
Kotzen.
Es gibt im Leben kein Automatismus ala "Wenn A, dann B".
Genauso wie mir echt schlaue Füchse begegnet sind während meines 
Praktikums bei IBM, gabs genauso Leute die froh waren "untergekommen" zu 
sein. Es hängt an einem selbst und nem Quentchen Glück. Ohne Letzteres 
geht gar nichts ;)
Gibt z.B. noch genug Alt-Ings für die Outlook immer noch Rocket Science 
ist oder frag die ganzen Bi-Polar-Experten nachdem CMOS ins Rollen kam.

von Karl Heinz (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Christian schrieb:
>> Was ist denn mit "schwierigen 1'er-Kandidaten" gemeint.
>
> Menschen, deren psychologisches Spektrum irgendwo zwischen
> Asperger-Syndrom und Autismus liegt. So jemand ist in der Regel besser
> an der Uni oder an einem Forschungsinstitut aufgehoben, oder vielleicht
> in einer kleineren Firma die eher keine 08/15 Standardjobs anbietet.

Also so ein Quatsch. lol. Ich hab auch n 1er Diplom (1,5 genauer 
gesagt). Bin in ner großen Firma gelandet. Arbeite quasi nur in Teams 
usw. Keine Probleme. An deiner Stelle würde ich auch immer sagen die mit 
ner 1 sind komisch wenn ich selber keine hätte.. Sind halt die gleichen 
Leute die meinen ne Promotion wäre überflüssig.
Viel Spaß weiterhin in Liga 2 ;-)

An alle 1er: wir sehen uns in der Champions League :-D

von Arno Nüm (Gast)


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So weit kann es mit dem 1,5er Diplom nicht sein, es steht doch nirgends, 
dass alle 1er-Kandidaten "schwierige" Kandidaten sein müssen :-).

von KT (Gast)


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Arno Nüm schrieb:
> So weit kann es mit dem 1,5er Diplom nicht sein, es steht doch nirgends,
> dass alle 1er-Kandidaten "schwierige" Kandidaten sein müssen :-).

Karl Heinz ist ganz offensichtlich einer dieser schwierigen Fälle.
Er bildet isch zu viel auf seine ach so tolle Diplomnote ein, die aber 
kein bisschen über seine verkorkste Persönlichkeit aussagt. Besserwisser 
und Angeber sind nirgendwo gefragt, weder bei Konzernen noch bei KMUs.

von A. $. (mikronom)


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ser schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Dem möchte ich uneingeschränkt zustimmen. Von oben (Konzern) nach unten
>> (KMU - kleine und mittelständige Unternehmen) fällt man recht einfach,
>> von unten nach oben ist es aber oft schwieriger.
>
> Und warum ist das so?

Im Konzern arbeitet man meistens spezialisiert, beim KMU eher breit. Das 
bringt einfach die Unternehmensgröße mit sich. Sich nur auf ein Thema 
verbeißen (spezialisieren) geht im Konzern besser, wenn man dann da 
Profi ist kann man einfacher in KMU wechseln, die solche Profis suchen, 
weil sie selber zu oft eierlegende Wollmilchsäue haben.

Weiterhin haben Konzerne oft spezielle Auswahlverfahren, etwa Assessment 
Center. Die KMU können sich das oft gar nicht leisten. Wenn die also 
einen Bewerber haben, der gerade in einem solchen Konzern arbeitet, dann 
wissen die, dass du gut sein musst (solltest), weil du deren 
Auswahlverfahren überstanden hast. Deshalb kommt man einfacher von einem 
Konzern zu KMU. Andersrum geht das eher nicht.

Vom Konzern aus in eine Führungsposition beim KMU zu gehen ist auch viel 
einfacher, als andersrum vom KMU-Job in eine Führungsposition eines 
Konzerns zu wechseln.

> Warum ist dann ausgerechnet der Wechsel vom Konzern zum Mittelständler
> der Königsweg?

Ich habe nichts von Königsweg geschrieben! Ich schrieb, dass es 
einfacher ist, nicht dass es besser ist.

> man ist "Mädchen für alles".

Mädchen für alles werden schlechter bezahlt als Spezialisten und 
schlechter angesehen sind sie auch.

> Solche Fähigkeiten müssten doch eigentlich dafür sorgen, der der Wechsel
> vom Mittelständler zum Konzern der einfachere ist. Leute vom KMU sind i.
> d. R. anpassungsfähiger.

Die braucht man im Konzern aber nicht!

von A. $. (mikronom)


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Lasst mich Arzt schrieb:
> Aber ganze sechs Monate seines Lebens verschwenden nur um eine läppische
> Frage (Arbeitsklima BMW) zu beantworten ist überhaupt nicht effektiv.

Wenn man es wissen will dann muss man es genau so tun!

Ich kenne mehrere Leute, die von meinem Arbeitgeber zu BMW gewechselt 
sind und noch keiner von denen hat dort wieder aufgehört. Die (alles 
Informatiker) schwärmen alle von BWM.

> Da
> ist man auf andere Meinungen angewiesen.

Kann man natürlich auch und sich damit zufrieden geben.

Apropos: Fährst du selber in den Urlaub oder reicht es dir, wenn man dir 
erzählt, wie schön es irgendwo ist? Siehste!

Wenn man jung ist sollte man mal was wagen, raus von der gewohnten 
Umgebung, mal ein paar Monate/Jahre ins Ausland gehen, mehrere Jobs 
ausüben. Langweiler könnt ihr werden, wenn die Alte ein Haus bauen und 
sich mit Kindern dauerhaft niederlassen will.

von Frank K. (fchk)


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ser schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Dem möchte ich uneingeschränkt zustimmen. Von oben (Konzern) nach unten
>> (KMU - kleine und mittelständige Unternehmen) fällt man recht einfach,
>> von unten nach oben ist es aber oft schwieriger.
>
> Und warum ist das so?

Die oft gegebene Begründung ist, dass Größe imponiert und der Ruf des 
Konzerns auf den Bewerber ausstrahlt. Es wird allgemein unterstellt, 
dass dort auf einem fachlich höheren Niveau gearbeitet wird und der 
Konzern nur die besten Leute einstellt.

Es ist klar, dass das nicht zwangsläufig zutrifft, aber die Denkrichtung 
der Personaler ist oft so.

Umgekehrt, und das habe ich selbst erlebt, wird man als (Ex-)Mitarbeiter 
eines kleinen Unternehmens eher abschätzig beurteilt - das Image des 
Unternehmens ("Klitsche") strahlt auch hier auf den Bewerber ab.

Unnötig zu erwähnen, dass das bei Licht betrachtet in beide Richtungen 
Unsinn ist, aber die Leute denken oft so. Und das bekommt man aus denen 
auch nicht so einfach raus.

fchk

von KT (Gast)


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ser schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Dem möchte ich uneingeschränkt zustimmen. Von oben (Konzern) nach unten
>> (KMU - kleine und mittelständige Unternehmen) fällt man recht einfach,
>> von unten nach oben ist es aber oft schwieriger.
>
> Und warum ist das so?

Es ist wie im Fußball mit 1. Bundesliga (Konzern) und 2. Bundesliga 
(KMU). Dienstleister/Sklavenhändler sind Kreisklasse oder darunter. ;-)

Ein Aufstieg in eine höhere Liga ist immer schwerer als ein Abstieg, das 
ist doch wohl einleuchtend.

von ... (Gast)


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Ein guter Spruch von meinem Chef:

Die Summe der Scheiße ist konstant.

Wenn man erstmal mehrere Firmen und Konzerne gesehen hat, kann man da 
uneingeschränkt zustimmen.

Ich weiß gar nicht, ob bei großen Konzernen wirklich noch jemand echte 
Entwicklungsarbeit leistet. Nach meiner Erfahrung wird die von externen 
Firmen gemacht. Die Mitarbeiter sind eigentlich den ganzen Tag in 
Meetings. In großen Konzernen kann es auch vorkommen, das man für eine 
2€ Sub-D Buchse 3 Formulare ausfüllen muß und 2 Leute das noch 
gegenzeichnen müssen.

Kleine Firmen, wo der Chef noch jeden Mitarbeiter kennt, haben den 
Vorteil, das man als Entwickler nicht nur eine Nummer und beliebig 
austauschbar ist. Da hängts dann natürlich sehr vom Chef ab, ob man 
glücklich ist oder nicht. Ich kann euch sagen, auch in Firmen mit 10 
Mitarbeitern kann man glücklich sein. Da kann man noch mitsprechen, der 
Chef hört auf seine Mitarbeiter, man kann den Chef auch mal zusammen 
scheißen, ohne das man rausgeschmissen wird. Mein Chef sagt zum 
Beispiel, es ist egal wie lange ihr auf Arbeit seid, hauptsache die 
Arbeit wird gemacht. Manchmal bedeutet es Überstunden, aber genausogut 
kann ich früh erst um 10Uhr kommen oder zeitiger gehen, wenn grad nicht 
so viel zu tun ist. Dafür wird man schnell mal im Urlaub angerufen, weil 
eben kein Ersatzmann da ist, um mal fix kompetent bei einem Projekt 
Auskunft zu geben.

Die Summe der Scheiße ist eben konstant.

von Master (Gast)


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Ich würde empfehlen zum Konzern zu gehen, wenn du die Möglichkeit hast.

Wie die Arbeitsatmosphäre sein wird, ob die Arbeit Spaß macht, wie die 
Kollegen sein werden...etc. das weiß man vorher so oder so nicht. Man 
kann überall die Arschkarte ziehen.

Beim Konzern weiß man zumindest einiges sicher: höheres Gehalt, keine 
Überstunden (oder abfeiern) und das wichtigste: ein guter Name im 
Lebenslauf, das öffnet später sehr viel mehr Türen, als wenn da steht 
man war bei der Firma Müller und Sohn.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Wer will schon von einem Konzern zum KMU wechseln ..

> Andersherum wollen es natürlich viele, ist aber schwer ..

Sagt der FAKE Dipl Ing ( FH )

Admin BITTE!

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Michael_ (Gast)


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Auf alle Fälle keine Junge Aufstrebende Firma, die auf zukünftige 
Erfolge hofft.
Ich hab da leider bittere Erfahrung machen müssen.
Und wenn, dann den Erfolg mitnehmen und rechtzeitig abspringen.
Eigentlich ist es egal ob 10 oder 10000 Mitarbeiter. Pleite gehen können 
alle.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, "Der Bachelor",

> Habt ihr Erfahrungen mit dem Thema kleine Firma oder großer Konzern?

Kleine Firma:
„Wenn die Leute nicht immer per wir in Geschäftsangelegenheiten 
sprechen, nicht Gelegenheit haben, sich bei Ehren und Sorgen des 
Geschäfts beteiligt zu fühlen, so kann man kein treues Festhalten, auch 
in trüberen Zeiten, verlangen und erwarten.“ (Werner von Siemens)

Unüberschaubarer Konzern: "Jeder für sich, jeder gegen jeden, und unser 
Boss gegen alle, bis er wegen dauernd roter Zahlen abgelöst ist oder 
wegen Burnout".

Die Aufklärung hat die Höllenfeuer gelöscht. Dafür aber die Arbeit in 
manchem Konzern zur Hölle auf Erden.


Die Größe einer Organisation ist wohl ein Indiz, aber kein Beweis. Denn 
Alexander der Große hat ein großes Heer geführt. Er hätte gegen die 
Übermacht des persischen Heeres in Gaugamela kaum siegen können, hätten 
sich seine Soldaten opportunistisch verhalten. Da muss Miteinander 
gewesen sein.

Sonder viel wichtiger ist, ob die Führungskräfte in ihren Teams 
Miteinander schaffen können, wollen und dürfen.

„Wer es einem Vorgesetzten gleichtun will, beginnt mit den schlechten 
Eigenschaften." (Aus Japan)
Wo diese Weisheit wahr ist, da hängt das immer von der höchsten 
Autorität ab. Fische stinken bekanntlich vom Kopf her.

Zu erkennen ist das weniger auf Hochglanzdrucken. Sondern eher in 
persönlichen Kontakten - und in der Probezeit.

Ciao
Wolfgang Horn

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Wer will schon von einem Konzern zum KMU wechseln ..
>
>> Andersherum wollen es natürlich viele, ist aber schwer ..
>
> Sagt der FAKE Dipl Ing ( FH )
>
> Admin BITTE!

Sicher nicht.

Wir werden hier nicht mehr Deine Bequemlichkeit unterstützen.
Melde Dich an und löse das Problem selbst.

Ansonsten: lebe damit.

Chris D.

von Mark B. (markbrandis)


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Bravo Chris!

von Berater (Gast)


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Kleine Firmen haben meist kein Potenzial, viel zu zahlen. Wenn das ok 
ist, gut. Momentan, wo Ingenieure relativ knapp sind, wird besonders 
genau hingeschaut. Viele beschäftigen Personalberatungen oder 
annoncieren auf dem zweiten Weg ihre Stellen dort, wo sie hoffen, junge 
und billige zu bekommen.

Beispiel gefällig:
http://www.mikrocontroller.net/jobs/fpga-design-polytron

Und dies ist die Firma:

Beitrag "Ein wahres FPGA-Weihnachsmärchen"

Warum sucht eine schwarzwälder Firma über eine Personalberatung in 
Dresden?

1) Weil die billiger ist, als einen grosse PB
2) Weil aus der Ecke billige Ingenieure kommen

Ich denke, wenn man einen guten Job will, muss man sich selber auf die 
Suche machen. Firmen, die inserieren, finden unter den Bewerbungen, die 
sie zweiffellos haben (jede Firma ist zumindest im direkten Umland bei 
den Absolventen bekannt) offenbar nicht den richtigen und meistens sind 
es finanzielle Gründe.

von Vermutung (Gast)


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Berater schrieb:
> Firmen, die inserieren, finden unter den Bewerbungen, die
> sie zweiffellos haben (jede Firma ist zumindest im direkten Umland bei
> den Absolventen bekannt) offenbar nicht den richtigen und meistens sind
> es finanzielle Gründe.

Meistens siedelt sich die Gehaltspanne für Einsteiger bei diesen kleinen 
Unternehmen dann im Bereich von 31.000 bis 34.000 Euro an. Da hier jetzt 
der Schwarzwald vorliegt, könnte ich mir vorstellen, dass maximal bis 
36.000 Euro hochgegangen wird wegen der teuren Gegend.. Man möge mich 
berichtigen, falls ich falsch liegen sollte.
Da wird es natürlich schon schwer, jemanden mit hoher Begabung zu 
finden, der sonst zu Siemens, MTU, Kuka, FANUC etc. gehen könnte, dort 
auch angenommen wird und auf die Stunde bezogen locker das Doppelte 
verdient.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Planen kann man das nicht. Einfach nach Bauchgefühl gehen.
Es kann z.B. auch passieren, dass man im KMU anfängt, der ganze Laden 
aber von einem Grosskonzern aufgkauft wird.

von Esieh (Gast)


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Hallo!

Vorweg, ich habe nicht alle Beiträge gelesen.



Meine Persönliche Erfahrung bezüglich der Betriebsgröße ist wie folgt:
Ich habe in einem Großen Konzern >3000 Mitarbeiter gelernt und dort auch 
länger Gearbeitet. Anschließend habe ich in den Mittelstand ~ 100 
Mitarbeiter gewechselt und bin dort noch.

Stichpunktvergleich:
Urlaub?
Jetzt weniger (keine "vernünftige" Gewerkschaft)

Geld?
Meine Qualifikation ist inzwischen deutlich höher, ich verrichte 
deutlich komplexerer aufgaben, verdiene aber nicht mehr.

Arbeitszeit?
Zuvor konnte ich oft (wenn ich wollte) auch am Wochenende mit Aufschlag 
Arbeiten oder Schichten mit Kollegen im 3-Schicht Betrieb bei 
Wochenweisem Wechsel tauschen. Überstunden konnten, wie man wollte, 
Abgefeiert oder Ausbezahlt werden.
40h Woche.

Jetzt sind 20 Überstunden im Monat "abgegolten" alles Darüber (und das 
ist jede Menge!) wandert auf ein Konto zum angucken - nicht zum 
Ausbezahlen oder Abfeiern.
Theoretisch 40h Woche, Realistisch 50-70h.

Klima?
Im Konzern hatte man zwar zur Chefetage keinen wirklich heißen Draht, 
aber damit konnte man gut klarkommen. Die "gleichgestellten" waren 
wirklich super Kollegen und mit den Vorgesetzten konnte man auch mal ein 
Bierchen trinken gehen. Irgendwie waren alle noch auf dem Boden der 
Tatsachen.

Klar einige fielen dort aus dem Raster...


Jetzt sitzen sich die Projektgruppen und Abteilungen immer gegenseitig 
im Nacken und jeder schiebt die Schuld wo anders hin. Nur mit den direkt 
angrenzenden Büros kann man auch mal 5 Minuten einen Kaffee trinken 
gehen.
Zwar laufen mir die Chefs jetzt ständig über den weg, sind aber ständig 
am Jammern und einmischen....



Summarum:
Ich werde wenn möglich wieder in die Industrie/Größeren Betriebe 
wechseln und dort mein Glück suchen. Insgesamt war ich dort glücklicher 
und der Feierabend bedeutete auch noch Feierabend.
Jetzt schleppe ich den ganzen quatsch von der Arbeit immer mit mir rum 
und habe nie wirklich Zeit etwas für mich zu machen. Aus 2012 noch 16 
Tage Urlaub und >250 Überstunden.



Gruß
Esieh

PS: Ich merkte ähnliches schon einmal im Gehälter Thread an. Einige der 
hier genannten Gehälter sind doch etwas Abenteuerlich. Vor allem wenn 
hier Einstiegsgehälter von 45K+ genannt werden. Das wären Netto(!!!) 
grob über den Daumen gepeilt 2750€ im Monat. Ich denke ein Nettogehalt 
von etwa 1600€/Monat bzw. 32K Brutto im Jahr sind OK für den 
Berufseinstieg.
Natürlich deutlich(!) ausbaufähig nach einiger Zeit.

von D. I. (Gast)


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Esieh schrieb:

> Meine Persönliche Erfahrung bezüglich der Betriebsgröße ist wie folgt:
> Ich habe in einem Großen Konzern >3000 Mitarbeiter gelernt und dort auch
> länger Gearbeitet. Anschließend habe ich in den Mittelstand ~ 100
> Mitarbeiter gewechselt und bin dort noch.
>

Ja hast nen Griff ins Klo gemacht, kommt vor. Genauso gibts auch gute 
Mittelständler.

>
> PS: Ich merkte ähnliches schon einmal im Gehälter Thread an. Einige der
> hier genannten Gehälter sind doch etwas Abenteuerlich. Vor allem wenn
> hier Einstiegsgehälter von 45K+ genannt werden. Das wären Netto(!!!)
> grob über den Daumen gepeilt 2750€ im Monat. Ich denke ein Nettogehalt
> von etwa 1600€/Monat bzw. 32K Brutto im Jahr sind OK für den
> Berufseinstieg.
> Natürlich deutlich(!) ausbaufähig nach einiger Zeit.


45k sind weder bei Stk 1 noch 3 2750 netto im Monat sondern im Bereich 
2k. 45k zum Einstieg ist ok, nicht übermäßig viel nicht übermäßig wenig. 
Wenn du dich ausbeuten lässt ist das auch zur Hälfte deine Schuld. Und 
32k zum Einstieg? Als was? Sicher nicht als Ing./Inf.-Absolvent der auch 
nur ein bisschen was zu bieten hat

von Esieh (Gast)


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Hallo,

zugegeben, die 2750 waren eine einfache Scätzung, nachgerechnet sind es
Klasse 1: ~2200€ und Klasse 3: ~2500€.


Es ist eine Sache den Anspruch zu haben mehr Geld zu wollen. Eine andere 
Sache auch eine entsprächende Stelle zu bekommen. Meiner Meinung nach 
sollte man auch für die verrichtete Arbeit und nicht für die Zettelchen 
bezahlt werden die man mal vor X-Jahren bekommen hat.


Gruß
Esieh

von D. I. (Gast)


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Esieh schrieb:
> Es ist eine Sache den Anspruch zu haben mehr Geld zu wollen. Eine andere
> Sache auch eine entsprächende Stelle zu bekommen. Meiner Meinung nach
> sollte man auch für die verrichtete Arbeit und nicht für die Zettelchen
> bezahlt werden die man mal vor X-Jahren bekommen hat.

Sicher, ich ging einfach mal davon aus das ein Ing/Infler nicht als 
Burgerbräter anheuert. Ändert aber nichts daran, dass ein 
durschnittlicher Einstieg bei 40-50k liegt, darüber sehr gut wird und 
darunter die Ausbeute anfängt.

Warum bist du denn vom Konzern zum Mittelständler gegangen? Stand denn 
in deinem Vertrag nichts zur Überstundenregelgung?
Ein Vertrag in dem steht "x Überstunden sind im Monat pauschal 
abgegolten" kann derjenige sich entweder sonst wohinschieben oder das 
Gehalt wird mit dem entsprechenden Faktor skaliert.

von Esieh (Gast)


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Ich möchte die Diskusion nicht noch unnötig verlängern, aber auf deine 
Frage möchte ich gerne noch Antworten :)



Ursprünglich komme ich aus dem Bergbau Bereich. Aufgrund des 
"Zechensterbens" hatte ich mich rechtzeitig umgeschaut und die 
angebotene sah soweit auch gut aus. Eigene Erfahrungen aus dem 
Mittelstand hatte ich bisher nicht wirklich.

Die abgegoltenen Überstunden standen natürlich im Vertrag, aber zu 
diesem Zeitpunkt war die Massive Stundenbelastung für mich nicht 
abzusehen. Im Nachhinein war das natürlich sehr Blauäugig... aber 
hinterher ist man ja bekanntlich schlauer, noch einmal lasse ich so 
etwas nicht zu.




Also mein Resümee zu der Diskussion

Bei Arbeitsklima, Arbeitsbedingungen, Stress, Geregeltes Arbeitsleben:
Gewinnen die großen Firmen vor dem Mittelstand


Natürlich kann man, wie einige Beiträger hier zeigen auch Glück haben 
und all dies in einem kleineren Betrieb vorfinden, ich denke aber im 
Regelfall wird es auf ein etwas geringeres Gehalt bei 
eigenverantwortlichem Arbeiten enden. Und letzteres ist nicht immer ein 
Vorteil.




PS:
Das mit dem Burger Bräter ist übrigens gar nicht so abwegig. Hier im 
Hause arbeitet beispielsweise ein, meines Erachtens nach, sehr fähiger 
Verfahrens Ingenieur (viel Erfahrung, Mitte bis Ende 30) der nicht als 
solcher eingestellt ist (geschweige denn so Bezahlt wird) und die 
Dokumentation für Projekte zusammenstellt.
Er sucht also den lieben Tag lang aus den Netzlaufwerken Dokumente 
heraus und heftet sie in einen Ordner. Und das tolle daran, er ist 
wirklich zufrieden.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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D. I. schrieb:
> Sicher, ich ging einfach mal davon aus das ein Ing/Infler nicht als
> Burgerbräter anheuert. Ändert aber nichts daran, dass ein
> durschnittlicher Einstieg bei 40-50k liegt, darüber sehr gut wird und
> darunter die Ausbeute anfängt.

Nein. Es gibt Regionen, da sind 36k zum Einstieg für Informatiker 
normal.

Dafür sind die Lebenshaltungskosten gering, sodass 36k einen höheren 
Lebensstandard bedeuten, als 45k in einer anderen Region.

Das Einstiegsgehalt ungekoppelt zur Region zu betrachten, ist viel zu 
kurz gedacht.

von D. I. (Gast)


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Esieh schrieb:
> Die abgegoltenen Überstunden standen natürlich im Vertrag, aber zu
> diesem Zeitpunkt war die Massive Stundenbelastung für mich nicht
> abzusehen. Im Nachhinein war das natürlich sehr Blauäugig... aber
> hinterher ist man ja bekanntlich schlauer, noch einmal lasse ich so
> etwas nicht zu.

Ja, passiert einfach mal das man geneppt wird. Nur man sollte nicht 
wieder darauf reinfallen.

> Bei Arbeitsklima, Arbeitsbedingungen, Stress, Geregeltes Arbeitsleben:
> Gewinnen die großen Firmen vor dem Mittelstand

Ich würde das maximal als Tendenz sehen. Gibt auch 35h-Konzerne wo du 
auch deine 5 Min Klopause zu dokumentieren hast. Außerdem kannst du 
genausogut an ein Team geraten, welches kollektiv ausstempelt und 
trotzdem weiterarbeitet, wenn du dann der bist der seinen Stift fallen 
lässt...
uswusf.
Sind alles Möglichkeiten, letztendlich muss man seine eigene 
Schmerzgrenze und Prioritäten finden.
Ich persönlich kann auf ein maximiertes Bruttogehalt verzichten 
zugunsten von 2-3 Mann Büros, kurzen Anfahrtswegen und günstiger 
Wohnlage. MIR persönlich ist das für ein zufriedenes Arbeiten wichtiger, 
wohingegen für mich persönlich der Unterschied zwischen 44k und 49k zum 
Einstieg erstmal relativ Wumpe ist, aber herschenken würde ich mich auch 
nicht.

>
>
> Natürlich kann man, wie einige Beiträger hier zeigen auch Glück haben
> und all dies in einem kleineren Betrieb vorfinden, ich denke aber im
> Regelfall wird es auf ein etwas geringeres Gehalt bei
> eigenverantwortlichem Arbeiten enden. Und letzteres ist nicht immer ein
> Vorteil.

Ja es gibt nun mal Köpfe die möchten ein geregeltes, sicheres 9-5 Leben 
und Dienst nach Vorschrift machen und andere brauchen mehr die Action 
aus welchen Gründen auch immer. Mein mittel-langfristiges Ziel ist die 
Selbstständigkeit mit allen Vor- und Nachteilen, daher richte ich mich 
danach aus entsprechendes Wissen und Kenntnisse aufzubauen. Natürlich 
ist das nichts für Leute die pünktlich um 17 Uhr ihren Feierabend 
brauchen. So ist jeder nunmal anders und sieht sien Glück woanders. Wenn 
ichs nur soweit schaffe wie Chris D. es hier immer beschreibt wäre ich 
persönlich mit mir zufrieden und hätte das erste Ziel erreicht welches 
ich mir für mich vorstelle.

> PS:
> Das mit dem Burger Bräter ist übrigens gar nicht so abwegig. Hier im
> Hause arbeitet beispielsweise ein, meines Erachtens nach, sehr fähiger
> Verfahrens Ingenieur (viel Erfahrung, Mitte bis Ende 30) der nicht als
> solcher eingestellt ist (geschweige denn so Bezahlt wird) und die
> Dokumentation für Projekte zusammenstellt.
> Er sucht also den lieben Tag lang aus den Netzlaufwerken Dokumente
> heraus und heftet sie in einen Ordner. Und das tolle daran, er ist
> wirklich zufrieden.

Ja wenn er zufrieden ist, ist doch wunderbar. Erm uss sich nicht den 
Kopf über irgendwelchen Entwicklungsscheiß zerbrechen und hat vllt. den 
Kopf frei für andere für ihn wichtigere Dinge wie Familie. Mei, das 
Leben ist lang, wer weiß schon ob er 40 Jahr das Gleiche macht und vor 
allem das was er gelernt hat.

von D. I. (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Nein. Es gibt Regionen, da sind 36k zum Einstieg für Informatiker
> normal.
>
> Dafür sind die Lebenshaltungskosten gering, sodass 36k einen höheren
> Lebensstandard bedeuten, als 45k in einer anderen Region.

Ja, das ist schon richtig wenn die Region das entsprechend zulässt.

Ich kann jetzt nur für N-FÜ-ER sprechen, dort habe ich nun 44k/a. und 
wohne zusammen mit meiner Partnerin für 520€ warm (86m² 3,5 Zimmer, 1. 
Stock Dreifamilienhaus) und einem Arbeitsanfahrtsweg von 5km einfach, 
ca. 10km von ER entfernt.

Ich wüßte nicht warum ich das die nächste Zeit eintauschen wollte für 
einen Konzernjob in Stuttgart oder München wo ich für die gleiche 
Wohnung 900€ hinlegen müsste und dann auch nur 50k verdienen würde. Klar 
hier gibts Siemens, aber das angebotene 20-Mann Großraumbüro in einer 
Werks-/Produktionshalle haben mir nicht wirklich zugesagt. Und weiter 
raus fahren, Richtung Nbg. hätte ich auch keine Lust. Da steht man ewig 
auf der A73 oder B4 und fährt schon fast 45-50 Minuten rein.

Im Moment bin ich vollauf zufrieden mit meiner Situation.

von KT (Gast)


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D. I. schrieb:
> Im Moment bin ich vollauf zufrieden mit meiner Situation.

Achso? Und warum hast du dich dann bei Facebook in Menlo Park, CA 
beworben?
Das war doch im "Ausnahmsweise Anonym"-Thread zu lesen.

P.S. Die Miete ist fast ein wenig zu günstig. 520€ warm für 86m², sind 
nur 6€/m². Das wäre kalt schon ein sehr günstiger Kurs. Muss wohl in 
einem sehr ländlichen Ort liegen, wo kaum einer wohnen will.

von D. I. (Gast)


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KT schrieb:
> Achso? Und warum hast du dich dann bei Facebook in Menlo Park, CA
> beworben?
> Das war doch im "Ausnahmsweise Anonym"-Thread zu lesen.

Weil es immer besser geht und sich die Gelegenheit ergab es zu 
versuchen. Nur weil man zufrieden ist muss man ja nicht auf der Stelle 
treten. Dafür ist man aber auch nicht traurig sollte es, wie in diesem 
Fall war, nicht klappen.

KT schrieb:
> P.S. Die Miete ist fast ein wenig zu günstig. 520€ warm für 86m², sind
> nur 6€/m². Das wäre kalt schon ein sehr günstiger Kurs. Muss wohl in
> einem sehr ländlichen Ort liegen, wo kaum einer wohnen will.

In diesem Fall einfach etwas Glück? Vermietet von privat innem 
3-Familienhaus, okayer Typ, gibt kein Stress. Ja in der Tat ein 
kleinerer Ort (~2,5k Bewohner) ca. 8 km von Erlangen entfernt und hier 
in der Umgebung auch als Siemensdorf bekannt.

von m32 (Gast)


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Meine Erfahrung dazu:

Habe nach dem Studium (Dipl. Inf) in einem kleinen Laden gearbeitet( ~20 
Mann). Bezahlung natürlich so lala, Stimmung unter den Kollegen ganz 
gut. Überstunden 20 automatisch abgegolten, Wochenendarbeit und ständige 
Erreichbarkeit ohne zusätzlichen Lohn.

Ende vom Lied: IT ausgelagert an Dienstleister.

Glücklicherweise hatte ich vorher schon eine neue Stelle bei einem 
Konzern ( > 100.000 Mitarbeiter weltweit). Jetzt habe ich Feierabend, 
wenn ich Feierabend habe. Meine Reisezeit zur Niederlassung zählt als 
Arbeitszeit (ca 4 Stunden in der Summe pro Tag). Überstunden werden 
ausgezahlt oder abgefeiert.
Die Arbeitsweise ist viel professioneller, die Kollegen aber trotzdem 
nicht weniger nett.

Gehalt von 42.000 auf 51.000 gestiegen. Sonderleistungen sind da nicht 
eingerechnet und machen nochmal einiges aus.

Ich würde immer aufgrund meiner Erfahrung zum Konzern gehen

von KT (Gast)


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D. I. schrieb:
> Weil es immer besser geht und sich die Gelegenheit ergab es zu
> versuchen. Nur weil man zufrieden ist muss man ja nicht auf der Stelle
> treten. Dafür ist man aber auch nicht traurig sollte es, wie in diesem
> Fall war, nicht klappen.

Ja, finde ich auch gut, und es war auf jeden Fall sehr interessant zu 
lesen wie der Bewerbungsprozess dort so abläuft. Ich wollte eigentlich 
auch nur eine Bestätigung für meine Vermutung herauskitzeln, was mir ja 
auch gelungen ist. ;-)

D. I. schrieb:
> In diesem Fall einfach etwas Glück? Vermietet von privat innem
> 3-Familienhaus, okayer Typ, gibt kein Stress. Ja in der Tat ein
> kleinerer Ort (~2,5k Bewohner) ca. 8 km von Erlangen entfernt und hier
> in der Umgebung auch als Siemensdorf bekannt.

Ja, würde ich auch so einschätzen. Nur 8 km von Erlangen entfernt ist 
das wirklich sehr glücklich, wenn man sich die Mieten in Erlangen und 
Umgebung so anschaut. Ich arbeite bei Siemens in Erlangen, wohne aber um 
Einiges weiter draußen als du und zahle mehr pro m².

von D. I. (Gast)


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KT schrieb:
> Ich wollte eigentlich
> auch nur eine Bestätigung für meine Vermutung herauskitzeln, was mir ja
> auch gelungen ist. ;-)

Diplomatische Meisterleistung ;)

KT schrieb:
> wenn man sich die Mieten in Erlangen und
> Umgebung so anschaut.

Ja in Erlangen, das ist ja schon nicht mehr normal.

KT schrieb:
> Ich arbeite bei Siemens in Erlangen, wohne aber um
> Einiges weiter draußen als du und zahle mehr pro m².

Dann gehörst du hoffentlich nicht zu den Glücklichen die Siemens 2014 im 
Weg stehen ;)

von A. $. (mikronom)


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KT schrieb:
> Ich wollte eigentlich
> auch nur eine Bestätigung für meine Vermutung herauskitzeln, was mir ja
> auch gelungen ist. ;-)

:-D

KT schrieb:
> Ich arbeite bei Siemens in Erlangen, wohne aber um
> Einiges weiter draußen als du und zahle mehr pro m².

Vielleicht hast du dafür andere Vorteile an deiner Wohnung.

von Jonas B. (jibi)


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Wie langweilig kann einem sein diesen Thread zu lesen? Ja genau...ich 
bin tot.

von haben_sie_was_gegen_fusspilz? (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Vielleicht hast du dafür andere Vorteile an deiner Wohnung.

oder wir haben den Post falsch verstanden und er zahlt ANTEILIG diesen 
Betrag und seine Partnerin die andere Hälfte. Oder sind Öl - bzw. 
Gaseinzelöfen und die Kosten dafür kommen auf die "Warm"miete oben drauf 
aber ist ansonsten echt sehr günstig. 8 km von Erlangen ( City ? oder 
Standrand ? ist ja noch fast zentral. Wohne mal in München 8 km von der 
City, da zahlt man immer noch sehr hohe Preise.

von D. I. (Gast)


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haben_sie_was_gegen_fusspilz? schrieb:
> oder wir haben den Post falsch verstanden und er zahlt ANTEILIG diesen
> Betrag und seine Partnerin die andere Hälfte.

Nein das ist schon der Gesamtbetrag.

haben_sie_was_gegen_fusspilz? schrieb:
> Oder sind Öl - bzw.
> Gaseinzelöfen und die Kosten dafür kommen auf die "Warm"miete oben drauf
> aber ist ansonsten echt sehr günstig.

Nein nur der Strom kommt noch extra dazu ;)

haben_sie_was_gegen_fusspilz? schrieb:
> 8 km von Erlangen ( City ? oder
> Standrand ? ist ja noch fast zentral.

Google Maps sagt zur Techfak sinds 8.7km und zu den Arcaden 8.8km

haben_sie_was_gegen_fusspilz? schrieb:
> Wohne mal in München 8 km von der
> City, da zahlt man immer noch sehr hohe Preise.

München ist ja auch wirklich krank, dagegen ist Erlangen ja schon wieder 
ein Schnäppchen.

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