Da gelegentlich die Frage nach BWL-Aufbaustudiengängen gestellt wird, möchte ich auf den von der TU Freiberg angebotenen berufsbegleitenden Aufbaustudiengang 'Wirtschaftswissenschaften' hinweisen. In drei Jahren wird in monatlich stattfindenden Blockkurswochenenden die Theorie gelehrt, gegen Ende schließt sich eine viermonatige Diplomarbeit an, bevor man sich Diplom-Wirtschaftsingenieur/-informatiker nennen darf. Kursort ist Frankfurt a.M., also recht zentral gelegen. Ich selbst habe zunächst Elektrotechnik studiert, bin seit einigen Jahren im Bereich Automatisierungstechnik tätig und seit ca. 2,5 Jahren beim Aufbaustudium dabei, bislang recht erfolgreich. Bevor die üblichen Kommentare kommen: Nein, die Studiengebühren in Höhe von 4.000 € jährlich sind kein Pappenstiel, über die 3 Studienjahre summiert sich das auf 12.000 € zuzüglich Bücher, Unterkunft, Fahrt und Verpflegung. Auch ich hätte das Geld gut als Eigenkapital für das kürzlich erworbene Eigenheim verwenden können, aber das muß jeder selbst entscheiden. Was die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Studium anbelangt: Ich habe eine 35h-Stunden Woche, Frau und zwei kleine Kinder. Bisher war das ganze zeitlich problemlos miteinander zu vereinbaren. Mehr Informationen finden sich auf http://www.aufbaustudium-wirtschaftsingenieur.de/ bzw. bei Interesse bin ich gerne bereit, weitere Fragen zu beantworten: DL4BM@gmx.de (und nein, ich bekomme nix für die Werbung)
Ich habe das Wiwi-Aufbaustudium bereits seit einigen Jahren erfolgreich abgeschlossen, jedoch nicht in Frankfurt a.M. nebenberuflich, sondern in "Vollzeit" (außer zu den Prüfungszeiten ist die Arbeitsbelastung wesentlich niedriger als in einem Vollzeitjob) in 2 Jahren direkt in Freiberg. Neben einigen Vorteilen wie beispielsweise der wesentlich größeren Auswahl an möglichen Fächern/Vorlesungen fallen in diesem Fall nur wesentlich geringere Studiengebühren an.
Ja, das Studium wird auch als Präsenzstudium angeboten und dauert dann nur zwei Jahre. Außer den normalen Semesterbeiträgen fallen dann keine weiteren Studiengebühren an, also geringfügig kostengünstiger.... Leider hatte ich nach meinem Erststudium zuviel Karriereberatungen á la Heiko Mell gelesen: "Bloß kein zweites Studium direkt an das erste anhängen, die Arbeitgeber denken sonst, sie hätten keine Lust auf Arbeit und möchten sich im Elfenbeinturm verkriechen. Außerdem sind sie dann bei Studienabschluß schon über 30 Jahre alt". Zudem wußte ich nicht wie ich ein zweites Studium hätte finanzieren sollen, und wenn's nur zwei Jahre sind. Im nachhinein kann ich nur jedem dazu raten, (bei Interesse) möglichst zeitnah nach dem Erststudium ein derartiges Aufbaustudium zu beginnen. Denn letztlich verhält es sich damit wie mit einer Promotion: Mit Mitte 40 fragt dich niemand mehr, ob du schon hast oder willst. Sowas macht man in (halbwegs) jungen Jahren oder gar nicht.
Ich halte nix von BWL-Aufbaustudiengängen an Unis. Da lehren verbeamtete Theoretiker, die noch nie in ihrem Leben in der Wirtschaft gearbeitet haben, wie die Wirtschaft funktioniert. Lässt man sich von einen Eunuchen erklären, wie Sex funktioniert? Nein! Solche BWL-Aufbaustudiengänge, am meisten bekannt sind die MBAs, würde ich mir an FHs oder an Business Schools reinziehen, aber nie an klassischen Unis. Der angebotene Studiengang taugt auch nicht viel, er beschränkt sich nur auf die Theorie, da kann man auch Wiwi an der Fernuni Hagen studieren und zahlt dafür nur einen Bruchteil. In BWL-Aufbaustudiengängen soll man in Gruppen zusammenarbeiten und an Praxisfällen arbeiten, die Gruppendynamik muss da voll durchschlagen. Klausuren macht man nur bei den Grundlagen, aber alles was für das Management nötig ist erlernt/übt man nicht in Vorlesungen und Klausuren. Ob man sowas direkt nach dem Erststudium macht oder später ist individuell verschieden, eine Patentlösung dafür gibt es nicht. Wohl aber verschiedene Studiengänge, solche die sich an Frischlinge wenden und solche an Praxiserfahrene. Und dann noch 12.000 Euro dafür? So viel Fieber kann man ja gar nicht haben!
Andi $nachname schrieb: > Und dann noch 12.000 Euro dafür? So viel Fieber kann man ja gar nicht... Dafür steht aber auch der Dipl.Wirt.Ing (TU) auf der Visitenkarte! Andi $nachname schrieb: > Solche BWL-Aufbaustudiengänge, am meisten bekannt sind die MBAs, würde > ich mir an FHs oder an Business Schools reinziehen, Warum? Brauchste was zur Unternehmensführung oder als EGO-Stüze? > aber nie an > klassischen Unis. Ob Uni oder FH der MBA gebaut werden soll. Das ist ned so der große Unterschied. Da ist Qualtität nicht vom Hochschultype abhänig, sondern von den Akteuren selbst. Business Schools, hach da haben sie in D-land auch wieder so einen Klinbim-Namen aus der Taufe gehoben! Andi $nachname schrieb: > da kann man auch Wiwi an der > Fernuni Hagen studieren und zahlt dafür nur einen Bruchteil. Da machste ne Rechnung von der FernUni selbst auf! Wer Hagen kennt, weis was man "wirklich" dort zahlt!
Marx W. schrieb: > Andi $nachname schrieb: >> Und dann noch 12.000 Euro dafür? So viel Fieber kann man ja gar nicht... > > Dafür steht aber auch der Dipl.Wirt.Ing (TU) auf der Visitenkarte! Fein. So narzistisch gestört, dass ich mich das 12.000 Euro kosten lassen würde, bin ich jedenfalls nicht. > Andi $nachname schrieb: >> Solche BWL-Aufbaustudiengänge, am meisten bekannt sind die MBAs, würde >> ich mir an FHs oder an Business Schools reinziehen, > Warum? Brauchste was zur Unternehmensführung oder als EGO-Stüze? Ich habe so ein Studium hinter mir und glaube zu wissen, dass das eher für die Praxis als fürs Ego taugt. > Da ist Qualtität nicht vom Hochschultype abhänig, sondern > von den Akteuren selbst. Ja eben, und an Unis lehren nun mal Leute, die im Normalfall noch nie in der Wirtschaft gearbeitet haben. Aber die erklären dann den Studenten, wie es in der Wirtschaft funktionieren soll? An FHs darf man dagegen nur dann als Prof arbeiten, wenn man nach der promotion mehrere Jahre außerhalb des Hochschulbereichs tätig gewesen ist. Die bringen zwangsläufig Praxiserfahrung mit. > Business Schools, hach da haben sie in D-land auch wieder so einen > Klinbim-Namen aus der Taufe gehoben! Dir ist aber schon klar, dass "Business Schools" keine deutsche Wortschöpfung ist!? > Andi $nachname schrieb: >> da kann man auch Wiwi an der >> Fernuni Hagen studieren und zahlt dafür nur einen Bruchteil. > Da machste ne Rechnung von der FernUni selbst auf! > Wer Hagen kennt, weis was man "wirklich" dort zahlt! Na DU kennst Hagen offensichtlich nicht! http://www.fernuni-hagen.de/studium/gebuehren/gesamtkosten/bachelorstudiengaenge.shtml Außer ein paar Fahrtkosten, um ein Seminar in hagen oder die Klausuren in diversen deutschen Großstädten zu besuchen, hat man da kaum mehr. Der Rest passiert daheim und die in den Kursgebühren enthaltenen Studienunterlagen sind so gut, dass man kaum Zusatzliteratur braucht. Die von den Regional- und Studienzentren angebotenen Veranstaltungen sind ebenfalls kostenlos.
Andi $nachname schrieb: > Na DU kennst Hagen offensichtlich nicht! > > > > http://www.fernuni-hagen.de/studium/gebuehren/gesa... Das sind die Min-Kosten du Rind! > > > Außer ein paar Fahrtkosten, um ein Seminar in hagen oder die Klausuren > in diversen deutschen Großstädten zu besuchen, hat man da kaum mehr. Häch? Dir ist wohl ned Aufgefallen das es da auch die Mentorenverantstaltungen gibt. Ohne die haste gar keine Change eine Prüfung zu bestehen! > Der > Rest passiert daheim und die in den Kursgebühren enthaltenen > Studienunterlagen sind so gut, dass man kaum Zusatzliteratur braucht. Mumppitz, die Kursunterlagen sind didatische Vollkatastrophen, da ist nix mit "sind so gut, dass man kaum Zusatzliteratur braucht". > Die von den Regional- und Studienzentren angebotenen Veranstaltungen > sind ebenfalls kostenlos. Ja, aber auch von der Qualtität nicht immer das Gelbe vom Ei! Ich frag mich eher ob du je was an der FernUni fertig gebracht hast!
Marx W. schrieb: > Das sind die Min-Kosten du Rind! Die aber sehr gut zu den tatsächlichen Kosten passen. In bin für mein Studium glaube ich 6 mal nach Hagen bzw. Düsseldorf gefahren (teilweise mit einer Übernachtung) und einmal nach München. Gut, ich hatte den Vorteil, dass die Grundstudium-Klausuren auch wenige Kilometer von meinem Wohnort entfernt abgelegt werden konnten. >> Außer ein paar Fahrtkosten, um ein Seminar in hagen oder die Klausuren >> in diversen deutschen Großstädten zu besuchen, hat man da kaum mehr. > Häch? Dir ist wohl ned Aufgefallen das es da auch die > Mentorenverantstaltungen gibt. Ohne die haste gar keine Change eine > Prüfung zu bestehen! Bei Mentorenveranstaltungen war ich glaube ich in Summe insgesamt 3 mal. Man kommt auch gut ohne aus, auch wenn andere da regelrecht von Veranstaltung zu Veranstaltung im Umkreis von 200km getingelt sind. Die Kursunterlagen sind größtenteils durchaus gut und verständlich; Ausreißer nach unten aber auch mal noch oben gibts natürlich von Vorlesung zu Vorlesung (Ich kann mich noch ein ein Fach erinnern, bei dem das Skript aus den abgedruckten PPT-Folien bestand, das war net so toll zum lernen). Desweiteren gibt es zunehmend Online-Aufgaben und-Infos über Moodle. Das hab ich, selbst wenn vorhanden, nie genutzt. > Ich frag mich eher ob du je was an der FernUni fertig gebracht hast! Scheinbar bist wohl Du derjenige, der mit dem was die FU bietet nicht klarkommt. Denn eine Hochschule ist eben keine Schule, die einem alles in vorgekauten Häppchen vorlegt. Da gehört halt auch dazu, sich die Dinge selbst zu erarbeiten (das ist übrigens an jeder Präsenzuni genau gleich). Der entscheidende Unterschied von der Kostenseite im Vergleich zu den ganzen anderen Fern-Hochschulen, die eine feste Monatsgebühr verlangen ist einfach das andere Kostenmodell. Für die FU zahlst man: - 11 Euro pro Semster - 20 Euro Kursgebühr pro SWS (hierin sind die Skripte und die Einsende- sowie Selbstkontrollaufgaben inkl. Lösungen enthalten). Bei mir waren das glaube ich insgesamt Kurse im Umfang von 80 SWS - der Kurs kann dann 7 mal als Wiederholer belegt werden und man erhält wieder alle Einsende- sowie Selbstkontrollaufgaben inkl. Lösungen und das Kostenlos. Ansonsten fallen gegenüber der FU keine Kosten an. Alles weitere sind also Kosten für Fahrten, Übernachtung, weitere Literatur. Das hast Du aber an jeder anderen Hochschule auch. Kannst ja mal ausrechnen, wie lange Du da bei 335 Euro je Monat an der TU Freiberg studieren kannst. Hinzu kommen da dann noch 10 Blockkurswochenden pro Jahr bei denen Übernachtungs- und Fahrtkosten anfallen. Und dann bist Du immer noch nicht zu einer einzigen Klausur gefahren, was auch wieder kostet. Rechne jetzt mal noch, dass Du evtl. wegen Job, Familie oder sonstwas ein paar Semester länger brauchst und überlege sich, wie sich in den beiden Beispielen die Kosten entwickeln.
Marx W. schrieb: > Dafür steht aber auch der Dipl.Wirt.Ing (TU) auf der Visitenkarte! Boah, geil. Davor habe ich echt rispect. Das wäre mir sogar 24.000 Euro Wert.
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