Hallo, macht es Sinn mit einem "guten" digitalen Fieberthermometer einen DS 1820 quasi zu kalibrieren? [Nein der soll nicht zur Messung von Fieber verwendet werden, sondern zur Messung von Wassertemperaturen (ca. 10-40 Grad)] Oder verschlimmbessert man mit einem Fieberthermometer eher die Meßgenauigkeit des vorkalibrierten DS1820? Ich habe keine Informationen über die (relative) Meßgenauigkeit von digitalen Fieberthermometern gefunden, vermute die aber im 1/10 Grad Bereich. Hat da jemand Erfahrung? Danke DS
Eichen? Zu dieser hoheitliche Aufgabe bist du - vermute ich mal - gar nicht berechtigt.
;-) Ich rede daher ja auch von kalibrieren und nicht von eichen! Der Unterschied ist mir durchaus klar. Ich bin auch kein "Eichmeister"........ Wer kann konstruktiv etwas zu meiner ursprünglichen Frage sagen? DS
Eichmeister schrieb: > Hat da jemand Erfahrung? Zumindest im Datenblattlesen. Aus Fig. 16 Typical Performance Curve entnimmt man, dass lt. Herstellerangaben 99.7% der Sensoren weniger als 0.3°C vom wahren Wert abweichen, wenn man für den Temperaturbereich 10..40°C den gemessenen Wert um etwa 0.18°C korrigiert. Ob die Absolutkalibrierung von Fieberthermometern und dein Kalibrieraufbau so gut sind?
Werner schrieb: > ... wenn man für den Temperaturbereich 10..40°C den gemessenen Wert um > etwa 0.18°C korrigiert. Nach oben oder nach unten? Woher weiß ich das? Warum macht das der Hersteller nicht selbst?
Der DS18B20 ist von Haus aus einfach genau genug. Vor allem für die Messung von Wassertemperaturen, da normalerweise hier schon an verschiedenen Stellen ganz unterschiedliche Temperaturen herrschen können. Er wird auch zu 99.9% für deine Aufgabe genau genug sein. Andernfalls schaue dich nach einem anderen Sensor um. gruß cyblord
Scoff schrieb: > Nach oben oder nach unten? Woher weiß ich das? Warum macht das der > Hersteller nicht selbst? Weil der an den Rohdaten offenbar die optimale lineare Korrektur für den Bereich -10°C bis 85°C anbringt und sich der nichtlineare Anteil im oberen Temperaturbereich kräftiger bemerkbar macht. (Fig. 16)
Bei mir ist Figure 16. "Recommended Master Read 1 Timing". Meinst du Figure 17. "Typical Performance Curve"?
Werner schrieb: > Zumindest im Datenblattlesen. Aus Fig. 16 Typical Performance Curve > entnimmt man, dass lt. Herstellerangaben 99.7% der Sensoren weniger als > 0.3°C vom wahren Wert abweichen, wenn man für den Temperaturbereich > 10..40°C den gemessenen Wert um etwa 0.18°C korrigiert. Irgendetwas verstehe ich nicht richtig. Laut [1] bedeutet Sigma 3, dass 93,3 % der Sensoren im Zielgebiet liegen. http://de.wikipedia.org/wiki/Six_Sigma
Scoff schrieb: > Bei mir ist Figure 16. "Recommended Master Read 1 Timing". In der hier im Forum verlinkten Version des DS1820 (s.a. den ersten Beitrag) ist Fig.16 die "Typical Performance Curve".
Scoff schrieb: > Irgendetwas verstehe ich nicht richtig. Laut [1] bedeutet Sigma 3, dass > 93,3 % der Sensoren im Zielgebiet liegen. Bei einer Normalverteilung liegen 99,3% der Stichprobe im Intervall ±3σ um den Mittelwert. http://de.wikipedia.org/wiki/Normalverteilung
Temperaturmessungen sind halt ungenau. Und ich glaube nichtmal, dass der Sensor da das Problem ist... Temperatur ist einfach eine Größe, bei der schwer zu definieren ist, was man überhaupt genau wissen will. Meine Meinung ist, dass es keinen Sinn macht, über die Genauigkeit des Sensors nachzudenken, falls der auf plusminus 1 Grad genau ist. Ich denke, dass das, was du misst (nämlich die Temperatur an irgendeinem Punkt) von dem, was du tatsächlich wissen willst, deutlich mehr abweicht als ein Grad -- zumindest in den meisten Anwendungsfällen. Gerade bei einer größeren Menge stehenden Wassers... da wird der Temperaturgradient schon erheblich sein. Wenn du eine genauere Messung willst, bringt es wahrscheinlich viel mehr, zehn "schlechte" Sensoren in dem Kübel zu verteilen als nur einen "guten" irgendwo zu montieren. Grüße, Sven
Sven, Deiner Argumentation folge ich auch und für meinen Anwendungsfall trifft das auch so zu. Aber wenn wir einmal Deine beschriebenen Probleme ausblenden und auch alle anderen Betrachtungen gemäß "wer viel misst, misst Mist", würde mich schon interessieren wie genau so ein Fieberthermometer absolut messen kann und ob das im Vergleich zu einem DS1820 besser ist. Ein Fieberthermometer ist schlußendlich ein medizinisches Gerät und ich meine auch mal gesehen zu haben, das dort hintendrauf meist eine Art Prüfsiegel zu finden ist ( ich habe leider keines zur Hand). Ich denke, als Nichtmediziner, das hier +/- 0.5 Grad wohl nicht tolerierbar wären? DS
Hi, ich denke, das Problem mit dem Fieberthermometer wird sein, dass es nur in einem sehr kleinen Bereich (eben um 36-41 Grad rum) genau misst. Dort wird das denke ich schon auf... naja, < 0.2 Grad genau sein, würde ich mal schätzen. Aber außerhalb... eher nicht. Wenn Du dazu noch ein, zwei weitere Messpunkte nimmst -- Wasser bei 0° bietet sich evtl. an -- könnte das schon funktionieren, um den Chip auf Genauigkeit zu prüfen. Wieviel das tatsächlich bringt, das sei, wie gesagt, mal dahingestellt. ;) Grüße, Sven
Ein schrieb: > Eichen? > > Zu dieser hoheitliche Aufgabe bist du - vermute ich mal - gar nicht > berechtigt. Nun, immerhin werden Fieberthermometer geeicht. :-) Zum Thema: Sicherlich kann man mit Hilfe eines Fieberthermometers einen elektronischen Fühler kalibrieren. Dabei würde ich einem alten Quecksilberthermometer mehr vertrauen, als einem digitalen. Digitales höchstens, wenn es jünger als ein halbes Jahr ist. Gruss Harald
>Ein Fieberthermometer ist schlußendlich ein medizinisches Gerät und ich >meine auch mal gesehen zu haben, das dort hintendrauf meist eine Art >Prüfsiegel zu finden ist Deshalb hatten früher, als alles noch besser war, die Quecksilberfieberthermometer einen Eichstempel. Warum das heute auch ohne Eichung geht, kann ich nicht sagen, aber wundern. MfG
Harald Wilhelms schrieb: > Nun, immerhin werden Fieberthermometer geeicht. :-) Nö. Sie werden einer meßtechnischen Kontrolle (MTK) gemäß Medizinproduktebetreiberverordnung (MPBetreibV) unterzogen. > Dabei würde ich einem > alten Quecksilberthermometer mehr vertrauen, als einem digitalen. > Digitales höchstens, wenn es jünger als ein halbes Jahr ist. Aus technischer Sicht sehe ich das auch so. Quecksilber hat aber leider (im Fall der Fälle; sogar wörtlich) so viele ungesunde Eigenschaften, daß es nicht mehr zeitgemäß ist... Wolfgang-G schrieb: > Deshalb hatten früher, als alles noch besser war, die > Quecksilberfieberthermometer einen Eichstempel. > Warum das heute auch ohne Eichung geht, kann ich nicht sagen, aber > wundern. Das Eichamt hat seine Eichhoheit für diesen Bereich durch das MPG (s.o., Resultat aus 93/42/EWG) verloren. Einzig Waagen fallen noch darunter.
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