Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Quarz braucht länger Zeit bis zum einschwingen


von Ersi (cell85)


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Hi,

Ich hab ein STM32F4 Board entwickelt wo ich einen 8Mhz Quarz des Typs 
TXC 9B-8.000MAAJ-B einsetze.

Mouser Link: 
http://de.mouser.com/ProductDetail/TXC-Corporation/9B-8000MAAJ-B/?qs=sGAEpiMZZMtJb2UpDWIubZFbXO1tIIz1

Datenblatt: http://www.mouser.com/ds/2/417/9B-2008-P03-3777.pdf

Die Lastkapazität und der Lastwiderstand wurde von mir gewählt/berechnet

C1 & C2 = 28pF
R = 150 Ohm

Woran könnte das liegen ? Die 28pF sind doch richtig berechnet oder?
150 Ohm sind doch auch in Ordnung?

Wie würde man jetzt prinzipiell vorgehen um den Quarz anständig schnell 
zum schwingen zu bekommen?

Viele Dank im vorraus
Sven

von Werner (Gast)


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Sven S. schrieb:
> R = 150 Ohm

Was machst du mit diesem Wert?
Laut DS ist das der ESR.

von Ersi (cell85)


Angehängte Dateien:

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Ich hab empfohlen bekommen den als Lastwiderstand in serie zu schalten.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Wie lange braucht denn der Quarz? Bis zu 1 Sekunde ist normal. Nimm mal 
22pF als Lastkapazitäten und lass den Widerstand weg.

von bingo (Gast)


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> Wie lange braucht denn der Quarz? Bis zu 1 Sekunde ist normal.

1 Sekunde Einschwingzeit ??? Das ist wesentlich zu lange, siehe 
www.axtal.com/data/buch/Kap5.pdf

von bingo (Gast)


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> Wie lange braucht denn der Quarz? Bis zu 1 Sekunde ist normal.

1 Sekunde Einschwingzeit ??? Das ist wesentlich zu lange, siehe 
http://www.axtal.com/data/buch/Kap5.pdf

von Ersi (cell85)


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Ich werde das mal probieren.

@bingo kannst du bitte die Textpassage (Seite/Absatz) angeben (sind 23 
Seiten).

von René B. (reneb)


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Auch ein STM32F4xx braucht da keinen Widerstand. Brücke den mal bitte. 
Die 28pF sind OK. (Großzügige) Einschwingzeit von 10ms+(64k-256k) (bei 
dir wären das dann 18ms-42ms) sind da schon ungewöhnlich. 1 Sekunde aber 
erst recht (wo kommt denn der Sch... her?)
Wie lange braucht es denn bei dir?

Hast du eventuell eine Überwachung aktiviert, so dass der Controller mit 
dem internen RC-Oszillator den Quarz überwacht und erst die Taktquelle 
umschaltet, wenn der Quarz eine bestimmte Zeit lang stabil war?

von Stilz (Gast)


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>so dass der Controller mit dem internen RC-Oszillator den Quarz überwacht

Weil der RC so schnell auf Temperatur ist ?

Oder hat der Poster mit einem Scope am OscIn gemessen?

von 5sgh54zu (Gast)


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> Ich hab ein STM32F4 Board entwickelt wo ich einen 8Mhz Quarz des Typs
> TXC 9B-8.000MAAJ-B einsetze.
>
>
>
> Mouser Link:
>
> http://de.mouser.com/ProductDetail/TXC-Corporation...
>
>
>
> Datenblatt: http://www.mouser.com/ds/2/417/9B-2008-P03-3777.pdf
>
>
>
> Die Lastkapazität und der Lastwiderstand wurde von mir gewählt/berechnet

Geht bestimmt auch. In unserem Business wird der Typ des Quarzes mitsamt
der ganzen Beschaltung, dem µC und der Platine mit dem Serienlayout
vom Quarzhersteller eingemessen. Und ja, auch der Typ des Quarzes kann
für z.B. einen µC nicht unbedingt der geeignete sein, um z.B. eine
bestimmte Stabilität usw. zu erreichen.

> C1 & C2 = 28pF
>
> R = 150 Ohm
>
>
>
> Woran könnte das liegen ? Die 28pF sind doch richtig berechnet oder?

Keine Ahnung, wie Du rechnest.

> 150 Ohm sind doch auch in Ordnung?

Auch hier keine Ahnung, wie Du das ausgerechnet hast.

> Wie würde man jetzt prinzipiell vorgehen um den Quarz anständig schnell
>
> zum schwingen zu bekommen?

Mann, mann, mann Sven.

"anständig", "schnell", "Zeit" im Thread-Titel und dann nirgendwo
Angaben zur Berechnung, zu irgendeiner Zeit usw.

Wie soll man dann da aussagekäftige Empfehlungen geben.

Warum meinst Du, dass der Quarz so langsam anschwingt?
Gemessen? Oder durch ein "komisches" Verhalten Deiner Software
vermutet?

Du kannst Dir solche Probleme auch pauschal vom Hals halten, wenn man
sich einen fertigen Oszillator leisten kann.

von Peter R. (pnu)


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Das Hochschwingen eiens Quarzes am Oszillator hängt von zwei Dingen ab:

Zunächst einmal von der Schwingfrequenz und der Schwinggüte.

Bei Quarzen mit Schwingfrequenz ca. 3MHz und Q über 1 Million, das ist 
ein high-end Quarz für Frequenznormale, kann  das Hochschwingen schon 
einige -zig Sekunden dauern, wenn die Verstärkung des Oszillators sehr 
genau bemessen ist.

Normalerweise ist Q nicht höher als 100000 und beim Oszilator nimmt man 
auch einen kräftigen Überschuss an Verstärkung sodass die 64ms als 
Wartezeit beim Hochfahren nahezu immer ausreichen.

Der Serienwiderstand in der oben gezeichneten Quarzschaltung soll eine 
Überlastung des Quarzes verhindern. Da aber mit Lastkapazität und nicht 
in Serienresonanz und außerdem mit maximal 5 V Uss am Quarz gearbeitet 
wird, ist ein Überlasten eigentlich nicht zu erwarten. Meiner Meinung 
nach kann man sich hier den Serienwiderstand ersparen. Dann hat man so 
enen Überschuss an Verstärkuung, dass der Quarz wesentlich schnelelr 
anschwingt.

von 5sgh54zu (Gast)


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Ja, ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass das eine ziemliche 
Mess-Fummelei
bei unseren Quarz-Herstellern ist, hier die optimalen Bauteile und Werte
herauszubekommen.

Standardmäßig layouten wir immer den Serien- und Parallelwiderstand mit
ein und bestücken ihn dann später entsprechend (oder auch nicht).

So ist man immer auf der sicheren Seite und hat später keine Layout
-Veränderungen an dieser Stelle mehr.

von MaWin (Gast)


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Zur Einschwingzeit schreibt Oliver Bartels in der
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.5

Typischerweise kommt so ein uC Quarzoszillator bei z.B. 8 MHz in <1ms 
hoch, die Amplitude ist dann aber noch nicht völlig stabil.

Berechenbar ungefähr über die Güte Q der Gesamtschaltung als gespiegelte 
Exponentialfunktion:

A(t) = A0 (1- exp(- (omega t) / (2 Q) ) )

Das Omega ist wie gehabt 2 pi f_res, die Güte von einem Wald- und 
Wiesen-Quarz alleine liegt ca. bei 40000 bis 50000, das Loaded Q (Quarz 
mit Schaltung als Last) eher <10000 je nach Chip und Schaltung.

Keramikschwinger schwingen offensichtlich deutlich schneller an als ein 
Quarz.

Anderer Aspekt beim Einschalten des Gateoszillator ist die 
RC-Zeitkonstante (R parallel zum Quartz, C nach Masse) die erstmal auf 
VCC/2 hochgelaufen sein muß damit überhaupt was schwingt. Kleiner Kerko 
und 1 MOhm statt 10 MOhm ist schneller.

Der Colpitts-Oszillator eines 68HC912D60A ist so schlapp, daß er mehrere 
Millisekunden braucht. Aber der uC rennt schon bei kleinsten Amplituden 
los und stürzt dann gerne mal ab, wenn das Rauschen schneller war als 
der maximal mögliche Bustakt.

von Ersi (cell85)


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> Du kannst Dir solche Probleme auch pauschal vom Hals halten, wenn man
> sich einen fertigen Oszillator leisten kann.

Ich will aber kein Oszillator verwenden sondern einen Grundton Quarz.

Es gibt im STM32 eine Funktion "Wait until HSE is ready", sobald die HSE 
sich gut mit der PLL versteht, ist es true. normalerweise geht das in 
ms. Bei mir dauert das ca. 3 Sek.   Oszi hatte ich noch nicht dran. 
Meins ist leider gerade nicht hier.

Zur Berrechnung gilt ja die allg. Formel:

CL-CS = (CL1*CL2/CL1-CL2)

CL-CS = 18pF-4pf=14pF   (hab 4pf angenommen für das PCB)

CL1 = CL2  = 28pF (2x14Pf)

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