Hallo Community, ich Rahmen eines Projektes will ich den Energieverbrauch von einem Rechenzentrum ermitteln. Eigentlich studiere ich Informatik, durch die ganzen Messungen ist das Thema aber sehr technisch geworden und vor allem von der Genauigkeit bzw. Plausibilität von Messverfahren habe ich keinerlei Ahnung. Da die Server zur Erhebung des Energieverbrauches nicht abgeschaltet werden können wurden Stromwandler mit geteiltem Kern verwendet. Meine Frage an euch ist, Wie genau ist die Messung des Energieverbrauches mit einem Stromwandler, die verwendeten Wandler fallen unter die Genauigkeitsklassen 1 bis 3 gemäß VDE-0414? Gibt es noch andere Fehlerquellen die das Ergebnis negativ beeinflussen, so macht es messtechnisch doch sicherlich einen Unterschied wie gut z.B. die Kabel isoliert sind oder!? Super wäre es wenn jemand eine geeignete Literatur parat hat, denn ich muss das Ganze auch wissenschaftlich belegen. Vielen Dank für eure Hilfe. Viele Grüße, Andy Schmeisser
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Verschoben durch Admin
Der Stromwandler ist meistens noch das kleinste Problem. Mit welchem Messgerät hast du gemessen? Der Stromzähler des Rechenzentrums sollte schon einigermasen genau sein. Damit kannst du deine Werte vergleichen. Mfg Michael PS.: Klasse 1 heißt max 1% Fehler bei Nennstrom. Phasenfehler die deine Leistung auch beinflussen sind da aber noch nicht enthalten.
Abgesehen davon, dass ein Rechenzentrum von ein paar Computern bis zu Tausenden groß sein. Warum fragst du den Betreiber nicht einfach nach den Werten der Stromzähler?
Hallo Michael, in dem Serverraum (knapp 20 Server) wurde der Verbrauch von jedem einzelnen Server gemessen. Das heisst mit dem Stromzähler im RZ kann ich nicht viel anfangen. Eigentlich brauche ich auch nur allgemeine Informationen. Ich muss in meiner Arbeit diese Messung wissenschaftlich betrachten, dass heißt aus irgendwelcher Fachliteratur zitieren. Zum Beispiel sollte ich darauf eingehen, welche Störeinflüße bei der Messung mit Stromwandlern auftreten könnten. Ob letztendlich passiert ist zweitrangig, aber es muss eben angesprochen werden.
Die Werte der Stromzähler habe ich bereits, wie gesagt muss das Ganze auch theoretisch durchleuchten, finden aber keine passende Literatur im Netz.
>Wie genau ist die Messung des Energieverbrauches mit einem Stromwandler, >die verwendeten Wandler fallen unter die Genauigkeitsklassen 1 bis 3 >gemäß VDE-0414? Der Stromwandler ist nur ein Teil deiner Messkette. Nach welchem Verfahren bzw. wie wird denn überhaupt gemessen? Generell ist die Leistungsmessung am Wechselspannungsnetz sehr komplex, insbesondere wenn die Größen nicht exakt sinusförmig sind. Wenn man's aber nur auf so 5% genau braucht, kann man viele Dinge vernachlässigen und die Sache wird einfacher. Grüsse
Wie schon einmal gesagt sind die Stromwandler das Simpelste. Wurden überhaubt die Spannungen gemessen? Für die genauigkeit der Stromwandler hast du die passende Norm ja schon genannt. Zitiere doch die Norm. In dieser sind genau die erlaubten Fehler beschrieben. Jede andere Quelle kann auch nur diese Norm zitieren. Die Norm gibt es für 82 EUR beim Beuth Verlag oder in einer Unibib deiner Wahl. Mfg Michael
Wie genau die Messkette aussieht, kann ich leider nicht sagen. Ich habe nur die Messdaten bekommen und weiß welche Messwandler (http://mega-electronics.de/documents/TAR%20DB%20Dt04.pdf) verwendet wurden.
Michael schrieb: > Norm. In dieser sind genau die erlaubten > Fehler beschrieben. Jede andere Quelle kann auch nur diese Norm > zitieren. Die Norm gibt es für 82 EUR beim Beuth Verlag oder in einer > Unibib deiner Wahl. Welche Messdaten sind das? Sind da auch Spannungen (wegen der Phasenverschiebung) und die Kurvenform ablesbar? Oder einfach nur "00:00:00 1.00A ; 00:00:01 1.05A"?
Andy Schmeisser schrieb: > Wie genau die Messkette aussieht, kann ich leider nicht sagen Und so sieht bei dir wissenschaftliches Arbeiten aus? Mfg Michael
Was noch dazu kommt ist die momentane Auslastung der einzelnen Rechner. Um irgendeine Aussage machen zu können, mußt Du schon die Leistungsaufnahme für jeden Rechner über einen gewissen Zeitraun ermitteln.
OK ich glaube ich habe meine Problem noch nicht genau genug beschrieben. Eigentlich habe ich mit Technik nicht viel am Hut. Im Rahmen dieser Projektarbeit untersuche inwieweit Cloud Computing als Maßnahme zur Verringerung des Energieverbrauches genutzt werden kann. Mein Problem hierbei ist, dass ich micht mit Messverfahren usw. gar nicht auskenne. Ich habe über einige Umwege Messdaten von einem RZ erhalten. Dort wurde mit Stromwandlern der Energieverbrauch von ca. 20 Server über einen Zeitraum von mehreren Wochen gemessen. Diese Daten habe ich im Excel Format bekommen mit den Servern und deren Verbrauch in Watt. Leider habe ich keine Möglichkeit die Personen die diese Daten ermittelt haben zu diesem Thema zu befragen. Ich weiß leider nur welche Stromwandler genutzt wurden und welchen Verbrauch die einzelnen Servern haben.
Andy Schmeisser schrieb: > Ich muss in meiner Arbeit diese Messung wissenschaftlich betrachten, dass > heißt aus irgendwelcher Fachliteratur zitieren > Irgendwelcher? (...und die Messkette...) Andy Schmeisser schrieb: > ... wurde mit Stromwandlern der Energieverbrauch ...von Server ... >gemessen Mit Stromwandler werden nur Ströme gemessen, lass das Wissenschaftliche mal sein. Mit der Ausdrucksweise und diesem Fleiß selbst zu recherchieren (wenigstens ein bisserl) wird das nix!
Ich würd mal so schätzen, daß diese Datenherumschaufelei den Energieverbrauch in keiner weise verringert.
Andy Schmeisser schrieb: > Leider habe ich keine Möglichkeit die Personen die diese Daten > ermittelt haben zu diesem Thema zu befragen. > > Ich weiß leider nur welche Stromwandler genutzt wurden und welchen > Verbrauch die einzelnen Servern haben. Oha, na da hat man dir ja schön was aufgebürstet. Ohne andere Informationen kann man wirklich nur mutmaßen. Zumindest den Spannungsverlauf hätte man noch gebraucht, um ein Ergebnis zu bekommen, mit dem man einigermaßen arbeiten kann, aber immernoch nicht genau. Pauschal von 230V ausgehen kann man nämlich nicht, theoretisch kann sie um +-10% schwanken. Daraus was wissenschaftliches zu machen...naja, wenns eine Wissenschaft fürs Raten gibt, wäre das die richtige Aufgabe. Wer hat dir denn sowas gesagt? Wie wenig Ahnung hat die Person? Mit dem, was du hast, ist das wirklich nur bedingt und recht grob möglich. Gruß Christian
> Wie genau ist die Messung des Energieverbrauches mit einem Stromwandler,
Sehr ungenau, weil du nur den Strom und nicht die Leistungsaufnahme
misst,
du müsstest Strom mit Spannung multiplizieren, und das nicht hinterher,
sondern anderernd, während jedem MOments der 50Hz Sinuskurve, damit du
auch Stromaufnahme mit Phasenverschiebung und Crest-Faktor richtig
rechnest.
Aber selbst dann, mit einem Stromwandler der nur auf 1% genau ist,
bekommst du keine Ergebnisse die genauer als 1% werden, da die 1% vom
Endwert sind, und die Spannung fehlt, also ohne Phasenverschiebung mit
angenommenen 230V gerechnet werden muß, sind mehr als 10% Abweichung zu
vermuten.
Du brauchst schon einen richtigen Leistungmesser, den Stromzähler.
Cloud-Computing erhöht übrigens den leistungsverbrauch, weil neben der
eigentlichen Aufgabe, die es auszurechnen gilt, auch noch die Verteilung
der Rechenjobs kalkuliert werden muß.
Natürlich kann man ein schlechtes stand alone Programm gegen ein gutes
Cloud-System gegenhalten, damit man die Ergebnisse zu seinen Gunsten
manipulieren kann.
Wichtig ist wie weit ausgeweitet der Versuch stattfinden muss. Grundsätzlich würde das Messen des Stromverbrauchs jedes einzelnden Rechners nur ein ungenügendes Ergebnis liefern da die Infrastruktur des Rechenzentrums keine Beachtung finden würde. Eventuelle Verbräuche von Kühlsystemen für den Raum, Trafoverlusten in der Spannungswandlung und Beleuchtung würden ja bei dir keine Beachtung finden. Hier kann man sich Glücklicherweise eines Tricks bedienen - der Bilanzkreis. Du installierst für jeden Rechner oder für jeden Rechnerstrang einen kWh Messwandlerzähler. Der braucht den Stromdurchfluss welcher durch den Messwandler ermittelt wird und die Spannung welche direkt parallel gemessen wird. Ist der Zähler noch Smartmeter fähig kannst du dort mit deiner IT ansetzen und beispielsweise per RS485 die Werte aller Zähler zusammenführen. Jetzt hast du für jeden Rechner oder jeden Rechnerstrang einen Verbrauchswert - und weil du es ja quantifizieren willst - auch einen Zählwert. Da auch dein Rechenzentrum Strom bezahlt und dementsprechend auch eine Einspeisemessung bzw. auch mehrere hat kannst du nun einen Bilanzkreis bilden: Alle Einspeisemessungen minus die Summe der "Rechnerzähler" der Rest der bei dieser Rechnung bleibt ist dann Verbrauch durch Infrastruktur und Messungenauigkeit. Die beste Fachliteratur bieten dir übrigens die die ihr Geld damit vedienen: Die Energieversorger! In ihren Anschlussbedingungen ist meist sehr gut der Messaufbau beschrieben und auch Fehlergrenzen sind vorgegeben. Auf http://www.berg-energie.de kannst du dich über MEssgeräte und Wandler recht gut informieren.
Denk bitte daran, dass ein Rechenzentrum relativ schmutzig ist - was die Stromaufnahme betrifft. Und das trotz Powerfaktorkorrektur. In vielen Fällen hast Du es nämlich mit einem Mix aus halbwegs korrigierten und nicht korrigierten Geräten zutun. Wenn Deine Untersuchung also halbwegs genau werden soll, sind die Ungenauigkeiten der Stromwandler Dein kleinstes Problem.
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