Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Chip Select und Steuerbus!?


von Mitch (Gast)


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Hi Leute, ich lerne grade für die Uni "Microprozessortechnik"

Jetzt ist mir eine Sache untergekommen was ich nicht so ganz verstehe...
Soviel ich weiß.. ist die Chip Select Leitung im Steuerbus?! oder Irre 
ich mich da?

Nun sehe ich aber dass die Speicherbausteine über einen Adressdekoder 
sich den CS holen...  wenn A15 0 ist nimmt der sich den einen Speicher 
und wenn A15 1 ist den 2ten...

Was ist nun korrekt?

von Ich (Gast)


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Du musst schon ein wenig mehr konkrete Infos liefern wenn du brauchbare 
Antworten haben möchtest.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Mitch schrieb:
> Nun sehe ich aber dass die Speicherbausteine über einen Adressdekoder
> sich den CS holen...  wenn A15 0 ist nimmt der sich den einen Speicher
> und wenn A15 1 ist den 2ten...
>
> Was ist nun korrekt?

Ja, wenn der Speicherbaustein zu klein ist, muss man einen zweiten, 
dritten ... nehmen.
Man kann dadurch auch wunderbar irgendwelche I/O-Ports in den 
RAM-Bereich legen.
Sowas wurde beim 8051 gerne gemacht.

von Mitch (Gast)


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ja das weiß ich....
nur mich verwirrt dass einmal gesagt wird CS ist im Steuerbus
und einmal dass CS über einen Adressedekoder aus dem Adressbus definiert 
wird...

wieso einmal so und einmal so?

von Sam P. (Gast)


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Die Aufteilung in Daten-, Adress- und Steuerbus ist nur ein Hilfsmittel. 
Der Steuerbus ist ohnehin kein gebräuchlicher Begriff, genau wegen der 
Überlappung mit dem Adressbus, wie du es beschreibst. Wenn du also ein 
konkretes Problem zu lösen hasst, ignorier diese fachtheoretische 
Einteilung. Wenn du hingegen eine Schul-/Studienaufgabe zu lösen hast, 
wirst du herausfinden müssen, was deine Lehrperson gerne hören möchte.

von Sam P. (Gast)


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Ach ich vergaß: Selbst die Aufteilung in Daten- und Adressbus 
verschwimmt manchmal, z.B. wenn über Latches bzw. Multiplexing die 
selben Leitungen für beide Busse verwendet werden. Das unterstreicht 
noch einmal, dass es sich um ein theoretisches Konzept handelt, von dem 
in der Praxis öfter mal abgewichen wird. Rein logisch ist also dein CS 
dem Steuerbus zugehörig, wird jedoch in der Praxis gern mal über den 
Adressbus angesprochen.

von Günter R. (galileo14)


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CS ist im Steuerbus. Wenn - wie STK500-Besitzer schon richtig gesagt hat 
- mehrere Speicherbausteine über eine Adressdekodierung angesteuert 
werden, wird ein Teil der Adressleitungen sozusagen zu einem Steuerbus, 
nämlich die Leitungen hinter dem Decoder. Die Leitungen vor dem Dekoder 
würden dann zum Adressbus gehören (wenn man denn überhaupt die Leitungen 
so strikt klassifizieren will).

Wenn es nur zwei Speicher gibt, sodaß z.B. A15 zum einen Speicherchip 
invertiert und zum anderen nichtinvertiert geleitet werden, ist dieses 
Signal nicht so eindeutig zu einer Busklasse zuzuordnen. Aber dann würde 
ich diese Klassifizierung auch nicht so ernst nehmen.

von MCUA (Gast)


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>nur mich verwirrt dass einmal gesagt wird CS ist im Steuerbus..
>CS ist im Steuerbus...
Eine \CS-Leitung liegt an den Karten bzw an den (RAM)ICs an, aber nicht 
aufm Bus, weils dort nicht gebraucht wird. Denn \CS wird normal mittels 
richtiger Adresse (Adressdekoder) und aktiven \RD oder \WR (oder 
sonstwas, je nach Anwendung) generiert, und an die ICs geleitet.

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

DIE CS-Leitung gibt es garnicht, vielmehr wird aus dem Adress- und 
Steuerbus eine bestimmtes CS für einen bestimmten Baustein generiert - 
das können im System beliebig viele sein, jedes CS-Signal für einen 
bestimmten I/O- oder Memory-Bereich.

Z.B. auf einer Speicherkarte mit Eproms, Flash oder statischen RAMs 
werden soviele CS-Signale gebraucht und erzeugt, wie solche Bausteine 
vorgesehen sind - selbstverständlich sind die CSs nicht Bestandteil des 
Steuerbusses. Behauptet dein Ausbilder sowas, hat er schlicht keine 
Ahnung, aber es ist natürlich besser, ihm nicht zu widersprechen. 
Hauptsache, du weisst es nachher im Berufsleben besser.

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass auf dem Prozessorchip schon 
CS-Signale erzeugt werden - etwa intern, da ja die Register feste 
Adressen haben. Es gibt auch Controller wie den Z80-Nachfolger eZ80, die 
einige CS-Signale zur Verfügung stellen, deren Adressbereich 
programmierbar ist und die man zur Ansteuerung externer Chips oder 
ganzer Systemteile verwenden kann, das spart in einfachen Systemen den 
externen Dekoder, will man aber mehr anschliessen, muss man sich 
zusätzliche CS-Signale selbst erzeugen.

Für ganz ganz einfache Systeme kann man auch auf die Dekodierung durch 
Logikchips ganz verzichten und z.B. die Adresse A15 als CS für einen 
Flash-Chip verwenden - dann ist der Chip aktiv, wenn A15=0, und der 
Bereich mit A15=1 kann anderweitig verwendet werden.

Gruss Reinhard

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