Forum: HF, Funk und Felder PNP oder besser NPN?


von Kapitän Nuss (Gast)


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Hallo,

für einen 2 GHz Photodioden-Verstärker mit zusätzlichem DC-Ausgang
suche ich einen rauscharmen Transistor.
Ein PNP-Transistor im Eingang würde meine Schaltung einfacher machen,
ich brauche dann keinen Stromspiegel für den DC-Ausgang.

Die Auswahl an PNP-Transitoren ist geringer.
Sind PNP-Transistoren in Grenzfrequenz und Rauschen den NPN-Transistoren 
unterlegen?

von Jens G. (jensig)


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Kann zwar sein, aber trotzdem schaut man einfach mal in die Datenblätter 
potentieller Kandidaten, wie die Rauschzahlen und Grenzfrequenzen 
stehen. Denn was nützt Dir eine Aussage, daß allgemein das eine oder das 
andere besser sei. Du mußt Dir trotzdem einen konkreten Typ mit den 
gewünschten Kennwerten lt. Datenblatt heraussuchen.

von Kapitän Nuss (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Denn was nützt Dir eine Aussage, daß allgemein das eine oder das
> andere besser sei.

Ich würde aber gerne etwas darüber wissen

> Du mußt Dir trotzdem einen konkreten Typ mit den
> gewünschten Kennwerten lt. Datenblatt heraussuchen.

Ich finde es schwer die Daten zu vergleichen.
Bei einigen Transitoren ist eine Noise Figure angegeben, bei anderen 
nicht.

Was ist bezüglich Rauschen besser, ein  MAR3, ERA4, MSA0x86 oder ein 
Transistor?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kapitän Nuss schrieb:
> Was ist bezüglich Rauschen besser, ein  MAR3, ERA4, MSA0x86 oder ein
> Transistor?

Normalerweise ein Transistor.  So toll sind die Rauschwerte der
MMICs allesamt nicht.

Ob pnp oder npn prinzipbedingt mehr oder weniger rauscht, ist mir
(ohne irgendwo nachzulesen) auch gerade nicht klar.  Bei p hat man
halt immer eine geringere Ladungsträgerbeweglichkeit als bei n,
insofern würde ich npn aus dem Bauch raus für die bessere Wahl
halten, weil das Bulk-Material dort n ist.

von Georg A. (georga)


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> Bei einigen Transitoren ist eine Noise Figure angegeben, bei anderen
> nicht.

Wenn es nicht dabeisteht, ist sie wohl nicht so toll ;)

> Was ist bezüglich Rauschen besser, ein  MAR3, ERA4, MSA0x86 oder ein
> Transistor?

Na, bei MMICs steht das aber immer dabei, die 0815-MMICs sind jetzt aber 
auch nicht der Bringer. Vergleich mal

http://www.avagotech.com/pages/en/rf_microwave/amplifiers/gain_block_and_drivers/

mit

http://www.avagotech.com/pages/en/rf_microwave/amplifiers/low_noise_amplifiers/

Da gäbe es zB. den MGA634 mit 17dB Gain (1-5-2.3GHz) und einem NF von 
0.44dB. Kostet bei digikey auch nur ca. 5EUR. Die einzelnen HF-Transis 
(ATF*) sind da auch nicht besser, nur etwas billiger.

von Jens G. (jensig)


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Georg A. (georga) schrieb:

>> Bei einigen Transitoren ist eine Noise Figure angegeben, bei anderen
>> nicht.

>Wenn es nicht dabeisteht, ist sie wohl nicht so toll ;)

So wird's wohl sein ...

Zumindest im NF-Bereich gab/gibt es ziemlich gute 
pnp-NF-Standard-Transis mit Rauschwerten im Zehntel-Bereich (schon seit 
Ewigkeiten). Aber im höheren HF-Bereich ist sowas wohl eher selten.
Also entweder wirste wohl Deine Schaltung auf npn umbauen müssen, oder 
man gehe gleich auf GaAs-Fets (ATF-Typen), die über einen rel. breiten 
Bereich (paar 100MHz bis paar GHz) Rauschwerte im Zehntelbereich 
anbieten. Voraussetzung allerdings ist, daß man sowas auch im 
mechanischen Sinne sauber aufbaut (Steckbrett (falls das irgendwie 
gedanklich present sein sollte) fällt sowieso aus, und 
FR4-Leiterplattenmaterial eigentlich auch, wenn man die Performance der 
Transis ausnutzen will.
FR4 geht aber, wenn man es nur als Trägermaterial nimmt - also eher 
Freiluftverdrahtung der HF-führenden Wege, und ausgefräste "Lötinseln", 
wo man nur DC-Leitungen ankert. Und die Verbindungen (die von der HF 
"gesehen" wewrden) müssen so kurz wie möglich, bzw. sehr definiert sein 
(Transistoren im fT=GHz-Bereich nehmen jede Gelegenheit wahr, sich als 
Oszi zu betätigen).

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