Hallo, ich plane Elektrotechnik zu studieren (FH), allerdings bin ich mir noch sehr unsicher bezüglich der Vertiefungsrichtung. Zur Auswahl stehen für mich Energietechnik sowie Technische Informatik. Ich bin gelernter Elektriker, beschäftige mich aber auch schon sehr lange mit PCs und habe schon ein bißchen PHP und C programmiert, was mir auch wirklich Spaß bringt. Ich mag es z.B. kleinere, kreative "Spaßprojekte" umzusetzen. (In der Berufsschule habe ich z.B. ein kleines PHP-Script für die Berechnung von Kondensatoren zur Blindleistungskompensation geschrieben. Konnte der Lehrer aber nichts mit anfangen. ;-)) So, das ist auch schon das Dilemma. Entweder ich gehe in die Energietechnik, was meiner bisherigen beruflichen Laufbahn entspricht, oder ich mache Technische Informatik. Allerdings hatte ich bisher noch kaum einen Lötkoblen in der Hand und wüsste nicht, ob zum Beispiel Hardwareentwicklung etwas für mich wäre.. Ferner will ich mein Leben auch nicht meinem Job widmen, sondern den Job zur Finanzierung meines Lebens benutzen. Wenn man das mal so ausdrücken kann. Ich zähle mal die Pro/Contra-Argumente aus meiner Sicht auf: +Energietechnik Pro: - "Ein Job zum alt werden", Technik wandelt sich nicht ganz so schnell wie die IT - Zur Inbetriebnahme von Anlagen usw. ist man ggf. auch mal auf Achse. Man sitzt nicht nur am Schreibtisch. - Vielseitigkeit? - Vertiefung in "Informatik" unter Umständen ein Stück weit durch Wahlmodule möglich. (Mikrocontroller, Objektorientiertes Programmieren..) - Gute Aussichten für die Zukunft (Energiewende) - Berufserfahrung im Handwerk vorhanden. (Hat allerdings keinen Spaß gebracht) Contra: - Einige Fächer dabei, die micht nicht so sehr interessieren. ("Durchbeißfächer") +Technische Informatik: Pro: - Informatik Contra: - Außer Programmieren kann man nicht wirklich viel. - Ggf. Einseitig? (Schreibtischjob) - Ich weiß mangels Erfahrung nicht, ob mir die hardwarenahe Softwareentwicklung / Mikrocontrollerprogrammierung Spaß bringt? Prinzipiell klingt es aber natürlich schon cool. Ich würde gerne wissen, wie ihr das so einschätzt. Bitte kein "Studiere das was dich interessiert", da ich wie geschrieben mehrere Interessen habe. Am wichtigsten wäre mir eine hohe Vielseitigkeit, um bei "Nichtgefallen" eines Tätigkeitsfeldes später auch etwas anderes machen zu können. Danke!!
Du kannst auch als technischer Informatiker Leistungselektronikkomponenten für die Energietechnik programmieren. Ein Energietechniker eignet sich dafür natürlich genauso. Von daher ist das keine wirkliche entweder-oder-Entscheidung. Und ganz so eng darf man das mit der Vertiefung sowieso nicht sehen. Man kann prinzipiell auch später etwas machen, was mit der Vertiefung nichts zu tun hat. Das Studium liefert eh nur die absoluten Grundlagen, richtig berufstauglich wird man erst in den ersten Jahren im Job. Und auch mal nach vielen Jahren Erfahrung wechseln geht. Und über die Praktika und Abschlussarbeit lässt sich auch noch einiges steuern. Und man kann den Master in einer völlig neuen Vertiefungsrichtung machen. Also: Mach dir über die Zukunft keine zu großen Sorgen. Such dir etwas raus, was von deinem persönlichen Gefühl am besten zu dir passt und wenn dich beides interessiert, suche eine Möglichkeit, es zu kombinieren (darüber hast du ja schon nachgedacht).
Hallo Mine Fields, vielen Dank für deine Antwort! Ich denke auch dass ich mir zu viele Gedanken mache. Aber besser zu viel, als zu wenig. :) Ich ergänze meine Frage von oben mal. Was hälst du/ihr von "Mischstudiengängen", also z.B. 70% ETechnik und 30% Wirtschaft? Für den wirtschaftlichen Anteil könnte ich mich auch begeistern. Allerdings würde ich das nicht studieren wollen, wenn ich wüsste, dass man damit gegenüber den "reinen" Ings irgendwie benachteiligt ist?
> - Außer Programmieren kann man nicht wirklich viel.
Bullshit. Hast du dir mal die Modulpläne diverser Hochschulen angesehen?
Ich habe knapp 50% (Elektro) Technikanteil..
steve schrieb: > Ich ergänze meine Frage von oben mal. Was hälst du/ihr von > "Mischstudiengängen", also z.B. 70% ETechnik und 30% Wirtschaft? Ich wuerde die Finger davon lassen.
Falke schrieb: >> - Außer Programmieren kann man nicht wirklich viel. > > Bullshit. Hast du dir mal die Modulpläne diverser Hochschulen angesehen? > Ich habe knapp 50% (Elektro) Technikanteil.. Jap, sorry. Wollte niemanden persönlich angreifen. ;-) Darf ich dich dann direkt fragen, was Deine Intentionen sind, TI zu studieren und wo du beruflich hinwillst?
Mich hat das Zusammenspiel der Informatik mit der Technik interessiert und so bin ich auf TI gestoßen. Finde ich nach wie vor sehr interessant. Bis zum Berufseinstieg habe ich noch Zeit, von daher habe ich mich jetzt nicht auf eine konkrete Schiene festgelegt..
Hattest Du denn vor dem Studium irgendwelche praktischen Vorkenntnisse?
Vorkenntnisse hatte ich nur im Programmieren.. Trotz der vielen Versprechungen seitens der Hochschule, dass komplett bei Null angefangen wird, haben sich recht viele bei uns nach Prog 1 verabschiedet. Die Grundelemente einer Sprache zu kennen ist im ersten Semester Gold wert..
Ich würde nicht TI studieren, damit wird man in der Industrie oft als "Informatiker" wahrgenommen und in der Welt der Elektrotechniker nicht ernst genommen. Mach Energietechnik und geh über Wahlfächer in Richtung Softwareentwicklung oder FPGA.
al3ko -.- schrieb: > steve schrieb: >> Ich ergänze meine Frage von oben mal. Was hälst du/ihr von >> "Mischstudiengängen", also z.B. 70% ETechnik und 30% Wirtschaft? > > Ich wuerde die Finger davon lassen. Begründung? z.B. in folgendem Schriftstück: http://www.vde.com/de/YoungNet/Partner-Kooperationen/Documents/MCMS/Aufgaben_Anforderungen_InterviewWucherer.pdf steht: "Ingenieure verantworten also nicht mehr einzelne Produkte und Geräte, sondern beschäftigen sich mit Lösungen, bei denen alle Komponenten, Software-Produkte und Dienstleistungen aufeinander abgestimmt sind. "Erfolgreiche Ingenieure zeichnen sich also auch aus durch ihr Systemwissen'", so der VDE. Der moderne Ingenieur verknüpfe sein Technik-Know-how mit seinem Wissen über Software, Vertrieb, Service und Marketing." Und dies wäre ja genau der von mir angesprochene Elektro-Wirtschaftsstudiengang.
Witerhin: "? Ingenieure werden vom Individualtüftler zum Teamarbeiter? Ja und das gilt nicht nur innerhalb ihrer Kernaufgaben! Ingenieure und Naturwissenschaftler müssen mit Mitarbeitern anderer Disziplinen, Kaufleuten und vor allem den Kunden zusammenarbeiten. Sie müssen betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse haben, sie sollten motivieren können und bei Problemen als Moderator auftreten. Die Kundenorientierung der Unternehmen führt dazu, daß nicht nur High-Tech-Produkte verlangt werden, sondern auch deren hohe Verfügbarkeit und Qualität sowie Low-cost-Angebote. Deshalb muß der Ingenieur ein ausgeprägtes Termin-, Kosten- und Qualitätsbewußtsein mitbringen und sich zunehmend mit kaufmännischen Fragestellungen auseinandersetzen."
steve schrieb: > Ich ergänze meine Frage von oben mal. Was hälst du/ihr von > "Mischstudiengängen", also z.B. 70% ETechnik und 30% Wirtschaft? Davon halte ich persönlich eher wenig, zumindest wenn man in Forschung und Entwicklung will. Man wird wahrscheinlich als Wirtschaftsingenieur dort nicht ernst genommen. Wenn man aber sowieso kein Entwickler werden will, ist Wirtschaftsing natürlich in Ordnung. Wobei sich ein "100%"-Ingenieur bei Bedarf in Richtung Betriebswirtschaft ganz gut weiterbilden (MBA-Studiengang z.B.) kann. Ein Wirtschaftsing kann natürlich auch einen rein technischen Master machen und sich damit im Prinzip auch für die rein technische Disziplin qualifizieren, aber ob man den Ruf "Wirtschaftsing" los wird, halte ich eher für fraglich.
Hallo Mine Fields, vielen Dank für deine Einschätzung. Solch ehrlichen Worte hört man sonst recht selten. (Erst recht nicht von der Hochschule) Ich denke, ich werde den Wirtschaftsanteil mitnehmen. Eine reine F&E-Tätigkeit kann ich mir einfach schwer vorstellen und eine gewisse "Abwechslung" im Studium finde ich auch ganz angenehm. Sollte es mich dann doch irgendwann mal in Richtung F&E ziehen, wird ein technischer Master dank des recht hohen Technikanteils von ca. 70% hoffentlich auch kein größeres Problem. Gruß steve
Kein Problem. Man sollte vielleicht noch dazu sagen, dass du sicherlich Leuten mit anderer Meinung treffen wirst, das ist eben nur meine persönliche Abschätzung. Zum Thema "technischer Master": Mit einem Wirtschaftsing wird man sicherlich nicht in jedem Masterprogramm willkommen sein. Damit schränkt sich die Auswahl später wahrscheinlich etwas ein. Das sollte man im Hinterkopf haben, aber es spricht nicht unbedingt gegen diesen Weg.
http://www.htwk-leipzig.de/de/studieninteressierte/studienangebot/bachelor/wirtschaftsingenieurwesen-elektrotechnik/ Weiterführende Masterstudiengänge: Wirtschaftsingenieurwesen (Elektrotechnik) - Master of Science Elektrotechnik und Informationstechnik - Master of Science Betriebswirtschaft – Master of Arts (Achtung: entsprechende Wahlpflichtmodule müssen im Bachelorstudium belegt werden) Also sollte es dich in die Richtung ziehen, dürftest du sicher eine fh finden die dich zum master zuläßt
WIng != WIng Man sollte schon min. 70% Technik und max. 30% Wirtschaft hören. Das ist aber leider nicht immer der Fall. Wahlweise macht man dann noch 1 - 2 Semester mehr, um noch mehr Technik hören zu können bzw. im Master auf 100% Technik zu gehen.
Wobei ich dazu sagen muss, dass der Studiengang nicht explizit Wirtschaftsingenieurwesen heißt, aber wie gesagt Elektrotechnik (hier: Energietechnik) mit Wirtschaftlichen Inhalten vereint. Beim Durchsehen der gängigen Stellenanzeigen ist mir hierzu besonders der Beruf des Produktmanagers augefallen. Klingt für micht schon sehr interessant, ein Produkt von der Ideenfindung, der Entwicklung bis zur Markteinführung, dem Marketing und dem Vertrieb zu begleiten Andererseits interessiert mich, wie gesagt, auch die Informatik. Ich bezweifel allerdings, dass sich das irgendwie sinnvoll unter einen Hut bringen lässt. Ich könnte mir beispielsweise nicht vorstellen, elekt. Schaltungen zu designen oder Trafos für Umspannwerke zu berechnen.
Man sollte sich vom Gedanken verabschieden, etwas zu studieren und das sei's dann. das war vielleich vor 100 Jahren noch so. Heutzutage studiert man anfangs 20 etwas. Mit 30 ist man durch ie praktische Erfahrung schon neu orientiert. was vielleicht noch aehnlich wie vor 10 Jahren ist, vielleicht auch nicht. Bis 40 hat man vielleicht nochmals studiert, abr sicher noch eine Weiterbildung in Form einer Nachdiplom Studienganges angehaengt. Und macht schon wieder was anderes. Bis 50 muss man sich wieder neu erfunden haben, usw. Es gibt sehr wenige, die sich im selben Job erfolgreich halten koennen und nicht auf dem Abstellgleis sind. Und ja irgendwann muss man jeweils Entscheidungen treffen was man machen will und was nicht.
> Man sollte sich vom Gedanken verabschieden, etwas zu studieren und das > sei's dann. doch das war's dann, denn ansonsten wird es unwirtschaftlich. Die Fortbildung kannst Du dann im Job machen! Ansonsten werden Fragen aufkommen beim Arbeitgeber. > Es gibt sehr wenige, die > sich im selben Job erfolgreich halten koennen und nicht auf dem > Abstellgleis sind. genau und deshalb schön ansparen, falls danach nichts mehr bzw. Du eine joblose Phase haben solltest. Bei Energietechnik ändert sich relativ wenig und wenn Du viel Glück hast, kann das im Bereich der Energietechnik sowas wie eine Beamtenstellung werden, insofern eine echte Chance sich dauerhaft zu halten. > Und ja irgendwann muss man jeweils Entscheidungen > treffen was man machen will und was nicht. mit Energietechnik liegst Du tendenziell besser als mit technischer Informatik, weil Du im Bereich technischer Informatik u.U. mit Informatikern konkurrieren mußt - zuviel Konkurrenz! Mach lieber Energietechnik, wenn Du da schon eine Vorbildung hast ... sowas wird nämlich bei Bewerbungen auch gesehen. Es wäre idiotisch, wenn Du aus einer Laune heraus Dich für techn. Informatik entscheidest ... das kannst Du auch zuhause als Hobby realisieren, glaube mir.
Und wie siehts aus mit nem FH-Bachelor in Informationstechnik? Gibt es da ähnlich gute und abwechslungsreiche Berufsaussichten wie in E-Technik?
Ich denke ich habe mich entschieden - ich werde wohl Elektrotechnik in der Vertiefungsrichtung Energietechnik studieren um damit einen robusten Grundstein für meine weitere berufliche Laufbahn zu legen. Wird bestimmt nicht einfach, aber einfach kann ja auch jeder. ;-) Vielen Dank für die rege Beteiligung
steve schrieb: > Ich bin gelernter Elektriker, beschäftige mich aber auch schon sehr > lange mit PCs und habe schon ein bißchen PHP und C programmiert, was mir > auch wirklich Spaß bringt. Ich mag es z.B. kleinere, kreative > "Spaßprojekte" umzusetzen. (In der Berufsschule habe ich z.B. ein > kleines PHP-Script für die Berechnung von Kondensatoren zur > Blindleistungskompensation geschrieben. Konnte der Lehrer aber nichts > mit anfangen. ;-)) > > das Dilemma. Entweder ich gehe in die > Energietechnik, was meiner bisherigen beruflichen Laufbahn entspricht Elektriker haben nichts mit Energietechnik zu tun. Die Phasenkasper ;-) machen Niederspannungstechnik und Niederspannungstechnik existiert im universitären Horizont nicht, und auch wenn Du nur auf die FH gehst, denke ich nicht, daß Deine FH wesentlich vom Status quo abweichen wird. > +Energietechnik > > Pro: > > - "Ein Job zum alt werden", Technik wandelt sich nicht ganz so schnell > wie die IT Das ist relativ. Die Starkstromtechnik mag das Image des Dinosauriers in der Elektrotechnik haben, ist aber dynamischer als Nichteingeweihte sich einbilden. Die Expansionsbewegungen in Asien und Südamerika und neue technologische Entwicklungen ziehen das Tempo an. Allerdings hast Du recht, daß die Halbwertszeit von IT-Gelumpe unschlagbar kurz ist. > - Zur Inbetriebnahme von Anlagen usw. ist man ggf. auch mal auf Achse Inbetriebnahme ist nun nicht der beste Job. > - Vielseitigkeit? Frage oder Feststellung? > - Vertiefung in "Informatik" Mikrocontroller ok, objektorientiertes Programmieren blöder Mist. Energietechniker sollten numerische Mathematik verstehen, anwenden und in Tools gießen können. MATLAB & Co. sind überall. > - Gute Aussichten für die Zukunft (Energiewende) Nicht die Energiewende macht die Energietechnik zur zukunftssichersten Ingenieurbranche sondern der Bedarf an Energie. > - Berufserfahrung im Handwerk vorhanden Irrelevant. Elektriker wissen in der Mehrzahl der Fälle nichtmal, wie eine UL- oder IEC-konforme Niederspannungsschaltanlage in Umspannwerken oder Industrieanlagen aussieht, geschweige denn berechnet wird. Das lernt man im Studium übrigens auch nicht, es sei denn, Du hast Glück und Deine Hochschule hat einen Schaltgeräteexperten (sehr selten). Ich habe mir dieses Zeug im Selbststudium beigebracht, größtenteils mit überraschend solider DDR-Literatur, weil gerade dieses Puzzleteil der Energietechnik faktisch keine Veröffentlichung von brauchbarer Fachliteratur kennt. > Contra: > > - Einige Fächer dabei, die micht nicht so sehr interessieren. > ("Durchbeißfächer") Über das Niveau an Fachhochschulen kann ich nichts sagen, aber an der Uni ist Energietechnik anspruchsvoll: Unmengen Physik und wahnsinnig mathematisiert. Höchstens die Hochfrequenz-Nachrichtentechniker mußten im Hauptstudium ähnlich kämpfen. Da kann alles Durchbeißfach werden. > Danke!! Bitte. P.S. Ich habe Energietechnik vertieft und arbeite in der Energietechnik.
Hallo hipot, >Elektriker haben nichts mit Energietechnik zu tun. Jedenfalls hat mein Beruf die "Energietechnik" im Namen. Das ist dann also auf jeden Fall schon mal eine Gemeinsamkeit. ;-) > Frage oder Feststellung? Eher Frage. Ich würde mich halt am liebsten möglichst breitbandig aufstellen, um später nicht auf eine Schiene festgelegt zu sein. >Irrelevant. Elektriker wissen in der Mehrzahl der Fälle nichtmal, wie >eine UL- oder IEC-konforme Niederspannungsschaltanlage in Umspannwerken >oder Industrieanlagen aussieht, geschweige denn berechnet wird. Naja, Projektierung von Schaltanlagen hatte ich irgendwie auch nicht konkret im Fokus. Irgendwie weiß ich überhaupt noch nicht so richtig, was konkret mich später interessieren könnte. Vielleicht 'nen Flughafen planen? ;-)) >Energietechniker sollten numerische Mathematik verstehen, anwenden und >in Tools gießen können. MATLAB & Co. sind überall. "Genießen", aha, ok. Also kommt man auch im späteren Beruf regelmäßig nicht an "höherer Mathematik" vorbei? Ich könnte mir vorstellen, dass das zu einem Großen Teil auch vom konkreten Job abhängt?
Es ist relativ egal welche Fachrichtung du im Bezug auf deine spätere Position wählst. Ich arbeite in der Entwicklung für Steuergerätesoftware und hier sind alle Fachrichtungen von Nachrichtentechnik über Energietechnik bis hin zur Technischen Informatik vertreten. Was du aus dem Studium wirklich brauchst ist ebenfalls von der Stelle abhängig. Ich brauche hier keine Galoisfelder, Systeme von DGLs oder Stochastik sondern eher Numerik. Matlab/Simulink kommt nun auch immer mehr. Du solltest die Fachrichtung wählen, die dir am meisten zusagt. Es gibt keine Garantie dafür, dass du als Energietechniker auch wirklich in der Energietechnik landest.
Dipl.- Gott schrieb: > Über das Niveau an Fachhochschulen kann ich nichts sagen, aber an der > Uni ist Energietechnik anspruchsvoll: Unmengen Physik und wahnsinnig > mathematisiert. Höchstens die Hochfrequenz-Nachrichtentechniker mußten > im Hauptstudium ähnlich kämpfen. Da kann alles Durchbeißfach werden. Das könnte ich nun wiederlegen. Nachrichtentechniker haben um einiges mehr an Mathematik wie z. B. die Galoisfelder und damit verbundene Anwendungen wie die DFT, generell gehören die ganzen Transformation dazu. Aus meiner Sicht ist die Mathematik für Nachrichtentechniker höher und auch Grund für die geringe Anzahl an Nachrichtentechnikern. Gerade an diesen zwei Aussagen kann der TO sehen, dass die Studiengänge von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich sind. Daher sage ich noch einmal, dass man nicht alle pauschalisieren kann und auch nicht sollte.
Aber es ist schon so, dass ein "Wirtschaftsingenieurwissenschaftlicher" Studiengang eher Türen in Bezug auf Entwicklung verschließt, während ein "normaler" Ing sich in nahezu jede Richtung entwickeln kann?
Peter schrieb: > Das könnte ich nun widerlegen. Nachrichtentechniker haben um einiges > mehr an Mathematik wie z. B. die Galoisfelder und damit verbundene > Anwendungen wie die DFT, generell gehören die ganzen Transformation > dazu. Was für Transformationen denn? Integraltransformationen? Koordinatentransfonrmationen? Transformationen von Matrizen von n-Pol-Parametern? Modaltransformationen? Du hast offenbar noch nie einen Blick in ein Buch über die Theorie elektrischer Maschinen geworfen. Wie sieht es mit Hochspannungstechnik aus? Gasentladungen, Plasmaphysik, numerische Feldberechnung... Wie sieht es mit leistungselektronischen Bauelementen aus? Ladungsträgerplasma im Halbleiter, statistische Physik, dynamischer Avalanche... Wie sieht es mit Regelungstechnik aus? Regelungen von Maschinen und Antrieben, Kaskadenregelung, Zustandsregelung, vor allem der Aynchronmaschine... Wie sieht es mit Anlagentechnik aus? Analytische und numerische Behandlung von Kabelsystemen, Freileitungen, Filterbänken, Trafos, Generatoren, Ableiter... Nicht alles, was nicht die Maxwellschen Gleichungen oder Zahlentheorie enthält, ist automatisch weniger anspruchsvoll. Im Gegenteil. Der Teufel steckt im Detail. Meine Mathematikausbildung zog sich insgesamt über 7 Semester hin, daher bin ich immer wieder irritiert, was Nachrichtentechniker über die anderen Fachrichtungen denken, ohne Ahnung zu haben. Wie gesagt, Energietechnik ist teilweise reine Physik und sehr mathematisiert. > Aus meiner Sicht ist die Mathematik für Nachrichtentechniker höher Das bezweifle ich.
steve schrieb: > Aber es ist schon so, dass ein "Wirtschaftsingenieurwissenschaftlicher" > Studiengang eher Türen in Bezug auf Entwicklung verschließt, während ein > "normaler" Ing sich in nahezu jede Richtung entwickeln kann? Das ist sicher richtig. Allerdings sollte bedacht werden, dass von der reinen Grundlagenforschung abgesehen, immer wirtschaftliche Aspekte ins engineering einfließen. Um beim Thema zu bleiben: Wenn Du Dich für TI begeistern kannst, dann wähle TI. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass SW-Leute immer gebraucht werden, allein schon deshalb, weil SW einen immer größeren Anteil an der Wertschöpfungskette darstellt. Mit TI kommst Du auch in fast alle anderen Bereiche wieder rein, sogar in der Energietechnik werden Informatiker gebraucht.
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