Hallo, ich bin gerade dabei zu versuchen wieder nach Deutschland zu kommen. Ich arbeite seit einigen Jahren im Ausland in der Automobilbranche. Seit 2 Jahren bei OEM´s. Meine Arbeitssuche hat sich auf den Raum Leipzig konzentriert, ein Ingenieurdienstleister hat auch Interesse signalisiert. Zu mir, ich habe mein Diplom im MB an einer FH abgelegt und habe 4 Jahre Berufserfahrung im Automobilsektor, alles im Ausland. Da im Ausland andere Abgaben verrechnet werden, ist es schwierig ein genaues jährliches Brutto anzugeben. Momentan arbeite ich in einem Tarifvertrag, da ergibt sich das von selbst. Dazu kommt, dass ich auch nicht weiß was man jährlich mehr verlangen kann. Da die Gehälter innerhalb Deutschlands weit auseinander gehen, interessiert mich natürlch hauptsächlich der Raum Sachsen. Also, 1) Was kann ich als Gehaltsforderung ausgeben? 2) Was kann ich perspektivisch ansetzen bei Gehaltserhöhungen? Die Firma habe ich beabsichtigt nicht angegeben. Ich würde mich über Erfahrungswerte freuen. Danke
Thomas Bartels schrieb: > 1) Was kann ich als Gehaltsforderung ausgeben? Brutto-Netto-Rechner nehmen - Was hättest Du gerne um deinen gewünschten Lebensstandard zu haben? Die Mietpreise im Raum Leipzig kennst du sicher schon, etc. Im Ingenieurbereich reicht das im Bereich NRW von 30k€/a bis 45k€/a (Dienstleister). In Sachsen wahrscheinlich eher weniger. Thomas Bartels schrieb: > Was kann ich perspektivisch ansetzen bei Gehaltserhöhungen? Das kannst Du gerne versuchen anzusprechen, ich bezweifel, das die bei den Dienstleistern darauf eingehen. Nach der Probezeit 10% mehr ist da schonmal drin. Da Du einen Job hast, kannst Du locker an die Sache herangehen und ruhig etwas frecher an die Gehaltsforderung herangehen.
Ich schrieb: > Im Ingenieurbereich reicht das im Bereich NRW von 30k€/a bis 45k€/a > > (Dienstleister). In Sachsen wahrscheinlich eher weniger. Weniger als 30k p.a. für einen Ingenieur Maschinenbau in Sachsen? Ich habe ja schon mehrfach gehört, dass ihr Deutsche im Osten der Republik weniger bekommt und Maschinenbau nicht die erste Adresse im Ing-Sektor ist, aber 30k? Da gehe ich doch lieber ohne Studium direkt zur Müllabfuhr oder auf den Bau. Die haben nämlich mit allen Zulagen teilweise 40k!
Ich schrieb: > Da Du einen Job hast, kannst Du locker an die Sache herangehen und ruhig > etwas frecher an die Gehaltsforderung herangehen. Wisst ihr ned wie das geht beim Ing.-Dienstl.? Der Dienstleister sucht für Kunde X eine Fachkraft. Dabei wird der "Bewerber" beim Kunden vorgestellt. Bei gefallen nimmt der Kunde den AÜG-in-spe an. Gehalt ist immer der Abstandsregel IG-Metall entsprechend. Da kann sich jeder ausrechnen was man im "Raum"-Leipzig bei den Automobilis bekommt. Mit etwas "frecher" kommste da aber def. ned weiter! Such dir was vernüftiges! Bewirb dich direkt beim OEM! Vigo schrieb: > Weniger als 30k p.a. für einen Ingenieur Maschinenbau in Sachsen? a) Maschinenbau ist das IN-Fach an den FH`s mit allen kruden Adjektiven dran (OK, Bio-Maschinenbau gibts noch nicht, wär ja auch nix anderes wie Viehzucht HeHeHe!). b) Sind im Osten der Rep. vor allem KMU`s unterwegs, die haben halt ein Lohngefüge in ihren Firmen da geht mit "Mehr" für einen Neuen gleich die ganze Firmenkultur den Bach runter! Also wenn der TO "Hirn" hat wandert der in den Süden ab. Da gibts wenigsten noch einigermaßen vernüftigen Firmen, auch bei den Dienstleistern!
Vigo schrieb: > Ich habe ja schon mehrfach gehört, dass ihr Deutsche im Osten der > Republik weniger bekommt und Maschinenbau nicht die erste Adresse im > Ing-Sektor ist, aber 30k? Könnte ich mir vorstellen. Kenne einen kleinen Dienstleister in Osthessen, der verleiht für 31.000 Euro Leute ohne Probleme ins teure Ingolstadt oder auch in den Münchener Raum, um für die Autoindustrie und deren Zulieferer dort billig anschaffen zu gehen. Der Zweitwohnsitz wird zwar noch bezuschusst, reicht aber nicht wirklich dort für ne anständige Wohnung. Denke, er wird viele Absolventen aus dem Osten z. B. Thüringen rekrutieren, da ist industriemäßig tote Hose. Obwohl in vielen Teilen Hessen auch größtenteils tote Hose für Maschinenbauer ist. Hessen lebt vor allem von den Banken, den Versicherungen, der Logistik und ein bisschen E-Technik und Informatik, fasst alles im Rhein-Main-Gebiet konzentriert. Die einzigen Bundesländer, die gut für Maschinenbauer sind mit vielen Arbeitsplätzen, sind NRW, BW und Bayern. Der Rest eher mau bis Müll, Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Man sollte die eigene Lohnerhoehung an der Lohnerhoehung des CEO festmachen. Wenn der 20% mehr zieht, zieht man auch 20% mehr.
Ich komme aus Thüringen, habe in Sachsen studiert und arbeite nun in einer der 3 teuersten Städte Deutschlands. Alleine für die Wohnung bräuchte ich z.B. in Leipzig schon 400-500 € netto weniger um den gleichen Standard zu haben. Das heisst 800-1000€ Brutto x 12. Ca. 10-12.000 weniger Brutto im Jahr und ich würde nicht weniger nach Abzug Miete haben wie vorher. (Ist natürlich auf die mir bekannten Stadtteile und Kosten gerechnet aus Studienzeiten und was ich von Freunden so mitbekomme. Kann auch teurer sein je nach Lage) Also kommen 30k doch ganz gut hin. Man muss halt auch sehen, dass gerade in manchen Teilen der Republick eben keine großen Firmen sitzen und damit das Lohngefüge schon per se niedriger ist. Auch der Standortvorteil liegt eben nicht (nur) in gut ausgebildeten Menschen sondern vielfach einfach im geringeren Stundensatz. Ob das nun gut ist oder nicht wird auch in meine Freundeskreis kontrovers diskutiert. Der Frankfurter sagt er braucht mehr Geld um die Lebenserhaltungskosten zu kompensieren. Der Dresdner meint, er will das gleiche Geld für die gleiche Arbeit, weil nur das gerecht ist. Wenns so wäre, würde er in jedem Fall besser Leben können. Von der Immobilie möcht ich gar nicht sprechen. Als ich mich damals beworben habe war von unter 30k bis 38k alles dabei. Wobei das obere Ende nur bei den Niederlassungen großer Firmen oder Beratungshäusern vorkam. Der Rest lag doch eher weit unten und versuchte bei der Vielzahl der Bewerber einen zu finden der 1. gut ist und 2. für eher weniger Geld arbeitet.
Vigo schrieb: > Ich habe ja schon mehrfach gehört, dass ihr Deutsche im Osten der > Republik weniger bekommt und Maschinenbau nicht die erste Adresse im > Ing-Sektor ist, aber 30k? 25k in Bayern für Entwicklungsingenieur kamen mir schon öfters unter. Aber das sind ja nur Angebote. Und Angebote muß man behandeln, wie? Ja genau. Nee, da versuche ich lieber mal die Hilfsstelle der Bäckerei bei mir im Ort. Gibt im Schnitt ohne Reise und Unterkunft vermutlich noch mehr, und ich bin auch noch bei mir zu Hause.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Vigo schrieb: > >> Ich habe ja schon mehrfach gehört, dass ihr Deutsche im Osten der >> Republik weniger bekommt und Maschinenbau nicht die erste Adresse im >> Ing-Sektor ist, aber 30k? > > 25k in Bayern für Entwicklungsingenieur kamen mir schon öfters unter. hahahaha! 25k für dich und das ist noch zu viel! Ein Entwicklungsingenieur kriegt mindestens das doppelte!
Ulrich S. schrieb: > hahahaha! 25k für dich und das ist noch zu viel! Leute, macht einen großen Bogen um Dienstleister. Wo immer es nur geht. Als Notnagel braucht das wirklich auch kein Mensch. Auch wenn hier einige Vertreter meinen, man müsse da doch automatisch zwangsläufig aus Not hinein laufen. Nope. Käthchen, hol die Axt. Es ist eine Raupe im Kappes.
Wieso willst du überhaupt zu einem Dienstleister? Gibt doch viele Automobilhersteller und Zulieferer in Sachsen. Hast du dich bei allen für dich relevanten schon initiativ beworben? Und was sind das bitte für Gehälter die hier genannt werden? Auch in Sachsen steigt man als Berufseinsteiger mit 40-45t€ ein. Wieso sollte jemand mit 4 Jahren Berufserfahrung für 30t€ anfangen? Das wären StK1 1600€ netto. Für studiert mit 4 Jahren BE? Also ich würde mit mindestens 50t€ ansetzen. Alles andere ist verschenkte Lebenskraft
Student980 schrieb: > Wieso sollte jemand mit 4 Jahren Berufserfahrung für 30t€ anfangen? Gute Frage, nur in Sachsen zahlt wohl kein Dienstleister (!) so schnell 40-45k€/a für einen Einsteiger.
Thomas Bartels schrieb: > Ich > arbeite seit einigen Jahren im Ausland in der Automobilbranche. Seit 2 > Jahren bei OEM´s. Meine Arbeitssuche hat sich auf den Raum Leipzig > konzentriert, ein Ingenieurdienstleister hat auch Interesse > signalisiert. Heimweh? Nach Thüringer-Bratwurst? Student980 schrieb: > Hast du dich bei allen für dich relevanten schon initiativ beworben? Genau nichts anderes machen die Dienstleister auch. Wenn man das selber macht fährt man meistens besser und weis bei welchen Firmen man sich beworben hat.
Heimweh trifft es wohl ganz gut, ich bin schon so lang im Ausland, dass ich überlegen mußte wo es hingeht. Es geht wieder zurück! Ich habe viel gelernt, zudem spreche ich eine 2. Spracher verhandlungssicher, nicht das "Ich bestell mir n Bier Niveau". Man lernt aber im Ausland das Arbeitsleben in Deutschland zu schätzen. Wenn ich auf Geschäftsreisen bei deutschen Firmen bin, denke ich immer, man sind die entspannt hier. Es ist alles sehr gut organisiert in Deutschland, vergessen die Deutschen immer wieder gern!!! Zu meiner Frage, also die Gehälter variieren doch immer auch bei ähnlichen Jobs und auch regional. Ich kenne mich in meinem momentanen Umfeld aus und kenne die Gehaltsgefüge und kenne meinen Wert. Was ich 1. gern möchte 2. verlangen kann und 3. als unteres Limit bezeichne. So denke ich mal sollte sich jeder vor Gehaltasverhandlungen aufstellen. Ich persönlich habe auf mein Profil auch Anfragen aus Süddeutschland erhalten, vielleicht wäre es auch leichter zu OEM´s zu kommen als in Leipzig. Eine Rückmeldung lautete mal, "Bewerben Sie sich weiter, es soll nicht heißen Ihr Profil würde nicht passen, nur dass von der enormen Menge an super Lebensläufen einer besser gepaßt hat!"Es ist dort momentan weiß Gott nicht leicht bei nem OEM n Job zu bekommen und das wissen die auch. Da dauert es schon mal 2 bis 3 Monate bis ein Bewerbungsverfahren eine Runde weiter geht. Meine Gehaltasvorstellung setzt sich auch mit aus dem Fakt zusammen, dass ich nach Leipzig möchte und mir das auch bei geringeren Gehältern als z.B. in Bayern wichtiger ist! Natürlich ist ein super Job in München eine feine Sache, aber ein wenig hätte ich auch Angst dann nach Leipzig zu schauen und immer wieder zu überlegen ob man nicht doch nochmal versucht zu wechseln, z.B. BMW intern. Denn wirklich wohlfühlen ist nicht überall leicht, siehe Bewerbungszahlen bei den beiden OEM´s in Leipzig! Es wollen wirklich viele gern zurück!
Student980 schrieb: > Wieso willst du überhaupt zu einem Dienstleister? Gibt doch viele > Automobilhersteller und Zulieferer in Sachsen. > > Hast du dich bei allen für dich relevanten schon initiativ beworben? > > Und was sind das bitte für Gehälter die hier genannt werden? > > Auch in Sachsen steigt man als Berufseinsteiger mit 40-45t€ ein. Wieso > sollte jemand mit 4 Jahren Berufserfahrung für 30t€ anfangen? Das wären > StK1 1600€ netto. Für studiert mit 4 Jahren BE? > > Also ich würde mit mindestens 50t€ ansetzen. Alles andere ist > verschenkte Lebenskraft Warum die Zahlen kommen? Weil das die Erfahrung von uns ist. Berufseinsteiger mit 40-45k sind mir im Freundeskreis so gut wie gar nicht untergekommen. Evtl bei Siemens. Aber auch die haben nicht mehr so viele Stellen wie noch vor 10 Jahren. Und wie gesagt lebt man mit 10k weniger nicht schlechter als jemand in München.
Ossi schrieb: > Und wie gesagt lebt man mit 10k weniger nicht schlechter als jemand in > München. als Single vllt sogar minimal besser als in München, als Familie DEFINITIV weit mehr besser als in München.
> Re: Ingenieurdiensleister: Gehaltsverhandlung und jährliche -erhöhung
Ich habe auch jährliche Gehaltsverhandlung, bin aber nicht beim
Ingenieurdiensleister.
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