Hallo, ich bin mir momentan ganz unsicher, was ich in Bewerbungen als Gehaltsvorstellung angeben soll. Ich bin 26 und habe bisher folgende Abschlüsse: - Bachelor (Uni) Informatik mit Note 1.8 - Berufsausbildung mit Note "sehr gut" Wegen 3 Semestern Elektrotechnik hatte ich etwas Zeitverlust. Was kann man da ungefähr fordern? 40k? Zudem überlege ich, ob ich den Master noch dranhängen soll - bei Abschluss wäre ich dann 28 zum Berufseinstieg und somit uralt..
Hallo, ich als bisher unstudierter Laie habe natürlich keine Ahnung, aber 1) Werde ich, wenn alles glatt geht, mit 28 erst meinen Bachelor haben! Also "steinalt" würde ich das jetzt nicht nennen! >:/ 2) Hier ist irgendwo ein Thread, in dem Gehälter genannt werden. Kannst du dich nicht daran orientieren?
Als Berufsanfaenger gibt es nichts zu fordern, denn du kannst ja nichts. Der Arbeitgeber wird sagen was er zahlen mag. Dabei ist nicht immer mehr gleich besser. Denn ein Arbeitgeber der mehr zahlt kann auch mehr fordern. Also mehr leisten, weniger lernen. Ich empfehle daher, die Gehaltsfrage die ersten 5 Jahre oder so nicht stark zu bewerten. Lern lieber viel von dem das dich interessiert.
Zum Master ... ich hab mit 30 nochmals ein Studium begonnem und war dann mit 36 damit fertig. Und konnte daneben auf meinem ersten Beruf arbeiten. Meine damit ... wenn du eine Masterarbeit findest, die wirklich interessant ist, mach sie.
Alter ist relativ. Aber man konkurriert eben mit wesentlich jüngeren Leuten. So meine ich das. Ganz zu schweigen von dem Märchen des Fachkräftemangels. ;) Ob man vorher eine Ausbildung gemacht hat oder nicht, interessiert dann leider keinen mehr. Die Unternehmen nehmen lieber den jungen, formbaren Absolvent.
28 ist doch nicht uralt, die meisten meiner Kommilitonen waren beim Abschluss nicht viel jünger. Ich glaube auch nicht, dass das ernsthaft jemanden interessiert. Und ja, ich würde es für sinnvoller halten einen Master zu machen. Theoretisch kannst du natürlich jetzt ein paar Jahre arbeiten und dann den Master - aber wer hat dann schon Lust, wieder als armer Student zu leben? Zu deiner eigentlichen Frage: 40k sind eine gute Hausnummer, wenn du nicht gerade im Osten oder auf dem Land suchst. Im Zweifelsfall ist es jedenfalls unverschämt viel und man würde dich womöglich noch runter handeln.
Mit 45t€ als Diplom/Master und 40t€ als Bachelor wird dir niemand Unverschämtheit vorwerfen ;-) Bei beiden Zahlen kannst du im guten/schlechten Fall 5t€ draufrechnen bzw. 5t€ abziehen.
Antidepressiva schrieb im Beitrag #2993753: > Michael S. schrieb: >> Gehört da sowieso nicht rein. Firmen die das verlangen haben >> sowieso kein Respekt vor dem Menschen weil du dann auf das >> Niveau einer Ware reduziert wirst. Vermutlich bekommste von >> so einem Laden noch nicht mal eine Antwort, geschweige denn >> deine Unterlagen zurück. Die Ausnahme bestätigt die Regel. >> Man darf es den Firmen auch nicht zu leicht machen. > > Wer grundsätzlich keinen Job will, der verhält sich eben wie Michael S. In dem Punkt hat er aber recht, eine Gehaltsvorstellung hat in der Bewerbung nichts zu suchen. Sowas verhandelt man im Gespräch, in der Bewerbung hat man dann eine Zahl schwarz/weiß. Was wenn das Unternehmen die Stelle aber höher bewertet hätte? Und bei der Verhandlung hat der AG das Angebot zu liefern. Er bietet die Stelle, also sollte er auch wissen, was sie ihm wert ist. AG die den Bewerber zuerst fragen, versuchen in der Regel den Preis zu drücken.
Jlagreen schrieb: > Und bei der Verhandlung hat der AG das Angebot zu liefern. Und in die Bäckerei gehst du auch mit dem Vorsatz Brot zu kaufen und sagst dann, was du bereit bist zu zahlen?
Also, wenn du bereits eine Ausbildung hast, kann man ja davon ausgehen, dass du schon mal ein bisschen gearbeitet hast und weißt wie der Hase läuft ;) Hast du noch Erfahrungen neben dem Studium gesammelt? Ich würde mal von der Berufsausbildung ausgehen und überlegen was du dort als Facharbeiter pro Stunde bekommen hättest/hast und da nochmal ordentlich was drauflegen. Dann sollte es passen...unter Facharbeiterlohn macht ja wohl keinen Sinn und wäre für dich ein Verlust. Praktika, am besten noch unbezahlt...wer sich so was ausdenkt und mit sich machen lässt!?
ich find ja seinen eigenen wert einzuschätzen hat auch was mit selbstbewusstsein zu tun... wenn ich wen einstellen würd, der ne viel zu geringe forderung reinreicht, glaubt der wohl nichts wert zu sein.. 40k ist ein guter rahmen, absolut realistisch.. hängt natürlich schon noch von branche region etc pp ab, aber ist ja klar.. schlag ein bisschen verhandlungsspielraum drauf, dann kannst du zähneknirschend nachgeben wenn sie dich runter handeln wollen..
JanF schrieb: > Ob man vorher eine Ausbildung gemacht hat oder nicht, interessiert dann > leider keinen mehr. Die Unternehmen nehmen lieber den jungen, formbaren > Absolvent. Na da habe ich aber ganz andere Erfahrungen gemacht. Gewöhnlich wird ein Bewerber mit Ausbildung bevorzugt.
Die Chancen stehen gar nicht schlecht das die eigenen Gehaltsvorstellung einfach vom Tisch gewischt werden und statt dessen ein Betrag vom AG vorgegeben wird den man zu akzeptieren hat wenn man den Job haben will. Verhandeln wie bei den Gewerkschaften, wo Streik ein Verhandlungskriterium ist, wird eine Einzelperson kaum erwarten können. Meist ist es so, das man ein gefühltes Gehalt sich wünschen kann und wenn man den Job bekommt, wäre vermutlich auch mehr drin gewesen, aber das weiß man ja nicht. Hängt eben davon ab ob es gleichwertige Mitbewerber gibt. Wenn man den Arbeitsmarkt etwas beobachtet, bekommt man den Eindruck das einige Firmen zügig besetzen und manche nicht. Interessanterweise kann man auch sehen das bei einigen Jobangeboten dann plötzlich der Zusatz "Gehaltswunsch" hinzugefügt wird, was zumindest auf Geiz deuten lässt. Das lässt auch Rückschlüsse zu, nämlich das man da offensichtlich nicht entscheidungsfreudig ist, die eierlegende Wollmilchsau sucht und die Leute wohl Grottenschlecht bezahlt werden.
Michael S. schrieb im Beitrag #2993657: > Gehört da sowieso nicht rein. Firmen die das verlangen haben > sowieso kein Respekt vor dem Menschen weil du dann auf das > Niveau einer Ware reduziert wirst. Was macht der Friseur mit seiner Preisliste im Schaufenster?
Was passiert dann wenn man 40k z.B. verlangt und die Firma ist IG metall verbunden und bieten z.B. 45k. wird man da als unterqualifiziert gesehen?
Lastdream schrieb: > Was passiert dann wenn man 40k z.B. verlangt und die Firma ist IG metall > verbunden und bieten z.B. 45k. wird man da als unterqualifiziert > gesehen? Bei 5k Unterschied spielt das vermutlich keine große Rolle. Also nehmen wir an, dass du und ein anderer Kandidate der 47k gefordert hat, beide beim Vorstellungsgespräch waren und auf dem Papier gleichwertig seid. Dann wird die Gehaltsforderung keine Rolle spielen. Andererseits, wer natürlich schon beim Gehalt so bescheiden ansetzt, der neigt evtl. dazu auch beim Vorstellungsgespräch unsicher aufzutreten. Diese Charaktereigenschaft kann dann schon dazu führen, dass man nicht genommen wird. Aber klar, kommt natürlich auf die Stelle an. Faustregel: 1. Besuche ein (kostenloses) Bewerbungstraining (für Akadamiker). Deine Hochschule hat sicher Kooperationen mit Unternehmen, wie der MLP die so etwas anbieten. Die Arbeitsagentur bietet so etwas ebenfalls kostenlos an. 2. Recherchiere dein Einstiegsgehalt für diese Stelle. Konkret hängt das dann noch einmal von der Branche, der Unternehmensgröße und dem Standort ab. 3. Nenne nicht eine Zahl, sondern eine Spanne. Z.B., deine Minimalziel wären 40k, dein Maximalziel 44k und mit 42k könntest du sehr gut leben. Dann nenne bei der Gehaltsfrage 40k-44k. Pauschal sagt man ein Monatsgehalt Spanne. Und es stimmt übrigens nicht, dass jedes Unternehmn dir dann nachher 40k anbietet, weil es der kleinste Betrag ist. Wenn ein Unternehmen dich wirklich haben will, dann könnte ein Angebot so aussehen: In der Probezeit: 40k Danach: 42k Mit Leistungszulage: 44k Tatsächlich hatte ich schon genau so ein Angebot, nur mir größeren Zahlen.
P.S. Zumindest MLP bietet auch kostenlose* Gehaltsverhandlungsseminare an. Die können dir zum einen sagen was übliche Einstiegsgehälter sind und was man so alles verhandeln kann. Wenn du erst einmal im Job bist, dann ist es keine Verhandlung mehr. Denn du kannst letzten Endes nur kündigen, falls dir das Angebot deines Chefs nicht passt. * Es bleibt dir überlassen, ob du denen bei der Teilnahme deine Echte Mailadresse mitteilst für zukünftige Zusammenarbeit. Wenn du noch keine Ahnung von Versicherungen, Altersvorsorge und Vermögensaufbau hast, dann ist es sicher kein Fehler da noch einmal zu einem persönlichen Gespräch hinzugehen.
Falsche Frage: Statt "was darf ich fordern" "was kann ich fordern" fragen. Literaturempfehlung: http://www.amazon.de/Der-Untertan-Roman-Heinrich-Mann/dp/3596136407/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1357981915&sr=8-3
Joey schrieb: > Nenne nicht eine Zahl, sondern eine Spanne. Z.B., deine Minimalziel > wären 40k, dein Maximalziel 44k und mit 42k könntest du sehr gut leben. > 1. Besuche ein (kostenloses) Bewerbungstraining (für Akadamiker). Deine > Hochschule hat sicher Kooperationen mit Unternehmen, wie der MLP die so > etwas anbieten. Die Arbeitsagentur bietet so etwas ebenfalls kostenlos > an. Nur, das in solchen Trainingsmaßnahmen gerade darauf hingewiesen wird, das nicht so zu machen. Dann heißt es nämlich gleich das man sich mit dem niedrigsten Betrag ja Aussagekräftig zufrieden gibt und man dann auch so eingestuft wird. > Tatsächlich hatte ich schon genau so ein Angebot, nur mir größeren > Zahlen. Dann war das wohl mal eine Ausnahme was ja bei Spezialisten nichts ungewöhnliches sein sollte weil die ja sowieso oft AT bekommen. Ulrich S. schrieb: > Was macht der Friseur mit seiner Preisliste im Schaufenster? Seid wann ist der Kunde eine Ware? Abhängige Beschäftigte sind was ganz anders.
Michael S. schrieb: > Nur, das in solchen Trainingsmaßnahmen gerade darauf hingewiesen wird, > das nicht so zu machen. Dann heißt es nämlich gleich das man sich mit > dem niedrigsten Betrag ja Aussagekräftig zufrieden gibt und man dann > auch so eingestuft wird. Kann ich so nicht bestätigen. Ich war in den letzten 18 Monaten bei mehreren Seminaren zu den Themen Bewerbung und Gehalt bei verschiedenen Anbietern. Und der konsens war immer, dass man eine Spanne angeben soll.
fordere ruhig 45k oder auch mehr je nach Firma, Branche usw. Wenn es zuviel ist, wird man es dir nicht übel nehmen. Die Leute mit denen man da redet verdienen ja selber ein gutes Stück mehr und gönnen es einem auch. Die sehen das einfach ganz nüchtern und beziehen sich auf Erfahrungswerte, also wieviel die üblicherwesie zahlen.
Hier gabe es im letzten Jahr eine Gehaltsanalyse: http://et-tutorials.de/5876/wie-viel-verdient-ein-ingenieur-elektrotechnik/
AG fordern gern, dass der Bewerber die Gehaltsvorstellung in die Bewerbung schreiben soll. Ich nehme mir jetzt vor, den Betrag trotz Aufforderung nicht anzugeben. Damit die Bewerbung nicht zu kurz wird schreibe ich: "Gehalt nach Vereinbarung". Das ist ein "Wartespiel". Die Wartespiele werden in den freien Verhandlungen des Kapitalismus oft dazu verwendet, um den sogenannten "Partner" weichzukochen und ihn gefügig zu machen. Pech für ihn wenn er nicht warten kann. Dann korrigiert er seine Vorstellung zu Bedingungen, die für ihn ungünstiger sind. Man könnte sagen: Pro Woche um den Faktor 20%. Es gilt: Wer das Gespräch führen will, der muss fragen. Leider ist der Umgang mit professionellen Personal-Leuten eben derart ruppig. Ich will jetzt mal Konsequenzen aus dieser Erfahrung ziehen.
robocash schrieb: > Ich will jetzt mal Konsequenzen aus > dieser Erfahrung ziehen. Das beste was du als AN machen kannst, ist bei den Arbeitgebern den Vorgang etwas zu deinen Gunsten zu beschleunigen, insbesondere wenn der AG nicht so Entscheidungsfreudig ist. Da muss man natürlich einen persönlichen Kontakt und einen Zeitplan haben. Jedenfalls stufe ich die Chancen viel höher ein wenn man die Leute bei ihrer Entscheidung unterstützt, quasi kleine leichte Stöße mit dem Ellenbogen.
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