Hallo, ich entwerfe gerade eine CAN-Bus Schnittstelle, und bin mir gerade nicht ganz sicher wieviel Watt die Abschlusswiderstände aushalten müssen, ich denke 0,25 W Baugröße 0805 dürfte ausreichen oder was denkt ihr ? Desweiteren möchte ich 2x60 Ohm nehmen und dazwischen einen 4n7 Kondensator nach masse. ( Habe diese Schaltung schon öfters gesehen aber ich frage mich für was dieser Kondensator gut ist ? Ist doch eigentlich ein einfacher RC Tiefpass oder ?) Bei 1Mbit Übertragungsrate ist eine maximale Kapazität von 5n erlaubt, wenn ich aber bei beiden Abschlüssen einen 4n7 Kondensator zwischen den Beiden Widerständen mache habe ich diese Grenze doch schon überschritten oder ? Mfg Michael
Der Kondesator bildet einen HF-Kurzschluss gegen Masse. Je größer der Kondensator, desto niederohmiger ist diese HF-Verbindung. Damit wirst Du Störungen auf den Leitungen los, die eingekoppelt werden und glättest die Flanken des CAN Controllers (wenn Du noch ein altes Modell ohne Flankencontrolle verwendest). Da der Kondensator quasi hinter der Terminierung liegt, bekommt der Controller davon im Grunde nicht mit (außer eben die Hochfrequenten Signalanteile, aber die willst Du ja gerade los werden). Die maximale, kapazitive Last bezieht auf auf die Zuleitungen. Gleichzeitig trennst Du damit den DC-Pfad auf, so dass statisch keine Ströme mehr fließen, Du dynamisch aber trotzdem kein floatendes Potential, sondern über das C ein fest gebundenens Potential erhälst. Bei einem 5V System und voller Aussteuerung hast Du ca. 200 mW Verlust an der Terminierung. Der Effektivwert ist freilich kleiner, aber in meinen Augen ist dein 0,25 W Widerstand immer noch knapp bemessen. Wenn es Platzmäßig hinkommt nimm lieber was großes. Wenn Du einen weiten Temperaturbereich abdecken möchtest auf jeden Fall was Dickeres. ;-)
Michael Kraner schrieb: > ich entwerfe gerade eine CAN-Bus Schnittstelle, und bin mir gerade nicht > ganz sicher wieviel Watt die Abschlusswiderstände aushalten müssen, ich > denke 0,25 W Baugröße 0805 dürfte ausreichen oder was denkt ihr ? 0,25W hat üblicherweise Baugröße 1206, und über Temperatur hast Du 50% Derating. 2x 1206 kommt vor, 2x 1210 ist besser, und Minimelf wird an dieser Stelle auch noch häufiger gesehen. > Desweiteren möchte ich 2x60 Ohm nehmen und dazwischen einen 4n7 > Kondensator nach masse. ( Habe diese Schaltung schon öfters gesehen aber > ich frage mich für was dieser Kondensator gut ist ? Diese Schaltung nennt man "aktive Terminierung". Passive Terminierung besteht aus einem Widerstand, welcher der Leitungsimpedanz entspricht. Bei aktiver Terminierung ist dieser Widerstand gegen eine Spannungsquelle geschaltet, welche der mittleren Spannung auf dem Bus entspricht. Beim SCSI-System aus der EDV-Technik sind das 2,85V, beim CAN-Bus 2,5V. Diese 2,5V lassen sich auf mehrere Arten gewinnen: über einen Spannungsregler (der kann im CAN-Transceiver sitzen, der Pin ist dann mit "Split" bezeichnet), über einen Spannungsteiler mit Stützkondensator (sieht man in VW-Steuergeräten) oder am einfachsten über einen Kondensator gegen Masse, der in der Mitte des Abschlußwiderstandes angebracht ist. > Bei 1Mbit Übertragungsrate ist eine maximale Kapazität von 5n erlaubt, > wenn ich aber bei beiden Abschlüssen einen 4n7 Kondensator zwischen den > Beiden Widerständen mache habe ich diese Grenze doch schon überschritten > oder ? Diese Kapazität ist nicht gemeint. Am Abschluß darf der Wert ruhig noch höher sein, dann dauert es aber länger, bis nach dem Einschalten der stationäre Zustand erreicht ist. Die 4,7nF beziehen sich direkt auf die Signalleitungen. Dort hast Du pro Teilnehmer 47pF am Pin, dann eine PESD1CAN oder ähnliches mit 2-3pF, dann die Drossel, dann nochmal 10pF, dann den Transceiver. Und die verdrillten Kabel haben mit ihrer Länge auch ordentlich Kapazität. So kommen schnell einige nF zusammen.
om pf schrieb: > Die 4,7nF beziehen sich direkt auf die Signalleitungen. Dort hast Du pro > Teilnehmer 47pF am Pin, dann eine PESD1CAN oder ähnliches mit 2-3pF, > dann die Drossel, dann nochmal 10pF, dann den Transceiver. Und die > verdrillten Kabel haben mit ihrer Länge auch ordentlich Kapazität. So > kommen schnell einige nF zusammen. mein CAN-Treiber hat: Input capacitance to ground, (CANH or CANL) : 6 pF Differential input capacitance : 3 pF Ich nehme an der erste Wert ist für mich relevant ? Die PESD1CAN hat typ eine Kapazität von 11 pF. jetzt gibt es aber schon die PESD2CAN, welche aber eine Kapazität von typ 25 pF hat. Wenn ich das richtig gesehen habe hat sie lediglich einen etwas größeren ESD Schutz , rentiert sich dafür die verdoppelte Kapazität ?
om pf schrieb: > Diese Schaltung nennt man "aktive Terminierung". Ja? Das ist eine ganz normale Parallelterminierung am Ende der Leitung. Mit dem Kondensator in der Mitte erhält man einen RC-Tiefpass für *Gleichtakt*-Störungen. Also solche, die auf beiden Busleitungen gleichartig gegen Masse auftauchen. Im normalen Betrieb verändert sich die Mittelspannung zwischen den beiden 60R Widerständen nämlich nicht, da eine differentielle Aussteuerung erfolgt ("virtuelle Masse").
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.