Liebe Alle, ich bin mir unsicher, wie ich meine Platine routen kann/muss. Folgendes Problem: Darf ich so routen oder ist das bezüglich der Entstörkondensatoren absoluter Unfug? Oder muss die Spannungsversorgung immer von der Quelle über den Kondensator und erst dann zum IC? Ich weiß die Frage zeugt nicht von Verständnis :) Beste Grüße
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Hans B. schrieb: > Oder muss die Spannungsversorgung immer von der Quelle > über den Kondensator und erst dann zum IC? Ja! Sonst bringt der Kondensator nichts, der kurzzeitige Störungen in der Versorgungsspannung ausgleichen soll.
Die Abblockung sollte so nah wie möglich am IC liegen und möglichst kurze Leitungen haben. Die Masseanbindung der Abblockung sollte ebenfalls so kurz wie möglich sein (im Zweifel lieber die Versorgungsleitung länger machen). Hintergrund ist, dass Du meist gegen eine Masse bzw. Versorgungsfläche anbindest und diese Verbindung so niederinduktiv wie möglich sein soll, damit die Abblockung überhaupt noch wirksam ist. Wobei das bei einem ATMega aufgrund der doch recht niedrigen Frequenzen noch egal sein sollte. Solltest Du mit einem Via gegen Versorgung/Masse anbinden, sollte das Via so liegen, dass der Strom über das C zum IC fließt. Daher würde ich C2 von JP1 aus anbinden. Desweiteren würde ich, auch wenn Du nur eine 2-Lagen Platine entwirft die freien Flächen mit Masse ausfüllen, da eine gescheite Fläche immer niederinduktiver ist, als eine Leiterbahn. So kannst Du zumindest C3 Masseseitig gescheit anbinden.
jk schrieb: > Hans B. schrieb: >> Oder muss die Spannungsversorgung immer von der Quelle >> über den Kondensator und erst dann zum IC? > > Ja! > > Sonst bringt der Kondensator nichts, der kurzzeitige Störungen in der > Versorgungsspannung ausgleichen soll. JEIN! Die Kondensatoren sind eigentlich NICHT dazu gedacht, Schwankungen der Versorgunsspannung des Netzteils zu überbrücken. Dazu sind die Kondensatoren des Netzteils dazu da. Die Kondensatoren an den Versorgunspins sind dazu da a) Hochfrequente Störer im IC nach aussen hin kurzzuschließen (EMV) b) Kurzzeitige Stromspitzen des ICs möglichst an den Pins gleich abzufangen. Deswegen gehören die Konsendatoren möglichst nahe an die Versorgungspins (geringes R und L) mit möglichst dicken Anschlussleitungen. Ob Du die Versorgung dabei über den Kondensator drüberführst oder von der anderen Seite ist daher eigentlich prinzipiell egal: Die dicken Leitungen vom Kondensator zum IC haben dann normalerweise sehr viel weniger R und L als die gesamte Zuleitung die ja evtl sogar über Vias/Dukos kommt und damit schon mal einen R/L eingebaut hat. Um das Routing auf einem Zweilager einfacher zu machen gehe ich schon mal unter dem Zentrum des ICs mit der Versorgung nach Außen und schließe dann die Kodnesnatoren außen an. Dann bleibt mir die Außenseite um das Fan-Out zu machen. rgds
Das heißt ich muss nur darauf achten, dass die Kondensatoren möglichst nah am ic sind und das die Leiterbahnen zum ic möglichst dick sind (was so ein Anschlusspin von einem TQFP halt her gibt). Ansonsten kann ich auch die Versorgungsspannung auch erst über den ic leiten?
Hans B. schrieb: > möglichst dick sind (was > so ein Anschlusspin von einem TQFP halt her gibt). Man kann auch nach dem Pin durchaus breiter werden z.B. auf 0,7 oder 1mm raufgehen bis zum Kondensator. Hans B. schrieb: > Ansonsten kann ich > auch die Versorgungsspannung auch erst über den IC leiten? Ja! Beachte bitte aber, dass die Zuleitungen nicht zu schmal werden (R/L) und nicht zuviele Vias aufweisen! rgds
Hans B. schrieb: > Ansonsten kann ich > auch die Versorgungsspannung auch erst über den ic leiten? Die Reihenfolge IC - Kondensator - VCC Via ist schon besser (vor allem für die übrige Schaltung), und das steht auch so in den Empfehlungen der IC-Hersteller. Aber der Unterschied kommt nur zum Tragen, wenn die Frequenzen sehr hoch sind oder das IC aussergewöhnlich grosse Stromschwankungen erzeugt (z.B. ein Bustreiber, der gleichzeitig 16 Leitungen aktiviert). D.h. normalerweise passiert nichts, aber wenn man kein Glück hat kommt oft noch Pech dazu. Dann sollte man diese Art der Zuführung noch im Hinterkopf haben und einige zusätzliche Empfehlungen für Extremfälle, z.B. die doppelte Ausführung der Vias. In vielen Fällen ist die reine Lehre aber nicht an allen Versorgungspins überhaupt durchführbar, z.B. bei BGAs, da muss man wohl oder übel Kompromisse eingehen. Gruss Reinhard
Liebe Alle, erneut vielen Dank für die erklärenden Worte. Ich habe meine Platine mal fertig geroutet (Massefelder kommen noch hinzu, der Übersichtlichkeit halber ist sie in den Anhängen nicht dabei). Im Anhang findet Ihr Bild1.png (Hervorhebung Masseleitung) und Bild2.png (Hervorhebung 5v). Wäre jemand mal so freundlich und schaut drüber, ob das nun so passt? Also im Hinblick auf die Kondensatoranschlüsse. Viele Grüße
Hallo Hans_B, das mit den Kondensatoranschlüssen - na ja kann man lassen. Die Zuleitungen zu den Versorgungsanschlüssen ist etwas orthodox gelöst: früh gegabelt, dünne Leitungen. Mach doch da 1,0 oder 2,0mm Leitungen draus, hast ja vieeel Platz. Das mit dem Oszillator würde ich anders lösen - der Quarz ist zu lange angebunden. Mach den so kurz wie möglich an die Pins und gehe mit dem Bus außen rundum. Die Lastkondensatoren des Quarzes brauchen eien ordentliche Masse. rgds
Hans B. schrieb: > Wäre jemand mal so freundlich und schaut drüber, ob das nun so passt? Warum drehst du den µC nicht um 45°? Mit den meisten Leitungen kämest du dann besser weg. Nur die Stiftleiste unten links wäre dann woanders passender aufgehoben.
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