Hallo, für einen Antrieb habe ich einen FU benötigt, dieser war bereits 3 Jahre lang nicht im Betrieb. Vorsichtshalber habe ich diesen dann formiert, bzw. die Kondensatoren. Aus neugier habe ich dann mal die Gleichspannung am Kondensator gemessen. Einmal als 230V am Umrichter anlagen und mit 400V Drehstrom. Messergebnisse siehe Bilder. Wie kommen diese Spannungen zustande? Ich habe eigentlich bei 400V ne Spannung von knapp 700V erwartet, aber nicht 282V. Hat jemand nen Denkanstoß für mich? Vielen Dank im Voraus! Grüße n1c0
Vielleicht, weil die Kondensatoren in Reihe geschaltet sind??? 400 V_eff * sqrt(2) = 565,7 V = 2 * 282,8 V (oh Wunder!) 230 V_eff * sqrt(2) = 323,3 V = 2 * 162.6 V (na ja...)
Wäre ne Erklärung, aber ist es das auch? Die zwei Kondensatoren sind in Reihe, das Stimmt, aber wohin führt die Kupferschiene, die die beiden Kondensatoren miteinander verschaltet?
Ihr wisst aber schon, daß die 400V sich auf 2 um 120° verschobene Phasen beziehen? Da ist nix mit Wurzel 2 zum Spitzenwert gegen den gemeinsamen Sternpunkt, oder wird der Fu mit nur 2 Phasen betrieben.
Unsinn Udo, es geht hier um den DC-Zwischenkreis und die Messung direkt an den Elkos. Was MN gesagt hat ist genau richtig. 400V Elkos sind Industriestandard, darum werden 2 in Reihe geschaltet und die Spannung (bei 400V Netz 400V*1,41=564V) verteilt sich auf diese beiden.
Steel schrieb: > Was MN gesagt hat ist genau richtig. 400V Elkos sind Industriestandard, > darum werden 2 in Reihe geschaltet und die Spannung (bei 400V Netz > 400V*1,41=564V) verteilt sich auf diese beiden. Hast recht, bin wohl nicht richtig wach und hatte die Spannung zum Sternpunkt im Kopf. Wie sich die Spannungen aus der Gleichrichtung ergeben sieht man schön hier: http://www.didactronic.de/stromric.htm
Also wäre das dann für die 400V Variante Ueff (steht da im Link) ! Wurzel3 Wurzel2 230V = 281,6V Bei der 230V Variante lässt mir die B6 Brückenschaltung ja nur eine Halbwelle durch pro Schwingung. Doch wie ich dann auf die ca 148V komme weiß ich auch nicht.
n1c0 schrieb: > Doch wie ich dann auf die ca 148V komme > weiß ich auch nicht. Ich schon. Das ist ein 400V Umrichter. Um die Ströme beim Einschalten zu begrenzen sind da Widerstände nach dem Gleichrichter eingebaut, die mit einem Relais erst dann überbrückt werden, wenn die Nennspannung des Netzes erreicht ist. Da das mit 230V nicht passiert, sind die Widerstände noch aktiv. Und an denen können gerne 10-20V abfallen.
n1c0 schrieb: > aber wohin führt die > Kupferschiene, die die beiden Kondensatoren miteinander verschaltet? Zum Symmetrienetzwerk auf der Platine. Und zu einem Kondensator von wenigen nF der diesen Punkt HF Technisch mit PE verbindet.
Wobei: Spitzenwert für die halbe durchgelassene Schwingung û= Wurzel2 x 230V x 1/pi = 103V Multipliziert man nun das ganze nochmal mit Wurzel2 = 146,4V Wäre auf jeden Fall das Messergebnis. Aber ob das rechnerisch Sinn macht bleibt fraglich :-D
n1c0 schrieb: > û= Wurzel2 x 230V x 1/pi = 103V Was soll das Pi in deiner Gleichung? Spitzenwert = Effektivwert * sqrt(2)
@n1c0 Du bist da auf dem Holzweg, so lange multipliziert bis es passt? Begründung für die 148V habe ich oben schon geschrieben.
Steel schrieb: > Ich schon. Das ist ein 400V Umrichter. Um die Ströme beim Einschalten zu > > begrenzen sind da Widerstände nach dem Gleichrichter eingebaut, die mit > > einem Relais erst dann überbrückt werden, wenn die Nennspannung des > > Netzes erreicht ist. Da das mit 230V nicht passiert, sind die > > Widerstände noch aktiv. Und an denen können gerne 10-20V abfallen. Steel schrieb: > Begründung für die 148V habe ich oben schon geschrieben. Also bei den Ladewiderständen bewegen wir uns im Bereich von 5 bis 80 Ohm, bei den großen Kondensatoren eher <= 20 Ohm. 30V Spannungsabfall über 20 Ohm wären 1,5A Strom, der aus dem Zwischenkreis fließen müsste. Bei einer Zwischenkreisspannung von knapp 300V wäre das eine Leistung von 450W, die irgendwo im Gerät verheizt würde. Bei 100 Ohm wäre das übrigens auch nicht besser, dann wären es 0,3A, die aus dem Zwischenkreis fließen würden, bei 300V Zwischenkreisspannung also 90W. Selbst 90W Verlustleistung bei einem nur an Versorgungsspannung angeklemmten Frequenzumrichter - ohne dass ein Lüfter läuft oder irgendein IGBT angesteuert wird - wäre dann doch etwas sehr heftig. Vielleicht hat der Umrichter einen gesteuerten Gleichrichter.
Es handelt sich um einen alten Lenze EVF9329-EV Input: 3/PE AC 400/480V 53A 44,00kVA 50/60Hz Output: 3/PE AC 0-480V 56A 46,6kVA 0-600Hz So, welcher Theorie kann ich denn glauben? Der FU ist unbelastet und wurde auch nicht irgendwie angesteuert von außen.
Gregor B. schrieb: > Vielleicht hat der Umrichter einen gesteuerten Gleichrichter. Da ist es wahrscheinlicher, dass der FU ne Innenraumheizung hat ;-)) Ich kenne nicht einen FU am Markt mit gesteuertem Gleichrichter... schon gar nicht von Lenze.
btw. ist das ein Umrichter mit über 40000Watt leistung, da sind 90W Standby-Verluste nicht so viel ;-). Laufen die Lüfter? Da sind einige Oschis drin.
Dann hat Dir eher das Messgerät einen Streich gespielt, also bei uns sind bei einem 45kW-Umrichter noch 10 Ohm Ladewiderstand drin. Claus M. schrieb: > btw. ist das ein Umrichter mit über 40000Watt leistung, da sind 90W > Standby-Verluste nicht so viel ;-). Laufen die Lüfter? Da sind einige > Oschis drin. Bei uns hat das gesamte Netzteil 80W Ausgangsleistung (für alles, inklusive Lüfter).
Bei uns sind da 100 Ohm drin und die Lüfter sind 230V Lüfter, die hängen nicht an einem Netzteil.
Ach ja, du solltest über den gesamten Zwischenkreis messen, sonst ist die Spannung evtl. über den Kondensatoren unsymmetrisch aufgeteilt (z.B. wenn zu wenig Strom durch die Symmetrierwiderstände fließt) und die fehlenden 30V liegen über dem zweiten Kondensator an...
Ich bin mal davon ausgegangen, dass er das hat. Aber wenn ich die Messspitzen sehe mit denen er da rummisst wird mir ein wenig übel.
Also, nachdem ich mir den Thread noch mal durchgelesen habe, gehe ich davon aus, dass die Spnnungen einfach unsymmetrisch über den Kondensatoren aufgeteilt sind. Man formiert die Elkos ja, um die Leckströme zu reduzieren. Wenn diese jetzt deutlich größer sind als beim neuen Gerät, reichen die Symmetrierwiderstände zur vernünftigen Symmetrierung nicht mehr aus.
Warum wird dir übel? Das sind normale Messspitzen, die für den Spannungsbereich zugelassen sind. Was soll da passieren? Ich habe direkt am Kondensator die Gleichspannung gemessen. Was ich messe und die maximale Höhe war mir bewusst. Ich werde eventuell morgen diese Messung nochmal durchführen an beiden Kondensatoren bei 230V und über dem gesamten Zwischenkreis.
n1c0 schrieb: > Warum wird dir übel? weil man sie richtig anfassen sollte und nicht nur mit den Fingerspitzen. Das sieht sehr nach "Angst vor Strom" aus.
Jo, waren nicht meine Finger :-) Ich hab das Foto gemacht :-D
So neue Messung an 230V gemacht. Beide Kondensatoren führen je 151V DC Über dem kompletten Zwischenkreis liegen 306V DC an û = sqrt(2) * 230V = 325,3V so nun fehlen knapp 20V Gegenüber dem Messergebnis.Ein Lüfter ist auch nicht am laufen. Und warm wird natürlich auch nichts, da der FU unbelastet ist.
n1c0 schrieb: > So neue Messung an 230V gemacht. Echte 230V oder nur geschaetzt? n1c0 schrieb: > so nun fehlen knapp 20V Gegenüber dem Messergebnis Darueber wuerde ich mir jetzt aber keine grossen Gedanken machen.
Echte 230V aus der Wand ;-) Ich mach mir auch keine Sorgen darüber, das die fehlen und das dann was nicht funktioniert. Nur würde ich es gerne erklären können wohin die sind.
Ich tippe trotzdem noch auf meinen Tip von oben. Kannst ja mal die Vorladewiderstände suchen und messen, was darüber abfällt.
Und die Vorladewiderstände werden dann weggeschalten, wenn 400V anliegen? Weil da fehlt ja nichts der Spannung. Oder wird mir über der Gleichrichterbrückenschaltung was geklaut, da ja nur eine Halbwelle durchkommt, aufgrund der Einphaseneinspeisung?
n1c0 schrieb: > Und die Vorladewiderstände werden dann weggeschalten, wenn 400V > anliegen? > Weil da fehlt ja nichts der Spannung. > Oder wird mir über der Gleichrichterbrückenschaltung was geklaut, da ja > nur eine Halbwelle durchkommt, aufgrund der Einphaseneinspeisung? Ja, bei 400V werden die weggeschaltet, habe ich oben erklärt. Mit der einen Halbwelle bist du die ganze Zeit auf dem Holzweg, das ist falsch, es kommen beide Halbwellen durch.
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