Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensator zwischen zwei Festspannungsreglern


von So lala (Gast)


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Im angehängten Schaltplan habe ich einen 1000µF-Kondensator eingekreist.
Dieser sitzt zwischen zwei Festspannungsreglern.
Die 12V werden je nach Bedarf von einem Lüfter und einer Relaisspule 
belastet, daher habe ich ihn dazwischen gepackt, um etwaige Störungen zu 
unterdrücken.
Ist es ratsam, ihn dort zu belassen oder belastet er im Einschaltmoment 
den 7812 zu stark?
Die 5V werden nicht stark belastet, das sind im Maximum nichtmal 100mA.
Der Trafo liefert 2x18V AC.

Um noch große Änderungen zu machen ist es zu spät, das Layout steht und 
die Platine ist bestückt. Es geht mir nur darum, ob ich den C5 am besten 
rausnehme oder drin lasse...

Viele Grüße
So lala

von Stefan (Gast)


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Ich denke, der Kondensator ist nutzlos.

von mhh (Gast)


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Mache 10 µF daraus und gut ist.

von Nico (nico123)


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Der Kondensator schadet nicht. Allerdings könntest Du dir einen 
Gleichrichter sparen!

von Ulrich (Gast)


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Der Kondensator schadet nicht, hilft da aber auch nicht viel. Er könnte 
ruhig kleiner (z.B. 100 µF), so lange die Last unter 1 A bleibt.
2 x 18 V sind auch reichlich am Eingang, so dass man auch da nicht mehr 
an Kapazität gebrauchen kann - eher schon noch einen Widerstand in Reihe 
(vor  dem Gleichrichter) um den Rippelstrom für den Trafo und die 
Wärmeabgabe am Regler zu reduzieren.

von MaWin (Gast)


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Weder Lüfter noch Relais brauchen so genaue 12V als daß nicht ejn 9V~ 
Trafo reichen würde. Wundersamer ist schon, daß du nicht in die Daten 
lätter deiner vereendeten 7905 guckst.

von Nilix (Gast)


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Ich würde weniger das Augenmerk auf den Elko legen als viel mehr auf die 
Tatsache dass die Diode vom Ausgang zum Eingang fehlt (Datenblatt 
lesen).

Nicht wundern wenn nach paarmal ein und ausschalten der / die 
Spannungsregler defekt sind.

Bei einem 78xx Spannungsregler darf zu keinem Zeitpunkt die Spannung am 
Ausgang höher als die am Eingang sein. Wenn die Last die Spannung nicht 
schneller abbaut als sie am Eingang abfällt ist genau dies der Fall. 
Dies wird durch deinen zu grossen Elko noch zusätzlich negativ 
beeinflusst.

Dafür fehlen am Ausgang +5 / -5 die Elos total auch nicht gut.

Gruß Nilix

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Nilix schrieb:
> Bei einem 78xx Spannungsregler darf zu keinem Zeitpunkt die Spannung am
> Ausgang höher als die am Eingang sein.
Sagt nochmal wer?
Die Spannung darf da ruhig bis zu 7V höher sein. Erst dann passieren 
nämlich die unschönen Rückwärtsdurchbrüche...
Und sogar wenn die Spannung am Ausgang größer ist als am Eingang: kaputt 
geht der Regler erst durch den dann fließenden Strom. Weil in der 
Schaltung hier aber kein Strom rückwärts fließen kann, wird der Regler 
garantiert nicht kaputtgehen.

Nur als Anhaltspunkt: weltweit laufen zigmillionen 78xx ohne diese 
Dioden.

So lala schrieb:
> Die 12V werden je nach Bedarf von einem Lüfter und einer Relaisspule
> belastet, daher habe ich ihn dazwischen gepackt, um etwaige Störungen zu
> unterdrücken.
Gegen oder für wen sollen etwaige Störungen unterdrückt werden?
Ein Spannungsregler taugt normalerwiese nicht viel, um hochfrequente 
Störungen zu unterdrücken...

von MaWin (Gast)


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> dass die Diode vom Ausgang zum Eingang fehlt (Datenblatt lesen).

Schön wäre, wenn DU wirklich das Datenblatt lesen würdest.

So eine Diode braucht man nur, wenn mehr als 7V am Ausgang sind
(bei einem 5V Regler also niemals) UND vor dem Regler mehr Strom gezogen 
wird als hinter dem Regler (wenn nichts vor dem Regler den Siebelko 
belastet also gar nicht).

Immer diese Idiotentips die die Leser grundlos verwirren.

Trotzdem fehlen 2 Dioden, nämlich am Ausgang, um ein Umpolen zu 
verhindern, aber auch das ist nur nötig, wenn eine Last zwischen +5V und 
-5V hängt, wir können also nicht sagen ob er solche Dioden braucht weil 
er zu faul war zu beschreiben was hinten dran hängt.

von So lala (Gast)


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Ach du meine Güte, hier gehts ja rund.
Erstmal danke für die vielen Ratschläge, da ich bis eben noch an der 
Schaltung gebastelt und gemessen habe, bin ich jetzt echt zu fertig um 
auf alle Punkte genau einzugehen.
An den +/-5V hängt eine Konstantstromquelle, die 8mA liefert und drei 
Operationsverstärker.

Die Störungen in den 12V vom Lüfter wollte ich wegfiltern, da mit den 
12V noch zwei weitere OPAmps und zwei NAND-Gatter betrieben werden.

von Stephan (Gast)


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So lala schrieb:
> Die Störungen in den 12V vom Lüfter wollte ich wegfiltern, da mit den
> 12V noch zwei weitere OPAmps und zwei NAND-Gatter betrieben werden.

Dafür bringt der C nix. Macht höchstens den Regler instabil (vmtl. it 
die Grenzfrequnz aber so niedrig, das er egal ist).
Wenns wirklich sein muss Lüfter und OpAmp über L oder R anbinden und mit 
kleinem Elko+Kerko direkt am Verbraucher blocken. Oder halt nen 2. 
Regler.

Stephan

von Stefan (Gast)


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Konstantstrom-Regler brauchen keine stabilisierte Spannung, und 
Operationsverstärker auch nicht, wenn die Schaltung entsprechend 
gestaltet ist.

Ich würde auch nicht 5V aus einem 18V Travo mit linearen Reglern machen. 
Das verheizt Du 13 Volt multipliziert mit dem Strom, als mehr als zwei 
Drittel der Energie!

Sowas macht man eher mit Schaltreglern (z.B. LM2575).

von Michael (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Ein Spannungsregler taugt normalerwiese nicht viel, um hochfrequente
> Störungen zu unterdrücken...

Ein 1000µF Elko auch nicht.

von Nilix (Gast)


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Warum ist der Rückstrom so schädlich?

Teilbild 3.1a zeigt die (fast) einfachste Stabilisatorschaltung der Welt 
mit einer Zenerdiode (Z-Diode) Z und einem NPN-Transistor T. Daran 
wollen wir sehen wie es zum Rückfliessen des Stromes i kommt und wo i 
(und i1) hindurchfliesst, nachdem Schalter S geöffnet wird. Gleich nach 
dem Öffnen von S liegt an C1 (hier nicht CL) die Spannung Ue' von 18 
VDC. C1 entladet sich mit IC1 über R1. Einfachhheitshalber liegt an Ua 
keine Last. Während der anfänglichen Entladung von C1 über R1 bleibt Ua 
auf der stabilisierten Spannung von rund 11.3 VDC. Dafür sorgt C2. 
Unterschreitet Ue' jedoch eine Spannung von etwa 6 VDC, beginnt ein 
Rückstrom i von C2 (Ua) über die Emitter-Basis-Strecke von T und durch 
R2 nach R1 zu fliessen. Dieser Teilstrom ist mit i1 markiert. Wenn die 
Entladezeitkonstante R1*C1 sehr kurz ist, kann der Rückstrom i, der über 
die Emitter-Basis-Strecke und von dort über die innere 
Basis-Kollektor-Diode fliesst, so stark ansteigen, dass es für T 
gefährlich werden kann. Die Grösse von R2 spielt da auch eine gewisse 
Rolle. Eine Rückfluss-Diode D1 zwischen Emitter und Kollektor würde i 
ableiten und der Transistor T bleibt stromlos verschont. Diode D1 ist 
gestrichelt angedeutet.

Die Krux mit der Emitter-Basis-Strecke von T: Warum kommt es zum 
Stromrücklfluss i erst dann wenn Ue' auf etwa 6 VDC gesunken ist? 
Während die Basis-Emitter-Schwellenspannung von T bloss der einer 
Diodenflussspannung von etwa 0.7 V entspricht, hat umgekehrt die 
Emitter-Basis-Strecke eine ähnliche Eigenschaft wie eine Z-Diode mit 
einer Schwellenspannung zwischen 5 und 6 V. Erst dann, wenn diese 
Schwellenspannung erreicht ist, kann ein Rückstrom i fliessen. Dieser 
fliesst einerseits über R2 nach R1 und über die Basis-Kollektor-Diode 
nach R1 (Teilstrom i1). Für diesen Weg addiert sich zur 
EB-Schwellenspannung noch die Schwellenspannung von etwa 0.7 V der 
Basis-Kollektor-Diode. Dieser Weg des Rückstromes i ist für den 
Transistor gefährlich, weil, wenn z.B. C1, wegen eines Defekts, 
kurzschliesst, fliesst unlimitiert ein Stromimpuls aus C2 über die 
Emitter-Basis-Strecke und von dort über die Basis-Kollektor-Diode nach 
GND. Es gibt nirgends einen strombegrenzenden Widerstand!

Teilbild 3.2a ist die Ersatzschaltung zu Teilbild 3.1a betreffs des 
Rückstromes i. Teilbild 3.2a soll dem leichteren Verständnis dienen. 
D-BE bedeutet Basis-Emitter-Strecke des Transistors T mit 
Diodeneigenschaft. Sie reduziert die Spannung an der Z-Diode von 12 VDC 
auf Ua = 11.3 VDC. D-BK ist die Basis-Kollektor-Diode von T und Z-EB von 
T ist die Emitter-Basis-Strecke mit Z-Diodeneigenschaft. Die Spannung an 
Ue' muss um den den Betrag von UZ-EB plus UD-BK niedriger sein als Ua, 
damit ein für T gefährlicher Rückstrom i fliessen kann. Diese 
Ersatzschaltung eignet sich nur gerade für diese Erklärung!

Teilbild 3.3a zeigt den Teil des Innenlebens des Fix-Spannungsregler 
LM78xx (hier LM7805) mit dem Stromrückfluss i, wenn Ue kleiner als Ua 
ist. Es genügt wenn diese Differenzspannung etwas grösser ist als zwei 
Diodenflussspannungen in Serie und es fliesst ein Rückstrom i von Ua 
über R16, R14, über die Basis-Kollektor-Diode von Q14 und über die von 
Q15. Hier wirkt stromlimitierend R14 mit 230 Ohm. Ist Ue jedoch gleich 
um mehr als 6 V niederiger als Ua, dann fliesst der Rückstrom auch durch 
Q16 zurück nach Ue, und dies ohne stromlimitierenden Widerstand. R16 hat 
zwar eine strombegrenzende Wirkung im Betriebszustand. Das ist 
schliesslich auch die Aufgabe von R16. Aber für diese Situation ist R16 
wirkungslos. Mit Diode D1 - siehe auch Bild 2 - wird ein solches Risiko 
elegant vermieden! (Kleine Anmerkung zum 7805: Weil die Ausgangsspannung 
nur 5 VDC betragen kann, besteht das gefährliche Rückstromrisiko kaum. 
Beim 7806 und höher jedoch eindeutig!)

http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/ureg3pin.htm

Ich hab selbst die Erfahrung gemacht dass er absemmelt.

Gruß Nilix

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