Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Anfahr- und Bremsrampe


von Dirk R. (dirkrazzia)


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Hallo miteinander,

ich habe einen Kamera Remote Head der leider zu ruckartig anläuft und 
stoppt. Hier ein Link zum Modell:
http://www.servocity.com/html/pt-2100_pan__tilt_system.html
Angetrieben wird der Head von folgenden Motoren:
http://www.servocity.com/html/20_rpm_precision_gear_motor.html
Gesteuert wird hiermit:
http://www.servocity.com/html/4_motor_controller_system.html

Ich verzweifle langsam, weil niemand den ich kenne in der Lage ist, mir 
zu sagen, wie und womit es möglich wäre, sanft anzufahren bzw. zu 
bremsen. Das macht doch jede Modelleisenbahn. Die jetzigen Motoren 
können es jedenfalls nicht, weil sie mind 1,2V benötigen, um überhaupt 
zu drehen. Darunter tut sich gar nichts. Also eigentlich sind sie völlig 
ungeeignet. Aber was ist zu tun? Was ist zu kaufen? Da muss es doch 
machbare Lösungen geben.

Ich bin mir bewusst, dass es Zeit und folglich Geld kosten wird und bin 
gerne bereit, dafür zu zahlen. Super wäre, wenn jemand weiß wovon ich 
rede und sowas (oder ähnliches) schon mal gebaut hat.

Wer kann mir helfen?

Gruß,
Dirk

von Muetze (Gast)


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Moin,

Die Motoren sehen wie ganz normale Gleichstrommotoren aus.
Die kannst Du mit einer PWM-getakten Spannung ansteuern.
Dann kannst Du die Motoren auch gaaaanz lansam drehen lassen (so macht 
das jedenfalls die Modellbahn).

Grüße
Muetze

von Jackfritt (Gast)


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Laut Beschreibung deiner links sollten die doch damit regelbar sein. Und 
der Motor soll 6-12V haben. Wenn du da 1,2V misst stimmt da was nich. 
Evtl kaputt?

von Schlumpf (Gast)


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Wenn ich das auf den Links richtig gelesen habe, dann ist es extrem 
clever, was die da machen.
PWM-Signal vom Joystick in ne Gleichspannung wandeln und diese dann auf 
den Motor geben..
Ich hab so das komische Gefühl, dass ich es genau andersrum machen 
würde.... :-)

von MaWin (Gast)


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Was ist jetzt dein Problem ? Das ist doch ein Fertigprodukt.
Wenn es die Werbeaussagen nicht erfüllt "smooth" dann gib es zurück.

von Karl H. (kbuchegg)


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Schlumpf schrieb:
> Wenn ich das auf den Links richtig gelesen habe, dann ist es extrem
> clever, was die da machen.
> PWM-Signal vom Joystick in ne Gleichspannung wandeln und diese dann auf
> den Motor geben..
> Ich hab so das komische Gefühl, dass ich es genau andersrum machen
> würde.... :-)

Das sind Werbeaussagen. Ziemlich sicher nicht vom Entwickler 
geschrieben. Ehe ich da nicht ein Oszi drann hängen habe, würde ich dem 
erstmal nicht trauen. Und genau unter dem Gesichtspunkt würde ich auch 
die 1.2V des TO sehen. Was ein Voltmeter bei einer PWM anzeigt, hat 
nicht wirklich was damit zu tun, was der Motor dann mit der PWM-Spannung 
macht.

von Schlumpf (Gast)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Das sind Werbeaussagen. Ziemlich sicher nicht vom Entwickler
> geschrieben. Ehe ich da nicht ein Oszi drann hängen habe, würde ich dem
> erstmal nicht trauen. Und genau unter dem Gesichtspunkt würde ich auch
> die 1.2V des TO sehen. Was ein Voltmeter bei einer PWM anzeigt, hat
> nicht wirklich was damit zu tun, was der Motor dann mit der PWM-Spannung
> macht.

Wollen wir zur Ehrenrettung der Elektronikerzunft hoffen, dass du Recht 
hast ;-)

von Karl H. (kbuchegg)


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Vielleicht sind ja auch nur einfach deine Lager ein wenig schwergängig? 
Schon mal gecheckt?

von Rezeptionist (Gast)


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> in ne Gleichspannung
da steht jedoch in der Beschreibung:

"The 4 channel speed controller converts the PWM input
from the dual joystick

   into varying voltages

which travel through the CAT6 cable (sold separately) to the
CAT6 - motor circuit board where the motor wires can be soldered in."

von Karl H. (kbuchegg)


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Rezeptionist schrieb:
>> in ne Gleichspannung
> da steht jedoch in der Beschreibung:
>
> "The 4 channel speed controller converts the PWM input
> from the dual joystick
>
>    into varying voltages
>
> which travel through the CAT6 cable (sold separately) to the
> CAT6 - motor circuit board where the motor wires can be soldered in."

Schon klar.
Aber einer Beschreibung, bei der die Spannung durch ein Kabel 
'travelled' traue ich keine technische Akkuratesse zu. Da sind die 
Stichworte PWM, Spannung, Strom, Motor und Joystick drinnen und für 
einen Werbefritzen reicht das dann schon. Ausserdem ist das ein 
Fertigprodukt. Wie das im Detail funktioniert interessiert den Anwender 
herzlich wenig. Vor allen Dingen nicht den Amerikaner. Für den ist nur 
wichtig, dass es 'it's soooo easy' is. Und natürlich fatfree.

von Achim M. (minifloat)


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Mit einer sauberen Drehzahlregelung zuzüglich einem PT1- oder 
PT2-Vorfilter sollte es doch weich genug sein. Vielleicht kann man auch 
diverse Haftreibmomente reduzieren.
mfg mf

von amateur (Gast)


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Wie Karl Heinz bereits gesagt hat: Schau Dir mal die Lager bzw. die 
Lagerung an und zwar mit Deiner Last und nicht unbelastet. Im Katalog 
und unbelastet laufen die Dinger immer prima. Insbesondere durch 
lastabhängige Asymmetrien, da reichen manchmal ein paar Gramm, kann es 
dann zu Rucklern kommen.

von Dirk R. (dirkrazzia)


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Vielen Dank für die Antworten.

Was heißt "smooth"? Wenn ich die Bewegung und speziell den Start "von 
außen" betrachte, ist der Head durchaus "smooth" unterwegs und dreht 
auch sehr sanft an. Schaue ich aber auf den Kontrollmonitor mit meinem 
Kamerabild, kriege ich Juckreiz: man sieht IMMER einen Ruck, wenn die 
Drehung beginnt. IMMER. Für mich unbrauchbar.

Die 1,2V "Start-Spannung" haben wir ohne Last gemessen. Mit Last beginnt 
die Achse bei 1,7V zu drehen (horizontal).

Die Elektro-Leute, die ich kenne und die sich den Head angesehen haben, 
sagten unabhängig voneinander, dass ich alles neu bräuchte: Motoren und 
Steuerung. Denn ein weiteres Problem ist die max Geschwindigkeit: ein 
180° Schwenk unter "Vollgas" dauert 7,9 Sek. Das müsste aber in ca 1 Sek 
geschehen. Durch ausgiebige Internet-Spionage bei hochpreisigen Remote 
Head Herstellern stellte ich fest, dass diese ihre Köpfe mit Servo- oder 
Schrittmotoren antreiben. Dummerweise hoben die E-Freaks aus meinem 
Bekanntenkreis beim Thema "Motorsteuerung" alle die Hände.

Deshalb suche ich nach einer Lösung, bzw einem Lösenden, der mir nicht 
nur vorschlägt, was zu tun ist, sondern es machen kann. Natürlich gegen 
Bezahlung. Da ich wie gesagt völlig ahnungslos bin habe ich auch keine 
Vorstellung von Aufwand und Kosten. Müsste im Vorfeld alles geklärt 
werden.
Fest steht, dass es so wie es ist, nicht bleiben kann.

Gruß,
Dirk

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Dirk Razzia schrieb:
> Schaue ich aber auf den Kontrollmonitor mit meinem
> Kamerabild, kriege ich Juckreiz: man sieht IMMER einen Ruck, wenn die
> Drehung beginnt. IMMER. Für mich unbrauchbar.

Hast du bei der Kamera den Bildstabilisator deaktiviert?

von Karl H. (kbuchegg)


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Dirk Razzia schrieb:

> Kamerabild, kriege ich Juckreiz: man sieht IMMER einen Ruck, wenn die
> Drehung beginnt. IMMER. Für mich unbrauchbar.

Den wirst du auch immer haben. IMMER. Er mag so klein sein, dass er 
nicht auffällt. Aber rucken wird es immer. Denn infinitesimal langsam 
kann auch der beste MOtor nicht fahren. Damit hast du einen Übergang von 
0 auf 'sehr, sehr wenig'. Und da das, mathematisch gesprochen, einem 
Knick in der 1. Ableitung der Geschwindigkeitsfunktion gleichkommt, 
fällt dir das auf. Das Auge ist da evolutionär sehr empfindlich.


> Steuerung. Denn ein weiteres Problem ist die max Geschwindigkeit: ein
> 180° Schwenk unter "Vollgas" dauert 7,9 Sek. Das müsste aber in ca 1 Sek
> geschehen.

Ist das die Herstellervorgabe? 1 Sekunde?
Dann hast du ja einen Grund zum reklamieren, wenn es nicht ein 
mechanisches Problem ist. Lager schwergängig, Riemen zu stark gespannt.

> Bezahlung. Da ich wie gesagt völlig ahnungslos bin habe ich auch keine
> Vorstellung von Aufwand und Kosten. Müsste im Vorfeld alles geklärt
> werden.

Im Vorfeld müsste man erst mal analysieren, was eigentlich das Problem 
ist. Da können Stunden draufgehen, ohne das man zu einer Idee kommt.

von Neu Gier (Gast)


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Die Motoren sind mit 6 - 12VDC Arbeitsbereich angegeben, was einer 
Drehzahländerung von 2:1 entspricht. Wenn eine Achse bei 1,7V zu drehen 
anfängt, wäre das ein grobes Verhältnis von 7:1. In der Praxis sind für 
Getriebemotore mit Last max. 5:1 Änderung der Drehgeschwindigkeit 
realistisch, wenn der Lauf ruhig und konstant sein soll.
Die angegebene Drehgeschwindigkeit von 20°/s bedeutet: 180° in 9s. Die 
genannten 0,5°/s sind Illusion.

In welcher Ecke des Landes bist du denn beheimatet?

von kukuk (Gast)


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180° in einer Sekunde...ohne Ruck ;-) ich glaube ich spinne ?

von Dirk R. (dirkrazzia)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Aber rucken wird es immer.

Es gibt aber doch zahllose Beispiele dafür, dass es ohne geht. Oder halt 
so wenig ruckelt, dass es nicht mehr auffällt.

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Ist das die Herstellervorgabe? 1 Sekunde?

Nein. Das ist meine Vorstellung von der Idealgeschw., da ich viel "Auto" 
filme.

Magnus M. schrieb:
> Hast du bei der Kamera den Bildstabilisator deaktiviert?

Na klar. Wenn nicht, würde das Bild auch die ganze Zeit ruckeln und 
nicht nur beim Start.

Neu Gier schrieb:
> In welcher Ecke des Landes bist du denn beheimatet?

Recklinghausen.
Das, was Du vorher geschrieben hast, verstehe ich leider nicht. Der Head 
braucht aber keine 9 Sek für 180°. Ich habe mit meiner Handy-Stoppuhr 
immer unter 8 Sek gemessen - links herum und rechts herum.

Fällt mir grad noch ein:
Wenn man sehr sehr langsam den Joystick bewegt, kann es passieren, dass 
man eine Stellung erwischt, in welcher der Motor anfängt, nervös zu 
zappeln. Dann will er sowohl rechts als auch links rum. Ist man darüber 
hinaus, dreht er in die gewollte Richtung.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Dirk Razzia schrieb:
> auch sehr sanft an. Schaue ich aber auf den Kontrollmonitor mit meinem
> Kamerabild, kriege ich Juckreiz: man sieht IMMER einen Ruck, wenn die
> Drehung beginnt. IMMER. Für mich unbrauchbar.

Kannst du mal ein kurzes Video auf Youtube posten, in welchem man diesen 
Ruck deutlich sehen kann?

von Karl H. (kbuchegg)


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Dirk Razzia schrieb:
> Karl Heinz Buchegger schrieb:
>> Aber rucken wird es immer.
>
> Es gibt aber doch zahllose Beispiele dafür, dass es ohne geht. Oder halt
> so wenig ruckelt, dass es nicht mehr auffällt.

Tja.
Das ist dann aber keine einfache Rampe mehr.
Die Geschwindigkeitsfunktion hat dann schon mehr Ähnlichkeit mit einem 
Spline als mit einer Geraden. Da kann ich nur sagen: viel Spass beim 
rechnen.

>> Ist das die Herstellervorgabe? 1 Sekunde?
>
> Nein. Das ist meine Vorstellung von der Idealgeschw., da ich viel "Auto"
> filme.

Ich denke nicht dass, das geht.
Man kann ja mal versuchen auszurechnen, welche Geschwindigkeit der Head 
dazu erreichen müsste, wenn er zusätzlich auch noch weich anfahren und 
abbremsen soll und welche Motoren man da brauchen würde um das möglich 
zu machen. Bewegte Masse will ja auch erst mal beschleunigt werden.

von Neu Gier (Gast)


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Dirk Razzia schrieb:
> Recklinghausen.

Das ist zu weit weg von hier, um sich die Sachen anzusehen.

> Das, was Du vorher geschrieben hast, verstehe ich leider nicht. Der Head
> braucht aber keine 9 Sek für 180°. Ich habe mit meiner Handy-Stoppuhr
> immer unter 8 Sek gemessen - links herum und rechts herum.

Ich wollte aufzeigen, was mit den angegebenen Daten erreicht werden 
kann, und vor allem, was eben auch nicht.
Wenn der Motor schneller dreht als beschrieben, dann ist das so. Aber 
deine Wunschgeschwindigkeit bringt er ja in keiner Weise.

180° in einer Sekunde mit Start-Stopp-Rampen ist möglich. Unter 
Umständen müßte man aber den Ständer arretieren, damit die Mechanik 
nicht umfällt. Mehr kann man aus der Distanz nicht sagen.

von DirkRazzia (Gast)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Das ist dann aber keine einfache Rampe mehr.

Ok, was aber dann?

Neu Gier schrieb:
> 180° in einer Sekunde mit Start-Stopp-Rampen ist möglich.

Nicht, dass wir uns missverstehen: er muss nicht 180 in 1 Sek inkl. 
Start/Stopp-Rampe drehen. Ich benötige für langsame Bewegungen 
ruckfreies Anfahren und grundsätzlich sanftes Bremsen. Ein ruckfreier 
180°-Schwenk in 1 Sek ist nicht erforderlich. Die Rampen dürften noch 
dazu gerechnet werden. Allerdingfs sollte er schon in einer 1 Sek 180° 
drehen.

Neu Gier schrieb:
> Unter
> Umständen müßte man aber den Ständer arretieren, damit die Mechanik
> nicht umfällt.

Der Kopf hängt an einem Kran. Da kann (eigentlich) nichts umkippen. Ich 
werde morgen mal versuchen, ein aussagekräftiges Video hochzuladen, 
damit ihr das Ruck-Desaster besser beurteilen könnt.

Gruß,
Dirk

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Mal nebenbei gefragt:

Welche Kamera hast du im Einsatz (Modellnummer)?

von Schlumpf (Gast)


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Schau doch mal, ob einer Elektro-Kumpels ein Oszi ranschaffen kann und 
dann zeichne mal Bitte die Spannung am Motor auf und poste das hier.
Dann wissen wir zumindest, ob Servocity-Kameraden tatsächlich den Motor 
mit einer Gleichspannung steuern (wie in der Beschreibung behauptet) 
oder doch mit einem PWM.

von kukuk (Gast)


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...da liegt kein elektrisches sondern ein mechanisches Problem vor !
Wie verhaelt es sich mit Traegheit an der langen Stange ?

von Dirk R. (dirkrazzia)


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Magnus M. schrieb:
> Welche Kamera hast du im Einsatz (Modellnummer)?

Verschiedene Modelle, von DSLR über Camcorder bis RED. Der Kopf ist 
ausgelegt bis ca 10kg.

Schlumpf schrieb:
> Schau doch mal, ob einer Elektro-Kumpels ein Oszi ranschaffen kann und
> dann zeichne mal Bitte die Spannung am Motor auf und poste das hier.

Morgen (Samstag) wird ein Kollege die Messungen durchführen. Ergebnisse 
werden vorgelegt.

kukuk schrieb:
> Wie verhaelt es sich mit Traegheit an der langen Stange ?

Was/wo ist die "lange Stange"? Auch, dass es ein mechanisches Problem 
soll, verstehe ich nicht. Der Motor läuft doch so "spät" los, obwohl er 
frei von irgendwelchen Lasten ist.

von MaWin (Gast)


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> sanft anzufahren bzw. zu bremsen.

Du benötigst nicht nur eine Anfahrrampe mit konstanter Beschleunigung,
sondern die Ableitung der Beschleunigung muß kontinuierlich sein.
Das ist einfach eine andere Berechnungmethode, stetig in zweiter 
Ableitung, und hängt nicht von den Motoren und andere Technik ab, wenn 
es Servomotore sind, also mit einem Sensor nachgeguckt wird wie die sich 
bewegen kann eine Elektronik die vollkommen "smooth" laufen lassen, 
sogar eher schlehcte Motoren.

Dein Ding hat das einfach nicht und kann das einfach ncith, 
zurückschicken und was (teureres) kaufen.


> Das macht doch jede Modelleisenbahn.

Nein.

von Spess53 (Gast)


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Hi

Was erwartest du eigentlich von diesen Spielzeugmotoren? Die 
Leistungsabgabe liegt optimistisch geschätzt bei 5..6W. Und wenn dann 
auch noch die Ansteuerung suboptimal ist, kommt das heraus, was du 
erlebst.

MfG Spess

von Dirk R. (dirkrazzia)


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MaWin schrieb:
> wenn
> es Servomotore sind, also mit einem Sensor nachgeguckt wird wie die sich
> bewegen kann eine Elektronik die vollkommen "smooth" laufen lassen,
> sogar eher schlehcte Motoren.
>
> Dein Ding hat das einfach nicht und kann das einfach ncith,
> zurückschicken und was (teureres) kaufen.

Warum soll ich den kompletten Kopf zurückschicken, nur weil er keine 
Servomotoren mit entsprechender Steuerung hat? Das ist doch keine 
Swatch. Alle Teile sind austauschbar und Servomotoren, Potis, Joysticks, 
Platinen, Lötkolben gibt es überall zu kaufen. Es fehlt mir an Know How, 
weshalb ich hier ursprünglich diesen Thread eröffnete.

Spess53 schrieb:
> Was erwartest du eigentlich von diesen Spielzeugmotoren?

Nichts! Ich erwarte oder besser erhoffe, dass ein E-Motor-Kenner meinen 
Hilferuf liest, sagt, welcher Motor mit welcher Steuerung benötigt wird 
und was es kostet, wenn er das zusammenlötet.

von MaWin (Gast)


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> Warum soll ich den kompletten Kopf zurückschicken

Weil du nicht den halben Kopf zurückschicken kannst,
und es nicht dein Job ist,
den Schrott eines kommerziellen Fertigprodukts zu reparieren,
weil du dir deinen Beschaffungsfehler nicht eingestehen willst.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Dirk Razzia schrieb:
> Spess53 schrieb:
>> Was erwartest du eigentlich von diesen Spielzeugmotoren?
>
> Nichts! Ich erwarte oder besser erhoffe, dass ein E-Motor-Kenner meinen
> Hilferuf liest, sagt, welcher Motor mit welcher Steuerung benötigt wird
> und was es kostet, wenn er das zusammenlötet.

Mit reinem Zusammenlöten wird es wahrscheinlich nicht getan sein.

Wolltest du nicht ein kurzes Video posten?

von Dirk R. (dirkrazzia)


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von Martin K. (maart)


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Das ist ja katastrophal! War während der Filmaufnahmen ein Erdbeben?
:-) :-) :-)

von Neu Gier (Gast)


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Du solltest noch prüfen, wie der DC-Motor betrieben wird: mit varibaler 
Gleichspannung oder per PWM (pulsweiten moduliertes Rechtecksignal).

Eine 'flüssige' Bewegung bekommt man wohl nur mit einen 
Schrittmotor+Getriebe (oder auch BLDC-Motor) hin. Wenn ich die Mechanik 
auf dem Tisch hätte, würde ich das bei einer Achse probieren und sehen, 
wie schwingungsfrei die Mechanik selber ist.

Ich will mal eine grobe Kostenschätzung für den Austausch der DC-Motore 
geben:
Schritt- oder BLDC-Motor mit Getriebe rund € 200/Achse;
Ansteuerschaltung für den Motor rund € 100/Achse;
Auswertung/Umwandlung der vorhandenen Steuersignale per µC plus 
notwendiges Netzteil (24V bzw. 48V) rund € 400 für beide Achsen.

Das wären die Kosten, wenn dir jemand einen Freundschaftspreis macht UND 
die Mechanik+Joysticks unverändert verwendet werden können.

von Dirk R. (dirkrazzia)


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Neu Gier schrieb:
> Du solltest noch prüfen, wie der DC-Motor betrieben wird

Um 15.30 Uhr kommt der Kollege mit dem Oszilloskop.

Neu Gier schrieb:
> ...wie schwingungsfrei die Mechanik selber ist.

Die Achsen sind doppelt kugelgelagert und beginnen (ohne Motor) schon zu 
drehen, wenn Durchzug ist :-)

Neu Gier schrieb:
> ...Das wären die Kosten, wenn dir jemand einen Freundschaftspreis macht UND
> die Mechanik+Joysticks unverändert verwendet werden können.

Das ist doch mal eine Aussage! Eine Hausnummer, an der man sich 
orientieren kann. Vielen, vielen Dank. Ob ich die Steuerung so 
übernehmen möchte, steht noch in den Sternen. Sie ist weder sehr 
handlich, noch kann man die Joystick-Bewegung richtig "fühlen". Auch 
würde ich gerne alternativ Potis zur Verfügung haben, da diese nicht 
zurück in die Null-Stellung springen und man auch gleichmäßiger drehen 
kann. Da nicht alle Drehungen mit Maximal-Ausschlag durchgeführt werden, 
ist die Joystick-Steuerung ziemlich "wackelig". Vielleicht benötige ich 
aber auch nur "richtige" Joysticks mit entsprechendem Druck.

von Dirk R. (dirkrazzia)


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Laut Oszilloskop-Inhaber kommt am Motor Gleichspannung an.

Er rief spontan einen Modellbau-Spezi an, der am Montag mit Servomotoren 
vorbei kommen wird. Da wir keinerlei Anhaltspunkte zur momentanen 
Getriebeübersetzung haben, würde er versch. Dinge probieren. Bin 
gespannt.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Dirk Razzia schrieb:
> Da wir keinerlei Anhaltspunkte zur momentanen
> Getriebeübersetzung haben

Dirk Razzia schrieb:
> Angetrieben wird der Head von folgenden Motoren:
> http://www.servocity.com/html/20_rpm_precision_gea...

Wenn es sich wirklich um die von dir verlinkten Getriebemotoren handelt, 
so haben diese eine Untersetzung von 150:1.

von Dirk R. (dirkrazzia)


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Huch, ja sicher! Auf die Idee, einfach in den Specs nachzulesen, bin ich 
gar nicht gekommen :-)

Danke!

von Spess53 (Gast)


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Hi

>Wenn es sich wirklich um die von dir verlinkten Getriebemotoren handelt,
>so haben diese eine Untersetzung von 150:1.

Für die Gesamtuntersetzung fehlt aber noch die Untersetzung des 
Zahnriemenantriebs.

MfG Spess

von kukuk (Gast)


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150:1 hat das Dings niemals !

von Neu Gier (Gast)


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kukuk schrieb:
> 150:1 hat das Dings niemals !

kukuk schrieb:
> ich glaube ich spinne ?

Du hast Recht, du spinnst!

von Janis T. (janis)


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Hi,

was du brauchst is nen Regler auf die Geschwindigkeit.
Was aber auch heisst, dass du Encoder brauchst.
Fraglich ist, ob du mit so einem günstigen Gerät weiterkommst.
http://de.wikipedia.org/wiki/Servoantrieb

Schau mal hier:
http://www.camblock.com

Viele Grüße
Janis

von Dirk R. (dirkrazzia)


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Janis T. schrieb:
> Schau mal hier:
> http://www.camblock.com

Großartig. Leider preislich jenseits von Gut und Böse. Allerdings sind 
die Attribute, wie z.B. die Start/Stopp-Rampen regulieren zu können, 
schon erstrebenswert. Da dieser Remote Head auch Zeitraffer-Aufnahmen 
unterstützt, gehe ich mal davon aus, dass er mit Schrittmotoren 
angetrieben wird. Diese anzusteuern, soll aber immens aufwendig sein, 
weshalb ich erstmal Servomotoren ausprobieren möchte. Andere, ebenfalls 
hochpreisige Edelprodukte, werden u.a. auch mit Servomotoren 
ausgeliefert, sodass ich davon ausgehe, mit ihnen zum gewünschten 
Ergebnis kommen zu können.

von Karl H. (kbuchegg)


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Dirk Razzia schrieb:

> unterstützt, gehe ich mal davon aus, dass er mit Schrittmotoren
> angetrieben wird. Diese anzusteuern, soll aber immens aufwendig sein,

Ach, so schlimm ist das nicht.

Dein Hauptproblem ist, dass es mit dem Austausch oder Umbau der Motoren 
nicht getan ist. Man muss die Beschleunigungscharakteristik der ganzen 
Bewegung umprogrammieren. Dazu muss man aber in die Steuerung 
heineingehen und dazu braucht man wieder sinnvollerweise das bisherige 
Programm.

Ich schätze mal, dass es im Grunde darauf hinauslaufen wird, die 
Steuerung selbst über Bord zu werfen. Ob dann zusätzlich auch noch ein 
Austausch der Motoren notwendig ist, weil man bei dem was du anscheinend 
willst, exzellente kontrollierte Langsam-Dreh-Eigenschaften braucht 
(welche für einen Schrittmotor überhaupt kein Problem darstellen), ist 
so (für mich) nicht abschätzbar.

Kann deine Steuerung eigentlich auch nach programmierter Vorgabe eine 
Bewegung durchführen und hast du dort das gleiche Problem?

von Janis T. (janis)


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Hi,

du wirst um ein paar tausend Euro nicht rum kommen.
http://ditogear.com
http://kesslercinedrive.com

Und Schrittmotoren sind nicht das non-plus-ultra.
DC / BL mit Getriebe und Encoder (ideal wären absolute Encoder) sind 
dafür besser geeignet.

Du hast nen gut fahrenden VW Polo gekauft, erwartest aber nen Porsche 
Panamera.
Wenn du so hohe Anforderungen hast, musst du die auch bezahlen.

Viele Grüße
Janis

von Karl H. (kbuchegg)


Angehängte Dateien:

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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Dirk Razzia schrieb:
>
>> unterstützt, gehe ich mal davon aus, dass er mit Schrittmotoren
>> angetrieben wird. Diese anzusteuern, soll aber immens aufwendig sein,
>
> Ach, so schlimm ist das nicht.
>
> Dein Hauptproblem ist, dass es mit dem Austausch oder Umbau der Motoren
> nicht getan ist. Man muss die Beschleunigungscharakteristik der ganzen
> Bewegung umprogrammieren.

Konkret.
Die Geschwindgkeitsverteilung darf nicht so wie im oberen Teilbild 
aussehen, sondern muss so realisiert sein wie im unteren Teilbild (die 
Knubbel und Ausreisser bitte Ignorieren. Freihand ist ein ein saubere 
Kurve mit dem Touchpad schwer zu zeichnen)

Die Geschwindigkeit muss aus dem Stand nur langsam zunehmen, weil der 
zulssige Beschleunigungswert langsam und kontinuierlich gesteiegert 
wird. Genauso muss die Beschleunigung vor erreichen der 
Endgeschwindigkeit wieder kontinuierlich zurückgenommen werden, damit 
sich die Geschwindigkeit langsam an die gewählte Endgeschwindigkeit 
anpasst.

Kurz gesagt: Jeden Knick in der Geschwindigkeitskurve im oberen 
Teilbild, ist ein 'Ruckler', den du bemängelst, weil sich Veränderung 
der Geschwindigkeit dort ruckartig und schlagartig verändert.
Was man benötigt ist, wie MaWin schon gesagt hat, eine Kurve in der 
Geschwindigkeit, welche C2-kontinuierlich ist. D.h. keine Sprünge in der 
ersten und zweiten Ableitung. Nur dann wird es gleichmässig und ohne 
Sprünge.


Da du die Bewegung dann auch noch am Joystick hängen haben willst, macht 
die Sache insbesondere beim Bremsen nicht einfacher. Denn man benötigt 
einen gewissen 'Vorlauf' um dann langsam und gleichmässig sich auf die 
Zielposition einzubremsen.

Daher auch die Frage, ob deine Steuerung ausschlieslich und nur mit dem 
Joystick zur Bewegung veranlasst werden kann. Denn eigentlich sollte man 
erwarte, dass man der Steuerung mit dem Joystick die Endpositionen 
zeigt, noch eine Angabe über die zu fahrende Geschwindigkeit trifft und 
dann rechnet die Steuerung erst mal, bestimmt sich die untere Kurve und 
fährt dann die Bewegung perfekt von der Startposition in die 
Endposition.

von Janis T. (janis)


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Hallo Karl-Heinz,

da muss ich dir wiedersprechen.
Jeder "Sprung" in der Geschwindigkeit ist ein Ruckler. Beschleunigung -> 
unendlich
Die erste Kurve sollte völlig ausreichend sein.

AVR446: 
http://fab.cba.mit.edu/classes/MIT/961.09/projects/i0/doc8017.pdf

Viele Grüße
Janis

von Karl H. (kbuchegg)


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Janis T. schrieb:
> Hallo Karl-Heinz,
>
> da muss ich dir wiedersprechen.
> Jeder "Sprung" in der Geschwindigkeit ist ein Ruckler. Beschleunigung ->
> unendlich
> Die erste Kurve sollte völlig ausreichend sein.

Exakt.
Genau deswegen werden Splines ja auch im Autobau NIHCT auf 
C2-Kontinuität ausgelegt, weil es ja keinem auffällt, wenn sich der 
Krümmungsradius in einem Blech sprunghaft verändert.

:-)

Das sieht man ALLES, wenn man empfindlich ist.
Und wenn ich mir das von ihm gegebene Video ansehe, dann ist er das.
Von Rucklern kann ich da nämlich nicht viel entdecken.

von Neu Gier (Gast)


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Janis T. schrieb:
> Schau mal hier:
> http://www.camblock.com

Das ist ja der reine Wahnsinn: während der Fahrt werden die Kameras 
getauscht!

Laßt doch bitte die Knüppel im Sack, anstatt sie zwischen Dirks Beine zu 
werfen. Er braucht einen Antrieb, der ruckelfrei und bei Bedarf auch 
schnell läuft.
Die Regelung der Fahrt erfolgt per Augen im Kopf und Fingern am 
Joystick. Die absolute Geschwindigkeit und die Position sind zunächst 
unwichtig.

Wichtig ist allein, dass der Antrieb unter allen Laständerungen stabil 
bleibt. Da hier in einem Zwischenschritt die Geschwindigkeit in Form 
einer Gleichspannung vorliegt, könnte man diese filtern oder 
integrieren, um stabile Beschleunigungen zu realisieren.
Ein µC bietet hier beste Dienste.

von F. F. (foldi)


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Mein Gott!!!!

Erst hab ich gelesen und dann die Bilder gesehen.

Unglaublich!!!!

Ich habe weder studiert noch will ich da etwas rechen, aber allein die 
Bilder sagen doch alles.
Hebelarm, Trägheit der Masse, mechanische Dämpfung, das alles sind die 
Stichworte hierfür.

Wenn ich diese Geschwindigkeit erreichen will, dann sollten die Motoren 
schon mal doppelt so groß sein und Zahnriemen???? Da hast du doch schon 
dein Rucken.
Die Massen mit den Auslegern und so mickerige Zahnriemen, von den 
mickrigen Motoren mal ganz zu schweigen.  Das mag ja alles 
funktionieren, aber nicht für die gestellten Ansprüche.
Die Steuerung (wenn ich das richtig sah) wird mit 5 Ampere abgesichert. 
Wie sollen die Motoren denn das mit dem bisschen Leistung richtig 
schaffen.

Da ist jede Diskussion überflüssig und eine völlig neue Konstruktion 
nötig.

Sieht ja schick aus und ist sicher ein nettes Spielzeug, aber was du da 
brauchst, das fängt nicht unter einer "5" vorne an.

von Neu Gier (Gast)


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Frank O. schrieb:
> Hebelarm, Trägheit der Masse, mechanische Dämpfung, das alles sin die
> Stichworte hierfür.

Nicht zu vergessen: Sonnenaufgang und Mondphasen!
Schön, dass wenigstens du alle Parameter kennst.

Achso, deine ! und ? Tasten prellen.

von F. F. (foldi)


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Neu Gier schrieb:
> Frank O. schrieb:
>> Hebelarm, Trägheit der Masse, mechanische Dämpfung, das alles sin die
>> Stichworte hierfür.
>
> Nicht zu vergessen: Sonnenaufgang und Mondphasen!

Auch wichtig!!! :-)

> Schön, dass wenigstens du alle Parameter kennst.
Nein, nicht mal meine kenne ich alle.
>
> Achso, deine ! und ? Tasten prellen.
Und "Tassen prellen"

Der Motor macht gerade mal 120 pro Sekunde und wenn dann noch die 
Untersetzung mit dem Zahnriemen dazu kommt ... lässt sich so nicht 
realisieren.
Ich denke da helfen keine Umbaumaßnahmen. Das bisschen Blech kann man 
dann auch neu nehmen und völlig neu konstruieren.
Beim Fernsehen hab ich schon solche ähnlichen Sachen gesehen, die waren 
fünf mal so groß wie die zu bewegende Kamera.

von F. F. (foldi)


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Janis T. schrieb:
> Schau mal hier:
> http://www.camblock.com

PRICE LIST

Pan/Tilt kits start at $8,990 US

Dolly only kit (includes one camBLOCK) start at $7,200

Full Three Axis kits starting at $17,000.

Please contact us for price quotes.

Lag ich doch gar nicht so schlecht mit meiner Einschätzung des Preises.

Sollte man doch galt mal überlegen in diese Sache ein zu steigen.

Steuerung bräuchte ich nicht mal bauen, weil ich da schon was 
weiß.*grins*
Können die alles und auch mit Rampen.

von Neu Gier (Gast)


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Frank O. schrieb:
> Der Motor macht gerade mal 120 pro Sekunde und

Brötchen oder Eierkuchen?

von Dirk R. (dirkrazzia)


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Frank O. schrieb:
> Ich denke da helfen keine Umbaumaßnahmen. Das bisschen Blech kann man
> dann auch neu nehmen und völlig neu konstruieren.

Unsinn. Ich war selber skeptisch, was die Mechanik, Lagerung und den 
Leichtlauf des Kopfes betrifft. Aber da gibt es nichts zu optimieren und 
es ist erstrecht nichts in Eigenproduktion besser zu bauen. Ziemlich 
durchdacht und lasttauglich.

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Daher auch die Frage, ob deine Steuerung ausschlieslich und nur mit dem
> Joystick zur Bewegung veranlasst werden kann.

Ich möchte diese Steuerung nicht unbedingt behalten. Ideal wären noch 
zusätzliche Potis, die ich alternativ zu den Joysticks nutzen könnte, 
weil sie nicht automatisch in Null-Stellung zurück springen, wenn man 
sie los lässt. Aber ich glaube, das ist das geringste Übel, wenn man 
erstmal eine präzise Steuerung gefunden hat. Denn das Problem ist ja 
auch, als Steuermann nicht zu wissen, wann die Drehung beginnt. Im Video 
sieht man, dass der Joystick gekippt wird aber der Startpunkt nicht 
fühl- oder sichtbar definiert ist. Schon allein dafür brauche ich eine 
sanfte Anfahrt und evtl. "Präzisions-Joysticks", falls es sowas gibt. 
Das hat auch nichts mit "empfindlich" zu tun. Es geht nur nicht, dass 
man 3 Std lang versucht, eine Standbohrmaschinen-Präsentation mit einer 
harmomischen Kamerafahrt mit Kran und Kopf einzuleiten, und man nicht in 
der Lage ist, das Motiv (Bohrfutter/Bohrer) während der Vorbeifahrt 
zentriert im Bild zu halten, weil die Kamera entweder zu früh oder zu 
spät dreht. Getoppt vom ruckeligen Anfahren. Das steigert sich ja schon 
dadurch, dass man beginnt, den Joystick schneller zu kippen, wenn man 
merkt, dass der Drehstart-Zeitpunkt vorüber ist. Wir waren fünf Personen 
und keiner war zufrieden. Alle bemängelten das Ruckeln und keiner traf 
den exakten Zeitpunkt des Drehbeginns. Vorher hielten mich alle für zu 
dämlich, den Kopf richtig zu steuern :-)

Neu Gier schrieb:
> einen Antrieb, der ruckelfrei und bei Bedarf auch
> schnell läuft.
> Die Regelung der Fahrt erfolgt per Augen im Kopf und Fingern am
> Joystick. Die absolute Geschwindigkeit und die Position sind zunächst
> unwichtig.

Genau so.

Neu Gier schrieb:
> Wichtig ist allein, dass der Antrieb unter allen Laständerungen stabil
> bleibt. Da hier in einem Zwischenschritt die Geschwindigkeit in Form
> einer Gleichspannung vorliegt, könnte man diese filtern oder
> integrieren, um stabile Beschleunigungen zu realisieren.
> Ein µC bietet hier beste Dienste.

Ich habe zwar keine Ahnung aber es klingt kompetent :-) Werde morgen mal 
mit dem Modellbau-Menschen sprechen. Danke schon mal!

von F. F. (foldi)


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Neu Gier schrieb:
> Frank O. schrieb:
>> Der Motor macht gerade mal 120 pro Sekunde und
>
> Brötchen oder Eierkuchen?
Darf ich mir was aussuchen? Im Kopf hatte ich Umdrehungen und vermutlich 
löschte ich sie mit dem Touchpad auf meinem Netbook. Passiert schon mal 
beim Schreiben, dass ich mit dem Daumen das Pad erwische und ruck zuck 
ist was weg.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo "Neu Gier"

> Du solltest noch prüfen, wie der DC-Motor betrieben wird: mit varibaler
> Gleichspannung oder per PWM (pulsweiten moduliertes Rechtecksignal).

Ohne PWM-Ansteuerung kann das natürlich nichts werden. Das Video 
überrascht mich da nicht wirklich. Ist der Kopf vielleicht eher für die 
Positionierung bei Einzelbildaufnahmen gedacht?

> Eine 'flüssige' Bewegung bekommt man wohl nur mit einen
> Schrittmotor+Getriebe (oder auch BLDC-Motor) hin.

So ein Unsinn. Ob das ganze flüssig läuft oder nicht hat mit der 
Motortechnologie frühestens in 2. oder 3. Linie zu tun. Erstmal geht es 
darum, eine vernünftige Steuerung bzw. besser Regelung aufzubauen. Auch 
mit einem einfachen DC-Motor kann man halbwegs ruckfrei anfahren, wenn 
man es richtig macht.

> Ich will mal eine grobe Kostenschätzung für den Austausch der DC-Motore
> geben:
> Schritt- oder BLDC-Motor mit Getriebe rund € 200/Achse;
> Ansteuerschaltung für den Motor rund € 100/Achse;
> Auswertung/Umwandlung der vorhandenen Steuersignale per µC plus
> notwendiges Netzteil (24V bzw. 48V) rund € 400 für beide Achsen.
>
> Das wären die Kosten, wenn dir jemand einen Freundschaftspreis macht UND
> die Mechanik+Joysticks unverändert verwendet werden können.

Für den Preis (bzw. weniger) kann ich die nötigen Komponenten für 
Schrittmotoren sogar ab Lager liefern. Incl. USB-Controller mit 
Rampensteuerng. Die Frage ist aber, ob das Fahrverhalten mit einem 
Schrittmotor für die Anwendung ruhig genug ist.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von F. F. (foldi)


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Frank O. schrieb:
> Neu Gier schrieb:
>> Frank O. schrieb:
>>> Der Motor macht gerade mal 120 pro Sekunde und
>>
>> Brötchen oder Eierkuchen?
> Darf ich mir was aussuchen? Im Kopf hatte ich Umdrehungen und vermutlich
> löschte ich sie mit dem Touchpad auf meinem Netbook. Passiert schon mal
> beim Schreiben, dass ich mit dem Daumen das Pad erwische und ruck zuck
> ist was weg.

Guck mal, ist gar keinem aufgefallen was ich für einen Mist geschrieben 
hatte. Grad sollte es heißen. Er wollte gern 180 Grad pro Sekunde 
schaffen und allein der Motor, ohne diese Zahnriemenuntersetzung, 
schafft nur 120 Grad pro Sekunde.

Eine Steuerung hätte ich schon. Ne Curtis kann das. Da kannst du die 
Beschleunigung und das Abbremsen einstellen.

von Neu Gier (Gast)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Auch
> mit einem einfachen DC-Motor kann man halbwegs ruckfrei anfahren, wenn
> man es richtig macht.

Ja, mach mal! Halbwegs ruckelfrei hat er es doch schon.
Oder willst du den kleinen DC-Getriebemotor mit einer Bremse versehen, 
damit es überhaupt etwas zu reglen gibt? Vielleicht noch mit einer 
Heizung, damit er auch bei Kälte noch anlaufen kann?

Thorsten Ostermann schrieb:
> Für den Preis (bzw. weniger) kann ich die nötigen Komponenten für
> Schrittmotoren sogar ab Lager liefern.

Willst du auf Billigheimer machen? Hast du überhaupt Planetengetrieb im 
Angebot? Du kannst Dirk alle Komponenten schenken, und sein Problem ist 
dennoch nicht gelöst.
Oder sollte das ein Angebot sein, ihm sein Problem für < €1.000 zu 
lösen? Oder höre ich nur die Werbetrommel?

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Nach halbwegs ruckfrei sieht das Video für mich nicht aus. Den Rest von 
Deinem Posting brauche ich wohl nicht zu kommentieren. Ich mache seit 
>15 Jahren Antriebstechnik und weis daher wovon ich rede. Das hat nichts 
mit Werbetrommel zu tun. Wenn der Motor mit Gleichspannung angesteuert 
wird und nicht mit PWM, kann das nicht gehen.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Peter II (Gast)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Wenn der Motor mit Gleichspannung angesteuert
> wird und nicht mit PWM, kann das nicht gehen.

kannst du mal bitte sagen warum?

Zählt am ende nicht der Effektivwert? PWM führt doch maximal zu 
zusätzlichen schwingungen wenn sie zu langsam ist. Wenn sie schnell 
genug ist, kann ein Motor den unterschied zur gleichspannung nicht 
sehen, weil sie durch die induktiviätig geglättet wird.

Sie werden sich wohl etwas dabei gedacht haben ihn mit gleichspannung 
anzusteuern, ist ja ein zustäzlicher Aufwand und Verlustleistung.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Schau Dir mal eine Motorkennlinie an. Es gibt eine Mindestspannung, die 
der Motor zum Anlaufen benötigt. Bei Ansteuerung mit PWM liegt man 
kurzzeitig deutlich darüber und kann so das Reibmoment überwinden. 
Schwingen kann da normalerweise nichts, weil die Frequenz der PWM um 1-2 
Größenordnungen über der mechanischen Eigenfrequenz liegt.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Automatik (Gast)


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Soll man es wirklich schaffen eine Kamerafahrt per Hand hinbekommen?

Faulhaber und Maxon haben z.B. Motioncontroller. Die kann man mit einer 
Software programmieren. Dann machen die Motoren brav immer die gleichen 
Abläufe. Kann man dann so lange anpassen bis alles passt.
Durch die PID-Regler und Beschleunigungs-/Bremmsrampen klappt das auch 
extra "smooth".
Die Dynamik der BLCD-motoren geht so von ~ 10-10000 rpm.

Kosten bei FH: um die 200-500 pro Motor, 200 pro Motioncontroller.

von Peter II (Gast)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Schau Dir mal eine Motorkennlinie an. Es gibt eine Mindestspannung, die
> der Motor zum Anlaufen benötigt. Bei Ansteuerung mit PWM liegt man
> kurzzeitig deutlich darüber und kann so das Reibmoment überwinden.

aber auch diese Spannung ist einen Effektivwert. Damit egal ob PWM oder 
Gleichspannung. Sonst müsste der Motor ja bei einem kleinen(kurzer) 
Impuls ja schon loslaufen.

Wenn du noch einen genauere Erklärung hast würde ich mich freuen.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Es ist eben nicht egal. Beim Schrittmotor macht es auch einen 
Unterschied, ob du 6V Gleichspannung anlegst oder 24V per PWM getaktet. 
Im zeitlichen Mittel ist das das gleiche, aber auch nur solange der 
Motor steht. Sobald der Motor dreht und z.B. noch eine Gegen-EMK dazu 
kommt und die Wicklungsinduktivität eine Rolle spielt, ist das nicht 
mehr das Gleiche.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Peter II (Gast)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Beim Schrittmotor macht es auch einen
> Unterschied, ob du 6V Gleichspannung anlegst oder 24V per PWM getaktet.

richtig, das ist auch ein andere Motor type und hier ist es wichtig die 
nächste spule schnell mit strom zu versorgen (entgegen der 
Induktivität). Diesen Problem gibt es aber beim Gleichstrommotor nicht.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Das war auch nur ein Vergleich, um zu zeigen, dass es eben nicht nur auf 
den zeitlichen Mittelwert einer Spannung ankommt.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Peter II (Gast)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Das war auch nur ein Vergleich, um zu zeigen, dass es eben nicht nur auf
> den zeitlichen Mittelwert einer Spannung ankommt.

ebend nicht, man könnte den gleichen effenkt auch mit einer ebend so 
hohen gleichspannung erziehlen. Nur das das ganze aufwendiger ist und 
aus dem Grund es einfach per PWM gemacht wird.

von Blackbird (Gast)


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Nochmal zur Modelleisenbahn zurück:

Die Uralt-Motoren diverser Loks, die erst bei Gleichspannungen von ca. 4 
bis 5V anlaufen (und dann mit einem Ruck), konnte man mit einer 
PWM-Ansteuerung richtig "smooth" aus dem Stillstand hochfahren. 
"Schneckenkriechgang" war ab dato kein Problem mehr.

Ansteuerung mit purer Gleichspannung geht nicht für diese Anforderungen.

PWM bewirkt, vereinfacht gesagt, ein "Losrüttelmoment".


Blackbird

von Dirk R. (dirkrazzia)


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Automatik schrieb:
> Soll man es wirklich schaffen eine Kamerafahrt per Hand hinbekommen?
>
> Faulhaber und Maxon haben z.B. Motioncontroller. Die kann man mit einer
> Software programmieren. Dann machen die Motoren brav immer die gleichen
> Abläufe. Kann man dann so lange anpassen bis alles passt.

Brauche ich nicht, weil wir überwiegend bewegte Objekte filmen. Auch 
wird der Kran von Hand gesteuert, sodass eine Motion Control des Kopfes 
alleine zu wenig wäre.

Thorsten Ostermann schrieb:
> Wenn der Motor mit Gleichspannung angesteuert
> wird und nicht mit PWM, kann das nicht gehen.

Thorsten Ostermann schrieb:
> Für den Preis (bzw. weniger) kann ich die nötigen Komponenten für
> Schrittmotoren sogar ab Lager liefern. Incl. USB-Controller mit
> Rampensteuerng. Die Frage ist aber, ob das Fahrverhalten mit einem
> Schrittmotor für die Anwendung ruhig genug ist.

Was schlägst Du konkret vor? Schrittmotoren mit entsprechender 
Steuerung? Von RE bis zu Dir sind es rund 160km, die ich gerne bereit zu 
fahren, sofern die Lösung bezahlbar ist.

Frank O. schrieb:
> Eine Steuerung hätte ich schon. Ne Curtis kann das. Da kannst du die
> Beschleunigung und das Abbremsen einstellen.

DWas heißt "Steuerung"? Die Platine alleine oder inkl. Joysticks/Potis? 
Was brauche zusätzlich zu dieser Steuerung: Motoren, Getriebe, 
Stromversorgung?

von F. F. (foldi)


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Dirk Razzia schrieb:
> Frank O. schrieb:
>> Eine Steuerung hätte ich schon. Ne Curtis kann das. Da kannst du die
>> Beschleunigung und das Abbremsen einstellen.
>
> DWas heißt "Steuerung"? Die Platine alleine oder inkl. Joysticks/Potis?
> Was brauche zusätzlich zu dieser Steuerung: Motoren, Getriebe,
> Stromversorgung?

Das sind Steuerungen die in EGU's und EGV's verbaut werden. Also in 
Flurföderzeugen. Das sind die handgeführten Fahrzeuge mit denen die 
Bierpaletten im Getränkemarkt transportiert werden.

24 Volt ist nötig und 5Volt Regelbereich ist für den Fahrgeber nötig.
Curtis waren zunächst nur für Rollstühle vorgesehen und für die 
Flurföderzeuge gibt es die um die 20 Jahre.
Da kannste dann schon einen "richtigen" Motor nehmen und der merkt dann 
nicht mal, dass da ne Kamera zu bewegen ist.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Dirk!

> Thorsten Ostermann schrieb:
>> Für den Preis (bzw. weniger) kann ich die nötigen Komponenten für
>> Schrittmotoren sogar ab Lager liefern. Incl. USB-Controller mit
>> Rampensteuerng. Die Frage ist aber, ob das Fahrverhalten mit einem
>> Schrittmotor für die Anwendung ruhig genug ist.
>
> Was schlägst Du konkret vor? Schrittmotoren mit entsprechender
> Steuerung? Von RE bis zu Dir sind es rund 160km, die ich gerne bereit zu
> fahren, sofern die Lösung bezahlbar ist.

Zum Beispiel, ja. 375 oz-in sind etwa 2,65Nm. Da könnte man z.B. einen 
Sanyo Denki 103H7823-1710 mit 2,7Nm bei 4A verwenden. Als Ansteuerung 
dann je Motor eine DS3044, die man so parametriert, dass ein analoges 
Eingangssignal in eine Position umgesetzt wird. Beim Einschalten muss 
man ggf. noch eine Referenzierung machen. Zu prüfen wäre lediglich, ob 
der Motorlauf ruhig genug ist. Evtl. kann man die Motoren auch 2:1 über 
Zahnriemen anbinden. Schneller als die 20 Upm des DC-Motors ist der 
Stepper dann immernoch, wird aber durch den Zahnriemen in Hinblick auf 
mögliche Schwingungen besser von der Last bzw. der Kamera entkoppelt.

Da ist man mit 496 EUR (incl. MwSt., zzgl Versand) fertig und hat 2 
Endstufen, 2 Motoren und einen Programmieradapter. Wenn ich auch das 
Programm erstellen soll, kommt für die Programmierung noch ein bisschen 
oben drauf. Alles weitere gerne per Mail, das wird jetzt doch etwas zu 
kommerziell.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Neu Gier (Gast)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> die man so parametriert, dass ein analoges
> Eingangssignal in eine Position umgesetzt wird.

Er braucht aber eine Geschwindigkeit zum Eingangssignal, nicht eine 
Position. Ferner muß die Drehrichtung spannungsgesteuert (per Joystick) 
umkehrbar sein.

> Da ist man mit 496 EUR (incl. MwSt., zzgl Versand) fertig und hat 2
> Endstufen, 2 Motoren und einen Programmieradapter.

Was ist mit der Hutschiene, mit dem Gehäuse, dem Netzteil (18VDC ?), den 
Kabeln? Auf ein 5:1 - 10:1 Getriebe für den Schrittmotor würde ich auch 
nicht verzichten.
Das ganze ist eine bruchstückhafte technische Lösung aber keine 
praktische.

Meine Meinung.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo "Neu Gier"

>> die man so parametriert, dass ein analoges
>> Eingangssignal in eine Position umgesetzt wird.
>
> Er braucht aber eine Geschwindigkeit zum Eingangssignal, nicht eine
> Position. Ferner muß die Drehrichtung spannungsgesteuert (per Joystick)
> umkehrbar sein.

Ist auch kein Problem. Dafür sind die Dinger ja programmierbar.

>> Da ist man mit 496 EUR (incl. MwSt., zzgl Versand) fertig und hat 2
>> Endstufen, 2 Motoren und einen Programmieradapter.
>
> Was ist mit der Hutschiene, mit dem Gehäuse, dem Netzteil (18VDC ?), den
> Kabeln? Auf ein 5:1 - 10:1 Getriebe für den Schrittmotor würde ich auch
> nicht verzichten.
> Das ganze ist eine bruchstückhafte technische Lösung aber keine
> praktische.

Kommt drauf an, was gefragt ist. Die genannten Maxxon-Motoren mit 
Controller kommen auch ohne Gehäuse, mechanische Anpassung usw. Und in 
deiner ersten Kostenschätzung war das auch alles nicht drinn. Warum 
beschwerst du dich jetzt, dass ich es nicht mit einrechne?

Und ein Getriebe würde ich dem Schrittmotor nur spendieren, wenn es 
technisch sinnvoll ist. Z.B. wenn die Massenträgheit der Last besonders 
groß ist. Um das beurteilen zu können, muss man aber die Mechanik genau 
kennen. Ansonsten wäre ein Getriebe rausgeworfenes Geld. Selbst wenn man 
den Motor etwas kleiner wählen könnte, wäre das unterm Strich einige 
Hundert EUR teurer.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Neu Gier (Gast)


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Thorsten Ostermann schrieb:
> Und in deiner ersten Kostenschätzung war das auch alles nicht drinn.

Doch, doch. Daher auch die hinreichend hohen Kosten.

> Warum beschwerst du dich jetzt, dass ich es nicht mit einrechne?

Dirk ist mit einem Haufen an Einzelteilen nicht geholfen. Sein 
eigentliches Problem ist nicht gelöst.

> Und ein Getriebe würde ich dem Schrittmotor nur spendieren, wenn es
> technisch sinnvoll ist. Z.B. wenn die Massenträgheit der Last besonders
> groß ist. Um das beurteilen zu können, muss man aber die Mechanik genau
> kennen.

Dann sieh dir mal das Foto der Mechanik an. Die (vermutlich) schwere 
Kamera ist an einem Arm montiert und der untere Motor muß alles zusammen 
bewegen. Da würde ich mit Drehmoment nicht geizen.
Ein kleinerer Motor mit Getriebe und höherer Drehzahl kann ruhiger 
laufen, als ein direkter Antrieb mit einem 'dicken' Motor. Dieser könnte 
die Kamera zwar mit 10U/s drehen, was aber garnicht gefordert ist.

> Selbst wenn man den Motor etwas kleiner wählen könnte, wäre das unterm
> Strich einige Hundert EUR teurer.

Dann sieh dir auch die Getriebemotore bei nanotec an.
Es kostet das, was es kostet. Für mich im Vordergrund steht eine 
funktionierende Lösung und nicht der Zusammenbau von Komponenten, die 
ich gerade im Regal habe. (Ich habe einige Sachen im Regal ;-)

Wenn du Dirk eine passende Lösung zusammenbauen würdest, hätte ich doch 
garnichts einzuwenden. Wichtig aber ist, dass Alles zusammen zu 
handhaben und bedienbar ist.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Ich würde vorschlagen, du überläst es Dirk festzulegen, was er braucht 
und was nicht. Bisher hat er sich noch nicht dazu geäußert, was er genau 
haben will. Wir haben hier bisher erstmal über die technische Lösung des 
Antriebsproblems gesprochen, nicht über ein Komplettsystem. Oder irre 
ich mich da?

Ein Rund-um Sorglos Paket aus dem Regal wird Dirk kaum finden, und wenn 
dann liegt das im deutlich 4-stelligen Bereich. Wenn er mit dem Aufbau 
Geld verdienen will, ist er vielleicht bereit, das auszugeben. Wenn das 
aber eine Hobby-Anwendung ist (wie bei den meisten Anfragen hier), wird 
er sicherlich das eine oder andere selbst machen wollen, weil ihm das 
sonst zu teuer wird.

Ich kann die genannten Komponenten auch auf Wunsch in ein Gehäuse 
einbauen und Schrittmotoren mit Getriebe liefern. Aber dann kommt man 
halt nicht mehr mit 500 EUR hin. Vielleicht hast du mit dem Getriebe 
sogar Recht, so genau habe ich mir die Mechanik noch nicht angesehen. 
Das ist aber keine Frage des Drehmoments, sondern des 
Massenträgheitsverhältnisses von Last und Motor. Und um das zu 
beurteilen braucht es mehr als ein Foto. Das Drehmoment bringt der von 
mir genannte Motor auch ohne Getriebe.

Ich wette aber mir dir, wenn ich einen Preis für ein elektrisch 
anschlussfertiges Komplettsystem in den Raum geworfen hätte, wären 
direkt wieder 10 Beiträge gekommen, die sich über den Preis entrüstet 
hätten, weil man die einzelnen Komponenten ja beim Händler XY oder beim 
Chinesen bei eBay viel billiger bekommt...

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Neu Gier (Gast)


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Noch etwas.
Da wir hier nicht im SPS Forum sind, würde ich keine 'multifunktionalen' 
Controller mit DC-Eingang verwenden. Die sind zwar gut, um bei einem 
Förderband die Geschwindigkeit per Poti einzustellen, aber hier zu wenig 
flexibel.

Zur Ansteuerung reicht eine Baugruppe/IC, die Takt- und Richtungssignale 
verarbeitet und auch 1/8 oder 1/16 Schritt erzeugt. Damit hat man dann 
auch die rel. Position im Griff.
Für einen Elektroniker wäre es dann ein Einfaches, per STM32F4 Discovery 
den Joystick auszuwerten und per Timer die Taktsignale zu generieren. 
Damit hätte man alle Freiheiten, die Mechanik bedienbar zu gestalten 
(Nullpunkt + 'tote Zone' vom Joystick berücksichtigen, Glättung bei 
ruckartigen Bewegungen,  Anpassung von Kennlinien, spätere 
programmierbare Abläufe).

Dieses Spielerische würde mich an der Geschichte reizen.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Ich hab mir das gerade nochmal angesehen. Da ist ja schon eine 
Riemenstufe mit ca. 1:3 oder 1:4 vorhanden. Dann sollte man gut ohne 
Getriebe auskommen. Ich habe vor einigen Jahren mal ein Projekt mit 
einem Hersteller für Überwachungskameras gemacht. Da waren die Gehäuse 
(für den Außenbereich mit Heizung usw.) auch relativ schwer, trotzdem 
reichte ein Nema23-Motor mit <2Nm ohne Getriebe.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Dirk R. (dirkrazzia)


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Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, was in dem vorgeschlagenen 
500EUR-Paket enthalten ist und was ich zusätzlich, neben Fachwissen, 
benötige. Kollegen von mir können zwar (fast) alles zusammenbauen aber 
haben eben keine Ahnung von Motoren. Weder von Marken noch von Getrieben 
oder komplexen Steuer-Programmierungen. Deshalb müssten die Einzelteile 
zumindest den Anforderungen entsprechen und die Programmierung entweder 
über eine (für allg. E-Tchniker) verständliche Software vorzunehmen oder 
die Steuerung schon programmiert sein.

Ebenso sollte die Frage, ob Getriebe und wenn ja, welche Untersetzung, 
geklärt werden. Ich versuche dafür erstmal herauszufinden, wieviel Kraft 
nötig ist, um die max Masse (ca 12kg) an der senkrechten Achse mit dem 
vorhandenen Zahnrad zu bewegen. Mit den Daten kann man dann doch die 
passenden Motoren/Getriebe auswählen.

von Dirk R. (dirkrazzia)


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Da ich partout keine Zugwaage bekommen kann, nahm ich eine Küchenwaage 
und maß mit dieser. Waage u Kopf wurden mit einer Schnur verbunden. Ein 
Schnur-Ende am Zahnrad des Kopfes und das andere an zwei Seiten des 
Waage-Tellers (damit nichts verkantet), dann die Waage mit 
unterschiedlichem Kraftaufwand vom Kopf weggezogen und die Schnur am 
(liegenden) Zahnrad von "12 Uhr" (hinten) auf "6 Uhr" (vorne) gezogen, 
wie beim Rasenmäherstart.

Leider kann ich meinen Kraftaufwand nicht messen, sodass die Ergebnisse 
mit Vorsicht zu genießen sind. Allerdings sind die Werte bei allen 
Wiederholungen ziemlich identisch:

-Sehr langsam gezogen, minimalster Kraftaufwand bis zur Bewegung: <50g 
(auf der Küchenwaage eigentlich nicht messbar) bis
-sehr schnell gezogen, 180°-Drehung in ca 1-2 Sek: rund 2500 g

Komisch ist: das gilt für den "nackten" Kopf als auch für 4kg Gewicht. 
Es war mit bloßem Auge kein Unterschied festzustellen.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Dirk!

Wenn der alte Motor kräftig genug ist, den Aufbau zu bewegen (vom 
Ruckeln mal abgesehen), hast du doch eine Abschätzung nach oben für das 
nötige Drehmoment.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von MaWin (Gast)


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Natürlich geht es auch per Gleichspannung, aber PWM hat weniger 
Verlustleistung. Letztlich erzeugt der PWM Impuls an der Induktivität 
des Motors auch nur einen mittleren Motorstrom wie es sonst die 
Gleichspannung täte. Entscheidend ist eher die echte Regelung, also ein 
Encoder dessen Bewegung man per Elektronik steuert und die passende 
Rampe, die auch in der Ableitung stetig sein muss. Und wenn dann der Arm 
noch wackelig ist wird das zu einem sehr schweren aber schaffbaren 
Regelungsproblem.

von Dirk R. (dirkrazzia)


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Was nun? Der Eine sagt so, der Andere so... und mir fehlt das Wissen, um 
beurteilen zu können, was mich ans Ziel bringt. Die Komponenten alleine 
nützen mir jedenfalls nicht viel. Ich habe zwar E-Techniker im 
Bekanntenkreis aber keinen, der sich näher mit Antrieben und Steuerungen 
befasst.

Vielleicht hat Thorsten recht und ein Forum ist zu öffentlich für 
konkrete Zahlen. Wer lieber per Email kommunizieren mag:
razzia-bei-wellenform-punkt-tv

von Dirk R. (dirkrazzia)


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@ Neu Gier:
wo lebst Du?

von Neu Gier (Gast)


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500km gen Osten in der Hauptstadt. Das ist zu weit weg!
Dein Problem ist zwar zu 80% technischer Natur, aber erst die letzten 
20% sind entscheidend, ob es für dich brauchbar ist oder nicht.
Diese letzten 20% enthalten auch dir bislang nicht bekannte 
Anforderungen und lassen sich nur interaktiv vor Ort erledigen.
Es tut mir Leid, aber erfahrungsgemäß ist mir der Aufwand dafür zu groß.

von kukuk (Gast)


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oh Mann

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo "Neu Gier"!

> Da wir hier nicht im SPS Forum sind, würde ich keine 'multifunktionalen'
> Controller mit DC-Eingang verwenden. Die sind zwar gut, um bei einem
> Förderband die Geschwindigkeit per Poti einzustellen, aber hier zu wenig
> flexibel.

Zu wenig flexibel? Die Dinger sind frei programmierbar, im Rahmen des 
Befehlssatzes und der verfügbaren I/Os. Noch mehr Flexibilität wird hier 
nicht gebraucht und würde die Lösung nur unnötig kompliziert machen.

> Für einen Elektroniker wäre es dann ein Einfaches, per STM32F4 Discovery
> den Joystick auszuwerten und per Timer die Taktsignale zu generieren.
> Damit hätte man alle Freiheiten, die Mechanik bedienbar zu gestalten
> (Nullpunkt + 'tote Zone' vom Joystick berücksichtigen, Glättung bei
> ruckartigen Bewegungen,  Anpassung von Kennlinien, spätere
> programmierbare Abläufe).
>
> Dieses Spielerische würde mich an der Geschichte reizen.

Eben wolltest du noch eine fertige quasi industrietaugliche Lösung, 
jetzt redest du wieder vom Basteln?! Da der OP das nicht selbst kann, 
müsste er jemanden dafür bezahlen. Und eine Entwicklung zu starten, wenn 
es fertige Lösungen gibt, macht bei Stückzahl 1 nun wirklich keinen 
Sinn.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Dirk R. (dirkrazzia)


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@ Neu Gier:
Ich fragte deshalb, weil ich mit dem Kopf bei Thorsten und Dir vorbei 
kommen wollte, damit Ihr das Ding einfach mal genau ansehen und am 
besten selber steuern könnt. Ferndiagnosen basieren auf vielen 
Unbekannten. Außerdem fände ich es irgendwie "unfair", nur noch mit 
Thorsten zu kommunizieren, da Du ja ebenfalls konkretere Vorschläge 
hattest. Aber da der Aufwand letzlich zu groß wird, macht es wirklich 
keinen Sinn, 1000 km zu fahren. Und ich brauche trotzdem kein schlechtes 
Gewissen zu haben :-)

Vielen Dank für Deine Unterstützung!

Dirk

von F. F. (foldi)


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Hallo Dirk,

es gab mal eine Schreinerei wo der Chef unzufrieden mit den gegebenen 
Softwaremöglichkeiten war, also stellte er einen Programmierer ein und 
heute ist es weltweit die führende Firma in diesem Markt.

Ich will damit folgendes sagen: Du bist sicher gut in dem was und wie du 
da filmst, nur die erschwingliche Hardware (obwohl ich das trotzdem 
schon sehr teuer finde, wenn es nicht richtig funktioniert) ist 
unzureichend.
Versuche dich doch selbst an der Materie und bau dir selbst was. Die 
dann offenen Fragen werden dir hier sicher beantwortet.

von Neu Gier (Gast)


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Frank O. schrieb:
> Versuche dich doch selbst an der Materie und bau dir selbst was. Die
> dann offenen Fragen werden dir hier sicher beantwortet.

Frank O. schrieb:
> Guck mal, ist gar keinem aufgefallen was ich für einen Mist geschrieben
> hatte.

Es fällt immer wieder auf, es ist nur zwecklos, etwas dagegen zu 
unternehmen ;-)

von F. F. (foldi)


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Neu Gier schrieb:
> Frank O. schrieb:
>> Versuche dich doch selbst an der Materie und bau dir selbst was. Die
>> dann offenen Fragen werden dir hier sicher beantwortet.
>
> Frank O. schrieb:
>> Guck mal, ist gar keinem aufgefallen was ich für einen Mist geschrieben
>> hatte.
>
> Es fällt immer wieder auf, es ist nur zwecklos, etwas dagegen zu
> unternehmen ;-)

Hahaha!

Ist aber gemein das aus dem einen Kontext heraus zu reißen und zu einem 
anderen zusammen zu setzen.

Ma gucken, vielleicht kann ich es dir ja heim zahlen.;-)

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