Hallo, ich habe mal eine Frage bzgl. unterschiedlicher Layouttechniken. Viele versuchen immer, ihre Leiterbahnen in 45° Winkeln anzuordnen. Die Leiterkarte wirkt dadurch sehr übersichtlich und für das menschliche Auge sortiert. Wenn man aber genauer hinsieht, dann fällt auf, dass durch die 45°-Technik oftmals Knicke in den Leiterbahnen vorhanden wären, die ebensogut durch Verwendung einer vollkommen geraden Strecke als Direktverbindung vermieden werden könnten. Die Direktverbindugn wird dabei oftmals nicht gewählt, weil die Leiterbahn gegenüber den Kanten dann nicht mehr im 45° oder 90° steht... Tatsächlich aber müssten diese doch einen elektrischen Vorteil gegenüber unnötigen Knicken besitzen, oder nicht`?
Direktverbindung schrieb: > Tatsächlich aber müssten diese doch einen elektrischen Vorteil gegenüber > unnötigen Knicken besitzen, oder nicht`? Nein, hat sie nicht (bzw. kaum). Das wurde schon oft diskutiert und auch von Leiterplattenherstellern mit guten Messgeräten nachgemessen. Das Ergebnis war immer, dass es zwar einen Unterschied macht, aber das andere Faktoren wie Ungleichmäßigkeiten im Leiterplattenmaterial eine viel größere Rolle spielen. Siehe http://www.mikrocontroller.net/articles/Wellenwiderstand#90.C2.B0_Ecken_in_Leiterbahnen http://www.ultracad.com/articles/90deg.pdf Früher wurden 45°Winkel gemacht weil sich die Leiterbahnen an den Ecken der 90° Winkel gelöst hatten. Gruß
Direktverbindung schrieb: > Die Direktverbindugn wird > dabei oftmals nicht gewählt, weil die Leiterbahn gegenüber den Kanten > dann nicht mehr im 45° oder 90° steht... Das trifft nur auf sehr wenige Leiterbahnen auf sehr dünn bestückten Platinen zu. Auf realen Platinen ist der Hauptvorteil von 90/45 Grad, dass sich Leiterbahnen mühelos parallel verlegen lassen. Geht eine Verbindung nur zu einem direkt benachbarten Pad, kann man die ohne weiteres im freien Winkel verlegen, aber nur dann. Gruss Reinhard
...ok danke für die Antwort. Mitlerweile ist mir noch ein weiterer Gedanke gekommen. Macht es ggf. Sinn, eine Leiterbahn extra über Umwege zu führen, um sie näher an dem "Hinleiter" zu verlegen und damit die Schleifenfläche zwischen Hin- und Rückleiter zu verringern, oder ist die dadurch längere Wegstrecke ggf. eher Kontraproduktiv? Beispiel: IR-Diode mit großen Stromimpulsen von mehr als 100mA.
Direktverbindung schrieb: > Beispiel: > IR-Diode mit großen Stromimpulsen von mehr als 100mA. In dem Fall ist ein weiterer Faktor das Übersprechen der steilen Flanken auf benachbarten Bahnen. Je länger die Leitung ist, desto grösser die Chance, das das passiert. Echte symmetrische Signale wie RS485 oder Studiomikrofoneingänge können und sollten allerdings direkt nebeneinander geführt werden, damit evtentuelle Störungen von beiden Leiterbahnen gleich 'aufgefangen' werden und sich so ausnullen. (Gleichtaktunterdrückung)
Von 90-Grad-Winkeln ist abzuraten wenn man selbst ätzt oder einem der Platinenhersteller sagt dass man dies vermeiden sollte. Hat damit zu tun wie sich die Chemikalien an solchen Geometrien auf-und abkonzentrieren und zu ungleichmässiger Ätzung führen können...
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