Ich restauriere momentan einen Tischrechner aus der Mitte der 60er Jahre. Der Rechner hat gut 2-3 Jahrzehnte in einem relativ trockenem Keller gestanden. Beim Demontieren viel mir auf, das viele Kabelisolierungen mit einem weissen Belag behaftet sind. Ich kann nur raten und spekulieren, das es sich dabei wohl um einen Pilzbefall handelt, wennn die Isolierung einen organischen Charakter (z.B. Seide) hätte. http://www.bryx.de/wp-content/uploads/2013/01/olympiarae4152_07.jpg Sonst noch Ideen?
Uii - das sieht ja wirklich übel aus. Ich kenne das Phänomen jedoch auch - bestimmte Gummi - und Kunststoffteile alter, gffs. falsch gelagerter Technik werden gern befallen. Ich habe das sogar mal selbst provozieren können. Ein zu verschrottender Computer stand noch einige Monate im Herbst an de feuchten Luft unter der Terrasse und wartete auf eine Mitfahrgelegenheit zur Mülldeponie. Und schon waren die vorhertrocken und warm gelagerten Platinen an den ICs auch von ersten weißen Spuren überzogen. Sonst kenne ich das aber noch von fremden Gummikabeln, Oldtimerlenkrädern und in feuchten Kellern gelagerten Steckern... Ursache und einfache Abhilfe würde mich als Sammler besonders alter Technik also auch interessieren. vg Maik
Ich würde mal probieren: Einsprühen mit Silikonspray, alternativ Armorall, oder wie das Zeug heißt. Manche Kunststoffe kriegen im Alter weiße Ausblühungen und werden brüchig. Eigentlich hilft ja nur Ersetzen. Aber, Ausprobieren hilft.
Es gibt sogar "Schimmel" auf Glas, als Glaspilz bei Fotografen gefürchtet, wächst bei Luftfeuchtigkeit über 70% und schlechter Belüftung. Auf dem Bild sieht das aber nicht wie Schimmel aus, eher wie Reste von Flussmittel oder Ausblühungen aus der Isolierung. Ich würds mal mit Spiritus oder Isopropanol waschen. Bitte kein Silikonspray.
Timm Thaler schrieb: > Es gibt sogar "Schimmel" auf Glas, als Glaspilz bei Fotografen > gefürchtet, wächst bei Luftfeuchtigkeit über 70% und schlechter > Belüftung. Wobei der Schimmel sich nicht aus dem Glas ernährt, sondern aus dem Kitt. Neue Objektive mit anorganischem Kitt sind frei von Glaspils.
Marek N. schrieb: > Neue Objektive mit anorganischem Kitt sind frei von Glaspils. Das ist kein Bier. ;-) Die Pilze wachsen bei verkitteten Objektiven in den (organischen) Kitt hinein, ich hab aber auch schon Objektive mit Luftspalt gehabt, wo die Pilze im Luftspalt (sah aus wie Fusseln) oder bei einfachen Achromaten auf der Linsenoberfläche (wie ein Hexenring) gewachsen sind. Die ernähren sich dabei von Fremdkörpern (Staub, Fett, Krümmel vom Putzleder...), allerdings greifen die Stoffwechselprodukte die Vergütung der Linsen an. Sowas bekommt man mit Iso ganz gut sauber und auch desinfiziert, die Vergütung ist aber im Eimer. Bei verkitteten Objektiven hilft nur aufmachen und neu kitten (lassen). Aber das auf dem Bild sieht nach nichts aus, was mir in der Beziehung mal als "Schimmel" untergekommen wäre.
Timm Thaler schrieb: > ich hab aber auch schon Objektive mit Luftspalt gehabt, wo die > Pilze im Luftspalt (sah aus wie Fusseln) oder bei einfachen Achromaten > auf der Linsenoberfläche (wie ein Hexenring) gewachsen sind. Sowas hatte ich auch schon bei einem Zoom, allerdings kein Ring. Dafür wars eine innere Linse. Der Optikreparierer meinte, das käme von Kondenswasser. Zum Glück hat er den Dreck restlos wegbekommen.
Uhu Uhuhu schrieb: > Sowas hatte ich auch schon bei einem Zoom, allerdings kein Ring. Dafür > wars eine innere Linse. Der Optikreparierer meinte, das käme von > Kondenswasser. Zum Glück hat er den Dreck restlos wegbekommen. Kondenswasser oder wenn man mit zu viel Flüssigkeit die Frontlinse putzt, und dann was dahinterläuft. Beim Hexenring hat man in der Mitte einen Punkt gesehen, dann strahlenförmig das Myzel nach aussen wachsen, und ringsrum den Ring. Habs unterm SteMi gehabt, konnte aber kein Bild machen weils die Kamera nicht scharf bekommen hat.
Bei weissen Belägen kann es sich auch um Ausblühungen aus Metallen handeln... auf jeden Fall würde ich den Kabelbaum erneuern und dabei eine Staubmaske anziehen.
Naja, ca. 1000 Kabel neu löten für die Restaurierung einer fast 50 Jahre alten Rechnemaschine wäre etwas oversized :) Ich hab einfach mal Bremsenreiniger genommen, stellenweise eingesprüht, ordentlich abgepinselt und weg war der Belag. Die Isolierungen an sich sind auch noch ok.
Andreas B. schrob:
>Ich hab einfach mal Bremsenreiniger genommen...
Hoffentlich rechnet die Maschine dadurch nicht langsamer, wenn jetzt
die Bremsen wieder richtig greifen.
;-)
MfG Paul
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