Ich möchte mehrere RFM12B Transceiver mit einer einfachen Lambda/4 = ca. 85mm Drahtantenne gleichzeitg und räumlich direket nebeneinander auf unterschiedlichen Kanälen im 868MHz Band betreiben. Praktisch sind das 8 Jeenodes, die nebeneinander im Abstand von vielleicht 5cm betrieben werden könnten. Ist es besser den Abstand der Jeenodes zu vergößern, damit sich die Antennen beim Senden und Empfangen nicht gegenseitig stören? Welchen Abstand würdet Ihr ggfs. empfehlen? Viele Grüße Stero
Prima Idee Bodo, danke! So werde ich das machen. Als akademische Frage würde es mich dennoch interessieren: Welchen Abstand müssten die Antennen nebeneinander haben, damit sie sich nicht mehr (stark) behindern? Ich habe gelesen dass empfohlen wird, den Abstand mindestens so groß zu machen wie das Nahfeld der Antenne. Das Nahfeld soll bei ca. 2 Lambda aufhören. Wisst Ihr vielleicht genaueres? Bodo schrieb: > Antennen senkrecht übereinander setzen !
Hi, Stephan, > Als akademische Frage würde es mich dennoch interessieren: Welchen > Abstand müssten die Antennen nebeneinander haben, damit sie sich nicht > mehr (stark) behindern? > Wisst Ihr vielleicht genaueres? Kolokationsstörungen sind eine gar nicht lustige Sache - und leider so einfach auch nicht zu beherrschen: 1. Wenn zwei Sendeantennen A und B koppeln - oder zwei Antennen im Sendebetrieb - dann kann der Sender B bei A ein zu hohes VSWR vortäuschen - und dann regelt A die Leistung herunter. 2. Wenn Sendeantenna A auf Empfangsantenne B koppelt, dann empfängt auch auf Nachbarkanälen von A die Rauschglocke des Senders A. Was, meinst Du wohl, passiert bei 8 Sendern/Empfängern in nächster Nähe? Danke, nein. Sondern: Die Antennen so weit wie möglich auseinander wird immer noch Probleme bringen. MIMO vertuscht die etwas, weil der gerade gestörte Empfangskanal sowieso nicht genommen wird. Schau Dir mal an, was die Ingenieure für Funkzentralen für einen Aufwand getrieben habe mit Antennenfiltern und Weichen, mit Ober- und Unterband. Das haben die nicht aus Spass gemacht. Ciao Wolfgang Horn
Hallo Wolfgang, herzlichen Dank für Deinen erhellenden Beitrag. Stimmst Du denn mit Bodo überein, dass in meinem Fall es am besten wäre, die Jeenodes mitsamt vertikaler Antenne übereinander zu montieren? Zusätzlich würde ich dann jedem Jeenode noch am Fußpunkt der Antenne eine Groundplane aus Alufolie mit mindestens Lambda/4 Radius geben.
Hi, Stephan, > Stimmst Du denn mit Bodo überein, dass in meinem Fall es am besten wäre, > die Jeenodes mitsamt vertikaler Antenne übereinander zu montieren? Radio-Eriwan-Antwort: Im Prinzip ja. Im Prinzip können wir Antennen entkoppeln, indem sie nur mit den Einzügen im Antennendiagramm aufeinander zeigen. Auch durch Polarisation. Aber - wie willst Du 1/4 Lambda vertikal stocken? Die koppeln schon über die Zuleitung. Ich habe Spezialantennen bewundert, wo zwei oder mehr Antennen gestockt wurden wie die Ebenen einer sehr schlanken Hochzeitstorte, aber die Zuleitungen für die höheren Antennen wurden durch die niedrigeren hindurchgeführt. (Frequenzabstand wohl mehr als eine Oktave.) Ich habe auch die Flüche des Entwicklers auf dem Antennenmessfeld mitbekommen, und der hatte erstklassige Messausrüstung! Völlig anders sieht das aus mit Reflektorantennen, die sowieso nur ein halbe Hemisphäre ausleuchten sollen. Da passen dann Dipole, die durch den gemeinsamen Reflektor geführt werden. Ciao Wolfgang Horn
Hallo Wolfang, > Aber - wie willst Du 1/4 Lambda vertikal stocken? Die koppeln schon über > die Zuleitung. Wie im Foto zu sehen sind im Moment die Transceivermodule nebeneinander angeordnet. Ich würde sie dann einfach übereinander montieren und jede Transceiver Platine mit Pappe abdecken, die mit Alufolie bezogen und an Masse angeschlossen ist. Die Antennen schauen natürlich aus der "Alu-Pappe" heraus und stehen genau in einer Flucht mit der Antenne eine Etage tiefer. Das sollte doch eigentlich funktionieren - oder? Viele Grüße Stephan
Versuchs, Stephan, abbrennen wird wohl nichts und Du hast ein Ergebnis für nächste Schritte. > Wie im Foto zu sehen sind im Moment die Transceivermodule nebeneinander > angeordnet. Die Kopplung von Antennen auf Platine und IC ist ein weiteres Problemgebiet. > Ich würde sie dann einfach übereinander montieren und jede > Transceiver Platine mit Pappe abdecken, die mit Alufolie bezogen und an > Masse angeschlossen ist. Oh je, mich graust. Verstehe ich Deine Gedanken richtig - Du brauchst 1. Einen senkrechten Träger, beispielsweise ein Alu-Profil aus dem Baumarkt. 2. Darin die Module. 3. Die Antennen gucken seitlich heraus, in die Vertikale geknickt? Das ergibt keine besondere Entkopplung, weil zur 1/4-Lambda-Antenne gehört die Ground Plane dazu. Außerdem würde der senkrechte Träger reflektieren, das einzelne Antennendiagramm wäre wohl eine Kardioide. Das ginge eher mit vertikal gestockten Halbwellendipolen und Transformationsgliedern plus Zuleitungen zu den Modulen - aber auch hier die Kardioide. > Die Antennen schauen natürlich aus der "Alu-Pappe" heraus Der würde ich als Massefläche nicht viel trauen: 1. Die Alu-Folie leitet die HF-zu schlecht. 2. Löten geht 'eh nicht. 3. Herumwickeln um versilberten Kupferdraht? Oh je. Aber wie gesagt - versuchs einfach mal. Vielleicht sind die Störungen ja gering genug für das, was Du als Bastler erreichen willst. Ciao Wolfgang Horn
Hallo Wolfgang, vielen Dank für deine Ideen. >> Ich würde sie dann einfach übereinander montieren und jede >> Transceiver Platine mit Pappe abdecken, die mit Alufolie bezogen und an >> Masse angeschlossen ist. > Oh je, mich graust. Verstehe ich Deine Gedanken richtig - Du brauchst > 1. Einen senkrechten Träger, beispielsweise ein Alu-Profil aus dem > Baumarkt. Ich würde einen Nichtleiter nehmen z.B. Holz. > 2. Darin die Module. Genau. > 3. Die Antennen gucken seitlich heraus, in die Vertikale geknickt? > Das ergibt keine besondere Entkopplung, weil zur 1/4-Lambda-Antenne > gehört die Ground Plane dazu. Die Antenne würde ich in die Transceiver-Platinenebene biegen, parallel zur kurzen Platinenseite. Den Transceiver mit der Antenne dann so aufstellen, dass die Antennenspitze zur Decke zeigt. Die Transceiver-Platine steht dann vertikal. Anstatt Pappe mit Alufolie könnte ich die Massefläche auch aus kupferkaschiertem Platinenmaterial machen. Es gibt z.B. fertige 200x300mm Leiterplatten einseitig kupferkaschiert. Da würde ich dann noch ein Loch für die Antenne durchbohren, an Masse anschließen und fertig ist die Groundplane. Dann würde auch nicht mehr die Leiterplatte des Transceivers als Groundplane mißbrauchen. >> Die Antennen schauen natürlich aus der "Alu-Pappe" heraus > Der würde ich als Massefläche nicht viel trauen: > 1. Die Alu-Folie leitet die HF-zu schlecht. > 2. Löten geht 'eh nicht. > 3. Herumwickeln um versilberten Kupferdraht? Oh je. Du hast mich überzeugt. Was hälst du von kupferkaschierter Leiterplatte (s.o.)? > Aber wie gesagt - versuchs einfach mal. Vielleicht sind die Störungen ja > gering genug für das, was Du als Bastler erreichen willst. Es muß schon zuverlässig im Dauerbetrieb laufen. Weiß jemand, ob die 200x300mm Groundplane aus Leiterplattenmaterial vielleicht die Impedanz der Antenne verändert und der Transceiver vielleicht schlechteren Empfang bekommt als wenn ich darauf verzichten würde? Vielleicht ist der RFM12B wirklich nur für eine Drahtantenne mit der winzigen Groundplane, die die kleine Transceiverplatine selbst bietet, zu verwenden?
Hi, Stephan, hier ist der Knackpunkt: "> Es muß schon zuverlässig im Dauerbetrieb laufen." Das "Knacken" ist um so schärfer, je höher die Anforderungen des Kunden. Mir sind die unbekannt. Deshalb wäre jeder Rat an Dich, der über das Basteln hinaus geht, grob fahrlässig. Bis auf: Professionelle Technik für Basisstationen stellt weit höhere Anforderungen. > Es muß schon zuverlässig im Dauerbetrieb laufen. Weiß jemand, ob die > 200x300mm Groundplane aus Leiterplattenmaterial vielleicht die Impedanz > der Antenne verändert Schon Deine Hand in Nähe tut das. Das macht die HF ja so spannend. > und der Transceiver vielleicht schlechteren > Empfang bekommt als wenn ich darauf verzichten würde? Beides probieren und ordentlich messen - darin liegt ein Problem. > Vielleicht ist der > RFM12B wirklich nur für eine Drahtantenne mit der winzigen Groundplane, > die die kleine Transceiverplatine selbst bietet, zu verwenden? Ich habe ein paar von den Dingern. Der Konstruktur der Leiterplatte wird kaum an eine Antenne gedacht haben. Dann wäre seine Konstruktion teurer ausgefallen. Da gehört das RFM12 dann mindestens in ein geschirmtes Gehäuse. Es sei denn, der Kunde oder die Anwendung ist auch mit einfacheren Lösungen hoch zufrieden. Ciao Wolfgang Horn
Hallo Wolfgang, > Ich habe ein paar von den Dingern. Der Konstruktur der Leiterplatte wird > kaum an eine Antenne gedacht haben. Dann wäre seine Konstruktion teurer > ausgefallen. Da gehört das RFM12 dann mindestens in ein geschirmtes > Gehäuse. Ich habe im Datenblatt gesehen, dass der RF12 eine automatische Antennenanpassung hat, der z.B. den Hand-Effekt kompensieren kann. Der Verstärker (LNA) ist für 250 Ohm Impedanz ausgelegt und für 50 Ohm wird ein Anpaßnetzwerkt erforderlich. Soweit geht die Antennenanpassung dann wohl nicht. Ich habe speziell für die RF12 Module gerade einen "Antenna selection guide" gefunden: http://regi.hqelektronika.hu/datasheet/24//2425.pdf Der könnte etwas Licht in die Sache bringen. VG Stephan
Stephan R. schrieb: > Ich habe im Datenblatt gesehen, dass der RF12 eine automatische > Antennenanpassung hat, der z.B. den Hand-Effekt kompensieren kann. Der > Verstärker (LNA) ist für 250 Ohm Impedanz ausgelegt und für 50 Ohm wird > ein Anpaßnetzwerkt erforderlich. Soweit geht die Antennenanpassung dann > wohl nicht. Der RFM12B ist im Gegensatz zu dem reinen Chip RF12 bereits mit einem Anpassnetzwerk ausgestatte und hat ca. 50 Ohm Impedanz. Hier empfiehlt auch jemand eine Groundplane für den RFM12B: https://www.sparkfun.com/products/9582 Auszug aus dem Thread:
1 | SomeCallMeTim | about 55 minutes ago 1 |
2 | Yes, I believe the RFM12B port is designed for ~50 ohm unbalanced feed, |
3 | so a ¼-wave whip with proper ground plane or other antenna with impedance |
4 | close to that should work best. Unfortunately, most users don’t provide a |
5 | real > ¼-wave radius ground plane and just use the tiny PCB resulting in |
6 | poor radiation efficiency. In such cases a simple 2 x ¼-wave dipole should |
7 | work noticeably better, as you’ve observed. |
8 | |
9 | The free-space impedance of a thin-wire (relative to wavelength) dipole |
10 | is ~73 ohms, but in practice will be closer to ~60 ohms at 433MHz with real |
11 | wire, and so provides a fair match, though with the balun in place you’ll |
12 | still have a balanced ant connected to an unbalanced port. Don’t use a folded |
13 | dipole without external balun/xformer, though, as their nominal impedance is |
14 | ~300 ohm. |
VG Stephan
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