Forum: HF, Funk und Felder Bringen nicht aufgelegte Schirme überhaupt was gegen HF?


von Christian A. (chip_stephan)


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Hallo,

wenn man eine 2 m lange differentielle Signalleitung zwischen zwei 
Metallgehäusen gegen hochrequente Felder (MHz/GHz-Bereich) schützen 
möchte, ist es ja gut, die Leitung zu schirmen und die Schirme 
beidseitig rundum aufs Steckergehäuse zu legen. Soweit so gut.

Nun hab ich öfter die Diskussion mit einem Kumpel, der sagt, wenn der 
Schirm nur einseitig oder gar nicht aufgelegt wird, würde er so gut wie 
gar nichts bringen, er wäre quasi nicht vorhanden. Das kann ich nicht 
nachvollziehen, ich sage immer, lieber ein Schirm, der nicht aufgelegt 
ist, als gar kein Schirm, denn dort wo der Schirm ist, kann schon mal 
nichts (bzw. sehr wenig) in das Kabel einkoppeln und es muss doch ein 
Unterschied machen, ob ich eine 2 m lange ungeschütze Leitung habe oder 
nur wenige Zentimeter ungeschützte Leitung, oder?

Um es noch mal klarzustellen: Mir ist bewusst, dass das Nichtauflegen 
des Schirmes dramatische Konsequenzen hat, aber dass ein Schirm, der 
nicht aufgelegt ist, gar nichts bringen soll, geht mir nicht in den 
Kopf. Kann es jemand anschaulich erklären?

von Dario B. (abcd)


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ein nicht aufgelegter schirm ist eher kontraproduktiv - der zieht sich 
jedes potential, dass er irgendwie über die luft bekommen kann, und wenn 
es ndr2 oder delta radio ist. von daher mindestens einseitig uflegen, 
wenn er etwas bringen soll.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Christian,

> wenn man eine 2 m lange differentielle Signalleitung zwischen zwei
> Metallgehäusen gegen hochrequente Felder (MHz/GHz-Bereich) schützen
> möchte, ist es ja gut, die Leitung zu schirmen und die Schirme
> beidseitig rundum aufs Steckergehäuse zu legen.

Beachte, was da passieren kann.
1. Eine differentielle Signalleitung wie RS-485 braucht einen dritten 
Rückleiter für die Referenz. Schau Dir die Schaltung des Receivers genau 
an. Den brauchst Du entweder im selben Kabel, als beidseitig angelegten 
Schirm oder gar über den Nulleiter der Schuko-Steckdose.
Anders wäre das, wenn ein Übertrager den Wechselstrom koppelt.

2. Einströmende HF darf am Empfänger nicht mehr stören, am Ausgang des 
Trabsceivers tut sie es schon weniger, weil der eine geringere Impedanz 
hat als der Empfänger.
Angenommen, Du hast also zur differentiellen Signalleitung noch den 
dritten Leiter als gemeinsamen Rückleiter. Dann darf keiner von denen 
gestört werden. Also schirmst Du sie gemeinsam und legst den Schirm am 
Receiver an Masse an.

Oder nimmst gleich die Ethernet-Verkabelung mit RJ-45-Buchsen und 
CAT6...

Ciao
Wolfgang Horn

von Jens M. (Gast)


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Christian A. schrieb:
> Hallo,
>
> wenn man eine 2 m lange differentielle Signalleitung zwischen zwei
> Metallgehäusen gegen hochrequente Felder (MHz/GHz-Bereich) schützen
> möchte, ist es ja gut, die Leitung zu schirmen und die Schirme
> beidseitig rundum aufs Steckergehäuse zu legen. Soweit so gut.

Das auflegen des Schirms auf die Steckergehäuse erweitert den Schirm auf 
die Gehäuse mehr nicht.


>
> Nun hab ich öfter die Diskussion mit einem Kumpel, der sagt, wenn der
> Schirm nur einseitig oder gar nicht aufgelegt wird, würde er so gut wie
> gar nichts bringen, er wäre quasi nicht vorhanden.

Warum meint dein Kumpel das ?


>  Das kann ich nicht
> nachvollziehen, ich sage immer, lieber ein Schirm, der nicht aufgelegt
> ist, als gar kein Schirm, denn dort wo der Schirm ist, kann schon mal
> nichts (bzw. sehr wenig) in das Kabel einkoppeln und es muss doch ein
> Unterschied machen, ob ich eine 2 m lange ungeschütze Leitung habe oder
> nur wenige Zentimeter ungeschützte Leitung, oder?

Klar.

>
> Um es noch mal klarzustellen: Mir ist bewusst, dass das Nichtauflegen
> des Schirmes dramatische Konsequenzen hat,

welche?

> aber dass ein Schirm, der
> nicht aufgelegt ist, gar nichts bringen soll, geht mir nicht in den
> Kopf. Kann es jemand anschaulich erklären?

Ich versuche es mal (bin aber kein EMV Guru).

Erstmal geht das ganze um elektromagnetische Wellen. Damit das ganze 
nicht zu lang wird mal als EMW abgekürzt. Licht ist auch nichts anderes 
als eine EMW.

Wenn du dich in die Sonne legst, hast du ein Problem. Die EMWs die 
dieser nukleare Ofen rausballert brennen dir die Haut weg. Was machst 
du? Richtig du nimmst 'nen Sonnenschirm. Der hat im Bereich von 
~300-500nm soundsoviel dB Dämpfung (das ist der technische Begriff für 
das was noch bei dir dann noch ankommt bzw. von dir weg gehalten wird). 
Schon kannst du den Mädels am Strand hinterher gucken ohne das die Sonne 
dich verbrennt.

Der Schirm im Kabel macht nichts anderes. Er dämpft die Wellen in einem 
Bereich den keiner sehen kann. Sonst ist das so wie beim Sonnenschirm 
(wo der Name ja auch herkommt). Sie kommen aber aus allen möglichen 
Richtungen ,deshalb ist der Schirm auch einmal um das Kabel rum.

Bei den Wellenlängen wo das Kabel sauer reagiert hilft der Sonnenschirm 
aber gar nichts. Die EMWs huschen da durch wie die Fische im Wasser 
durch deine Beine. Du brauchst was massiveres, Metall.

Das dämpft die Wellen so weit das es die Signale in deinem Kabel nicht 
zu sehr stört.

Das ist der eine Teil, gibt aber noch einige mehr.

Erdbezogenes Nervzeugs z.B. Blitze, Radio usw. Alles was zum bösen 
Verursacher zurück fließt. Das geht fließt die "Erde". Erde ist das wo 
du am Strand (unter deinem Schirm) drauf liegst.

Das kannst du aber wunderbar von deinem Kabel weg halten. Du musst nur 
die Elektronen überreden doch bitte schön einen etwas anderen Weg zu 
nehmen. Dafür "erdest" du das drumherum , so das die Wellen, Ströme 
Impulse (nenn' es wie du willst, es ist in diesem Zusammenhang alles das 
gleiche) eine bequeme Autobahn haben und nicht die "Ortsumgehung" durch 
dein Kabel nehmen und an der nächsten Kreuzung rumnerven.

Übrigens, Die Sonne zu "erden" ist aus nahe liegenden Gründen schwierig. 
So wie bei der Strahlung eines Handy's das ja auch klingelt wenn du es 
an einer nicht leitenden Angelschnur an den nächsten Baum hängst. Aber 
dafür hast du ja deinen Schirm.



Hoffe das ist wenigstens ein bisschen verständlich, bin nämlich auch 
kein Pädagoge ;-).

von S.Chirm (Gast)


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Jens Martin schrieb:
> Hoffe das ist wenigstens ein bisschen verständlich, bin nämlich auch
> kein Pädagoge ;-).

Und wie eine differentielle Signalleitung funktioniert, schein dir auch 
nicht klar zu sein.

von Hofnarr (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Eine differentielle Signalleitung ... braucht einen dritten
> Rückleiter für die Referenz.

Gratulation für diese revolutionäre Steigerung Anti-wissenschaftlicher 
Quacksalberei.

Muß man Dich als das intellektuelle Zentrum Deiner Firma bewundern?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Ach, Hofnarr (diesmal ohne Anführungsstriche)

>> Eine differentielle Signalleitung ... braucht einen dritten
>> Rückleiter für die Referenz.
>
> Gratulation für diese revolutionäre Steigerung Anti-wissenschaftlicher
> Quacksalberei.

Du hast sinnentstellend zitiert. Diesen Text kann jeder nachlesen unter 
"18.01.2013 22:55": "Eine differentielle Signalleitung wie RS-485 
braucht einen dritten Rückleiter für die Referenz."

Wer bösartig zitiert, der schadet dem Forum.

Was interessiert mich der Anwurf einer bösartigen - oder auch nur 
inkompetenten - Person? Geh' mir aus dem Weg.

Ciao
Wolfgang Horn

von Hoffnarr (Gast)


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Die Auslassung von:

Wolfgang Horn schrieb:
> wie RS-485

habe ich mit der Ellipse markiert, da die Inklusion und Hervorhebung von 
RS-485 keinerlei Einfluß auf die generelle Falschheit der Aussage hat, 
daß eine differentielle Signalleitung einen (...dritten...) Rückleiter 
für die Referenz benötigt.

(Einer Aussage, die immer noch bar jeder Notwendigkeit durch weitere 
"Hokuspokus-Formulierungen" wie dem Begriff "dritten" aufgebläht 
wird...)

Ich bin überzeugt davon, daß jeder, den Deine von mir mildtätig hinter 
der Ellipse verborgene Weisheit tatsächlich interessiert, darauf 
gekommen ist, schräg links oben von der Ellipse auf Deinen Namen zu 
klicken, um in den Genuß der originalen Botschaft zu kommen.

von Jens M. (Gast)


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S.Chirm schrieb:
> Und wie eine differentielle Signalleitung funktioniert, schein dir auch
> nicht klar zu sein.

Woraus schließt du das,? Aus der "Erklärung" über Schirmung und 
erdgebundene Entstörung?

Außerdem:

Es gibt keine differentielle Signalleitung.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Hoffnarr,

> habe ich mit der Ellipse markiert, da die Inklusion und Hervorhebung von
> RS-485 keinerlei Einfluß auf die generelle Falschheit der Aussage hat,
> daß eine differentielle Signalleitung einen (...dritten...) Rückleiter
> für die Referenz benötigt.
Selbstverständlich. Hier das Datenblatt zum MX485: 
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&ved=0CEEQFjAB&url=http%3A%2F%2Fwww.maximintegrated.com%2Fdatasheet%2Findex.mvp%2Fid%2F1111&ei=QAb7UKXzDcGVtQbMnoGoDg&usg=AFQjCNGeur2SV0AtfHpNvoaFDij1Njlorw&sig2=3SGkXFdj_vdCzY2-zE-CSg&bvm=bv.41248874,d.Yms

Fig. 6 zeigt deutlich die Beschalgung der differentiellen Datenleitungen 
"A" und "B" und dazu die gemeinsame Masseleitung.

Inkompetente und besserwisserische Leute wie Du scheren sich bitte aus 
meinem Weg!

Ciao
Wolfgang Horn

von Jens M. (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Inkompetente und besserw....

Viele ein wenig dünnhäutig hier, liegt vielleicht an der Jahreszeit.

Also meiner einer lernt gern dazu, bleibt aber sowieso selten aus.

So wie in diesem Fall.

RS422 (und 485) hab ich schon überall auf der Welt verlegen lassen und 
in Betrieb genommen. Wir sind aber immer mit einem paar (2 Adern 
verseilt) pro Richtung ausgekommen. Dazu noch ein galvanisch getrennter 
Schirm, läuft super so lang man die Abschlusswiderstände nicht vergisst.



Theorie schön und gut, hier dann meine Sicht der Dinge:

RS4xx ist für lange Leitungen, die schlauen Ing.s aus Amiland haben sich 
sehr genau überlegt was Sie wie und warum machen. Da herrscht übrigens 
eine andere Kultur. Fehler werden mit einem kleine Joke überspielt und 
Personen die ausfallend werden sind eher negativ "konnotiert".

Das ganze funktioniert schlicht dadurch das eine möglichst niederohmige 
Spannung an einem  Paar liegt. Je niederohmiger desto besser. Also legst 
du plus  und minus über Schalter direkt drauf. Spannung nicht zu hoch 
sonst braucht das zu viel Strom und zu große Abschlusswiderstände und 
ein bisschen Aufwand wg. Kurzschluss und so muss man auch noch treiben.

Damit du einen Unterschied zum andern Logikpegel merkst polt man das 
ganze um, hat auch den Vorteil das die Leitungskapazität schnell 
rausgelutscht wird und der maximal mögliche Spannungshub und Wechsel zum 
tragen kommt.

Der Empfänger misst nur die Polarität (und macht ein wenig 
deglichtching). Eine dritte Leitung braucht es nicht. So wenig wie bei 
CAN, Ethernet ISDN etc. die alle das gleiche Verfahren nutzen.


Das hat mit test loads und Timing Messungen (wie "Fig. 6") nichts zu 
tun, mit denen bestimmst du die Treibercharakteristika ohne definierte 
Übertragungsstrecken.

Das ist übrigens mit verdrillten Leitung und deren Funktion nicht zu 
verwechseln. Das sich fremde Felder in der nächsten Schleife wieder 
aufheben ist ganz und gar unabhängig von den vereinbarten 
Spannungspegeln an Ein- und Ausgang.

von Klaus (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Fig. 6 zeigt deutlich die Beschalgung der differentiellen Datenleitungen
> "A" und "B" und dazu die gemeinsame Masseleitung.
>
> Inkompetente und besserwisserische Leute wie Du scheren sich bitte aus
> meinem Weg!

Lol, nein, das ist jetzt nicht dein ernst, oder? Nicht nur deine 
unverschämt arrogante Art, nein, es ist auch noch grob falsch! Das ist 
die Testschaltung "Driver/Receiver Timing Test Circuit"! In keinem der 
anderen Diagramme, die den Einsatz des Teils zeigt, ist eine GND 
Leitung drin. Und wenn du ne Ahnung hättest, wie ne differentielle 
Übertragung funktioniert, wüsstest du auch warum.

Sorry, aber mit deinem Auftritt hier, hast du dich gründlich 
disqualifiziert.

von (prx) A. K. (prx)


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Schirme mit Masseverbindung beiderseits haben einen kleinen Haken, wenn 
die Distanz grösser ist, also ein paar Stockwerke eines Gebäudes oder 
gar getrennte Gebäude. Bei ungenügender Erdung kann es zu deutlichem 
Stromfluss durch den Schirm führen, was neben Nebenwirkungen auf das 
Signal auch zu zufällig wirkenden Hardwaredefekten bei Komponenten 
führen kann. Erfahrene Servicetechniker haben deshalb oft eine 
Strommesszange im Gepäck. Leider sind solche ungenügenden Erdungen 
häufiger als einem lieb sein kann.

von Jens M. (Gast)


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Klaus schrieb:
> hast du dich gründlich disqualifiziert.

Also deutsche Gründlichkeit ist mir manchmal suspekt. Er liegt zwar 
falsch und hat einen anmaßenden Ton. Aber kann man da nicht einfach 
drüber stehen?

von (prx) A. K. (prx)


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Jens Martin schrieb:
> Also deutsche Gründlichkeit ist mir manchmal suspekt.

Was hat Gründlichkeit mit miesem Umgangston zu tun? Das muss nicht 
zwangsläufig einander bedingen.

von Jens M. (Gast)


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Zwischen Gebäuden nimmt man besser nen langen Optokoppler. Nennt sich 
glaub ich Glasfaserstrecke.

Aber nochmal, Schirm und Masse haben nichts miteinander zu tun. Es ist 
für das Verständnis besser beides zu trennen.

Wenn dann noch die Erdung dazu kommt, die einen ganz anderen Zweck hat 
weshalb man Sie auch Schutzerde (PE) nennt, ist die Verwirrung meist 
komplett.

Die drei Begriffe haben nur zufällig eines gemein, das Geflecht um die 
Kabeladern.

von Jens M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Jens Martin schrieb:
>> Also deutsche Gründlichkeit ist mir manchmal suspekt.
>
> Was hat Gründlichkeit mit miesem Umgangston zu tun? Das muss nicht
> zwangsläufig einander bedingen.

Das war jetzt ein Versuch bei dem ganzen gekeife um rumgebalze hier mal 
n flapsigen Spruch zu bringen. Sorry das ich vergessen habe den 
GRÜNDLICH zu Kennzeichnen ;-).

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Jens,

> Viele ein wenig dünnhäutig hier, liegt vielleicht an der Jahreszeit.
Quatsch.
Nun zu Deinem Einwand.
> RS422 (und 485) hab ich schon überall auf der Welt verlegen lassen und
> in Betrieb genommen. Wir sind aber immer mit einem paar (2 Adern
> verseilt) pro Richtung ausgekommen.
Aha. Klingt nach mehreren Garantiefällen wegen Pfusch.
Schau Dir die RS-485-Transceiver und Receiver an. Manche arbeiten in 
Emitterschaltung sowohl am Anschluß A wie auch an B und haben eine 
Ruhestrom.
Der muß irgendwohin zurück. Ihm das nicht zu gestatten ist Pfusch.

> Theorie schön und gut, hier dann meine Sicht der Dinge:
Spiel Dich nicht als Praktiker hoch, der alle Theorien hinweg fegt. Die 
interne Schaltung der RS-485-Transceiver fegst Du nicht hinweg.

> Das ganze funktioniert schlicht dadurch das eine möglichst niederohmige
> Spannung an einem  Paar liegt. Je niederohmiger desto besser.
Nö. Auch ein niederohmiger Ruhestrom muß irgendwo hin.

Ciao
Wolfgang Horn

von Andreas D. (rackandboneman)


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Ich behaupte mal die ganzen Schirme arbeiten bei den Frequenzen um die 
es heutzutage oft geht eher deswegen weil sie als Teil der Transmission 
Line mitwirken und/oder weil der Skineffekt sie in drei Schichten (die 
mittlere tot bzw noch besser auf DC-Potential :) teilt als durch 
Kurzschliessen der Störung gegen die Masse irgendeines Gerätes am Ende 
der Leitung - die Induktivität eines solchen Masseanschlusses wäre 
nämlich bei meterlangen Kabeln um Grössenordnungen zu hoch um eine 
Wirkung zu ermöglichen.

von Yoschka (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Schau Dir die RS-485-Transceiver und Receiver an. Manche arbeiten in
> Emitterschaltung sowohl am Anschluß A wie auch an B und haben eine
> Ruhestrom.
> Der muß irgendwohin zurück. Ihm das nicht zu gestatten ist Pfusch.

Zeig mir so eine Schaltung.

Dein Figure 06 aus dem MAX PDF ist KEIN Beweis für Deine Therorie.
Das ist nur ein GND für RE\ und die Signalquelle.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Andy,

Deine Halbwahrheit zeigt: Du hast den Unterschied zwischen koaxialer und 
symmetrischer Signalübertragung erkennbar noch nicht verstanden.

Sondern: Die RS-485-Anschlüsse A und B sind gegenpolig. Die speisen mit 
ihrem Datensignal eine symmetrische Ader, wie einst die Amtsleitung im 
Telefon oder die meisten Kopfhörer.
Die HF-Betrachtung dieser Welle bleibt symmetrisch. Idealerweise 
fliessen dann keine Ströme durch den gemeinsamen Schirm.

Aber nichts ist ideal, Die Ausgänge A und B sind elektrisch nicht genau 
spiegelsymmetrisch, daher entsteht ein Fehlerstrom - der ist dann 
asymmetrisch und fließt auch durch den Schirm.


Hi, Yoschka,

wozu sollte ich mir die Mühe machen, gerade Dir etwas zu beweisen? 
Probier aus, was Du für richtig hältst. Oder zeig Deine tolle Schaltung 
erst mal Deinem Boss.

Ciao
Wolfgang Horn

von Andreas D. (rackandboneman)


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@wolfgang_horn und so kommt man evtl an die andere Hälfte... nur könnte 
man nach deiner Aussage bei der symmetrischen Übertragung IMMER auf den 
Schirm pfeifen.. was ja nicht ganz so ist.

von Yoschka (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:

Irgendwelchen Mist in einem widerlichen Tonfall.
EOD

von Da D. (dieter)


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Das traurige ist, Wolfgang Horn hat mit den Äußerungen zum RS485 recht.

Siehe: http://www.ti.com/lit/an/slla272b/slla272b.pdf Seite 6, 
"Grounding and Isolation"

Aber wegen seinem widerlichen Auftreten als arrogantes Arschloch, nimmt 
ihn keiner ernst. Tja, selber schuld, wenn man sich entscheidet, auf 
diese weise aufzutreten... :-/

von juppi (Gast)


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Hallo,

jetzt wo damit angefangen wurde würde ich das nun auch gerne mal 
verstehen.

Was hat jetzt Grounding und Shielding bei RS-485 miteinander zu tun? 
Durch den Schirm sollte doch eigentlich gar nichts fließen? Oder doch?
Nach meinem Verständnis brauchen differentielle Datenleitungen keinen 
gemeinsamen Ground. Was also ist bei RS-485 schief gelaufen? Meine 
Vermutung ist das ein ordentliches Biasing fehlt. Aber um das bewerten 
zu können fehlt mir die Kenntnis vom System.
Also bitte ich um Aufklärung.

Die frage drehte sich doch mal um nicht aufgelegte Schirme?! Ich denke 
eine pauschale Antwort ist so nicht möglich, da ein Schirm verschiedene 
Zwecke erfüllen kann.

Wie kann ich einen Schirm aus Kunststoff dazu benutzen ihn als 
Rückleiter zu benutzen? Und wieso ist an meinem Handy kein Schirm 
angeschlossen obwohl ich ein differentielles Signal auswerte?

von WDT (Gast)


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Da Dieter schrieb:
> Das traurige ist, Wolfgang Horn hat mit den Äußerungen zum RS485 recht.

Hat er NICHT!
Der Text auf Seite 6 behandelt ausschliesslich das Problem der 
Potenialdifferenz zwischen RS422/485 Stationen/Geräten.
Wer schon einmal solche Systeme in Betrieb genommen hat, weiss, dass es 
hier
ganz erhebliche Spannungsdifferenzen zwischen den Installationserdungen 
geben kann.
Ich hatte schon Fälle (auch nicht RS422/485), da waren Ströme im 
x-Ampere Bereich auf dem Schirm.
Und daher wird auch im TI-Dokument darauf hingewiesen, was wir auch 
immer so gemacht haben, den Schirm nur einseitig aufzulegen.

Wolfgang Horn schrieb:
> Aber nichts ist ideal, Die Ausgänge A und B sind elektrisch nicht genau
> spiegelsymmetrisch, daher entsteht ein Fehlerstrom - der ist dann
> asymmetrisch und fließt auch durch den Schirm.
Völliger Bullshit!
RS422/485 ist symetrisch! Lies Dir doch einmal die Spezifikation genau 
durch!
Zu den AM26LS31/AM26LS32 als Beispiel. Vielleicht findest Du es in 
Deutsch, denn ich zweifle daran, dass Du technischen Speks in Englisch 
nicht verstehst.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Nix da, "Da Dieter",

> Aber wegen seinem widerlichen Auftreten als arrogantes Arschloch,
Nix da, da ist die angemessene Antwort auf die Aggressivität eines 
Besserwissers, der zudem noch inkompetent ist.

Deine Verallgemeinerung ist auch nicht gerade vorbildhaft und entwertet 
Deine Aussage.

Ciao
Wolfgang Horn

von Andreas D. (rackandboneman)


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Jedenfalls hat er schon richtig erkannt dass mir die Funktionsweise beim 
Koaxialkabel klar ist und eben nicht ganz warum die von mir 
angesprochene Induktivität nicht jeden Schirm bei einem TP-Kabel 
unsinnig macht, wenn dessen Zweck ist Gleichtaktstörungen die ein 
symmetrisches System theoretisch nicht interessieren sollten von der 
Leitung fernzuhalten.

von Jens M. (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Aha. Klingt nach mehreren Garantiefällen wegen Pfusch.

Kann sein, mir ist aber nicht einer bekannt. Möglich auch das ich die 
Vorlesungen des Vorsitzenden der IEEE- EMI Group falsch verstanden habe.

So wie ich die Skripte immer wieder falsch gelesen habe. Oder all die 
Entwicklungen Inbetriebnahmen und Planungen im Telekommunikations- und 
Industriebereich unter falscher Prämisse durchführe.

In der Technik kommt so etwas vor. Aber ich bin da Leidenschaftslos und 
der Meinung das zum Beheben von falschen Annahmen zunächst eine 
Darstellung des eigenen Kenntnisstandes angebracht ist.

Bei der differentiellen Technologie ist die mir bekannte Prämisse das 
die  Bitübertragung durch simples umpolen am Sender erfolgt.

Damit fließt der Strom durch den Empfänger in zwei Richtungen. Das kann 
einfach detektiert werden und beinhaltet einige Vorteile die ich weiter 
oben beschrieben habe.

Ausgleichsleitungen etc. sind schlicht unnötig da das Verfahren auch mit 
einem simplen 9,95€ Voltmeter die High/Low Bits erfassen könnte. Ein 
Voltmeter hat bekannter Weise auch nur zwei Messanschlüsse und wird über 
die Batterie (galvanisch getrennt) fremdgespeist. Das Prinzip der 
Empfängerschaltung ist identisch.


Übrigens: Der Ausdruck differenziell als deutsche Übersetzung ist zu 
ungenau, korrekt bedeutet differntial in diesem Zusammenhang schlicht 
unterschiedlich.


Solltest du Zeit und Muße haben dann korrigiere bitte meine 
Möglicherweise falsche Sicht der Dinge.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Jens,

> Solltest du Zeit und Muße haben dann korrigiere bitte meine
> Möglicherweise falsche Sicht der Dinge.
Das Dokument "slla272b.pdf" öffnet sich auf meinem Rechner nicht, aber 
wenn es das ist, was ich vermute, dann ist es die bessere Referenz.

Vor allem, wem es nicht passt, der darf sich dann mit TI anlegen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Jens M. (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Das Dokument "slla272b.pdf" öffnet sich auf meinem Rechner nicht, aber
> wenn es das ist, was ich vermute, dann ist es die bessere Referenz.

Das Dokument lese ich so das im Prinzip das ganze System 2 Draht ist. 
Davon handelt ca. die erste Hälfte. In Teil 2 ist der Fall mit PE 
(protective earth = Schutzerde) beschrieben. Da wird die common mode 
rejection behandelt. Das ist die Gleichtaktunterdrückung bzw. 
Verringerung von Offsetänderungen auf beiden Adern wenn Ausgleichsströme 
über PE fließen. Das ist nicht GND! und hat auch mit dem 
Übertragungsprinzip nichts zu tun

Es greift nur wenn du das System an PE anschließen musst!. Das ist bei 
Niederspannung nicht vorgeschrieben, oft unnötig und bei Schirmung evtl. 
kontraproduktiv.

Es gibt aber keine allgemein gültigen Rezepte bzgl. der (nicht)Erdung 
solcher Systeme, dafür braucht es halt Spezialisten vor Ort.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


Angehängte Dateien:

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Dann schau msl hier eine ältere Schaltung, Jens,

denn da sind die Transistoren in Ein- und Ausgang explizit angegeben.
Da kannst Du Dir die Ruheströme selbst vostellen

Ciao
Wolfgang Horn

von Kurt (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Dann schau msl hier eine ältere Schaltung, Jens,
>
> denn da sind die Transistoren in Ein- und Ausgang explizit angegeben.
> Da kannst Du Dir die Ruheströme selbst vostellen
>

Also ich sehe das so:
Beim RS422/485 ist keine Rückleitung für irgendelche Ströme/Potentiale 
notwendig, weder eine der beiden Signalleitungen, noch eine gemeiname 
(ev. Masse/Erde oder sowas) wird als Rückleitung benutzt.

Der Empfänger muss nur erkennen welche Polarität anliegt, das hat mit 
-rückzubringenden Strömen- nichts zu tun.

Als "Beweis" führe ich an dass die Leitung am Empfänger abgeschlossen 
wird/sein muss.
Das bedeutet dass keine rückfliessenden Ströme gewünscht/erlaubt sind.
Es geht nur in eine Richtung, kein Signal/Stromanteil kommt zum Sender 
zurück.

Bei RS232 ist es anders, da muss der gelieferte Strom wieder zum Sender 
zurückkehren.


Kurt


Und da es nur in eine Richtung geht geht es entsprechend schnell, denn 
es muss keinerlei Rücksicht darauf genommen werden was sich auf der 
Leitung befindet und ob das beim Empfänger bereits angekommen ist oder 
nicht.
Raushauen und fertig.

von Kurt (Gast)


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Achja, es geht ja um den Schirm.

Eigentlich ganz einfach, die Kapazität die wegen des Schirmes wirkt 
verschlechtert das gesendete Signal, verschleift es.
Darum ist es besser keinen zu verwenden.

Falls mit Einstrahlung gerechnet werden muss ist die Schirmung halt 
notwendig, wenn da dann noch Mantelströme fliessen(beidseitige Erdung) 
wirds noch ungemütlicher.

Am besten dürfte es sein Trennwandler einzusetzen die den 
Gleichtaktanteil eliminieren.
Denn jede Diff-Eingangsschaltung hat halt ihre Grenzen.

Kurt

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Mag sein, Kurt,

> Also ich sehe das so:
Aber Du siehst es falsch.

> Beim RS422/485 ist keine Rückleitung für irgendelche Ströme/Potentiale
> notwendig,...

Jetzt habe ich das Dokument gefunden, das ist gesucht habe:
http://www.ti.com/lit/an/snla049a/snla049a.pdf

Daraus: "9.Grounding and Shielding
Although the potential difference between the data-pair conductors 
determines the signal without officially involving ground, the bus needs 
a ground wire to provide a return path for induced common-mode noise and 
currents, such as the receivers' input current. A typical mistake is to 
connect two nodes with only two wires. If you do this, the system may 
radiate high levels of EMI, because the common-mode return current
finds its way back to the source, regardless of where the loop takes it. 
An intentional ground provides a low-impedance path in a known location, 
thus reducing emissions."

Wer meint, TI hätte da einen Fehler gemacht, der möge sich mit denen 
herumschlagen.


> Raushauen und fertig.
Danke nein, wir machen Qualität (zumindest ich bemühe mich darum.)

Ciao
Wolfgang Horn

von juergen (Gast)


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Offenbar macht aber der Empfaenger gar keine echte Differenzauswertung, 
sondern misst Pegel A und Pegel B und stellt fest, ob beide gleicher 
oder unterschiedlicher Polaritaet sind. Dafuer benoetigt er einen 
Referenzpegel.

Das funktioniert auch nur, wenn beide Signale im Common-Mode-Range 
liegen und dafuer sorgen der Referenzpegel, die Verdrillung der Leitung 
und der Kabelschirm.

Nur wenn der Empfaenger eine echte Differenzauswertung mit einem 
Transformator oder Optokoppler macht, kann das CM-Signal beliebig sein.


Um auf die Eingangsfrage zurueck zu kommen:

Ich habe schon sehr viel Kabel durch Gebaeude verlegen lassen, immer den 
Schirm und alle nicht benutzten Adern am Zentralgeraet einseitig auf 
kuezestem Wege geerdet.
Als Erde den Schutzleiter des Netzes nehmen, heisst aber den Teufel mit 
dem Beelzebub austreiben. Es muss eine eigene Erdleitung an eine 
Potential-ausgleichsschiene oder an die Stahlkonstruktion des Gebaeudes 
oder ein eigner Erdstab vorhanden sein.

J.

von juergen (Gast)


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> Danke nein, wir machen Qualität (zumindest ich bemühe mich darum.)

Na, klingt aber oft ganz anders ! Der Ton macht die Musike !


>> Raushauen und fertig.

Ist das etwa wieder der groesste Physiker aller Zeiten ?
Gott steh uns und diesem Thread bei !

J.

von Kurt (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Mag sein, Kurt,
>
Ist so, das ist das Prinzip und der Grundgedanke von Differenzsignalen, 
auch ihr Nahme rührt daher.

In Differenz gesendet werden, in Differenz über die Leitung gehend, in 
Differenz ankommend.
Keine Rückmeldung, keine Rückleitung.

Was TI da schreibt ist die Vermeidung von Störungen, sonst nichts.
Mit der theoretischen Arbeitsweise vom RS485.. hat das nichts zu tun.

>> Raushauen und fertig.
> Danke nein, wir machen Qualität (zumindest ich bemühe mich darum.)

Das will ich doch hoffen, Raushauen bedeutet: gesendet und vergessen, 
nicht auf einen Rückstrom oder sowas wartend.


Kurt

von Kurt (Gast)


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juergen schrieb:
>> Danke nein, wir machen Qualität (zumindest ich bemühe mich darum.)
>
> Na, klingt aber oft ganz anders ! Der Ton macht die Musike !
>
>
Musik macht Töne

>>> Raushauen und fertig.
>
> Ist das etwa wieder der groesste Physiker aller Zeiten ?

Hm, die Zeiten gibts nicht, nichtmal die "eine Zeit".

Also: nix mit Physiker....

> Gott steh uns und diesem Thread bei !
>
"Der Herr gibt, der Herr nimmt" (gibt irgendwann die Realitätssicht 
frei, nimmt irgendwann das Bretterl das das verhindert weg).

Kurt

von Kurt (Gast)


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juergen schrieb:
> Offenbar macht aber der Empfaenger gar keine echte Differenzauswertung,
> sondern misst Pegel A und Pegel B und stellt fest, ob beide gleicher
> oder unterschiedlicher Polaritaet sind. Dafuer benoetigt er einen
> Referenzpegel.
>

Nein, das ist nicht der Gedanke der hinter RS422... steht.
Einer der Eingänge wird als Referenz benutzt, das reicht aus um 1/0 zu 
erkennen.
Bei einem Referenzpegel wäre keine "Gleichtaktfreiheit" mehr vorhanden.


Kurt

von Jens M. (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> araus: "9.Grounding and Shielding
> Although the potential difference between the data-pair conductors
> determines the signal without officially involving ground,

theoretisch braucht man erstmal keinen gemeinsamen Rückleiter

> the bus needs
> a ground wire to provide a return path for induced common-mode noise and
> currents, such as the receivers' input current.

Das ist wie bei Radio Eriwan, im Prinzp wahr aber...

... wie bei jeder Störung gibt es kein Einheitsrezept.

Common mode noise ist neudeutsch für Gleichtaktstörung. Da erhöht dann 
eine Störung in beiden Leitungen gleichzeitig den Pegel eben gegen den 
common.

Beide (sowohl common als auch noise) müssen aber erstmal vorhanden sein. 
Schließlich eliminieren verdrillte Leitungen Störeinstrahlungen in der 
nächsten Windung und galvanisch getrennte Systeme haben schlicht keinen 
"common". Sie schweben in Sachen "Masse,Ground,PE" wie ein Luftballon im 
Frühlingswind. Das alles verhindert common mode noise, deswegen wird 
dieser Aufwand ja u.A. betrieben..

Kann sein das in den USA solche Maßnahmen nicht üblich sind. Dann macht 
der Text auch Sinn. Häufiger hab ich aber erlebt das ein Ausgleichskabel 
nicht möglich ist weil dann Ausgleichsströme fließen die den Draht 
einfach abfackeln. Bei Schwerlastmaschinen im Tagebau z.B. ist das die 
Regel, nicht die Ausnahme. Dann wird ein Trennkoppler verwendet, der hat 
aber keinen Anschluss für "Ausgleichsleitungen".

Werkgläubige können ja den Text von TI gegen die Anleitungen von 
Phoenix, Weidmüller Wago etc. in einer Battle of documents" 
gegeneinander antreten lassen, ich bevorzuge eine ruhige und sachliche 
Diskussion;-).

von juppi (Gast)


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Servus,

TI hat freundlicherweise in dem Dokument 
http://www.ti.com/lit/an/slla272b/slla272b.pdf [1] unter Grounding and 
Isolation auch ein Bild (Figure 9. Design Pitfalls to be Aware off: a) 
High GPD, b) High Loop Current, c) Reduced Loop Current, Yet Highly 
Sensitive to Induced Noise Due to Large Ground Loop).

Daraus sollte eigentlich klar werden was auch in 
http://www.ti.com/lit/an/snla049a/snla049a.pdf [2] geschrieben steht. 
Was Wolfgang ja auch zitiert hat nur anscheinend anders interpretiert 
als der Verfasser es gemeint hat.

Wie in Figure 9 zu erkennen ist wird kein "Ground" für die 
Datenübertragung benötigt. In Szenarien bei denen Geräte einen (großen) 
Potential Unterschied aufweisen kann ein Potential ausgleich nötig sein. 
Der aber nichts mit der Datenübertragung an sich zu tun hat sondern als 
Störgröße in das System mit eingeht. Was alles bisher nichts mit dem 
Schirm zu tun hat.

Der Schirm kommt in Figure 10. Isolation of Two Remote Transceiver 
Stations With Single-Ground Reference ins Spiel. Hier ist zu sehen das 
der Schirm nur einseitig Aufgelegt ist um seine Wirkung zu entfalten. 
Aber auch das wird in beiden Dokumenten beschrieben.

Die verwirrung kommt jetzt wahrscheinlich daher das in Figure 10 und 11 
GND verbindungen Parallel zu den Signalleitungen eingezeichnet sind. 
Erklärt sich aber mit "The approach to tolerate GPDs up to several 
kilovolts across a robust RS-485 data link and over long
distance is the galvanic isolation of the signal and supply lines of a 
bus transceiver from its local signal
and supply sources (see Figure 10)." aus [1]. Wenn man nun mehrere 
kilovolt Potential differenz hat kann es sinnvoll sein.

Habe ich da was falsch verstanden? Bitte klärt mich auf!

Wenn ein differentielles Signal wirklich ein GND verbindung zwischen 
Sender und Empfänger braucht warum ist an einem Mobiltelefon dann keine 
Erdungsleitung? Schließlich wird da ja auch mit differentiellen Signalen 
gearbeitet.

Trotz des Grundsatzdiskussion zu differentieller Datenübertragung fände 
ich es super wenn jemand was zum Thema Schirmung sagen könnte der sich 
sachlich damit auseinandersetzt.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Es geht wohl eher drum ob eine mit marktüblichen Bauteilen aufgebaute 
RS485-Leitung den Massebezug braucht oder nicht :)

Bisher habe ich diese ganzen differenziellen RS-Schiessmichtot-Standards 
aber auch eher als inoffizielle Stromschleifen verstanden.... aber da 
hab ich in der Tat nicht viel Plan von.

von Jens M. (Gast)


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juppi schrieb:
> Die verwirrung kommt jetzt wahrscheinlich daher das in Figure 10 und 11
> GND verbindungen Parallel zu den Signalleitungen eingezeichnet sind.

Es sind keine GND Anschlüsse es sind PE (Schutzleiter). Das hat mit mit 
Masse nichts sondern mit Schutzmaßnahmen zu tun. Im TI pdf wird die 
Problematik beschrieben den Berührungsschutz auf das Verkabelungssystem 
zu erweitern. Was das für ein Problem ist kommt am Ende vom Beitrag.

Es kommt in Europa aber kaum vor weil hier mit 24 V. 
Schaltschrankspannung gearbeitet wird.


Ist zwar bekannt aber ich schreib es noch mal zur Verdeutlichung:
Ein Schutzleiter bringt die leitenden Teile einer Anlage auf das 
Potential des Fußbodens. Deshalb heißt er auch Schutzerde. Dann kann 
kein Strom vom Metall durch den Körper eines Menschen zur "Erde" 
fließen.

Das hat mit Entstörung nicht gar nichts, überhaupt und absolut nichts zu 
tun. Ein Handy z.B. sieht den Schutzleiter nicht da es selber keine 
massebezogenen Wellen aussendet, den Schirm kriegt es aber sehr wohl 
mit. Das kann jeder selbst testen in dem er sein Streichelfon mal in 
Alufolie einwickelt. Dann ist Ruhe im Karton.

Das einwickeln kann ich übrigens empfehlen, man kriegt ein feeling für 
das Thema. Hat viel mit begreifen (kommt von greifen) zu tun. Die Erde 
spielt da keine Rolle. Du kannst dein Alu Objekt eingraben (aber nicht 
zu tief dann kommt wieder Schirmung ins Spiel) oder an einen Lenkdrachen 
hängen und auf 50m Höhe hieven. Mit Folie nix, ohne Folie, klingelst?

Der Schutzleiter ist auch häufig so "gestört" das über den mehr 
Störungen rein kommen als du je ableiten kannst (und wenn nicht dann 
garantiert nach der Inbetriebnahme wenn irgendein Motor schaltet der 
vorher nicht lief). Dann heißt es Gute Reise ;-).

von juppi (Gast)


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OK. Da habe ich mich schlecht ausgedrück mit dem "GND". Ich sollte wohl 
eher sagen ein Leiter der parallel zu den Signalleitungen liegt und als 
GND interpretiert wird fälschlicherweise.

Der Vergleich Handy in Alufolie hinkt allerdings gewaltig da eine 
Schirmung ja das zu übertragende Signal nicht blockieren sondern 
schützen soll. Wobei ich gar nicht bestreiten will das Alufolie einen 
Dämpfungskoeffizienten hat.

Was du mit dem Drachen Beispiel sagen willst wird jedoch nicht klar. 
Passt einfach nicht zu der Problematik. Oder hat jemand von höhen 
differenzen gesprochen und ich hab es nicht mitbekommen?

Das Mobiltelefon sollte eigentlich nur verdeutlichen das man für die 
differentielle Datenübertragung keinen allegeminen Massebezug benötigt. 
Man könnte genau so gut bei entsprechender Frequenz zwei drähte zwischen 
zwei Mobiltelefonen spannen, die von mir aus beide an einem Drachen 
hängen in 50m höhe, und es würde trodzdem funktionieren. Der Massebezug 
wird ja erst im Transceiver hergestellt wenn er ein singel-ended Signal 
ausgibt.

Kann es sein das die auffassung der inoffizielle Stromschleife daher 
rührt das ein Transistor keine ideale entkopplung gegen Masse zulässt 
und das wenn diese Masse dann auf PE trifft es zu verwirrung kommt?

Ich empfinde das gerade als eine sehr interessante Wissenserweiterung da 
ich mir aufgrund meines bezugs zur Mobilkommunikation noch nie gedanken 
über PE/Masse machen musste. Spannungen über 3V sind schon riesig;-)

Könnte man nicht auch ein Drehstromnetz als analogie hernehmen?

von Jens M. (Gast)


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juppi schrieb:
> OK. Da habe ich mich schlecht ausgedrück mit dem "GND". Ich sollte wohl
> eher sagen ein Leiter der parallel zu den Signalleitungen liegt und als
> GND interpretiert wird fälschlicherweise.

Vergiss deinen GND, deine parallelen Leiter und auch alles was du zu 
diesem Thema je gehört hast.

Erstmal

Es geht nur um Schutzmaßnahmen. Masse, Signalleitungen und Schirmung 
kannst du da einfach weg lassen. Versuch das ganze isoliert zu 
betrachten.


> Der Vergleich Handy in Alufolie hinkt allerdings gewaltig da eine
> Schirmung ja das zu übertragende Signal nicht blockieren sondern
> schützen soll.

Hier geht es um die Schirmfunktion. Durch die Alufolie kommt nichts mehr 
durch egal ob geerdet oder eben nicht. Das Beispiel kann jederzeit und 
überall nachvollzogen werden.

> Wobei ich gar nicht bestreiten will das Alufolie einen
> Dämpfungskoeffizienten hat.

Die Alufolie ist der Schirm. Die "Störung" kommt vom Mobilfunkmast und 
bringt normalerweise dein Handy zum klingeln. Ob du die Folie nun 
"erdest" (nochmal das ist die Schutzmaßnahme gegen Stromschläge) oder 
nicht ist der Schirmfunktion völlig egal. In Alufolie klingelt dein 
Handy nicht, es ist Perfekt geschirmt. Auch wenn du es völlig erdfrei an 
einen Drachen hängst.

>
> Was du mit dem Drachen Beispiel sagen willst wird jedoch nicht klar.
> Passt einfach nicht zu der Problematik. Oder hat jemand von höhen
> differenzen gesprochen und ich hab es nicht mitbekommen?

Es geht einfach um zwei Themen die nichts miteinander zu tun haben. 
Schirmung ist Schirmung und Erdung ist eben keine Schirmung sondern eine 
Maßnahme um Mensch und Tier vor Fehlern in der Isolation zu schützen.

Das Beispiel soll verdeutlichen das eine Schirmung immer ohne Erdung 
funktioniert.


Nochmal anders herum:
Erdung ist ein Problem, keine Lösung. Das im Hinterkopf macht das TI 
Dokument erst verständlich.

von juppi (Gast)


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Hallo Jens ich sehe das wie du. Da habe ich mich wohl schon wieder nicht 
verständlich ausgedrückt.

Mit dem Mobiltelefon vergleich wollte ich eigentlich zeigen das man die 
Datenübertragung isoliert von der Masse und den Schutzmaßnahmen 
betrachten kann.

von PSPICE_Fan (Gast)


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EMV-Schirme sind "Verlängerungen" der metallischen Gerätegehäuse. Sie 
müssen an beiden Seiten mit den Gerätegehäusen verbunden sein. 
Geschlossene Gehäuse lassen gem. Feldtheorie keine Felder nach innen 
bzw. außen durchdringen. Ein einseitig angeschlossener Schirm ist 
hf-mäßig "durchsichtig", also so gut wie nicht vorhanden. Die 
Gleichtaktströme einer twisted Pair Verbindung verhalten sich dabei 
ähnlich wie die Signalströme einer Koaxverbindung. Das HF-Verhalten 
beginnt etwa ab 300kHz.
Bei einem einseitig angeschlossenen Schirm passiert ungefähr folgendes:
Der Signalstrom/Gleichtaktstrom des Innenleiters wird durch den 
Skineffekt an die äußere Oberfläch des Innenleiters verdrängt und 
induziert einen entgegengesetzten Strom auf der inneren 
Schirmoberfläche. Ist der Schirm mit dem Gerätegehäuse verbunden, fließt 
der Strom weiter auf die innere Gehäuseoberfläche. Nach außen hin ist 
davon nichts sichtbar, weil die inneren Felder durch das geschlossene 
Gehäuse nicht nach außen dringen.
Ist der Schirm aber nicht mit dem Gehäuse verbunden, wechselt der Strom 
am Schirmende von der Schirminnenfläche auf die Schirmäußenfläche. Dort 
hat er wieder die gleiche Richtung und Größe wie auf dem Innenleiter. 
Der Schirm ist scheinbar "durchsichtig" geworden.
Um statische Ausgleichsströme zu verhindern könnte man ein Schirmende 
kapazitiv anschließen, was sich aber in der Praxis als schwierig 
erweist.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hallo erstmal,


wir müssen imho unterscheiden, zwischen:


1 differentiale Signalübertragung

- erfordert kein gemeinsames ground. Das Signal wird durch 
Spannungsdifferenz zwischen Signal+Leiter und Signal-Leiter übertragen.


2 Schutzmaßnahmen gegen Isolationsschäden an tx/rx auf Grund hoher 
Potentialunterschiede

-strombegrenzter Potentialausgleich zwischen den Signalground der 
beteiligten Baugruppen



3 Schutzmaßnahme gegen zu hohe Berührungsspannung

niederohmiger Schleifenwiederstand zwischen PE-Leitern der Baugruppen 
verhindert Verschleppung der Spannungsdifferenz entfernter Baugruppen 
welche aus verschieden Versorgungsnetztabschnitten gespeist werden.


4 Schutz elektrische (Wechsel-) Feldeinwirkungen
- verdrillte Aderpaare
- Auflegen des Schirmes einseitig oder zweiseitig mit Grounddischarger 
(galvanische Trennung um Brummschleifen vorzubeugen)

5 Schutz gegen induktive Einkopplungen
- verdrillte Aderpaare

Ich hoffe das ist erschöpfend

Die Punkte 2-5 gelten übrigens für alle Systeme mit Ausnahme optischer 
und galvanischgetrenner Übertragungsverfahren

Namaste

von Jens M. (Gast)


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PSPICE_Fan schrieb:
> Ist der Schirm aber nicht mit dem Gehäuse verbunden, wechselt der Strom
> am Schirmende von der Schirminnenfläche auf die Schirmäußenfläche. Dort
> hat er wieder die gleiche Richtung und Größe wie auf dem Innenleiter.
> Der Schirm ist scheinbar "durchsichtig" geworden.

Danke für diese schöne Erklärung, war mit noch nicht klar.

Für's Verständnis: Hat ein "guter" niederohmiger Schirm einseitig 
aufgelegt dann eine geringere Wirksamkeit als ein etwas hochohmiger 
Schirm?


Zweite Frage ist:

Meines Wissens sind Löcher und sonst. Durchbrüche durch Metall die 
kleiner als die Wellenlänge sind für diese Frequenzen undurchlässig. 
Warum führt man die Leitungen nicht durch Schlitze entsprechender Größe? 
Dann ist doch die geschlossene Schirmung gewährleistet.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Winfried,

> 1 differentiale Signalübertragung
>
> - erfordert kein gemeinsames ground. Das Signal wird durch
> Spannungsdifferenz zwischen Signal+Leiter und Signal-Leiter übertragen.

Wenn es rein differentiell ist, ist das richtig.

Aber RS-422 und RS-485-Transceiver haben npn-Transistoren im Eingang. 
Deren Ruhestrom muss irgendwo hin und zurück.
Das über den jeweils anderen Kanal machen zu wollen, wäre ungeschickt, 
denn der braucht dasselbe.
Wer also den Einsatz solcher Transceiver nicht ausschließen kann, sorgt 
besser vor - und verbindet die GND-Pins aller Nodes an seinem Bus.

Ciao
Wolfgang Horn

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hallo Wolfgang,


eigentlich ist so ein Treiber doch ganz einfach. Eine weiche 
Spannungsquelle symmetrisch mittelohmig versorgt den BUS. Werden die 
Leitungen nun Kurzgeschlossen so sinkt die Spannungsdifferenz der 
Signalleitungen. Ein  Trigger(Komperator) mit Differenzeingang dient 
Reciver. Das funktioniert auch prima mit Rs422 oder RS485 Treibern.
 Einzige Gefahr werden diese aus verschiedenen Spannungsquellen ohne 
gemeinsamen Bezug gespeist kann eine allfällige hohe Differnzspannung 
zwischen den beiden Ground der Baugruppen enstehen welche die Treiber 
durchschlagen lassen. Dem wird durch einen Potentialausgleich 
sinnvollerweise am jeweiligen Ground vorgebeugt.

Ist die Groundspannung immer noch zuweit auseinander (hoher 
Ausgleichstrom/ Brummschleife) kann man die Signalground verbinden und 
die dieses jeweils mittelohmig erden. Dadurch wird der Ausgleichstrom 
über den gemeinsamen Signalground reduziert. Die Spannung fällt dann 
zwischen PE und Signalground ab.

Namaste

Am besten ist natürlich parallel zum Bus  die Versogung der Treiber aus 
einer Quelle zu ralisieren. Gute eigenversorgte Geräte trennen den Bus 
galvanisch vollständig von der übrigen Schaltung.
Namaste

von WDT (Gast)


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Jens Martin schrieb:
> Meines Wissens sind Löcher und sonst. Durchbrüche durch Metall die
> kleiner als die Wellenlänge sind für diese Frequenzen undurchlässig.
> Warum führt man die Leitungen nicht durch Schlitze entsprechender Größe?
> Dann ist doch die geschlossene Schirmung gewährleistet.
>
>
Sorry, Du schwafelst nur. Du hast von HF und alles was über 50 Hz keine 
Ahnung. Es bereitet mir Schmerzen deine Ausführungen zu lesen. Dies 
betrifft auch andere die dieses Thema befeuern. Tut mir leid, aber ihr 
habt nur theoretisches, undefiniertes Wissen. Praxis gleich minus null.
An den Moderator: Schliesse bitte diesen Theard, es ist schmerzvoll, als 
erfahrener Mensch solch einen Müll zu lesen.
Danke!

WDT

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Wozu so kompliziert, Winfried?

> eigentlich ist so ein Treiber doch ganz einfach.
Der Treiber ist eine Gegentaktstufe.
Der Receiver ist ein Differenzverstärker, wenn mit npn-Transistoren, 
dann mit Ruhestrom.

Der muss irgendwo hin, muss von irgendwas aufgenommen werden - und 
zurück fließen.

Das kann die Terminierung am Ende des Busses sein - auch dort wird ein 
gemeinsames Ground benötigt.

Ciao
Wolfgang Horn

von juergen (Gast)


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Irgendwann tauchen in einem laengeren Thread selbsternannte "Fachleute" 
auf, die alles zu wissen glauben, aber sachlich
> ... gleich minus null
einbringen.

WDT, zu deinem Geschreibsel kann man nur sagen:
> ... es ist schmerzvoll, als erfahrener Mensch solch einen Müll zu lesen.

J.

von frank (Gast)


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>> Meines Wissens sind Löcher und sonst. Durchbrüche durch Metall die
>> kleiner als die Wellenlänge sind für diese Frequenzen undurchlässig.
>> Warum führt man die Leitungen nicht durch Schlitze entsprechender Größe?
>> Dann ist doch die geschlossene Schirmung gewährleistet.
>>
>>
>Sorry, Du schwafelst nur.

ist das grundsätzlich falsch? frage mich nur, weil es sat schüsseln aus 
Metallgeflecht/ Gitter/ bzw. lochblech gibt.

von Kurt (Gast)


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frank schrieb:
>>> Meines Wissens sind Löcher und sonst. Durchbrüche durch Metall die
>>> kleiner als die Wellenlänge sind für diese Frequenzen undurchlässig.
>>> Warum führt man die Leitungen nicht durch Schlitze entsprechender Größe?
>>> Dann ist doch die geschlossene Schirmung gewährleistet.
>>>
>>>
>>Sorry, Du schwafelst nur.
>
> ist das grundsätzlich falsch? frage mich nur, weil es sat schüsseln aus
> Metallgeflecht/ Gitter/ bzw. lochblech gibt.

Weil die Wellenlänge gross gegenüber den "Löchern" in der Schüssel ist.
Es geht durch jedes Loch/Schlitz/Gitter was durch, aber nur relativ 
wenig (was ein Zeichen für die Longitudinalität der -Welle- ist), darum 
lässt sich da Metall und Gewicht einsparen.

Schlitze die im Bereich der Wellenlänge liegen, in Resonanz gehen 
können,  wirken als-Schlitzstrahler-.
Somit sind sie nicht nur durchlässig, sondern ev. auch Bündler und 
Bevorzuger von bestimmten Frequenzen.
Ja sie könmnen sogar selber neue erzeugen.


Kurt

von Moritz G. (mbydq2)


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Das ist ein Streitthema weil es keine einfache Antwort gibt.

Christian A. schrieb:

> wenn man eine 2 m lange differentielle Signalleitung
 Da musst Du Dir im Normalfall keine Sorgen machen. Wenn der Schirm eh 
da ist schließe in einseitig an und wenn Dir das zu viel Arbeit macht, 
lass es einfach bleiben.

> ist es ja gut, die Leitung zu schirmen und die Schirme
> beidseitig rundum aufs Steckergehäuse zu legen.
 Das stimmt so pauschal nur innerhalb eines Massungs- und 
Schirmungskonzeptes, sobald Du nicht alles über das System weißt und 
kontrollierst stimmt es nicht.

> Nun hab ich öfter die Diskussion mit einem Kumpel, der sagt, wenn der
> Schirm nur einseitig oder gar nicht aufgelegt wird, würde er so gut wie
> gar nichts bringen, er wäre quasi nicht vorhanden.
 Bei der Aussage gibt es das gleiche Problem wie bei der ganzen 
Diskussion: Es kommt darauf an ...

> des Schirmes dramatische Konsequenzen hat, aber dass ein Schirm, der
> nicht aufgelegt ist, gar nichts bringen soll, geht mir nicht in den
> Kopf. Kann es jemand anschaulich erklären?
 Nein, weil es natürlich falsch ist. Auch ein schwebender Schirm hat 
eine Wirkung.

So jetzt zum Problem der Diskussion: Es kommt eben darauf an welche 
Wirkung er hat und haben soll. Es kommt auf die Frequenz an (allg. 
bringt Schirmen nur bei hohen Frequenzen (>10MHz) etwas), ob die 
Kopplung eher magnetisch oder elektrisch ist (im Nahfeld), ob es einen 
Potentialunterschied gibt, ob und wie gut beide Gehäuse mit Erde 
verbunden sind, ob beide Seiten von einem Blitzeinschlag o.ä. Einflüssen 
gleich betroffen sind, ...
Kurz um: Es gibt keine einfache Antwort!
Daher kann man da ewig streiten solange man nicht sehr konkret wird.

von ??? (Gast)


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Auch nach über zwei Jahren kann man sich da prima streiten...

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